Drucksache 18 / 12 930 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Martin Trefzer (AfD) vom 12. Dezember 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. Dezember 2017) zum Thema: Gender Studies in Berlin: Akkreditierung und Antwort vom 27. Dezember 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 29. Dez. 2017) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung - Herrn Abgeordneten Martin Trefzer (AfD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/12 930 vom 12. Dezember 2017 über Gender Studies in Berlin: Akkreditierung ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1.) Wann wurde das Studienfach Gender Studies an Berliner Hochschulen etabliert? Zu 1.: Die Freie Universität Berlin (FU) führte zwischen 2008 und 2013 einen kostenpflichtigen, weiterbildenden Masterstudiengang Gender- und Diversity-Kompetenz durch. Das Studienfach Geschlechterstudien/Gender Studies gibt es seit dem Wintersemester 1997/98 als Magisterhaupt- und Magisternebenfach an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). Seit dem Wintersemester 2006/07 wird das Fach im Bachelorstudium dort als Zweitfach und als Beifach sowie als konsekutiver Masterstudiengang angeboten. 2.) Durch wen ging jeweils die Initiative aus, Gender Studies an Berliner Hochschulen zu etablieren? Welche Personen und\oder Organe aus der Politik und welche Personen und\oder Gremien aus der Wissenschaft fungierten als Initiatoren? Zu 2.: Für die Etablierung des Themas an den Hochschulen sind die zuständigen Fachbereichsräte, das jeweilige Präsidium bzw. die Hochschulleitungen und der jeweilige Akademische Senat verantwortlich. - - 2 3.) Haben die Gender Studies ein Akkreditierungsverfahren durchlaufen? (Bitte um Übersendung der Akkreditierungsberichte) Zu 3.: 2007 wurde das Akkreditierungsverfahren an der HU zur Prüfung des Studienfachs Geschlechterstudien/Gender Studies (Zweitfach im Kombinationsstudiengang sowie Beifach im Monostudiengang) mit dem Abschluss B.A./B.Sc. und des Masterstudiengangs Geschlechterstudien/Gender Studies mit dem Abschluss M.A durchgeführt. Die Akkreditierung erfolgte ohne Auflagen. An der FU wurde der Studiengang Gender- und Diversitykompetenz im Rahmen der Systemakkreditierung überprüft. Vgl. Anlagen: Akkreditierungsunterlagen der HU. 4.) Welche Personen haben jeweils das Prüfverfahren zur Akkreditierung durchgeführt und in welcher Beziehung stehen diese Personen zu den Gender Studies? Zu 4.: Gemäß den damals geltenden Regeln für die Akkreditierung von Studiengängen („Akkreditierung von Akkreditierungsagenturen und Akkreditierung von Studiengängen mit den Abschlüssen Bachelor/Bakkalaureus und Master/Magister – Mindeststandards und Kriterien“, Akkreditierungsrat, Bonn, 30. November 1999) bestellte an der HU die Akkreditierungsagentur AQAS zur Vorbereitung seiner Entscheidung über eine Akkreditierung „zeitlich befristet fach-/fächer-/ fächergruppenbezogene Gutachterinnenund Gutachtergruppen aus Wissenschaft und Berufspraxis“ (S. 11). An der FU erfolgte die Begutachtung im Wege der Systemakkreditierung. 5.) Wurde im Rahmen des Akkreditierungsverfahrens die Wissenschaftlichkeit der Gender Studies begutachtet? Zu 5.: Die Akkreditierung wird definiert als positive oder negative Entscheidung über die Erfüllung von Mindeststandards für die Einrichtung eines Studiengangs, vgl. u.a. Wissenschaftsrat v. 21.01.2000, Drs. 4419/00, S. 5. 6. Welche Wissenschaftler waren an den Prüfverfahren zur Akkreditierung beteiligt und welcher Fachrichtung gehörten diese Wissenschaftler an? Zu 6.: Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt jeweils fachspezifisch. - - 3 7. Sind die Gender Studies in Berlin hinsichtlich ihrer Wissenschaftlichkeit evaluiert worden? Wenn ja: Mit welchen Ergebnissen? (Bitte um Übersendung der Evaluationsberichte) Zu 7.: Die Geschlechterforschung gehört zum etablierten Standard internationaler Forschung und Lehre. Die Prozesse der Berufungen und Personalrekrutierung, der Bewilligung von Forschungsmitteln, des wissenschaftlichen Publizierens wie auch der Lehre erfolgen nach den üblichen qualitätssichernden Prozessen und Verfahren der Hochschulen des Landes Berlin. Berlin, den 27. Dezember 2017 In Vertretung Steffen Krach Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung - AKKREDITIERUNGSANTRAG DER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN Philosophische Fakultät III Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien Studiengänge BA Geschlechterstudien/Gender Studies Zweitfach/Beifach MA Geschlechterstudien/Gender Studies naumansa Schreibmaschinentext Anhang 1 i Hochschule Humboldt-Universität zu Berlin Fachbereich/Fakultät Philosophische Fakultät III Dekan Prof. Dr. Thomas Macho Ansprechpartner/in (Name, Adresse, Telefon, E-Mail) Prof. Dr. Christine Bauhardt Philippstr. 13, Haus 12 D-10115 Berlin 030-2093-6123 christine.bauhardt@gender.hu-berlin.de Bezeichnung der Studiengänge BA Zweitfach Geschlechterstudien/Gender Studies MA Geschlechterstudien/Gender Studies Fachwissenschaftliche Zuordnung Transdisziplinärer Studiengang mit fachwissenschaftlichen Anteilen in folgenden Fächern: [ ] Naturwissenschaften [ ] Ingenieurswissenschaften/Informatik [x] Medizin, Pflege- und Gesundheitswissenschaften [x] Sprach- und Kulturwissenschaften [x] Sozial-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften [x] Kunst, Musik, Design, Architektur [ ] Lehramt Regelstudienzeit in Semestern BA Zweitfach 6 Semester MA 4 Semester Vorgesehener Abschlussgrad Bachelor of Arts Master of Arts Art des Studiengangs [x] BA = grundständig [ ] weiterbildend [ ] MA = konsekutiv [x] nicht konsekutiv Bei Masterstudiengängen: angestrebter Profiltyp [x] stärker forschungsorientiert [ ] stärker anwendungsorientiert Wann soll das Studienangebot anlaufen bzw. wann ist es angelaufen? BA angelaufen im WS 2005/06 MA Anlauf geplant für das WS 2008/09 Studienform [x] Vollzeit [ ] berufsbegleitend [ ] Teilzeit [ ] Fernstudium [ ] Dualer Studiengang [ ] sonstige: ............................................................... Studiengebühren [x] nein [ ] ja Website des Studiengangs www.gender.hu-berlin.de ii Kurzbeschreibung Bachelor Geschlechterstudien/Gender Studies Den Bachelor Geschlechterstudien/Gender Studies Zweitfach zeichnet aus, dass transdisziplinäre Kompetenz bereits zu Beginn des Studiums, d.h. parallel zur disziplinären Kompetenz im Kernfach erworben wird. Die Studienziele des BA umfassen praxisorientierte wissenschaftliche Kompetenzen. Der BA vermittelt grundlegende Kenntnisse, Methoden und Arbeitstechniken im Zusammenhang mit der Kategorie Geschlecht. Konkrete Ziele sind, Fähigkeiten zur Analyse von Geschlechterverhältnissen in verschiedenen sozialen, politischen, historischen und kulturellen Kontexten auszubilden. Das Studium beinhaltet die Auseinandersetzung mit der Bedeutung und den Wirkungsweisen der Kategorie Geschlecht in unterschiedlichen Disziplinen und aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven. Der Studienaufbau des 6- semestrigen BA gliedert sich in ein Basis- und ein Vertiefungsstudium, das jeweils drei Module umfasst. Berufsfelder: Im BA Gender wird die Fähigkeit zur Entwicklung kritischer Fragen zu verschiedenen Themenfeldern aus der Gender-Perspektive und zum selbstständigen Arbeiten eingeübt. Zugleich erfolgt eine Sensibilisierung für gleichstellungspolitische Fragen, die für Tätigkeiten in verschiedenen Bereichen (wie Unternehmen, öffentliche Verwaltung, Politik, Medien) qualifizieren. Kurzbeschreibung Master Geschlechterstudien/Gender Studies Der MA Geschlechterstudien/Gender Studies ermöglicht die Ausbildung transdisziplinäre Forschungskompetenzen, die nicht nur auf die Wissenschaft bezogen, sondern auch in für Geschlechterverhältnisse relevanten Praxisbereichen eingesetzt werden können. Studienziel des MA ist ein vertieftes analytisches Verständnis von der Komplexität der Kategorie Geschlecht im Hinblick auf sich historisch wandelnde Funktionen und Konstruktionen, Vermittlungsformen und Wirkungsweisen in unterschiedlichen Themen- und Praxisfeldern. Studienaufbau: Das 4-semestrige Studium umfasst neun Module. In zwei Pflichtmodulen werden Grundlagen der Geschlechtertheorie und wissenschaftskritische Fragestellungen vermittelt. In den Vertiefungsmodulen werden Forschungskompetenzen entweder eher hinsichtlich wissenschaftskritischer Reflexion oder hinsichtlich verschiedener Praxisfelder erworben . Dies geschieht in Abhängigkeit von unterschiedlichen disziplinären und methodischen Zugängen. Berufsfelder: Im MA wird die Kompetenz erworben, komplexe Gegenstände und Problemstellungen aus den Geschlechterstudien zu analysieren und mit wissenschaftlichen Methoden auch über die aktuellen Grenzen des Wissensstandes hinaus zu bearbeiten. Dabei kommt dem Einsatz und der Entwicklung von transdisziplinären Strategien besonderes Gewicht zu. Berufsfelder finden sich in den Bereichen: Forschung, Bildung, Unternehmen, Politik, Medien/Kultur, Nichtregierungsorganisationen. iii Inhalt 1 Ziele/Leitideen der Studienfächer .................................................................................5 1.1 Ziele und Leitideen ............................................................................................5 1.2 Bezug zum Profil der Humboldt-Universität und der Philosophischen Fakultät III .........................................................................................................6 1.3 Einbezug der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion.....................................7 1.4 Arbeitsmarktbezug ............................................................................................8 1.5 Begründung Profil Masterstudiengang ..............................................................8 1.6 Internationale Ausrichtung...............................................................................12 2 Das Curriculum.......................................................................................................12 2.1 BA Geschlechterstudien/Gender Studies ........................................................12 2.1.1 Formale Zugangsvoraussetzungen und spezifische Voraussetzungen......13 2.1.2 Studieninhalte, Studienverlauf, Studienorganisation, Lehrmethoden .........13 2.1.3 Internationale Ausrichtung des Curriculums ...............................................20 2.2 MA Geschlechterstudien/Gender Studies .......................................................20 2.2.1 Formale Zugangsvoraussetzungen und akademischer Grad .....................21 2.2.2 Studieninhalte, Studienverlauf und Studienorganisation ............................21 2.2.3 Internationale Ausrichtung des Curriculums ...............................................25 3 Studierbarkeit der Studienfächer ............................................................................25 3.1 Gewährleistung durch Studienangebot und Studienstruktur ...........................25 3.2 Einsatz unterschiedlicher Lehr- und Prüfungsformen......................................26 3.3 Einführungs- und Orientierungsveranstaltungen .............................................28 3.4 Anteil der studienfachspezifischen Lehrveranstaltungen.................................29 3.5 Verhältnis von Verbindlichkeit und Wahlfreiheit ..............................................29 3.6 Gewährleistung der Überschneidungsfreiheit..................................................29 3.7 Absprachen über Lehrinhalte und Lehrangebot ..............................................30 3.8 Feedback über den Studienfortschritt..............................................................30 3.8.1 Angemessenheit und Transparenz von Bewertungsprozessen..................30 3.8.2 Abstimmung der Bewertungsstandards......................................................31 3.9 Studienberatung..............................................................................................31 4 Arbeitsmarktorientierung ........................................................................................31 4.1 Berufsfelder und Kompetenzen.......................................................................31 4.2 Maßnahmen zur Eruierung notwendiger Kompetenzen und Qualifikationsprofile ........................................................................................33 4.3 Auf Arbeitsmarktorientierung zielende curriculare Elemente...........................34 4.4 Vermittlung von Schlüsselqualifikationen ........................................................35 5 Die Ressourcen......................................................................................................36 5.1 Personelle Ressourcen ...................................................................................36 5.1.1 Angaben zu personellen Ressourcen des Studiengangs ...........................36 5.1.2 Fachliches Profil der Lehrenden und ihrer Lehrgebiete ..............................39 5.1.3 Stand von Besetzungsverfahren.................................................................41 5.1.4 Relation Lehrende zu Studierende .............................................................41 5.1.5 Anzahl der Lehrbeauftragten ......................................................................42 5.1.6 Bei Anwendungsorientierten Masterstudiengängen ...................................43 5.1.7 Bei Forschungsorientierten Masterstudiengängen .....................................43 iv 5.2 Sächliche Ressourcen.....................................................................................43 5.2.1 Sächliche Mittel für das Studienfach...........................................................43 5.2.2 Räumlichkeiten für Lehrende......................................................................43 5.2.3 Räumlichkeiten für Veranstaltungen...........................................................43 5.2.4 Räumlichkeiten für weitere Mitarbeiter/innen..............................................44 5.2.5 Bibliotheksausstattung................................................................................44 5.2.6 Weitere Räumlichkeiten..............................................................................45 5.3 Administration und sonstige Infrastruktur ........................................................45 5.3.1 Infrastruktur für Administration, die Beratung und Betreuung .....................45 5.3.2 Verantwortung Studiengang .......................................................................46 5.3.3 Kompetenz der Verantwortlichen................................................................47 5.3.4 Ansprechpartner/innen für die Studierenden ..............................................47 5.3.5 Eigenständige Aktivitäten der Studierenden...............................................47 6 Qualitätssichernde Maßnahmen.............................................................................48 6.1 Verfahren zur Qualitätssicherung....................................................................48 6.2 Vergewisserung über den Erfolg der Absolvent/inn/en....................................49 6.3 Berücksichtigung der hochschuldidaktischen Qualifikation bei der Einstellung von Professor/inn/en und wissenschaftlichen Mitarbeiter/inne/n ..50 6.4 Möglichkeiten zur hochschuldidaktischen (Weiter-) Qualifizierung für Lehrende.........................................................................................................50 6.5 Verfahren zur Sicherung des Forschungs- und Praxisbezugs in der Lehre ....50 Anlagen .........................................................................................................................51 1 Ziele/Leitideen der Studienfächer 1.1 Ziele und Leitideen Der Bachelor of Arts (BA) und der Master of Arts (MA) Geschlechterstudien/Gender Studies sind transdisziplinär ausgerichtete Studiengänge, die Grundlagen für die Produktion und Verwendung von Wissen vermitteln, also eine Kompetenz, die in der heutigen Wissensgesellschaft von zentraler Bedeutung ist. Das BA-Zweitfach Geschlechterstudien/Gender Studies zielt auf die Vermittlung grundlegender Kenntnisse, Methoden und Arbeitstechniken im Zusammenhang mit der Kategorie Geschlecht. Es sensibilisiert für gleichstellungspolitische Fragen, die für verschiedene Bereiche wie Unternehmen, öffentliche Verwaltung, Politik, Medien u.a. qualifizieren. Konkretes Ziel ist die Ausbildung von Fähigkeiten zur Analyse von Geschlechterverhältnissen in verschiedenen sozialen, politischen, historischen und kulturellen Kontexten. Die hierfür grundlegende transdisziplinäre Kompetenz stellt eine Schlüsselqualifikation dar, die im Studium vermittelt wird. Transdisziplinäre Kompetenz befähigt Studierende (und Lehrende) dazu, Wissen einschätzen und bewerten zu können. Dies umfasst erkenntnisorientierte und methodische Kompetenzen in Bezug auf die positiven Aspekte disziplinären Arbeitens einerseits und auf das reflektierte Überschreiten der Disziplingrenzen andererseits. Die Studierenden entwickeln wissenschaftskritische Perspektiven, um die Kategorie Geschlecht in der Intersektionalität mit anderen Kategorien der sozialen und symbolischen Ordnung wie race/Ethnizität, Klasse, Religion, Alter, Sexualität reflektieren zu können. Um den Studierenden die Orientierung in den verschiedenen Disziplinen zu erleichtern, verfolgt der Studienaufbau zwei Profile, die beide im Studienverlauf abgedeckt werden: Gender 1 umfasst dabei die Sozial-, Rechts-, Natur- und Erziehungswissenschaften, Gender 2 die Kultur-, Literatur-, Kunst- und Geschichtswissenschaften. Der MA Geschlechterstudien/Gender Studies zielt auf ein vertieftes analytisches Verständnis der funktionalen Komplexität von Gender als Kategorie im Hinblick auf sich historisch wandelnde Konstruktionen, die Formen ihrer Vermittlung und ihre Wirkungsweisen in unterschiedlichen Themenfeldern. Dies wird in seiner Abhängigkeit von unterschiedlichen disziplinären und methodischen Zugängen verstanden. 5 1.2 Bezug zum Profil der Humboldt-Universität und der Philosophischen Fakultät III An der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) trägt das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) zur Profilbildung der Hochschule bei. Das ZtG ist ein Bestandteil der Philosophischen Fakultät III, in dem Mitglieder der Philosophischen Fakultät III sowie Mitglieder anderer Fakultäten (Phil Fak I, II, IV, Juristische, Theologische , Landwirtschaftlich-Gärtnerische und Medizinische Fakultät) transdisziplinär vernetzt sind. Das ZtG beherbergt das GenderKompetenzZentrum (seit 2003), das Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie“ (seit 2005) sowie die Studiengänge Geschlechterstudien BA (Beginn WS 05/06), Master (geplanter Beginn WS 08/09) und den Magisterstudiengang (Beginn WS 97/98). Die Breite und Vielfalt der institutionellen Verankerung der Gender Studies an der Humboldt-Universität (acht Fakultäten und 19 Fächer, vgl. 5.1.1) markiert seit fast zehn Jahren ein erfolgreiches Alleinstellungsmerkmal der Humboldt-Universität im Berliner und gesamtdeutschen Raum. Die Einführung der neuen Studiengänge steht in engem Zusammenhang mit der an der HU durchgeführten Studienreform. Diese zielt auf die Umwandlung der Magisterstudiengänge in konsekutive BA- und MA-Studiengänge. Mit der Einführung des Bachelorstudiengangs im Wintersemester 2005/06 läuft der Magisterstudiengang – wie an der HU allgemein üblich – aus; entsprechend wurde zum Wintersemester 2004/05 zum letzten Mal in den Magisterstudiengang immatrikuliert. Gegenwärtig haben wir im Magisterstudiengang im Hauptfach 391 Studierende und im Nebenfach 118 Studierende (Stand: WS 2005/06). Für den Bachelor wurden an der HU die sechssemestrigen Modelle Kombinationsstudiengang mit 180 Studienpunkten (Kernfach 120 Studienpunkte, Zweitfach 60 Studienpunkte) und Monostudiengang mit 180 Studienpunkten (Monofach 160 Studienpunkte, Beifach 20 Studienpunkte) vorgesehen. In diesem Rahmen wurden ein BA-Zweitfach und ein BA-Beifach Geschlechterstudien/Gender Studies entwickelt. Die BA-Fächer Gender Studies bieten eine wichtige Kombinationsoption für die Studierenden der BA Kern- und Monofächer aus den verschiedenen Fakultäten. Die Kombinierbarkeit der Gender Studies ist mit allen BA-Kernfächern (Kombinationsbachelor) sowie den BA-Monofächern (Monobachelor) an der HU 6 gegeben. Die HU bietet zum WS 2006/07 29 Kombinationsbachelor-Studiengänge (BA) an (vgl. Studienangebot http://studium.hu-berlin.de); Gender-Zweitfach- Studierende wählten im WS 2005/06 Gender Studies bevorzugt folgende Kernfächer: 1. Erziehungswissenschaft, 2. Europäische Ethnologie, 3. Skandinavistik/ Nordeuropa-Studien, 4. Amerikanistik, 5. Geschichte, 6. Bibliothekswissenschaft, 7. Deutsche Literatur. Zum WS 2006/07 enthält das Studienangebot der HU sechs Monobachelor-Studiengänge (vgl. Studienangebot http://studium.hu-berlin.de); Gender-Beifach-Studierende wählten im WS 2005/06 bevorzugt die Monofächer Regionalstudien Asien/Afrika und Skandinavistik/Nordeuropa-Studien. Angaben zur Kombination im WS 2006/07 liegen noch nicht vor. Die Präferenzen der Gender- Studierenden können sich verändern, da die Umstellung auf den BA vorangeschritten ist und weitere BA-Kernfächer, die im Rahmen des Magister bevorzugt kombiniert wurden, wie Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte, neu gewählt werden konnten. Auf der Masterebene sieht die HU das viersemestrige Modell Ein-Fach-Master im Umfang von 120 Studienpunkten vor. Der Master Geschlechterstudien/Gender Studies orientiert sich an diesem Modell. Im Rahmen dieses Modells können im dem Masterstudiengang Geschlechterstudien im Bereich „Freie Wahl“ Lehrveranstaltungen anderer Studiengänge integriert werden. 1.3 Einbezug der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion Ausgangspunkt der Geschlechterstudien an der HU ist, dass die Fragen nach der Kategorie Geschlecht, ihrer Beschaffenheit, Entstehung, Wirkung und Veränderung sich nicht einzelfachlich oder disziplinär beantworten lassen. Ein transdisziplinärer Ansatz trägt dieser Tatsache Rechnung. Neben dieser transdisziplinären Verortung liegen Schwerpunkte in der wissenschaftskritischen Reflexion der Kategorie Geschlecht und in der Analyse der Interdependenzen der Kategorie Geschlecht mit anderen sozialen Ordnungsmustern. Die Geschlechterstudien an der HU rücken hegemoniale Konstruktionen in den Fokus der Analyse und befragen sie kritisch auf ihre hierarchisierende Funktion im Verhältnis von Zentrum und Marginalität. Dabei liegt besonderes Gewicht auf den Interdependenzen zwischen Geschlecht, race/Ethnizität, Nationalität, sozialer Positionierung, sexueller Orientierung und anderen Differenzkonstruktionen. Die Vermittlung zwischen normierenden Institutionen und der Transformation normativer Ordnungen ist zentrales 7 Erkenntnisinteresse der Geschlechterforschung. Diese Reflexivität stellt die Grundlage für den engen Zusammenhang von Forschung und Lehre im Studiengang dar. Die Studierenden werden mit Beginn des Studiums in laufende Forschungsprojekte der Lehrenden einbezogen. Das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) organisiert in jedem Semester Forschungskolloquien zu aktuellen Forschungsfragen, an denen regelmäßig auch Studierende teilnehmen. Daneben finden im Rahmen des Graduiertenkollegs „Geschlecht als Wissenskategorie“ thematische Workshops statt, die den Studierenden ebenfalls zugänglich sind. Um eine Verknüpfung von aktuellen Forschungsfragestellungen mit der Lehre zu gewährleisten, werden graduierende Absolvent/inn/en des Studienganges mit Lehraufträgen betraut. 1.4 Arbeitsmarktbezug Generell zeigt der Arbeitsmarkt für Absolvent/inn/en der Geschlechterstudien wie bei anderen Abschlüssen im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften kein normiertes Profil. Allerdings gibt es neuere Tendenzen der Institutionalisierung von Chancengleichheit (Gender Mainstreaming) oder einer Gender-Agenda in verschiedenen europäischen Ländern und international operierenden Organisationen, die allgemein zur Nachfrage nach Gender-Expertise führen. Insgesamt kann für die Absolvent/innen des BA und des MA Geschlechterstudien/ Gender Studies davon ausgegangen werden, dass im Studium erworbene Fähigkeiten und Kenntnisse in professionellen Feldern wie Forschung, Bildung, Politik, Unternehmen, Kultur, Medien und Nichtregierungsorganisationen eingesetzt werden können. Das belegen Tendenzen und Beispiele von Absolvent/inn/en des Magisterstudiengangs Geschlechterstudien/Gender Studies, die sich derzeit in der Übergangsphase vom Studium in den Beruf befinden. 1.5 Begründung Profil Masterstudiengang Der MA Geschlechterstudien/Gender Studies bietet den Studierenden eine forschungsorientierte Profilierung. Die Forschungsorientierung schließt die kritische Analyse der Entstehung und Anwendung von Gender-Wissen ein. Darüber hinaus haben die Studierenden insbesondere mit der Wahl des Moduls 6 „Interventionen“ die Möglichkeit, verschiedene Formen von Praxis unter Genderaspekten 8 wissenschaftstheoretisch zu reflektieren. Beispielhaft seien im Folgenden drei hypothetische Fälle angeführt, wie sich die Profilbildung der Studierenden gestalten könnte. Fall 1: Die Studentin/der Student strebt eine berufliche Tätigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit an. Der vorausgehende BA-Abschluss wurde in den Agrarwissenschaften als Kernfach und den Geschlechterstudien als Zweitfach erworben. Dazu würde sich folgende Schwerpunktsetzung anbieten: Modul 1 – Interdependenzen Beiträge aus den Postcolonial Studies und den Critical Race Studies, fachliche Inputs aus den Afrikawissenschaften, den Landwirtschafts- und den Sozialwissenschaften Modul 2 – Wissen Beiträge aus der Wissenschaftstheorie und –geschichte über die Bedeutung von Wissen(schaft) im Kolonialisierungsprozess, die Ordnung des Wissens und die Ressource Wissen im postkolonialen Kontext Modul 3 – Normierungen Beiträge zur Funktion von Normierungen für die gesellschaftliche Organisation und die kulturspezifische und historische Varianz von normativen Vorgaben zur Geschlechterordnung Modul 5 – Transformationen Beiträge zur Implementation von Gender-Wissen und Gender-Kompetenz, die in internationalen Organisationen vorausgesetzt werden, sowie zur kritischen Reflexion von Organisationen und AkteurInnen der Entwicklungspolitik Modul 6 – Interventionen Methodische und praktische Planung von Interventionen in einem Praxisfeld, möglicherweise in Kombination mit Modul 7 – Projektstudium Projekt, Praktikum o.ä. in einer Organisation der Entwicklungszusammenarbeit oder in einem Entwicklungsprojekt vor Ort, Hinführung zur MA-Arbeit 9 Das Projektstudium ermöglicht der Studentin/dem Studenten, wissenschaftliche Methoden am Fall zu erproben, transdisziplinäre Kompetenz im Kontext anzuwenden und selbstreflexiv weiterzuentwickeln. Theoretische und methodische Kompetenzen werden im Projektstudium im Hinblick auf den Anwendungsbezug ausgebildet und wissenschaftstheoretisch reflektiert. Im Fall der Entwicklungszusammenarbeit könnte dies als Vorbereitung zu einem Praktikum konzeptionell geplant werden. Fall 2: Die Studentin/der Student strebt nach dem MA eine berufliche Tätigkeit im Bereich Ausstellungen, Museum, Gedenkstätten o.ä. an. Der vorausgehende BA- Abschluss wurde in Geschichte als Kernfach und den Geschlechterstudien als Zweitfach erworben. Dazu würde sich folgende Schwerpunktsetzung anbieten: Modul 1 – Interdependenzen Beiträge zu Differenzen und Interdependenzen in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten mit fachlichen Inputs aus der Geschichts-, der Rechtswissenschaft, den Kulturwissenschaften Modul 2 – Wissen Beiträge zu den verschiedenen Formen der Wissensvermittlung, kritische Reflexion der Wissens- und symbolischen Geschlechterordnungen, die z.B. im Museum institutionalisiert sind, Gedächtniskulturen Modul 3 – Normierungen Beiträge zu Darstellungsformen und Vermittlungskonzepten, Fragen nach Systematisierungen, fachliche Inputs aus den Media Studies und den Sozialwissenschaften Modul 4 – Vermittlungen Beiträge zur Repräsentation von Geschlecht durch Bild, Sprache und andere Medien, Reflexion der geschlechtsspezifischen Bedingungen von kultureller Produktion und Rezeption Modul 6 – Interventionen Konzeption einer Ausstellung, möglicherweise in Kombination mit Modul 7 – Projektstudium Projekt, Praktikum o.ä. in einem Museum, einer Galerie, einer Gedenkstätte etc., Hinführung zur MA-Arbeit 10 Das Projektstudium ermöglicht in diesem Fall die Entwicklung und Erprobung transdisziplinärer Kompetenz, um theoretisches Wissen um die Historizität von Geschlechterkonstruktionen und Geschlechterordnungen für den Anwendungsfall Museum bzw. Ausstellung fruchtbar zu machen. Ziel ist die Orientierung am Produkt und an der Vermittlung von Wissen im Sinne einer intervenierenden Praxis und die Rückbindung dieser Praxis an die wissenschaftstheoretische Reflexion. Fall 3: Die Studentin/der Student hat einen BA in Germanistik/Kulturwissenschaften mit Gender-Schwerpunkt und strebt nach dem MA eine berufliche Tätigkeit in der Wissenschaft an. Noch ist unsicher, ob sie dies perspektivisch in den Gender Studies oder in den Disziplinen Germanistik bzw. Kulturwissenschaften tun will. Deshalb setzt sie im MA einen kulturwissenschaftlichen und germanistischen Schwerpunkt: Modul 1 – Interdependenzen Beiträge zu den unterschiedlichen geschlechtertheoretischer Ansätzen mit Schwerpunkt in den Geistes- und Kulturwissenschaften Modul 2 – Wissen Beiträge aus der Wissenschaftstheorie und –geschichte, Theorien und Methoden der Geschlechterstudien im Hinblick auf Wissensproduktion und Wissenschaftsorganisation Modul 3 – Normierungen Beiträge zur Funktion von Normierungen für die gesellschaftliche Organisation und die kulturspezifische und historische Varianz von normativen Vorgaben zur Geschlechterordnung Modul 4 – Vermittlungen Beiträge zur symbolischen Ordnung von Geschlechterkonstruktionen, medien- und gattungsspezifische Kompetenzen hinsichtlich der Repräsentation und Interpretation von Geschlechtercodierungen Modul 5 – Transformationen Beiträge zur Implementation von Gender-Wissen und Gender-Kompetenz im wissenschaftlichen Kontext, insbes. innerhalb der Hochschule und in der Forschung Modul 7 – Projektstudium Entwicklung eines Forschungsprojektes, das zur MA-Arbeit hinführt 11 Das Projektstudium ermöglicht in diesem Fall der/dem Studierenden, Praxiskompetenz für das professionelle Feld wissenschaftlicher Forschung zu erwerben. Dabei ist eine Schwerpunktsetzung grundsätzlich in jedem der beiden Fächer möglich. Theoriebildung und transdisziplinäre Methodenkompetenz bereiten die Studierenden auf eine wissenschaftliche Berufstätigkeit vor, wobei Gender- Kompetenz zur Spezialisierung im Feld der Gender Studies/Geschlechterstudien führen oder entsprechend – in diesem Beispielfall – in der Germanistik professionalisiert werden kann. 1.6 Internationale Ausrichtung Die Humboldt-Universität unterstützt den Erwerb von Studienleistungen im Ausland durch den Abschluss von internationalen Verträgen. Die internationalen Partnerschaften sollen für den BA und MA beispielsweise im Rahmen von Sokrates weiter geführt und ausgebaut werden. Die Geschlechterstudien werden ebenfalls ihre verschiedenen internationalen und europäischen Sokrates-Partnerschaften weiter führen bzw. ausbauen. Die Anerkennung von Studienleistungen aus dem Ausland ist gewährleistet, indem das System der Studienpunkte (European Credit Transfer System, ECTS) angewendet, ein Studienvertrag (Learning Agreement) mit der Heimat- und Gasthochschule abgeschlossen und eine Datenabschrift (Transcript of Records) von der Gasthochschule ausgestellt wird. 2 Das Curriculum Im Folgenden wird das Curriculum des BA Geschlechterstudien/Gender Studies unter 2.1 und das Curriculum des MA Geschlechterstudien/Gender Studies unter 2.2 dargestellt. 2.1 BA Geschlechterstudien/Gender Studies Der BA Geschlechterstudien/Gender Studies wird als Zweitfach und als Beifach angeboten. Als Zweitfach (60 Studienpunkte) wird er mit einem Kernfach (120 Studienpunkte) und als Beifach (20 Studienpunkte) mit einem Monofach (160 Studienpunkte) kombiniert. 12 2.1.1 Formale Zugangsvoraussetzungen und spezifische Voraussetzungen Es gilt die „Zugangs- und Zulassungssatzung der Humboldt-Universität zu Berlin“. Diese Satzung regelt Zugang und Zulassung zum Studium an der HU, das zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss oder zu einem Master-Abschluss führt. Die Hochschulzugangsberechtigung kann an besondere Eignungs- und Qualifikationsvoraussetzungen einzelner Fächer gebunden sein. Die fachspezifischen Zugangs- und Zulassungsregeln werden zur Zeit entwickelt. Bei den Kriterien der HU für das Hochschulauswahlverfahren zum Erststudium (60 % der Studienplätze) soll die Abiturnote entscheidend sein. Da der BA Gender als Zweitfach bzw. Beifach angeboten wird, entscheiden also die Zulassungsbedingungen für das Kern- bzw. Monofach (Hochschulauswahlverfahren plus ggf. fachspezifische Zulassungsbedingungen) über den Erhalt des Studienplatzes; bei der Zulassung zu den Zweit- und Beifächern sollen ebenfalls die fachspezifischen Zulassungsbedingungen berücksichtigt werden. Derzeit bezieht sich die Bewerbung für das Bachelor-Studium auf ein Kernfach und auf die Registrierung in einem Zweitfach bzw. einem Beifach. Die Geschlechterstudien haben sich gegen die Formulierung fachspezifischer Zulassungsbedingungen entschieden, weil es sich um einen transdisziplinären Studiengang handelt, bei dem vielfältige Profilierungen möglich sind. Allgemein gelten soll der Abiturnotendurchschnitt. 2.1.2 Studieninhalte, Studienverlauf, Studienorganisation, Lehrmethoden Einen Einblick in die konkrete Gestaltung des BA, seine einzelnen Bestandteile und Zusammenhänge bieten: die Anlage 1 BA Studienordnung (SO) und Prüfungsordnung (PO), die Anlage 2 BA Modulhandbuch, die Anlage 3 BA Studienverlaufspläne. 13 Studieninhalte Das Zweitfach Geschlechterstudien/Gender Studies zielt auf die Vermittlung grundlegender Kenntnisse, Methoden und Arbeitstechniken im Zusammenhang mit der Kategorie Geschlecht. Die Fähigkeit zur Entwicklung kritischer Fragen zu verschiedenen Themenfeldern aus der Gender-Perspektive und zum selbstständigen Arbeiten wird eingeübt. Zugleich erfolgt eine Sensibilisierung für gleichstellungspolitische Fragen, die für Tätigkeiten in verschiedenen Bereichen (wie Unternehmen, öffentliche Verwaltung, Politik, Medien) qualifizieren. Konkretes Ziel ist, Fähigkeiten zur Analyse von Geschlechterverhältnissen in verschiedenen sozialen, politischen, historischen und kulturellen Kontexten auszubilden. Dazu gehört das Wissen um den Zusammenhang, also die "Interdependenz" von Gender mit anderen gesellschaftlichen Kategorisierungen, wie etwa ‚race’/Ethnizität, Sexualität oder auch Alter. Gleichrangig daneben steht die Vermittlung von Wissen um unterschiedliche disziplinäre Zugänge zu Konstruktionen von Gender und zur Ausprägung von Geschlechterverhältnissen. Damit verknüpft ist die Herausbildung „transdisziplinärer Kompetenz“, also der Fähigkeit, sich in der Vielfalt der Disziplinen zu orientieren, disziplinenübergreifend zu kooperieren und auf dieser Grundlage spezifische und kritische Fragestellungen zu entwickeln. Das ermöglicht es, Gender als kontextualisierte, interdependente und disziplinär gebundene Kategorie zu thematisieren. Die Anwendbarkeit der erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten wird im Sinne einer Fähigkeit zu praxisnahen „Interventionen“ in ausgewählten Feldern vermittelt. Die Studierenden erwerben die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten und Analysieren, der mündlichen, schriftlichen und medialen Präsentation wissenschaftlicher Themen und unterschiedlicher Formen zielgruppenspezifischer und praxisorientierter Aufbereitung. Der Studiengang verknüpft sich optimal mit dem jeweiligen Kernfach, indem dessen Theorien und Methoden in einem übergreifenden Zusammenhang und vergleichend reflektiert werden. (Vgl. Anlage 1 BA SO § 4.) Das BA-Zweitfach umfasst sechs Module, die in ein Basisstudium (Module 1 bis 3) und in ein Vertiefungsstudium (Module 4 bis 6) gegliedert sind. Das BA-Beifach umfasst zwei Module. (Vgl. Anlage 1 BA SO, § 11 und Anlage 2 BA Modulhandbuch.): 14 Zweitfach Basisstudium Modul 1 Geschlechterstudien/Transdisziplinarität Modul 2 Gender I Modul 3 Gender II Vertiefungsstudium Modul 4 Interdependenzen Modul 5 Ordnungen der Geschlechter Modul 6 Interventionen Beifach Modul 1 Geschlechterstudien/Transdisziplinarität Modul 2 Grundlagen Gender I + II Das Studium der Geschlechterstudien/Gender Studies beinhaltet die Auseinandersetzung mit der Bedeutung und den Wirkungsweisen von Geschlecht in unterschiedlichen Disziplinen und aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven. Daher vermittelt Modul 1 fächerübergreifendes Grundlagenwissen, das in den Modulen 2 und 3 in differenzierte Studien zu einzelnen Fächerthemen oder -perspektiven auch im historischen Wandel übergeht. Die Zusammenschau und Ausdifferenzierung der unterschiedlichen Zugänge zu gemeinsamen Fragen sichert die Herausbildung transdisziplinärer Kompetenz. Im Modul 2 sind eher empirisch und normativ orientierte Themen und Disziplinen, im Modul 3 eher repräsentationstheoretische Themen und Disziplinen verortet. Modul 2 fokussiert unterschiedliche Praxis- und Normierungskontexte und bietet einen Einstieg in Methoden zur Analyse von Geschlechterverhältnissen. Der Schwerpunkt in Modul 3 liegt auf theoretischgeistesgeschichtlichen Dimensionen von Geschlecht und vermittelt einen Einstieg in die Analyse der Kategorie Geschlecht. Im Vertiefungsstudium ermöglichen es die Module 4 und 5, auf die in den ersten drei Modulen eingeführten Themen der Interdependenzen und der strukturellen und symbolischen Ordnungen zurück zu kommen. Dabei werden in Modul 4 Charakter und konkrete Dynamiken von Interdependenzen und in Modul 5 verschiedene Dimensionen von Geschlechterordnungen fokussiert. Die praxisorientierte Einübung des erworbenen Wissens erfolgt in Modul 6. (Vgl. Anlage 1 BA SO § 5.) 15 Bemerkung: Gemäß der HU BA-Modelle Kombinationsstudiengang (Kern- und Zweitfach ) und Monostudiengang (Mono- und Beifach) gehören die berufsbezogenen Module (im Umfang von 30 Studienpunkten) zum Kernfach oder Monofach. Darüber hinaus gibt es im Rahmen des BA Geschlechterstudien Zweitfach im Modul 6 „Interventionen “ verschiedene Optionen, die im Studium erworbenen Kenntnisse mit der Praxis zu verknüpfen. Im Hinblick auf die berufsqualifizierenden Module vgl. 1.4 Arbeitsmarktbezug und 4 Arbeitsmarktorientierung. Studienverlauf Im Zweitfach gibt es je nach Studienverlaufsplan des Kernfachs verschiedene Möglichkeiten , das Zweitfach abzuschließen (nach vier oder sechs Semestern). Der Abschluss des Zweitfachs war im HU-Modell zunächst nach vier Semestern geplant und wurde ab Anfang 2005 auf sechs Semester erweitert. Der BA Geschlechterstudien Zweitfach bietet Studienverlaufsoptionen nach sechs und vier Semestern (vgl. Anlage 3 BA Studienverlaufspläne). Gemäß den Studienverlaufsplänen wird generell empfohlen, die Module im Zweitfach nacheinander zu studieren. Die Reihenfolge der Module 2 und 3 kann frei gewählt werden. In der PO festgelegt ist, dass Modul 1 abgeschlossen sein muss, bevor die Vertiefungsmodule studiert werden können. Abhängig vom Kernfach ergibt sich ein Studienverlaufsplan mit sechs oder vier Semestern. Bei einem Studienverlaufsplan von sechs Semestern bedeutet das den Abschluss je eines Moduls pro Semester (vgl. Anlage 3, Studienverlaufsplan Option 6 Semester). Bei einem Studienverlaufsplan von vier Semestern bedeutet das, jeweils drei Module in zwei Semestern abzuschließen (vgl. Anlage 3, Studienverlaufsplan Option 4 Semester). Innerhalb der Module besteht die Möglichkeit, Schwerpunkte bei den verschiedenen Fächerangeboten zu setzen. Im Beifach besteht die Möglichkeit die Module 1 und 2 nacheinander (vgl. Anlage 3 Option 1) oder parallel (vgl. Anlage 3 Option 2) zu studieren. Grundsätzlich gewählt werden kann, ob zuerst der Einführungskurs in den Bereich Gender 1 oder der Einführungskurs in den Bereich Gender 2 studiert wird. Empfohlen wird, das Beifach nach drei Semestern abzuschließen. 16 Studienorganisation für BA Für die Studienorganisation zuständig ist das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien , dem die Gremien Zentrumsrat (gewählt von Mitgliedern des ZtG) und Gemeinsame Kommission (zusammengesetzt aus Vertreter/inn/en der Fakultäten) angehören (vgl. Anlage 7 Satzung ZtG). Die Funktion der gewählten Sprecherin des ZtG wird im Rotationsverfahren von einer Hochschullehrerin ausgeübt, z.Z. hat Prof. Dr. Christina von Braun diese Funktion inne. Verantwortlich für die Studienkoordination ist Dr. Ilona Pache. Für die Betreuung der Module werden für die Laufzeit eines akademischen Jahres Modulverantwortliche ernannt (vgl. Anlage 2 BA Modulhandbuch). Die Studienorganisation der Gender Studies sorgt für gute Voraussetzungen zur Herstellung von Überschneidungsfreiheit, indem Wahlmöglichkeiten bei den Pflichtveranstaltungen zur Verfügung gestellt werden: Insbesondere werden die Einführungskurse möglichst doppelt und in allen Modulen die Lehrveranstaltungen, in denen Modulabschlussprüfungen abgelegt werden müssen, aus verschiedenen Fachperspektiven, d.h. mehrfach angeboten. Bei individuellen Überschneidungsproblemen sucht die Studienberatung mit den betreffenden Studierenden nach einer auf den Einzelfall abgestimmten Lösung. (Vgl. auch 3.1.) Das Studienangebot (Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis) wird den Studierenden online und als Druckfassung zur Verfügung gestellt (Datenbank auf der Homepage des ZtG: www.gender.hu-berlin.de). Weitere Informationen zur Studienorganisation (z.B. Merkblätter für die Prüfungen, Checklisten für den Überblick) finden sich auf der Homepage. Die Studierenden melden sich mit dem System „QIS“ online zu Prüfungen an und erhalten online eine Übersicht über die Prüfungsleistungen. Die Prüfungsverwaltung erfolgt ebenfalls elektronisch („HISPOS“) und wird durch eine Mitarbeiterin im Prüfungsamt der Philosophischen Fakultät III betreut. Lehrveranstaltungen Lehrveranstaltungsformen und -bezeichnungen variieren je nach Import aus den Fächern. Beispielsweise kann eine Lehrveranstaltung im Fach als Proseminar und in den Geschlechterstudien als Seminar bezeichnet werden. Bestimmte Lehrveranstaltungsformen wurden speziell für den BA Geschlechterstudien entwickelt. Dies betrifft im Modul 1 die Fächerübergreifende Einführungsvorlesung, in 17 der den Studierenden orientierende Kenntnisse aus der Perspektive der verschiedenen Disziplinen von mehreren Lehrenden vermittelt werden, in den Modulen 2 und 3 die Einführungskurse, in denen am Beispiel einer Disziplin fachliche und methodische Grundkenntnisse zum jeweiligen Status, zum Verständnis und zur Wirkung von Gender vermittelt werden, und im Modul 5 das (transdisziplinäre) Vertiefungsseminar, das der Vertiefung transdisziplinärer Kenntnisse und der eigenständigen Erarbeitung von Themen und Projekten dient (vgl. dazu Anlage 1 BA SO, § 7 Lehrveranstaltungen). Liegen aufgrund des Lehrimports der Lehrveranstaltungstypen Unterschiede in den Studienpunkten vor, werden diese durch die Anpassung von Studienleistungen ausgeglichen . Folgende Lehrveranstaltungsformen werden angeboten. Zu beachten ist, dass die Lehrveranstaltungsformen und -bezeichnungen je nach Import aus den Fächern variieren (vgl. Anlage 1 BA SO § 7): - Fächerübergreifende Ringvorlesung (RVL): In dieser Vorlesung erhalten die Studierenden orientierende Grundkenntnisse aus der Perspektive verschiedener Disziplinen, die von mehreren Lehrenden vermittelt werden. - Vorlesung (VL): Vorlesungen sind Lehrveranstaltungen, in denen die Studierenden in der Regel anhand breiter Themenstellungen zur Systematik und Methodik des Faches hingeführt werden. - Seminar (SE): Ein Seminar ist in der Regel eine Lehrveranstaltung, in der die Studierenden anhand einer begrenzten Thematik in die wissenschaftlichen und fachlichen Problemstellungen und in die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens eingeführt werden. - Proseminar (PS): Proseminare sind einführende, die Vorlesungen zunächst begleitende und ergänzende Lehrveranstaltungen. Sie vermitteln und vertiefen methodologische Grundkenntnisse und beschreiben theoretische Modelle. - Übung (UE): Eine Übung ist in der Regel eine Lehrveranstaltung, in der die in einer Vorlesung oder in einer der sonstigen Lehrveranstaltungen erworbenen Kenntnisse exemplarisch geübt und vertieft werden. - Kolloquium (KO): Kolloquien zielen auf die Reflexion und Diskussion grundsätzlicher Fragestellungen des Faches und dienen der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand. Darüber hinaus 18 begleiten Kolloquien die abschließende Phase des Studienganges, in der die schriftliche Arbeit erstellt wird. Dafür bieten sie ein Arbeitsforum. - Praktikum (PR): Innerhalb des Praktikums, das im Block oder studienbegleitend geleistet werden kann, erwirbt die Studentin/der Student Einblicke in unterschiedliche Tätigkeitsfelder und erprobt die Anwendung der erlernten Studieninhalte. - Einführungskurs (EK): Ein Einführungskurs ist eine Lehrveranstaltung mit erhöhtem Stundenumfang, in der am Beispiel einer Disziplin fachliche und methodische Kenntnisse zum jeweiligen Status, zum Verständnis und zur Wirkung von Gender vermittelt werden. Dabei werden Potenziale und Grenzen der Disziplin ausgeleuchtet und Anschlussstellen zu anderen Disziplinen verdeutlicht. Erzeugt werden Grundlagen für die transdisziplinäre Kompetenz, um mit der übergeordneten Frage nach Gender disziplinäre Differenzierungen erkennen und bearbeiten zu können. - Vertiefungsseminar (VS): Ein Vertiefungsseminar ist eine Lehrveranstaltung mit erhöhtem Stundenumfang, in dem fachliche und methodische Kenntnisse verschiedener Disziplinen angewendet werden. Es dient der Vertiefung transdisziplinärer Kenntnisse und der eigenständigen Erarbeitung von Themen und Projekten und kann von Lehrenden aus mehreren Disziplinen durchgeführt werden. - Projektseminar (PJ): Ein Projektseminar bietet Studierenden die Möglichkeit, Theorie und Praxis zu verbinden. Studierende erproben im Projektseminar die Anwendung fundierter theoretischer Kenntnisse; sie lernen einen Praxisbereich kennen und erwerben Voraussetzungen (z.B. Vernetzung) und Fähigkeiten (z.B. spezifische Praxiskenntnisse), um in diesem Bereich Gender-Wissen einzusetzen. - Tutorium (TU): Tutorien sind Lehrveranstaltungen, die grundsätzliche Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Disziplinen vertiefen und festigen. Thematisch begleiten sie Vorlesungen und Seminare und erörtern Problemfelder im kleineren Kreis. Sie werden in erster Linie von Studierenden höherer Semester betreut. Die Gruppengrößen in den einzelnen Lehrveranstaltungstypen richten sich nach der „Empfehlung zur Sicherung der Qualität von Studium und Lehre in Bachelorund Masterstudiengängen“ der Hochschulrektorenkonferenz (Stand 15.4.2005). 19 Die folgenden maximalen Teilnahmezahlen werden beispielsweise genannt: bei einer Vorlesung mit studienbegleitender Prüfung 60 bis 100 Studierende, bei einer Übung 30 bis 60 Studierende, bei einem Seminar 15 bis 30 Studierende und bei Projektorientierten Lehrveranstaltungen 5 bis 20 Studierende. 2.1.3 Internationale Ausrichtung des Curriculums Curriculare Elemente, die die internationale Ausrichtung des Curriculums stützen, sind Lehrveranstaltungen, die in einer Fremdsprache durchgeführt werden. Hier sind Lehrveranstaltungen zu nennen, die aus den Fächern Anglistik/Amerikanistik importiert werden sowie Lehrveranstaltungen, die von den Lehrenden im Rahmen des Sokrates Lehrenden-Austauschs – in der Vergangenheit mit den Universitäten Oslo, Sussex und Essex – angeboten werden. Die Integration von Studienleistungen aus dem Ausland wird von den Gender Studies empfohlen (vgl. dazu Punkt 1.7 Internationale Ausrichtung). Als infrastrukturelle Maßnahme unterstützt das Amt für internationale Angelegenheiten die Vorbereitung und Durchführung von Studienphasen im Ausland. Darüber hinaus berät die Sokrateskoordinatorin im ZtG bei der Wahl der Universität und bei Fragen zur Anerkennung der Leistungen in der Studienfachberatung. Für die Anerkennung von Studienleistungen sind im BA vor allem die Vertiefungsmodule geeignet . Den für den Auslandsaustausch nominierten Studierenden bietet die HU Sprachkurse zur Vorbereitung an. Hinsichtlich der Vereinbarkeit des Bachelor-Studiums mit dem Auslandsstudium zeigen sich verschiedene Probleme (nicht-BA-adäquate Lehrangebote bei den Partneruniversitäten, modulgerechte Anerkennung von Studienleistungen schwierig, Zeitprobleme der Studierenden). Die Sokrates Verantwortlichen an der Humboldt- Universität entwickeln derzeit verschiedene Lösungsvorschläge. In den Geschlechterstudien wird beispielsweise nach neuen Vertragspartnern auf undergraduate-Niveau (Gespräche mit der Universität Lund) gesucht. 2.2 MA Geschlechterstudien/Gender Studies Der Master Geschlechterstudien/Gender Studies ist ein forschungsorientierter Einfach-Master und umfasst vier Semester (vgl. 1.5 Begründung Profil Masterstudiengang). 20 2.2.1 Formale Zugangsvoraussetzungen und akademischer Grad Es gilt die „Zugangs- und Zulassungssatzung der Humboldt-Universität zu Berlin“, die Formulierung fachspezifischer Zugangs- und Zulassungsregeln wird derzeit erarbeitet. Als fachspezifische Bedingungen für den nicht-konsekutiven Masterstudiengang Geschlechterstudien/Gender Studies wurde Folgendes fest gelegt (vgl. Anlage 4 MA SO, § 3): Voraussetzung für die Zulassung zum Masterstudiengang Geschlechterstudien/Gender Studies sind ein abgeschlossenes Bachelorstudium oder ein vergleichbarer Abschluss bzw. Studienerfolg. Weitere Voraussetzung sind fundierte Kenntnisse zu den Grundlagen transdisziplinärer Geschlechterstudien oder fundierte Kenntnisse zur Geschlechterforschung in zwei Fächern. Ferner können zum Masterstudium Studierende zugelassen werden, die über fundierte Kenntnisse zur Geschlechterforschung in einem Fach und über entsprechende außeruniversitäre Erfahrung verfügen. Bewerbungen werden nach Maßgabe der Studienleistungen bzw. Qualität und Intensität der außeruniversitären Erfahrung berücksichtigt. Insbesondere werden soziale Umstände wie beispielsweise Herkunft aus bildungsfernen Schichten, Migration, Armut, Krankheit sowie körperliche und seelische Beeinträchtigungen berücksichtigt. Nach erfolgreichem Abschluss des Masterstudiengangs Geschlechterstudien/ Gender Studies wird der akademische Grad „Master of Arts“ verliehen (vgl. Anlage 4 MA PO, § 23). 2.2.2 Studieninhalte, Studienverlauf und Studienorganisation Ein Einblick in die konkrete Gestaltung des MA, seine einzelnen Bestandteile und Zusammenhänge bieten: • die Anlage 4 MA Studienordnung (SO) und Prüfungsordnung (PO), • die Anlage 5 MA Modulhandbuch, • die Anlage 6 MA Studienverlaufsplan. Studieninhalte Ziel des Masterstudiengangs Geschlechterstudien/Gender Studies ist ein vertieftes analytisches Verständnis der funktionalen Komplexität von Gender als Kategorie im Hinblick auf sich historisch wandelnde Konstruktionen, die Formen ihrer Vermittlung und ihre Wirkungsweisen in unterschiedlichen Themenfeldern. Dies soll in seiner 21 Abhängigkeit von unterschiedlichen disziplinären und methodischen Zugängen verstanden werden. Insbesondere zielt das Masterstudium auf Wissen um die historische, kulturelle und situative Bedingtheit und Kontextualisierung von Geschlechterverhältnissen, die sich im Hinblick auf Interdependenzen mit anderen Kategorisierungen wie „race“/Ethnizität, Schicht, Sexualität oder Alter zeigt. Dabei wird Transdisziplinarität im Sinne der wissenschaftstheoretischen Reflexion der Disziplinen mit einem quer zu den Disziplinen liegenden Erkenntnisinteresse zu Gender verstanden. Es wird im Hinblick auf unterschiedliche Formen und Wirkungsweisen der Normierung, kulturelle Vermittlungs- und Repräsentationspraxen, strukturelle Transformationsprozesse und Möglichkeiten der kritischen Intervention in Wissenssystemen in Anwendung gebracht. Studierende erwerben die Fähigkeit zu projektbezogenem, eigenständigem wissenschaftlichem Arbeiten. Sie erwerben zentrale Forschungskompetenzen insbesondere auch hinsichtlich wissenschaftstheoretischer Reflexion. Durch entsprechende Schwerpunkte bei der Auswahl von Modulen werden Forschungskompetenzen im Hinblick auf die Anwendung des Wissens in verschiedenen Berufsfeldern erworben. (Zu den Studienzielen vgl. Anlage 4 MA SO, § 5.) Der MA enthält folgende Module (vgl. Anlage 4 MA SO, § 12 und Anlage 5 MA Modulhandbuch): Grundlagen Modul 1 Interdependenzen Modul 2 Wissen Vertiefungen (davon werden drei ausgewählt) Modul 3 Normierungen Modul 4 Vermittlungen Modul 5 Transformationen Modul 6 Interventionen Projekt Modul 7 Projektstudium Freie Wahl Modul 8 Freie Wahl Abschluss Modul 9 Masterarbeit Das Studium ist ein transdisziplinäres Studium, das 9 Module umfasst. Die Module „Interdependenzen“ und „Wissen“ sind Pflichtmodule (Module 1 und 2), welche Grundlagen der Geschlechtertheorie und wissenschaftstheoretische Fragestellungen vermitteln. Im Vertiefungsstudium werden von den Modulen 3 bis 6 je nach Interesse drei ausgewählt. In den Modulen „Normierungen“ und „Vermittlungen“ können 22 Forschungskompetenzen eher hinsichtlich wissenschaftskritischer Reflexion und in den Modulen „Transformationen“ und „Interventionen“ hinsichtlich verschiedener Berufsfelder erworben werden. Das Modul 7 „Projektstudium“ ermöglicht, vertiefte Kenntnisse zur Komplexität eines Gegenstandsbereiches durch die Erarbeitung und Durchführung einer eigenständigen Forschungsleistung zu erwerben. Im Modul 8 können Lehrveranstaltungen nach freier Wahl auch aus anderen Fächern belegt werden. Das Studium wird mit einer Masterarbeit und deren Präsentation und Diskussion abgeschlossen (Modul 9). (Zum Studienaufbau vgl. Anlage 4 MA SO, § 5.) Studienverlauf Das MA Studium umfasst 4 Semester (vgl. Anlage 6 MA Studienverlaufsplan). Darin wird empfohlen, die Grundlagenmodule 1 und 2 im ersten Semester abzuschließen. Im zweiten und dritten Semester wird das Studium der Vertiefungsmodule empfohlen. Dabei haben die Studierenden die Möglichkeit, von den vier Vertiefungsmodulen drei bis sechs, drei auszuwählen. Voraussetzung für die Vertiefungsmodule ist die Teilnahme an allen Veranstaltungen der Grundlagenmodule. Vor Beginn der Module 7 und 8 müssen die Grundlagenmodule abgeschlossen, d.h. die Modulabschlussprüfung muss erfolgt sein. Innerhalb der Module besteht die Möglichkeit, Schwerpunkte bei den verschiedenen Fächerangeboten zu setzen. Studienorganisation MA Bei der Studienorganisation des MA ist eine analoge Umsetzung der Verfahren wie beim BA geplant (vgl. 2.1.2 Studienorganisation BA). Lehrmethoden Lehrveranstaltungsformen und -bezeichnungen variieren je nach Import aus den Fächern. Beispielsweise wird der fachspezifische Lehrveranstaltungstyp Hauptseminar in den Geschlechterstudien als Seminar integriert. Bestimmte Lehrveranstaltungsformen wurden für den MA Geschlechterstudien entwickelt. In die Grundlagenmodule 1 und 2 kann je nach Möglichkeit der Lehrveranstaltungstyp Gruppenarbeit integriert werden. In Modul 7 wird das Projektseminar, im Modul 9 das (transdisziplinäre) Abschlusskolloquium angeboten (vgl. dazu Anlage 4 MA SO, § 8 Lehrveranstaltungen). 23 Liegen aufgrund des Lehrimports der Lehrveranstaltungstypen Unterschiede in den Studienpunkten vor, werden diese durch die Anpassung von Studienleistungen ausgeglichen. Folgende Lehrveranstaltungsformen werden angeboten (vgl. Anlage 4 MA SO, § 8): - Vorlesung (VL): Vorlesungen sind Lehrveranstaltungen, in denen die Studierenden in der Regel anhand breiter Themenstellungen zur Systematik und Methodik eines Faches oder Forschungsfeldes hingeführt werden. - Forschungsseminar (FS): Ein Forschungsseminar ist eine Lehrveranstaltung mit erhöhtem Stundenumfang, in der forschungstypische Arbeitsweisen vermittelt und eingeübt werden. Insbesondere werden Themenfindung und methodische Anlage von Abschlussarbeiten unterstützt. - Übung (UE): Eine Übung ist eine Lehrveranstaltung, in der die in einer Vorlesung oder in einer der sonstigen Lehrveranstaltungen erworbenen Kenntnisse exemplarisch geübt und vertieft werden. - Seminar (SE): Ein Seminar im Masterstudiengang setzt fachbezogene und methodische Kenntnisse voraus. In ihm erarbeiten Studierende den Forschungsstand und ggf. auch spezielle Problemstellungen. Studierende werden zu selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit angeleitet. In Seminaren können verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden: - Gruppenarbeit (GA): Gruppenarbeit ermöglicht selbstorganisiertes Lernen. Dabei werden sowohl Fähigkeiten zur eigenständigen Aneignung von Wissen als auch zur Teamarbeit erworben. - Projektseminar (PJ): Ein Projektseminar bietet Studierenden die Möglichkeit, Theorie und Praxis zu verbinden. Studierende erproben im Projektseminar die Anwendung fundierter theoretischer Kenntnisse; sie lernen einen Praxisbereich kennen und erwerben Voraussetzungen (z.B. Vernetzung) und Fähigkeiten (z.B. spezifische Praxiskenntnisse), um in diesem Bereich Gender-Wissen einzusetzen. Studierenden wird ermöglicht, Projekte selbstständig zu konzipieren und durchzuführen. - Kolloquium (KO): Kolloquien zielen auf die Reflexion und Diskussion grundsätzlicher, in erster Linie transdisziplinärer Fragestellungen und dienen der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand. Darüber hinaus begleitet ein Kolloquium die abschließende Phase des Studienganges, in der die schriftliche Arbeit erstellt wird. Dafür bieten sie ein Arbeitsforum. 24 Die Gruppengrößen in den einzelnen Lehrveranstaltungstypen richten sich nach der „Empfehlung zur Sicherung der Qualität von Studium und Lehre in Bachelor- und Masterstudiengängen“ der Hochschulrektorenkonferenz (Stand 15.4.2005). Vgl. die Ausführungen unter 2.1.3. 2.2.3 Internationale Ausrichtung des Curriculums Für die internationale Ausrichtung des Curriculums vgl. grundsätzlich die in 2.1.3 für den BA genannten Elemente (fremdsprachiges Lehrangebot z.B. aus dem Fach Anglistik/Amerikanistik und Lehrimport durch Lehrende von Sokrates Partneruniversitäten ) und infrastrukturellen Maßnahmen (der HU und des ZtG). Im MA kann die Anerkennung der im Ausland erworbenen Leistungen unter der Voraussetzung der Äquivalenz in den Vertiefungsmodulen 3 bis 6 sowie im Modul 8 „Freie Wahl“ erfolgen. Verträge auf Graduate Niveau liegen vor mit den Partneruniversitäten Sussex und Essex. Ein Vertrag auf Graduate Niveau ist mit der London School of Economics (LSE) geplant. Auf der internationalen Ebene sollen die bisherige gute Zusammenarbeit mit der University of Toronto sowie der Austausch im Rahmen weiterer Universitätsverträge der HU mit der New York University und mit der University of California (insbesondere San Diego, Santa Cruz, Berkeley) fortgeführt werden. 3 Studierbarkeit der Studienfächer Grundlegend für das Erreichen der Studienziele in der Regelstudienzeit ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Lehrenden und der Koordinationsstelle mit der Gemeinsamen Kommission und dem Zentrumsrat. 3.1 Gewährleistung durch Studienangebot und Studienstruktur Der inhaltlich abgestimmte Aufbau der Module sowie die transparente Planung des Studienablaufs im BA und im MA Geschlechterstudien (vgl. Anlage 3 BA Studienverlaufspläne ; vgl. Anlage 6 MA Studienverlaufsplan) sind Grundvoraussetzungen für einen fristgerechten Abschluss der Studiengänge. Das Studienprogramm wird entsprechend der inhaltlichen und formellen Anforderungen der Module und des Studienablaufs geplant und regelmäßig angeboten. Planungsprinzip ist, dass alle Lehr- 25 veranstaltungstypen ausreichend (wenn möglich mit Optionen) angeboten werden. Bei der Studienorganisation im Kombinationsbachelor wird der Studierbarkeit insbesondere Rechnung getragen, indem Pflichtveranstaltungen und Lehrveranstaltungen , an die die Modulabschlussprüfung gebunden ist, mehrfach angeboten werden (vgl. auch 2.1.2). Transparenz bei der Studienstruktur (Checklisten für die Modulprüfungen), frühzeitige Bekanntgabe der Prüfungsberechtigten für die Modulabschlussprüfungen (auf der Homepage, in den Seminaren) und der Modalitäten der Prüfung in den Seminaren sichert die Planung der Modulabschlussprüfungen für die Studierenden. Die elektronische Unterstützung der Prüfungsabläufe (vgl. 2.1.2 und 2.2.2 zu Studienorganisation ; QIS, HISPOS) ermöglicht die individuelle und schnelle Organisation der Prüfungen. Die Wiederholbarkeit von Prüfungen bis zum Ablauf des darauf folgenden Semesters ist in den Prüfungsordnungen festgelegt (vgl. Anlage 1 BA PO, § 12; vgl. Anlage 4 MA PO, § 12) und wird vom Prüfungsamt sichergestellt 3.2 Einsatz unterschiedlicher Lehr- und Prüfungsformen Spezifische und verschiedene Lehrformen sind in den Modulen des BA und MA vorgesehen. Im BA ermöglicht in den Basismodulen der Lehrveranstaltungstyp „Fächerübergreifende Ringvorlesung“ die Vermittlung orientierender Grundkenntnisse aus der Perspektive verschiedener Fächer (Modul 1) und der Lehrveranstaltungstyp „Einführungskurs“ die Vermittlung fachlicher und methodischer Grundkenntnisse zu Status, Verständnis und Wirkung von Geschlecht am Beispiel einer Disziplin aus einem Fächerbündel (Modul 2 „Gender I“ und Modul 2 „Gender II“). In allen drei Basismodulen üben Tutorien zum wissenschaftlichen Arbeiten den Erwerb transdisziplinärer Techniken ein und bereiten gleichzeitig auf die fachlich begründete Vielfalt der Leistungsanforderungen in den Geschlechterstudien vor. Dafür bietet die vom ZtG herausgegebene Broschüre zum transdisziplinären wissenschaftlichen Arbeiten (vgl. Homepage ZtG) eine Orientierung zur Vermittlung transdisziplinärer Methoden. Alternativ zu einem der Basistutorien ermöglicht ein Autonomes Tutorium, das von Studierenden höherer Semester (jetzt Hauptstudium Magister, später Master) durchgeführt und von Kernlehrenden betreut wird, die Entwicklung und Erprobung eigenständiger studentischer Arbeitsformen. In den Vertiefungsmodulen dient der Lehrveranstaltungstyp (transdisziplinäres) „Vertiefungsseminar“, der nach Möglichkeit von Lehrenden verschiedener Disziplinen durchgeführt wird, der 26 Fundierung transdisziplinärer Kenntnisse und der eigenständigen Erarbeitung von Themen und Projekten. Im Modul 6 bietet insbesondere der Lehrveranstaltungstyp „Projekt“ die Anwendung und Erprobung fundierter theoretischer Kenntnisse in der Praxis (zu den Lehrmethoden im BA vgl. auch 2.1.2, Abschnitt Lehrmethoden, und Anlage 1 BA SO, § 7). Im MA lernen die Studierenden spezifische Lehrformen kennen, die das selbstorganisierte Lernen und die selbstorganisierte Konzeption und Durchführung von Projekten fördern. Die Lehrform „Gruppenarbeit“ ermöglicht selbstorganisiertes Lernen und dient dem Erwerb von Fähigkeiten zur eigenständigen Aneignung von Wissen und zur Teamarbeit; diese Lehrform dient insbesondere dem Ausgleich von Niveauunterschieden. Die Lehrform Projektseminar dient in Modul 7 „Projektstudium“ der Verbindung von Theorie und Praxis, indem fundierte theoretische Kenntnisse erprobt , ein Praxisbereich erarbeitet und Voraussetzungen zur Umsetzung von Gender-Wissen erworben werden. In Modul 9 „Abschluss“ betreuen Lehrende in der Lehrform „Kolloquium“ die abschließende Studienphase, indem grundlegende, in erster Linie transdisziplinäre Fragestellungen und die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand reflektiert und diskutiert werden (zu den Lehrmethoden im MA vgl. auch 2.2.2, Abschnitt Lehrmethoden, und Anlage 4 MA SO, § 8). Der Einsatz unterschiedlicher Prüfungsformen wird in der Prüfungsordnung geregelt. Die Prüfungsordnungen sowohl des BA (vgl. Anlage 1 BA PO, § 8 Mündliche Prüfungen, § 9 Schriftliche Prüfungen) als auch des MA (vgl. Anlage 4 MA PO, § 8 Mündliche Prüfungen, § 9 Schriftliche Prüfungen) sichern, dass die Studierenden mündliche und schriftliche (davon mindestens eine Hausarbeit) Prüfungsformen einüben. Als weitere modulübergreifende Lehrform wird die Unterstützung der Präsenzlehre durch multimediale Elemente (blended learning) in ausgewählten Seminaren seit dem Sommersemester 2004 erprobt. Multimedial gestützte Lehre soll zum Erwerb multimedialer Kompetenz beitragen, die Vermittlung insbesondere transdisziplinärer Grundlagen verbessern und die transdisziplinäre Kooperation unter und zwischen Lehrenden und Studierenden fördern. Erfahrungen mit einer transdisziplinären Lehrplattform, der Lernplattform Moodle und einem virtuellen Seminar liegen vor. Die Auswertung multimedial gestützter Lehrveranstaltungen unter didaktischen Gesichtspunkten wird ab dem Sommersemester 2006 Aufgabe einer Arbeitsgruppe 27 Multimedia und neue Medien sein. Entsprechend der Auswertung wird die Implementierung multimedialer Elemente in ausgewählten Modulen vorangetrieben. Unabhängig davon können multimediale Basiskenntnisse auf verschiedenen Ebenen (Anfänger, Fortgeschrittene) in mehreren Kursen des PC-Pools (z.B. Literaturrecherche, HTML-Kurse) erworben werden (vgl. 5.3 Infrastruktur). 3.3 Einführungs- und Orientierungsveranstaltungen Zur Vorbereitung auf die Bewerbung bietet insbesondere die Studienfachberatung den Schüler/inne/n und anderen Interessierten Hilfestellungen an. Im Programm der Studieninformationswoche der HU wird elektronisch auf ausgewählte Gender- Lehrveranstaltungen hingewiesen, die für einen Einblick in den BA geeignet sind. Während der Studieninformationswoche erläutert die Studienfachberaterin auf einer spezifischen Veranstaltung allgemeiner die Geschlechterstudien und konkreter die Inhalte und Strukturen des BA Geschlechterstudien Zweitfach und Beifach. Nach Bedarf finden individuelle Beratungen der Schüler/inne/n und Interessierten elektronisch, telefonisch oder im persönlichen Gespräch statt. Zur Vorbereitung auf den Studienbeginn (im Wintersemester) sind als studiengangspezifische Veranstaltungen Orientierungstage sowie eine Einführung im Rahmen der fächerübergreifenden Einführungsvorlesung vorgesehen. Die Orientierungstage werden von Studierenden höherer Semester durchgeführt und bieten Workshops zur Stundenplangestaltung, zur Orientierung in der HU und dem ZtG und Möglichkeiten zum Kennen lernen der Mitstudierenden an. Bei der Einführung in den Studiengang, die im Rahmen der Einführungsvorlesung stattfindet, wird ausführlich über inhaltliche und strukturelle Grundzüge der Geschlechterstudien sowie über Möglichkeiten der Vernetzung (z.B. Mailing-Listen, Veranstaltungskalender, Weblog) informiert. Darüber hinaus dient diese Veranstaltung der Vorstellung von Lehrenden und Tutor/inne/n sowie von Ansprechpartner/inn/en in den verschiedenen Bereichen des Zentrums (z.B. Studienfachberatung, Geschäftsstelle, Bibliothek, Computer-Pool). Zur Vorbereitung auf das Semester wird jeweils zu Semesterbeginn eine 2-stündige Einführung von der Studienberaterin durchgeführt. Auf dieser Veranstaltung wird über die Planung des Semesters informiert, das Studienprogramm erläutert, werden bei Bedarf Empfehlungen zum Studienprogramm gegeben und können Probleme der Studienorganisation gebündelt angesprochen werden. 28 Generell wird die Orientierung im Studiengang durch gedruckte Informationen (z.B. Merkblätter, KVV, Broschüre), die auch elektronisch zur Verfügung stehen (Homepage ), unterstützt. 3.4 Anteil der studienfachspezifischen Lehrveranstaltungen Ausführungen zu spezifisch für den Studiengang entwickelten Lehrveranstaltungstypen finden sich in 3.2. Von den dort beschriebenen Lehrveranstaltungen werden die Fächerübergreifende Einführungsvorlesung und die Tutorien nur für Gender- Studierende angeboten. Alle anderen Lehrveranstaltungen stehen auch den Studierenden der Fächer der Kernlehrenden offen. Die doppelte Orientierung der Lehrenden und Studierenden (Geschlechterstudien und anderes Fach) hat sich, wie die fast zehnjährigen Erfahrungen in der Lehre der Geschlechterstudien im Magister zeigen, als produktiv im Sinne der Studienziele erwiesen und wird im Rahmen des BA und MA fortgesetzt. 3.5 Verhältnis von Verbindlichkeit und Wahlfreiheit Der BA besteht aus sechs Pflichtmodulen, die verbindlich vorgeschrieben sind. Der MA besteht aus neun Modulen und bietet die Möglichkeit, von den vier Modulen des Vertiefungsbereichs (Module 3 bis 6) drei Module auszuwählen. Im BA und im MA wird es innerhalb der Module möglichst mehrere Angebote pro Lehrveranstaltungstyp geben, so dass numerisch und inhaltlich Wahlmöglichkeiten aus einer Reihe von Lehrveranstaltungen, die unterschiedliche Schwerpunktsetzungen haben (inhaltlicher Schwerpunkt, disziplinäre Herkunft), vorhanden sind. 3.6 Gewährleistung der Überschneidungsfreiheit Dass sich für das gleiche Studiensemester vorgesehene Lehrveranstaltungen nicht überschneiden, wird durch die Abstimmung der Lehrangebote in den Kernbereichen (Einführungsvorlesung, Einführungskurse, Tutorien) mit der Studienkoordination gewährleistet. Ferner wird dafür Sorge getragen, dass es mehrere Optionen bei den Lehrveranstaltungstypen gibt, bei denen die Modulabschlussprüfung abgelegt werden kann. Voraussetzung für die terminliche Abstimmung der Lehrangebote sind jedoch ausreichende und angemessen ausgestattete Lehrräume (z.B. im Hinblick auf den Ein- 29 satz von Multimedia), über die das ZtG zur Zeit im Rahmen der Kernzeiten (10 bis 16 Uhr) eigenständig verfügen kann. Vgl. Ausführungen zu 5.2.3 Räume für Veranstaltungen . 3.7 Absprachen über Lehrinhalte und Lehrangebot Absprachen über die Lehrinhalte und das Lehrangebot bereitet die Studienkoordinatorin mit den Lehrenden und den Modulverantwortlichen zum Ende des Semesters für das folgende Semester vor und stimmt diese mit der Gemeinsamen Kommission und dem Zentrumsrat ab. Eine langfristige Planung soll insbesondere mit Blick auf die zentralen Veranstaltungen jährlich im Sommersemester mit allen am Studienfach beteiligten Lehrpersonen stattfinden. Regelmäßig stattfindende Lehrkonferenzen evaluieren die Erfahrungen, die Studierende und Lehrende mit der Studienorganisation machen. Diese Evaluationen dienen der Qualitätssicherung, der Kommunikation und der Transparenz. 3.8 Feedback über den Studienfortschritt Rückmeldungen über ihre Studienfortschritte erhalten die Studierenden von den Lehrenden in den Lehrveranstaltungen, indem angestrebte und erreichte Lernziele transparent gemacht werden. Weitere Hinweise zur Selbsteinschätzung gibt es in der individuellen Beratung, die in persönlichen Gesprächen zur Vorbereitung auf oder im Anschluss an mündliche und schriftliche Leistungen insbesondere Modulabschlussprüfungen erfolgt. Ein Überblick über ihre Studienleistungen (MAP-Noten) steht den Studierenden mit QIS (vgl. 2.1.2 und 2.2.2, Abschnitt Studienorganisation) elektronisch zur Verfügung. 3.8.1 Angemessenheit und Transparenz von Bewertungsprozessen In den Studienordnungen (vgl. Anlage 1 BA SO; vgl. Anlage 4 MA SO) sind Studienziele, Leistungserwartungen und die Kreditierung (Studienpunkte pro Lehrveranstaltung und Modulabschlussprüfung) beschrieben. Die Angaben bieten eine Orientierung für die angemessene Bewertung von Leistungen. Konkrete Leistungsanforderungen werden den Studierenden zu Beginn jeder Lehrveranstaltung für den Erwerb der Studienpunkte und ggf. für den Abschluss der Modulprüfung erläutert. 30 3.8.2 Abstimmung der Bewertungsstandards Die Bewertungsstandards basieren auf den in den Studienordnungen (vgl. Anlage 1 BA SO; vgl. Anlage 4 MA SO) formulierten Studienzielen, Leistungserwartungen und Kreditierungen. Abstimmungen bezüglich der Bewertungen finden in Versammlungen mit den Lehrenden, den Modulverantwortlichen und in der Gemeinsamen Kommission bzw. dem Zentrumsrat statt. Konkretisierte Empfehlungen zur Vereinheitlichung von Bewertungsstandards sollen nach Auswertung der ersten BA- Semester vorbereitet werden. 3.9 Studienberatung Die fachspezifische Beratung (inkl. Beratung in Fragen zur Anerkennung von Studienleistungen , zum Auslandsaustausch und zum Praktikum) wird durch die Studienfachberatung durchgeführt. In Lehrangelegenheiten erfolgt die Beratung durch das Lehrpersonal, die Fragen zum Erwerb der Studienpunkte und zum Abschluss der Modulprüfung einschließt. Fragen, die die Organisation der Prüfungen betreffen, übernimmt eine Mitarbeiterin im Prüfungsamt. 4 Arbeitsmarktorientierung 4.1 Berufsfelder und Kompetenzen Die Studierenden des BA und des MA Geschlechterstudien/Gender Studies bilden aufgrund des disziplinär vielfältigen Lehrangebots Fähigkeiten und Kompetenzen aus, die in verschiedenen professionellen Feldern in Forschung, Bildung, Politik, Unternehmen, Kultur, Medien und Nichtregierungsorganisationen eingesetzt werden können. Die grundlegend in den Geschlechterstudien ausgebildete Kompetenz, Gender- Kompetenz, ist heute im Zusammenhang mit der Implementation von Gender Mainstreaming als Schlüsselkompetenz anzusehen. Studierende der Geschlechterstudien / Gender Studies erwerben methodisches und theoretisches Wissen, um die Kategorie Geschlecht als kontextgebundene Kategorie zu reflektieren. Den Interdependenzen zwischen Gender und anderen Kategorien sozialer Ordnung gilt dabei besondere Aufmerksamkeit. 31 Als spezifische Schlüsselkompetenz, die in den Geschlechterstudien erworben wird, ist transdiszplinäre Kompetenz zu nennen. Transdisziplinäre Kompetenz befähigt Studierende (und Lehrende) dazu, Wissen einschätzen und bewerten zu können. Voraussetzung dafür ist es, disziplinäre Unterschiede differenziert und produktiv wahrzunehmen. Diese Kompetenz wird in den Lehrveranstaltungen vermittelt. Dazu gehört eine wissenschaftskritische Haltung, die kritische Reflexion des disziplinären Hintergrunds und der Interdependenzen der Kategorie Geschlecht sowie der Einbezug des gesellschaftspolitischen bzw. kulturellen Kontextes. Transdisziplinäre Kompetenz beinhaltet erkenntnisorientierte und methodische Kompetenzen in Bezug auf die positiven Aspekte disziplinären Arbeitens einerseits und auf das reflektierte Überschreiten der Disziplingrenzen andererseits. Dies impliziert die Klärung von disziplinären Kernbegriffen, die Erläuterung und kritische Reflexion des je eigenen methodischen Zugriffs und die Bereitschaft, die Geltung der eigenen Erkenntnisse zu kontextualisieren und zu relativieren. Die aktuellen Aufgabenbereiche einzelner Absolvent/inn/en des Magisterstudiengangs geben Einblicke, für welche Tätigkeitsfelder die Geschlechterstudien ausbilden : Forschung: - Wissenschaft: eine Reihe von Absolvent/inn/en befinden sich in verschiedenen Phasen der Promotion z.B. im Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie “ (erste abgeschlossene Promotionen liegen vor); - Wissenschaftsmanagement: mehrere Absolvent/inn/en haben Stellen zur Koordination von Zentren und Studienschwerpunkten in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen (z.B. im Bereich Geschlechterstudien in Deutschland und der Schweiz); - Forschung: Mitarbeit in Forschungsprojekten z.B. „Gendered Software Design, Universität Wien“, careers@communication, Technische Universität Berlin; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Universität Erlangen Bildung: - Weiterbildung: Entwicklung und Durchführung von Trainings bei der Gewerkschaft Verdi 32 - Internationale Jugendarbeit: z.B. Fortbildungen im Bereich HIV-Prävention in NGO’s in Russland und der Ukraine Politik: - Beratung zu GenderMainstreaming: z.B. Mitarbeit im GenderKompetenz- Zentrum, Berlin; Mitarbeit im Ministère de la Promotion Féminine Luxembourg Unternehmen: - Personalentwicklung: z.B. Deutsche Bahn, Schwerpunkt Gender und Diversity; Deutsche Bank, Human Resources Representation UK Kultur & Medien: - Redaktion: Printmedien und Rundfunk - Filmproduktion, z.B. Filmemacherin - Filmrecherche, z.B. für Dokumentarfilme - Verlage: Lektorat, Management - Ausstellungen, z.B. Haus der Wannsee-Konferenz Nichtregierungsorganisation: - Öffentlichkeitsarbeit, z.B. bei Terres des Femmes, Tübingen 4.2 Maßnahmen zur Eruierung notwendiger Kompetenzen und Qualifikationsprofile Bei der Planung der BA und MA Studiengänge wurde auf die im Magisterstudiengang Geschlechterstudien/Gender Studies erprobten Maßnahmen zur Verknüpfung von Theorie und Praxis zurückgegriffen. Zu diesen Maßnahmen gehört der seit 2001 jährlich durchgeführte Praxistag, auf dem zunächst Gender-Expert/inn/en aus verschiedenen Praxisbereichen über die Relevanz von Gender in ihrer beruflichen Arbeit und über die professionellen Anforderungen ihres Arbeitsfeldes berichteten. Weitere Schwerpunkte waren der Erfahrungsaustausch über 1. Praktika in ausgewählten Feldern wie Politikberatung, Medien und Bildung, 2. Praktika im europäischen und internationalen Ausland und 3. speziell konzipierte Praxisseminare, in denen die Studierenden sich einen Praxisbereich und je spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten erarbeiteten. Auf den 33 letzten Praxistagen haben zunehmend Gender-Absolvent/inn/en über ihren Verbleib und über die Bedeutung der im Studium erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse für die aktuelle Tätigkeit und über ihre langfristige professionelle Perspektive berichtet. Im Sommersemester 2006 führten Magisterstudierende erstmals das Seminar „Entwicklung von interventionsstrategischem Wissen“ durch; das Seminar wurde von Gender-Studierenden entwickelt und eigenständig organisiert. Die Studierenden strebten eine gezielte und studiumsbegleitende fachspezifische Vorbereitung auf Anforderungen des Berufslebens an. Dieses Seminar erhielt den „Preis für gute Lehre“. Des Weiteren sind Erfahrungen der Hochschullehrer/innen aus praxisorientierten Forschungs- und Drittmittelprojekten (z.B. GenderKompetenzZentrum, Deutsche Bahn) eingeflossen. Die so gewonnenen Erkenntnisse legen nahe, dass die unter 4.1 genannten Berufsfelder für Gender-Studierende von erheblicher Bedeutung sind. Die Erkenntnisse wurden bei der Entwicklung curricularer Elemente für den BA und den MA (vgl. 4.3.) berücksichtigt. 4.3 Auf Arbeitsmarktorientierung zielende curriculare Elemente Für die Absolvent/inn/en des BA als erstem berufsqualifizierenden Berufsabschluss ist vorab anzumerken, dass in den BA-Modellen der HU die Vermittlung berufsqualifizierender Kenntnisse im Umfang von 30 Studienpunkten grundsätzlich im jeweiligen Kern- bzw. Monofach verankert ist. Die Vermittlung wird durch berufsfeldorientierte Veranstaltungsformate, durch drei Einrichtungen der Koordination von Studium und Praxis in den philosophischen Fakultäten sowie durch verschiedene Veranstaltungen, die das Career-Center der HU organisiert, umgesetzt. Die Anrechnung von Praktika ist in den einzelnen Kern- bzw. Monofächern unterschiedlich und variabel geregelt. Beispielsweise ist die Anzahl der in einer praxisorientierten Lehrveranstaltung erwerbbaren Studienpunkte abhängig von den im Praktikum erworbenen Studienpunkten (vgl. Monofach Skandinavistik/ Nordeuropa-Studien). Über die Möglichkeiten in den Kernfächern hinaus bietet der BA Geschlechterstudien Zweitfach im Vertiefungsstudium im Modul 6 „Interventionen“ verschiedene Optionen zum Erwerb praxisrelevanter Kompetenzen (Erarbeitung eines Praxisfeldes oder Durchführung eines Projektseminars; Anrechnung von Leistungen im Praktikum). Eine Liste von ausgewählten Einrichtungen, in denen Praktika möglich sind, findet sich in Anlage 9. 34 Die Absolvent/inn/en des MA Geschlechterstudien erwerben insbesondere im Vertiefungsstudium in Modul 6 „Interventionen“ Kompetenzen zur Anwendung von Gender-Kenntnissen in ausgewählten Praxisfeldern, auch im Hinblick auf die Entwicklung von Konzepten zur Transformation vorfindlicher Praxen, Einrichtungen und Routinen. Die anwendungsorientierte Schwerpunktsetzung kann durch die Verknüpfung mit Modul 7 „Projektstudium“ als eigenständige Forschungsleistung ausgebaut werden. 4.4 Vermittlung von Schlüsselqualifikationen Für die Ausbildung von Schlüsselqualifikationen bietet das Career-Center der HU im Bereich „Sozial- und Methodenkompetenz“ verschiedenen Kurse an, die die Präsentationsfähigkeit (z.B. in Kursen zu den Themen Rhetorik; Selbstsicher Präsentieren, Öffentlich Sprechen I und I), die Interaktionsfähigkeit (z.B. in Kursen zu den Themen Kommunikationstraining, Verhandlungstraining, Moderation in Workshops), die Teamfähigkeit (z.B. in Kursen zum Konfliktmanagement) und die interkulturelle Kompetenz (in Kursen zum interkulturellen Training) fördern. Diese Qualifikationen werden im Bachelor vorrangig in den Kern- und Monofächern im Rahmen des Studiums „Berufsfeldbezogene Qualifikationen“ erworben. Im Master können solche Kursangebote im Rahmen des Studiums der Freien Wahl wahrgenommen werden. Darüber hinaus vertieft die im Studium der Geschlechterstudien generell erworbene Genderkompetenz zentrale Schlüsselqualifikationen bzw. soziale Kompetenzen. Beispielsweise verbessert die Kompetenz, Geschlechterverhältnisse oder geschlechtsspezifische Strukturen erkennen, analysieren und beachten zu können, die Fähigkeiten in der Interaktion oder bei der Teamarbeit adäquat und differenziert handeln zu können. Als weitere Schlüsselqualifikation ist multimediale Kompetenz von besonderer Bedeutung. Durch das regelmäßige Angebot multimedial gestützter Lehre sowie von Kursen zum direkten Erwerb von PC-Kenntnissen wird das Interesse an Multimedia geweckt und der Erwerb von multimedialen Kenntnissen sowie die Fähigkeit, multimediale Lösungen zu entwickeln, gefördert. Dabei wird auf den zielgerichteten Einsatz von Multimedia-Tools und den kritischen Umgang mit Multimedia-Angeboten besonderer Wert gelegt. Zu Maßnahmen, diese Kompetenz zu erwerben, vgl. 3.2 Lehrformen. 35 5 Die Ressourcen 5.1 Personelle Ressourcen 5.1.1 Angaben zu personellen Ressourcen des Studiengangs Die BA- und MA-Studiengänge Gender Studies sind personell durch insgesamt acht Professuren mit einer Denomination in Gender Studies gesichert. Davon sind derzeit sechs, zum kommenden Wintersemester sieben dauerhaft besetzt. Diese Professuren sind in der Rechtswissenschaft, den Landwirtschaftswissenschaften, der germanistischen Literaturwissenschaft, der Linguistik, der Kulturwissenschaft, der Soziologie sowie der Medizin angesiedelt. Mit Ausnahme der beiden Professuren in der Medizin sind alle dauerhaft im Strukturplan der Universität verankert. Eine weitere Professur im Gebiet der Europäischen Ethnologie befindet sich im Ausschreibungsverfahren. Diese genannten Professuren erbringen ihre Lehre anteilig oder gänzlich im Gender Studiengang und bedienen in der Regel gleichzeitig die Studiengänge ihrer Herkunftsfakultäten und -institute. Die Wiederbesetzung der 2009 auslaufenden Professuren mit Gender-Denomination (von Braun, Stephan) ist im Strukturplan der HU verankert. Neben diesen C4-/ C3-/ W2-Professuren existieren sechs weitere Juniorprofessuren mit einem Schwerpunkt Geschlechterforschung. Bislang sind zwei dieser Juniorprofessuren (Alte Geschichte, Afrikawissenschaften) besetzt, die anderen (in der Theologie, der Kulturwissenschaft, der Politikwissenschaft und der Wirtschaftswissenschaften) befinden sich im Ausschreibungsverfahren und sollen ab dem Sommersemester 2007 eingerichtet sein. Neben den Professuren mit einer Denomination in Gender Studies tragen auch andere Professor/inn/en, die ein ausgewiesenes Genderprofil besitzen, zum Lehrangebot der Geschlechterstudien bei. Dies betrifft insbesondere das Gebiet der skandinavischen und romanischen Literaturwissenschaft, der Anglistik und Amerikanistik, der afrikanischen Literaturwissenschaft, der Kunstgeschichte sowie der Erziehungswissenschaft. Darüber hinaus trägt auch der (befristete) Mittelbau erheblich zum Lehrangebot der Gender Studies bei. Außerdem verfügt das ZtG pro Semester über Lehrauftragsmittel, die es erlauben, ca. fünf bis sechs zweistündige Lehraufträge zu vergeben. Der Hauptanteil der Lehrveranstaltungen wird durch 36 hauptamtliches Lehrpersonal (s. oben) erbracht. Damit stehen auch die erforderlichen Prüfungskapazitäten zur Verfügung. Die Planungssicherheit bei den Lehrkapazitäten, die aus Fächern bzw. von Professuren ohne Genderdenomination kommen, ist auf eine längere Perspektive (über 2009 hinaus) begrenzt. Zum einen müssen diese Lehrenden die Lehrvorgaben ihrer Fächer besonders berücksichtigen und zum anderen kann es bei kapazitären Engpässen in diesen Instituten dazu kommen, dass die Anzahl der Genderstudierenden in einzelnen Seminartypen begrenzt werden muss. Vor diesem Hintergrund ist es äußerst wichtig, dass die 2009 zur Wiederbesetzung anstehenden Professuren mir einer Genderdenomination (v. Braun, Stephan) sehr zügig wieder besetzt werden. Stelle Name Denomination / Lehrschwerpunkt bei C1 / WiMi Lehrdepu - tat1 (in SWS) Auslaufend zum Gleichzeitig bediente Studiengänge Juristische Fakultät C3 Prof. Dr. Susanne Baer Öffentliches Recht und Geschlechterstudien 4 + 2 31.03.2029 Rechtswissenschaften Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät W2 Prof. Dr. Christine Bauhardt Gender & Globalisierung, Schwerpunkt Transformationsprozesse im ländlichen Raum 9 + 2 31.03.2028 Landwirtschaftswissenschaften Philosophische Fakultät I W1 Prof Dr. Elke Hartmann-Puls (JP) Alte Geschichte, Schwerpunkt Geschlechtergeschichte 2 - 4 11.05.2009 Geschichte W2 Prof. N.N. ab SoSe 2007 Gender & Europäische Ethnologie 4 + 2 Europäische Ethnologie Philosophische Fakultät II C3 Prof. Dr. Inge Stephan Neuere deutsche Literatur / Geschlechterproblematik im literarischen Prozess 6 – 8 30.09.2009 Neue Deutsche Literatur C2 PD Dr. Birgit Dahlke Neueste Deutsche Literatur / Geschlechterproblematik 4 21.06.2008 Neue Deutsche Literatur C4 Prof. Dr. Stefanie von Schnurbein Skandinavische Literaturen 2 – 4 30.09.2026 Skandinavistik W2 Prof. Dr. Antje Hornscheidt (ab WS 2006) Skandinavische Linguistik & Gender 4 + 2 20.12.2030 Skandinavistik/Linguistik 1 Die Von-bis-Angaben markieren die Angebotsschwankungen in den einzelnen Semestern, insbesondere zwischen Winter- u. Sommersemester. Sie sind hauptsächlich bedingt durch die parallelen Lehrverpflichtungen der Lehrenden in ihren Instituten. Die +Angaben markieren, dass zum Lehrdeputat der einzelnen Professur noch die der dem Lehrstuhl zugehörigen wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen dazu kommen. 37 C4 Prof. Dr. Dieter Ingenschay Romanische Literaturen, Spanische/ lateinamerikanische , französische Literatur 0 – 2 31.03.2014 Romanistik W2 Prof. Dr. Eva Boesenberg Nordamerikanische Literatur - und Kulturwissenschaft 2 – 6 30.09.2025 Amerikanistik, Literaturwissenschaft C3 Prof. Dr. Helga Schwalm Neueste Englische Literatur 0 - 2 30.09.2025 Anglistik W2 Prof. Dr. Eveline Kilian (ab WS 2006) Englische Kulturwissenschaft u. Kulturgeschichte 2 31.03.2024 Anglistik Philosophische Fakultät III C3 Prof. Dr. Hildegard M. Nickel Arbeit und Geschlechterverhältnisse 4 - 8 30.09.2013 Sozialwissenschaft/ Soziologie W1 Prof. Dr. Susanne Frank (JP) Stadtsoziologie mit besonderer Berücksichtigung des internationalen Vergleichs 0 - 2 14.10.2008 (ggf. Verlängerung ) Sozialwissenschaft/ Soziologie W1 N.N. JP Ab SoSe 2007 Diversity Politics 2 – 4 Sozialwissenschaft/ Politikwiss. C4 Prof. Dr. Christina von Braun Geschlecht und Geschichte 8 – 10 30.09.2009 Kulturwissenschaft W1 N.N. JP Ab SoSe 2007 Geschlecht und Wissensgeschichte 4 Kulturwissenschaft C1 Dr. Kerstin Palm Feminist. Naturwissenschaftsforschung 4 30.09.2007 Kulturwissenschaft C3 Prof. Dr. Susanne von Falkenhausen Kunstgeschichte der Neuzeit – Schwerpunkt Moderne 0 - 2 31.03.2016 Kunstgeschichte C3 Prof. Dr. Flora Veit- Wild Afrikanische Literaturen und Kulturen 2 30.09.2012 Afrika- und Asienwissenschaften W1 Prof. Dr. Susanne Gehrmann (JP) Literaturen und Kulturen Afrikas mit besonderer Berücksichtigung der Region Westafrika sowie den Themenschwerpunkten Gender und Oralliteratur 2 13.10.2008 Afrika- und Asienwissenschaften C4 Prof. Dr. Wiltrud Gieseke Lehrstuhl für Erwachsenenpädagogik 2 – 4 30.09.2012 Erwachsenenbildung, Medizinische Pflegepädagogik W1 Prof. Dr. Heidrun Herzberg Erwachsenenpädagogik, Bereich Bildungsbiographie und lebensbegleitendes Lernen 0 – 2 30.09.2008 Erwachsenenbildung C4 Prof. Dr. Renate Valtin Professur für Grundschulpädagogik 0 – 2 31.03.2007 (Blockfreistellung ) Grundschulpädagogik C1 Dr. Christiane Micus-Loos Erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung /Schwerpunkt Biografieforschung 4 15.05.2010 Pädagogik und Soziologie W1 N.N. JP ab WS 2007 Theologie und Geschlechterstudien 4 Theologie 38 Medizinische Fakultät Charité C3 Prof. Dr. Klaus Beier Sexualwissenschaft/ Sexualmedizin 0 – 2 ? Medizin PD Dr. M. Rauchfuß Med. Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik /Psychoonkologie 2 ? Psychosomatik C3 Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek Frauenspezifische Gesundheitsforschung mit dem Schwerpunkt Herz- Kreislauf-Erkrankungen 2 31.12.2007 Medizin MA Health & Society C3 Prof. Dr. Patricia Ruiz Molekulare Grundlagen von Geschlechterunterschieden 2 30.12.2009 Medizin Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät W1 N.N. JP Ab SoSe 2007 Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Gender and Diversity Management 2-4 BWL Zentrum transdisziplinäre Geschlechterstudien Tutorien 6 Gender Studies Lehraufträge 10 – 12 Gender Studies u. Öffnung für andere Fächer Gesamtlehrkapazität pro Semester2 99 – 133 5.1.2 Fachliches Profil der Lehrenden und ihrer Lehrgebiete Wie unter 5.1 sowie im Anhang (Anlage 8 Profile der Kernlehrenden zu Nr. 5.1.2) zu entnehmen ist, verfügen die Lehrenden im BA- und MA-Studiengang Gender Studies über ein breites fachliches Profil. Dies betrifft sowohl den gesellschaftswissenschaftlichen als auch den geisteswissenschaftlichen Bereich. Eine Vielzahl von Lehrenden setzt einen besonderen Schwerpunkt im Bereich der Interdependenzen von Gender mit anderen Kategorien wie z.B. race/Ethnizität, Klasse, Religion, Alter, sexuelle Orientierung sowie in der transdisziplinären Lehre und Forschung. In den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern sind insbesondere folgende Lehrschwerpunkte vertreten: - in den Rechtswissenschaften: öffentliches Recht, insbesondere Verfassungsrecht, Gender Mainstreaming, Rechtstheorie - in der Soziologie: Stadtsoziologie, Soziologie der Geschlechterverhältnisse, Soziologie der Arbeit/Dienstleistungsgesellschaft, betriebliche und gesellschaftliche Transformationsprozesse 2 Auf eine Aufschlüsselung der Kapazitäten nach einzelnen Studienjahren bzw. Semestern wurde verzichtet. 39 - in den Landwirtschaftswissenschaften: Nachhaltige Entwicklung, Theorie und Politik räumlicher Planung, Geschlecht und Globalisierung - in den Erziehungswissenschaften: Erwachsenenbildung, Frauenbildung, Bildungsbiografieforschung, geschlechterspezifische Sozialisation und Koedukation - in der Medizin: Geschlechterunterschiede bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie bei molekularen und genetischen Krankheitsmechanismen, psychosomatische Aspekte von Schwangerschaftskomplikationen - in der Sexualwissenschaft: empirische Erforschung menschlichen Sexualverhaltens , chronische Erkrankungen und deren Auswirkungen auf Sexualität und Partnerschaft In den Geisteswissenschaften sind die verschiedenen Fächer kulturwissenschaftlich orientiert. Sie decken im Einzelnen folgende Schwerpunkte ab: - in der germanistischen Literaturwissenschaft: Geschlechterkonstruktionen in der Literatur vom 18. Jhd. bis zur Gegenwart, feministische Theorien und aktuelle Gendertheorien, Literatur- und Kulturgeschichte der DDR, weibliche Literatur- und Kulturtraditionen - in der skandinavischen Literaturwissenschaft: Konstruktionen von Männlichkeiten, Literatur der Alterität - in der romanischen Literaturwissenschaft: postmoderne Kulturtheorie und zeitgenössische romanische Literatur - in der amerikanistischen/anglistischen Literatur- u. Kulturwissenschaft: Konstruktionen von Männlichkeiten, post colonial Studies, Geld und Geschlecht, weibliche Literaturtraditionen, Interdependenzen von Gender und anderen Kategorien - in der Kulturwissenschaft: Gender, Medien, Religion und Moderne, Geschichte des Antisemitismus, feministische Naturwissenschaftsforschung, Wissenschaftsforschung - in der Linguistik: geschlechtsspezifische, -unabhängige und -typische Personenreferenzen insb. im Schwedischen und Deutschen, diskursanalytische Methoden zur Untersuchung der Herstellung von 40 Genderidentitäten und –normen, interdependente Kategorisierungen, u.a. Gender, Race, Sexualität - in der Alten Geschichte: Geschlechterordnungen in der Antike und deren Rezeption bis heute - in der afrikanischen Literatur- und Kulturwissenschaft: Körper, Gender, Sexualität, Wahnsinn und Gewalt, koloniale Afrikadiskurse, Interdependenzen von Gender und anderen Kategorien 5.1.3 Stand von Besetzungsverfahren Wie unter Punkt 5.1.1 ausgeführt sind die wesentlichen Professuren mit einer Denomination in den Gender Studies besetzt, einige weitere befinden sich im Besetzungs- bzw. Ausschreibungsverfahren: - Die Besetzung der Professur für skandinavistische Linguistik und Gender Studies erfolgt zum WS 2006 mit Prof. Antje Hornscheidt. Die Professur ist gemeinsam vom ZtG und dem Nordeuropa-Institut finanziert. - Die Professur für Europäische Ethnologie und Gender Studies befindet sich im Ausschreibungsverfahren. Sie ist ebenfalls vom ZtG und dem Institut für Europäische Ethnologie finanziert. - Die Juniorprofessuren mit einer Denomination in den Gender Studies in den Fächern Theologie, Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaft, Kulturwissenschaft befinden sich ebenfalls im Ausschreibungsverfahren und werden zum Sommersemester 2007 besetzt. 5.1.4 Relation Lehrende zu Studierende Im BA-Studiengang Gender Studies (Zweitfach und Beifach) werden pro akademischem Jahr 70 Studienplätze vergeben, im MA-Studiengang ist die Immatrikulation von 30 bis 40 Studierenden geplant; die genaue Anzahl wird fristgemäß mit der Abteilung Lehre festgelegt. Es stehen (vgl. Tabelle unter 5.1.1) 103-133 SWS Lehrkapazitäten in den Gender Studies zur Verfügung. Laut Studienund Prüfungsordnung sind für den BA Gender Studies 34 SWS Lehrveranstaltungen und für den MA 46 SWS Lehrveranstaltungen (inklusive 18 SWS freie Wahl) zur Verfügung zu stellen. Die Ressourcen des ZtG decken den Bedarf also sehr gut ab, erlauben Studierenden eine Wahlfreiheit innerhalb der einzelnen Module und somit 41 eine gute Studierbarkeit. Da die Anzahl der Genderstudierenden in einzelnen Seminaren jedoch begrenzt sein wird und die einzelnen Fächer, die Lehrveranstaltungen für die Gender Studies öffnen, selbst unter kapazitären Engpässen leiden, bilden die Professuren mit einer Genderdenomination die wesentliche Basis für BA und MA Gender Studies. Vor diesem Hintergrund ist die schnelle Wiederbesetzung dieser Stellen unbedingt erforderlich, da sie für die Sicherstellung des zentralen Lehrangebotes sorgen (vgl. 5.1.1.) 5.1.5 Anzahl der Lehrbeauftragten Pro Semester vergibt das ZtG ca. sechs Lehraufträge an Bewerber/innen, die fachlich und didaktisch ausgewiesen sind; sie verfügen über Hochschulabschlüsse in verschiedenen Fächern und haben die Bereitschaft zur Evaluation der Lehre. Sie nehmen an Veranstaltungen teil, in denen sie zur Lehre in den Gender Studies hingeführt werden. Dabei werden ihnen die Konzeption und Struktur der Studiengänge sowie die Studien- und Prüfungsleistungen der Gender Studies erläutert. Darüber hinaus nehmen sie ggf. an Weiterbildungsmaßnahmen (z.B. „Lehre Lernen“) der HU teil. Die Lehrbeauftragten werden sorgfältig ausgewählt. Zum Start des Bachelor wurden in den ersten beiden Semestern keine Lehrbeauftragten eingesetzt. Ab dem dritten Semester werden nicht abgedeckte Lehrgebiete ggf. durch Lehrbeauftragte aufgefüllt. Im Wintersemester 2006/07 sind das: Friederike B. Haar (seit 04/05 Promovendin in Psychologie und interkulturelle Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin, 1997 Diplom in Psychologie an der Freien Universität Berlin) Corinna Tomberger (2006 Promotion in Kunstgeschichte an der Universität Oldenburg; 1994 Magister in den Fächern für Sozialwissenschaft, Politikwissenschaft und Sozialpsychologie an der Universität Hannover) Andrea Nachtigall (seit 2003 Promovendin in Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin, 1999 Diplom Pädagogik an der Freien Universität Berlin) Anette Dietrich (seit 2002 Promovendin in Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin, 2000 Diplom Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin) 42 5.1.6 Bei Anwendungsorientierten Masterstudiengängen Entfällt 5.1.7 Bei Forschungsorientierten Masterstudiengängen Vergleiche dazu Anlage 8 Profile der Kernlehrenden/Tabelle unter 5.1.2 mit Angaben zu den Forschungsschwerpunkten, ausgewählten Publikationen sowie Fachverbänden und Kooperationen. 5.2 Sächliche Ressourcen 5.2.1 Sächliche Mittel für das Studienfach Das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien verfügt über einen eigenständigen Haushalt, der es erlaubt, Lehraufträge zu vergeben, Gastreferent/inn/en einzuladen, Kolloquien zu veranstalten, die Bulletin-Texte und Bulletin-Infos sowie andere Buchpublikationen herauszugeben und die Lehre des Studiengangs durch Literatur (Genderbibliothek) und Technik (Beamer, DVD, Lehrmaterialien, Kopiermöglichkeiten) zu unterstützen. 5.2.2 Räumlichkeiten für Lehrende Die Lehrenden sind räumlich an ihren jeweiligen Instituten untergebracht. Die Räume für die einzelnen Kernlehrenden werden in der Regel von den jeweiligen Instituten, in denen sie beheimatet sind, zur Verfügung gestellt. Für eigene, vom ZtG konzipierte Lehrveranstaltungen (insbesondere Lehraufträge, Tutorien) sowie für Lehrveranstaltungen, für die im Herkunftsfach keine Räume zu überschneidungsfreien Zeiten vorhanden sind (also zur Verbesserung der allgemeinen Studierbarkeit des Fachs) verfügt das ZtG über ein Raumkontingent von drei Seminarräumen (für jeweils 16, 24 und 36 Personen). 5.2.3 Räumlichkeiten für Veranstaltungen Für größere und Sonderveranstaltungen kann das ZtG über die zentrale Raumvergabe Räume reservieren lassen. 43 5.2.4 Räumlichkeiten für weitere Mitarbeiter/innen Die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle des ZtG, die maßgeblich für die Organisation des Studiengangs zuständig sind (vgl. 5.3) sind an zwei Standorten untergebracht – in der Sophienstraße 22a und am Hausvogteiplatz 5-7. Mittelfristig ist die Zusammenführung dieser beiden Standorte am Hausvogteiplatz geplant. Für die Organisation des Studiengangs, aber auch für Identifikation der Studierenden mit dem ZtG wäre es äußerst wichtig, dass diese bereits 2003 vom Akademischen Senat beschlossene Zusammenführung zeitnah erfolgen kann. 5.2.5 Bibliotheksausstattung Für den inter-/transdisziplinären Studiengang Geschlechterstudien/Gender Studies wird Forschungsliteratur verschiedenster Wissenschaftsdisziplinen zur Verfügung gestellt. Um den Studierenden die Wege zur Literatur zu erleichtern, sind vor allem zwei zentrale Orte von Bedeutung: die Gender-Bibliothek (Info/Dok-Stelle des ZtG) und die Zentrale Universitätsbibliothek (ZUB, Hessische Str. 1-2). Die Literatur wird in Zusammenarbeit von Universitätsbibliothek (UB), dem Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien und den Lehrenden am Studiengang speziell für die Zentrale UB, die Lehrbuchsammlung und einzelne Zweig-/Teilbibliotheken ausgewählt. Die Gender-Bibliothek versteht sich als Navigatorin, die generell dabei hilft, sich im System der Bibliotheken zu orientieren und Literatur zu finden. In der Informations- und Dokumentationsstelle (Info/Dok-Stelle) – Gender-Bibliothek des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien in der Sophienstraße 22a besteht die Möglichkeit, sich speziell über Forschungsliteratur auf dem Gebiet der Frauen- und Geschlechterforschung zu informieren und beraten zu lassen. Hier steht ein Handapparat mit ca. 10.000 Büchern, Zeitschriften und grauer Literatur zu 18 Themengruppen zum Lesen und zur (beschränkten) Ausleihe bereit. Der Bestand ist in der Online-Datenbank GReTA (Gender Research Database - http://www.gender.hu-berlin.de/service/literatur/) erfasst und recherchierbar (z.Zt. ca. 27.000 Datensätze). Die Besonderheit dieser Datenbank besteht darin, dass hier auch Aufsatztitel von Autorinnen bzw. Autoren aus Sammelbänden und Zeitschriften dokumentiert sind. 44 Spezielle Kurse für die Literaturrecherche auf dem Gebiet der Frauen- und Geschlechterforschung (für Anfänger/innen und Fortgeschrittene) werden von einem studentischen Tutorium (D. Vetter) angeboten. Seit Beginn des Studiengangs Gender Studies 1997 werden Neuanschaffungen für den Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung vorrangig in der Zentralen UB erworben. Die für den Studiengang benötigte Forschungsliteratur ist v.a. über den OPAC (Online Public Access Catalogue) der Zentralen Universitätsbibliothek (Hessische Str. 1-2) zu finden, mit dem sich vor Ort oder über das Internet ermitteln lässt, welche elektronisch erfasste Literatur in der Zentralen Universitätsbibliothek, den Zweig-/Teilbibliotheken und der Lehrbuchsammlung vorhanden ist (http://digibib.ub.hu-berlin.de). In der ZUB befindet sich außerdem ein besonderes Regal zum Themenbereich Gender Studies im Lesesaal. Hier wurde für den Studiengang ein eigener Handapparat mit der Literatur zur Prüfungsvorbereitung und Readern einzelner Lehrveranstaltungen eingerichtet. Weitere Literatur ist in den Zweigbibliotheken (ZwB) der Institute zu finden, die das Gebiet der Frauen- bzw. Geschlechterforschung bereits längerfristig in Forschung und Lehre behandeln bzw. einen solchen Lehrstuhl besitzen. Seit November 1999 ist die Literaturrecherche mit der neuen Suchmaschine des Kooperativen Bibliotheksverbundes Berlin-Brandenburg (KOBV) gleichzeitig in den Beständen mehrerer Bibliotheken möglich, u.a. in den Universitätsbibliotheken der HU, FU, TU, der Universität Potsdam sowie in den Bibliotheken der UdK, der Fachhochschulen Potsdam und Brandenburg u.a.) (http://www.kobv.de). 5.2.6 Weitere Räumlichkeiten Die Fachschaft Gender Studies verfügt über einen eigenen Raum am Hausvogteiplatz 5-7. Außerdem können die Studierenden den ZtG-eigenen Computerpool als Arbeitsraum nutzen. 5.3 Administration und sonstige Infrastruktur 5.3.1 Infrastruktur für Administration, die Beratung und Betreuung Die Studiengänge Gender Studies an der HU werden von Mitarbeiterinnen des ZtG administrativ betreut. Dazu gehören insbesondere die für die Studiengangskoordination sowie für die Studienberatung verantwortliche 45 Mitarbeiterin Dr. Ilona Pache, die Geschäftsführerin des ZtG Dr. Gabi Jähnert, die Mitarbeiterin der Informations- und Dokumentationsstelle/Gender-Bibliothek Dr. Karin Aleksander sowie Danilo Vetter als studentischer Mitarbeiter, die Sekretärin Kerstin Rosenbusch (insbesondere für Raumkoordination) sowie die hauptamtlichen und studentischen Mitarbeiter/innen des PC-Pools Anette Türk, Astrid Rheinländer und Marius Zierold. Die Qualität der BA-/MA-Gender Studiengänge wird durch Tutor/inn/en befördert, die die Einführungskurse in eigenen Tutorien begleiten. Die Erarbeitung des KVV wird darüber hinaus durch die studentische Mitarbeiterin Birte Bogatz unterstützt. Die Prüfungsverwaltung übernimmt innerhalb des Prüfungsbüros der Phil. Fak. III die Mitarbeiterin des Dekanats Anette Renner . Durch die ZtG-Homepage (http://www.gender.hu-berlin.de/studiumlehre/) sowie eine eigene Homepage der Fachschaft (http://www.naha.de/), auf der alle wesentlichen studiengangsrelevanten Informationen (KVV, Studien- u. Prüfungsordnungen, Informationen zu Praktika, Auslandsaufenthalten etc.) zu finden sind, wird die Orientierung der Studierenden unterstützt. Außerdem existieren eigene Mailing- Listen für die Studierenden der Gender Studies, über die diese über kurzfristige Veränderungen des Lehrangebots, Angebote für Praktika, Stipendien, Stellen etc. informiert werden. Darüber hinaus wird den Studierenden empfohlen, sich in die ZtG- Mailing-Liste einzutragen, über die sie insbesondere Informationen über wissenschaftliche Tagungen und politische Veranstaltungen erhalten. 5.3.2 Verantwortung Studiengang Die Verabschiedung des Lehrplans und der Prüfungsverantwortlichen für die einzelnen Module obliegt dem Zentrumsrat des ZtG. Dieser entscheidet auf Vorschlag der Gemeinsamen Kommission Geschlechterstudien, in der Vertreter/innen aller am Studiengang beteiligten Fakultäten und Institute repräsentiert sind. Die Sitzungen des Zentrumsrates und der Gemeinsamen Kommission werden von der Studienkoordinatorin vorbereitet. Für diese Aufgaben sowie die Studiengangsorganisation und Studienfachberatung steht eine eigene Stelle 0,9 BAT-O IIa zur Verfügung. Für die einzelnen Module und deren Abstimmung werden Modulverantwortliche in jedem akademischen Jahr neu festgelegt. Die derzeit amtierenden Modulverantwortlichen sind im Modulhandbuch aufgeführt (vgl. Anlage 2 BA Modulhandbuch). 46 5.3.3 Kompetenz der Verantwortlichen Durch den seit 1997 bestehenden Magisterstudiengang Gender Studies bestehen vielfältige Erfahrungen in der Organisation eines interdisziplinären Studiengangs, und die Mitarbeiterinnen des ZtG sowie der o.g. Gremien haben hier die erforderlichen Kompetenzen erworben. 5.3.4 Ansprechpartner/innen für die Studierenden Als Ansprechpartnerinnen für die Studierenden stehen die Sprecherin des Zentrums, die Vorsitzende der Gemeinsamen Kommission sowie die Lehrenden des Studienfachs für allgemeine Studienfragen sowie die Ausgestaltung einzelner Module und Lehrveranstaltungen zur Verfügung. Für konkrete Fragen, die die Studienverlaufspläne, die Prüfungsanforderungen etc. betreffen, steht den Studierenden die Studienkoordinatorin und -fachberaterin zur Verfügung. Außerdem bietet die Fachschaft Gender Studies wichtige Orientierungshilfen, u.a. im Rahmen von eigenen Orientierungstagen für die neuen Studierenden. Bezogen auf die Ausbildung multimedialer und Literaturrecherche-Kompetenzen werden die Studierenden von den Mitarbeiter/inne/n des PC-Pools und der Gender-Bibliothek des ZtG unterstützt. 5.3.5 Eigenständige Aktivitäten der Studierenden Die Fachschaft Gender Studies war und ist bei der Ausgestaltung des Magisterstudiengangs Geschlechterstudien/Gender Studies sowie auch im Planungsprozess des BA/MA äußerst aktiv. Die Studierenden beteiligen sich nicht nur intensiv in der Gremienarbeit, sondern entwickelten eigenständige Projekte, wie die „Lange Nacht der Gender Studies“ oder Projekttutorien, für die sie im Rahmen eines HU-Programms sehr viele Mittel einwerben konnten. An diese positiven Erfahrungen soll bei der Ausgestaltung des neuen BA/MA unmittelbar angeknüpft werden. 47 6 Qualitätssichernde Maßnahmen 6.1 Verfahren zur Qualitätssicherung An der Humboldt-Universität ist ein effizientes, zur ständigen Selbstverbesserung motivierendes Evaluationssystem etabliert. Lehre und Studium werden regelmäßig, systematisch und flächendeckend evaluiert. Auf zentraler Verwaltungsebene ist die Abteilung Lehre (hier insbesondere die Referate Qualitätssicherung und Studienreform) mit den Fragen der Qualitätssicherung in Lehre und Studium befasst. Die Kommission Lehre und Studium des Akademischen Senats ist ebenfalls an der Überprüfung und Verbesserung der Lehrangebote beteiligt. An den Fakultäten sind die Ausbildungskommissionen und die Studiendekaninnen/-dekane für die Qualitätssicherung in Lehre und Studium verantwortlich. Zu den Instrumenten des Qualitätssicherungssystems der Humboldt-Universität gehören: - die regelmäßige Evaluation von Studium und Lehre, die sich alle fünf Jahre wiederholen soll - Zielvereinbarungen einschl. Berichtspflicht - die Akkreditierung und Reakkreditierung von Studiengängen - die semesterweise studentische Bewertung von Lehrveranstaltungen - -Befragungen von Studierenden - Befragungen von Absolvent/inn/en - Durchführung von Verbleibstudien - Anreizsysteme, zum Beispiel Preis für gute Lehre - fortlaufende Erfassung von qualitätsrelevanten statistischen Daten - leistungsbezogene Mittelvergabe - Stärken-Schwächen-Analysen - Ausstattungs-, Kosten- und Leistungsvergleiche Die Humboldt-Universität macht auch ihr Qualitätssicherungssystem selbst zum Gegenstand von Überprüfungen und arbeitet zielgerichtet an der Weiterentwicklung der Verfahren und Instrumente (zur Verbesserung der Effizienz, Effektivität und 48 Ergebnisorientierung) sowie an der Weiterentwicklung der Qualitätskriterien (z.B. Ergänzung der input- durch die outcome-Perspektive). Im ZtG sind interne Evaluationen im Rhythmus von fünf Jahren, die die Evaluation der Studiengänge einschließen, geplant. Darüber hinaus vorgesehen ist ein regelmäßiger Austausch der Lehrenden. Fortgesetzt werden soll der gemeinsame Semesterauftakt ; nach Bedarf werden Treffen der Lehrenden, ggf. der Lehrenden und Studierenden durchgeführt. Ein Fragebogen zur Evaluation der Lehrveranstaltungen, der transdisziplinäre Gesichtspunkte berücksichtigt, wird allen Lehrenden elektronisch zur Verfügung gestellt (Homepage). Besondere Maßnahmen zur Qualitätssicherung werden bei den Lehrbeauftragten eingesetzt. Die Lehrbeauftragten werden vor Aufnahme ihrer Lehrtätigkeit über Inhalt und Struktur der Studiengänge sowie über Leistungsanforderungen informiert und ggf. zum Besuch geeigneter Weiterbildungsmaßnahmen der HU (z.B. Kurs „Lehre lernen“) ermuntert. Während der Durchführung der Lehrveranstaltungen werden die Lehrbeauftragten zur Evaluation mit Hilfe des o.g. Fragebogens angehalten. Die Erfahrungen der Lehrbeauftragten werden am Ende des Semesters in einer gemeinsamen Sitzung unter anderem auf Basis der Evaluationsergebnisse beraten. 6.2 Vergewisserung über den Erfolg der Absolvent/inn/en Die Vergewisserung über den Erfolg der Absolventinnen soll durch Vernetzung und die Durchführung von Verbleibsstudien gesichert werden. Hinsichtlich der Vergewisserung über den Erfolg der Absolvent/innen soll an die Verfahren, die sich im Magisterstudiengang Geschlechterstudien bewährt haben, angeschlossen werden. Geplant ist, erstmalig im Sommersemester 2006 und dann jährlich eine Abschlussveranstaltung zur Verabschiedung der Absolvent/inn/en sowie die Vernetzung der Absolvent/inn/en untereinander (Netzwerk „AlumNet“) und mit dem ZtG durchzuführen. Eine Verbleibsstudie über die Absolvent/inn/en des Magisterstudiengangs, die bis zum zehnjährigen Jubiläum im Herbst 2007 vorliegen soll, wird eine Vergleichsfolie über den Erfolg der neuen Studiengänge bieten. 49 6.3 Berücksichtigung der hochschuldidaktischen Qualifikation bei der Einstellung von Professor/inn/en und wissenschaftlichen Mitarbeiter/inne/n Die hochschuldidaktische Eignung ist für alle an den Geschlechterstudien beteiligten Lehrpersonen eine grundlegende Voraussetzung. Sichergestellt wird die didaktische Eignung in den Berufungsverfahren der HU, in denen didaktische Eignung als Kernqualifikation gilt und entsprechend berücksichtigt wird. 6.4 Möglichkeiten zur hochschuldidaktischen (Weiter-) Qualifizierung für Lehrende Die Humboldt-Universität bietet spezielle Kurse der hochschuldidaktischen Weiterbildung an. Daran teilzunehmen, wird vor allem jungen Mitarbeiter/inne/n und Lehrbeauftragten systematisch nahe gelegt. Zusätzlich bietet das ZtG in Zusammenarbeit mit dem Computer- und Medien-Service der HU spezifische Lehrveranstaltungen zur Entwicklung didaktischer Kompetenzen im Zusammenhang mit der Ausbildung multimedialer Kompetenzen an. Darüber hinaus sollen Veranstaltungen zu fachspezifischen didaktischen Themen wie etwa Multimedia und Didaktik, didaktische Herausforderungen der Transdisziplinarität oder Gender und race aus didaktischer Perspektive fortgesetzt werden. 6.5 Verfahren zur Sicherung des Forschungs- und Praxisbezugs in der Lehre Der Praxisbezug ist im BA und im MA jeweils curricular im Modul „Interventionen“ verankert (vgl. 4.4) und wird durch Lehrende, die einen aktuellen Bezug zur Praxis haben, abgesichert. Die studiengangsöffentliche Vergewisserung über das Gelingen der Verknüpfung von Studium und Praxis auf den Gender-Praxistagen soll fortgesetzt werden. Der Forschungsbezug ist im BA in den Vertiefungsmodulen 4 und 5 und im Master in den Vertiefungsmodulen 3 bis 6 und insbesondere im Modul 7 „Projektstudium“ curricular gewährleistet. Er wird durch den Einbezug relevanter Fragestellungen aus den Forschungsprojekten der Lehrenden sichergestellt. 50 Anlagen 1 BA Studienordnung (SO) und Prüfungsordnung (PO) 2 BA Modulhandbuch 3 BA Studienverlaufspläne 4 MA Studienordnung (SO) und Prüfungsordnung (PO) 5 MA Modulhandbuch 6 MA Studienverlaufsplan 7 Satzung ZtG 8 Profile der Kernlehrenden 9 Liste der Praktikumplätze 10 Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis WS 2006/07 51 Gutachten zur Akkreditierung des Bachelor-/Masterstudiengangs „Geschlechterstudien/Gender Studies" an der Humboldt-Universität zu Berlin Begehung der Humboldt-Universität am 21 ./22.06.2007 Gutachtergruppe: Prof. Dr. Uta Ruppert Prof. Dr. Silke Wenk Marlies Pelster-Wend Regina Weber Universität Frankfurt a.M„ Institut fü r Politikwissenschaft Universität Oldenburg , Kulturwissenschaftliches Institut Gleichstellungsstelle Stadt Bielefeld (Vertreterin der Berufspraxis) RWTH Aachen (Studentische Gutachterin) Koordinatorin: Simone Kroschel, Geschäftsstelle AQAS AQAS Agent ur für Qualitätss icherung durch Akkrcd iticru ng von St udiengi ngcn naumansa Schreibmaschinentext Anhang 2 1. Akkreditierungsentscheidung für die Studiengänge Auf der Basis des Berichts der Gutachtergruppe und der Beratungen der Akkreditierungskommission in der 28. Sitzung vom 20./21 .08.2007 spricht die Akkreditierungskommission folgende Entscheidung aus: 1.1 Der Bachelorstudiengang „Geschlechterstudien/Gender Studies" als Zweitfach bzw. Beifach mit dem Abschluss „Bachelor of Arts" wird unter Berücksichtigung der einschlägigen Beschlüsse des Akkreditierungsrats ohne Auflagen akkreditiert. Empfehlungen: 1. Ein stärkerer Einbezug der Naturwissenschaften in den Studiengang sollte forciert werden. 2. Die Hochschule sollte ihre Anstrengungen zum Ausbau der Möglichkeit des Teilzeitstudiums intensivieren. 3. Die auslaufenden Eckprofessuren in den Kulturwissenschaften sollten mit einem Gender-Schwerpunkt in der Denomination erhalten bleiben. Die Bemühungen der Hochschulleitung um den Erhalt der Denominationen im Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterforschung sollten fortgesetzt werden. 1.2 Der Masterstudiengang „Geschlechterstudien/Gender Studies" mit dem Abschluss „Master of Arts" wird unter Berücksichtigung der einschlägigen Beschlüsse des Akkreditierungsrats ohne Auflagen akkreditiert. Empfehlungen: 1. Ein stärkerer Einbezug der Naturwissenschaften in den Studiengang sollte forciert werden. 2. Die geplanten Präzisierungen beim Zugang zum Masterstudiengang sollten in dieser Form festgeschrieben werden. 3. Seim Modul „Freie Wahl" sollte die Präsenzzeit in Lehrveranstaltungen gegenüber anderen Formen studentischer Arbeitszeit deutlich reduziert werden. 4. Die im Modul „Normierungen" angeführten Aspekte aus den Bereichen Theologie, Moralphilosophie und Ethik sollten durch ein Lehrangebot von im betreffenden Fach ausgewiesenen lehrenden untermauert werden. 5. Die Hochschule sollte ihre Anstrengungen zum Ausbau der Möglichkeit des Teilzeitstudiums intensivieren. 6. Die auslaufenden Eckprofessuren in den Kulturwissenschaften sollten mit einem Gender-Schwerpunkt in der Denomination erhalten bleiben. Die Bemühungen der Hochschulleitung um den Erhalt der Denominationen im Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterforschung sollten fortgesetzt werden. Es handelt sich um einen konsekutiven Master-Studiengang. Die Akkreditierungskommission stellt für den Studiengang ein stärker forschungsorientiertes Profil fest. 1.3 Die Akkreditierung der in 1.1 und 1.2 genannten Studiengänge wird für eine Dauer von fünf Jahren (unter Berücksichtigung des vollen zuletzt betroffenen Studienjahres) ausgesprochen und ist gültig bis zum 30.09.2012. Sollten die Studiengänge zu einem späteren Zeitpunkt anlaufen, kann die Akkreditierung auf Antrag der Hochschule entsprechend verlängert werden. Die Akkreditierung wird unwirksam, wenn die akkreditierten Studiengänge nicht innerhalb von zwei Jahren nach dem Wirksamwerden der Akkreditierungsentscheidung eröffnet wird. In Fällen von konsekutiven BA/MA-Studien, die in einem Verfahren aufgrund desselben Antrags der Hochschule akkreditiert werden, gilt die Eröffnung des Bachelorstudiengangs auch als Eröffnung des konsekutiven Masterstudiengangs im Sinne des Beschlusses des Akkreditierungsrats „Entscheidungen der Akkreditierungsagenturen : Arten und Wirkungen" i.d.F. vom 22.06.2006. 2. Profil und Ziele der Studiengänge Herausragende Leistungen in der disziplinären und transdisziplinären Geschlechterforschung zählen seit vielen Jahren zu den besonderen Merkmalen der Berliner Humboldt-Universität (HU). Das Zentrum für transdiszipl inäre Geschlechterforschung (ZtG) der HU gehört zu den prägenden Institutionen der deutschsprachigen Gender Studies, die international produktiv geworden sind. Zusammen mit den langjährigen Erfahrungen des Zentrums in der Durchführung eines Magisterstudiengangs „Gender Studies" bildet diese Expertise eine besonders günstige Ausgangssituation für die Entwicklung eines Bachelor-/Master-Programms „Gender Studies". Entsprechend professionell ist der vorliegende Antrag des Zentrums auf Akkreditierung eines Zweitfachs und Beifachs auf Bachelorebene sowie eines Masterstudiengangs „Geschlechterstudien ", die alle am ZtG angesiedelt sind und von mehreren Fächern aus verschiedenen Fakultäten gemeinsam getragen werden. Der Bachelorstudiengang läuft seit dem Wintersemester 05/06, der Masterstudiengang soll zum Wintersemester 07/08 starten. Im Rahmen des hochschulweiten Studiengangsmodells kann „Geschlechterstudien/Gender studies" mit dem Abschluss Bachelor of Arts als Zweitfach im Umfang von 60 CP in Kombination mit einem Kernfach (120 CP) studiert werden oder als Beifach im Umfang von 20 CP in Kombination mit einem Monofach (160 CP). „Geschlechterstudien/Gender studies" kann mit allen derzeit angebotenen Kern- und Monofächern kombiniert werden. Auf der Masterebene ist ein Ein-Fach-Master im Umfang von 120 CP vorgesehen. Der Bachelorstudiengang ist transdisziplinär ausgerichtet und zielt auf die Vermittlung grundlegender Kenntnisse, Methoden und Arbeitstechniken im Zusammenhang mit der Kategorie Geschlecht. Ziel ist die Ausbildung von Fähigkeiten zur Analyse von Geschlechterverhältnissen in verschiedenen sozialen, politischen, historischen und kulturellen Kontexten und die Sensibilisierung für gleichstellungspolitische Fragen. Die Studierenden sollen sich in verschiednen Disziplinen orientieren können und transdisziplinäre Kompetenz zur reflektierten Überschreitung von Disziplingrenzen erlangen. Sie sollen wissenschaftskritische Perspektiven entwickeln, um die Kategorie Geschlecht in der lntersektionalität mit anderen Kategorien der sozialen und symbolischen Ordnung reflektieren zu können. Um die Orientierung in versch iedenen Disziplinen zu erleichtern, gibt es zwei Profile, die beide im Studienverlauf abgedeckt werden, nämlich Gender 1 (Sozial- , Rechts-, Natur- und Erziehungswissenschaften) und Gender 2 (Kultur-, Literatur-, Kunst- und Geschichtswissenschaften). Der Masterstudiengang zielt auf ein vertieftes analytisches Verständnis der funktionalen Komplexität von Gender als Kategorie im Hinblick auf sich historisch wandelnde Konstruktionen, die Formen ihrer Vermittlung und ihre Wirkungsweisen in unterschiedlichen Themenfeldern, welches in seiner Abhängigkeit von unterschiedlichen disziplinären und methodischen Zugängen verstanden wird. Im Zentrum der Geschlechterstudien an der HU stehen hegemoniale Konstruktionen, die kritisch auf ihre hierarchisierende Funktion im Verhältnis von Zentrum und Marginalität befragt werden. Besonderes Gewicht liegt auf der Differenzierung zwischen Geschlecht und anderen Differenzkonstruktionen. Ein zentrales Erkenntnisinteresse ist die Vermittlung zwischen normierenden Institutionen und der Transformation normativer Ordnungen. Im Rahmen des ZtG findet eine Anbindung des Studiengangs an aktuelle Forschungsprojekte und das Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie" statt. Der Studiengang wird dem Profiltyp „stärker forschungsorientiert" zugeordnet. Die Studierenden stellen sich ihr Studienprogramm je nach Vorkenntnissen und Studienziel zusammen und können so ein individuelles Profil ausprägen. Die Breite der disziplinären und interdisziplinären Angebote ermöglicht viel Flexibilität gegenüber neu entstehenden Spezialisierungsinteressen, welche wiederum dem Forschungsprofil des Studiengangs zuträglich ist. Der Erwerb von Studienleistungen im Ausland wird durch internationale Partnerschaften von der HU unterstützt. In den Geschlechterstudien bestehen Sokrates-Partnerschaften, in deren Rahmen eine Anerkennung von Studienleistungen aus den Partnerhochschulen gewährleistet ist. Auf Grund der neuen gestuften Studienstrukturen werden derzeit neue Partnerhochschulen zu gewinnen versucht. Insbesondere der Masterstudiengang ist damit sehr gut geeignet, in Lehre und Forschung einen substanziellen Beitrag zur Profilbildung der HU zu leisten. Die angelegte Forschungsorientierung entspricht dem ausgeprägten Leistungsvermögen der Geschlechterforschung an der HU und ist geeignet, dessen Nachhaltigkeit in Zukunft zu stützen. Das Konzept enthält außerdem interessantes Potenzial für Synergien mit anderen Schwerpunkten der HU, so z.B. dem im Aufbau befindlichen transdisziplinären Schwerpunkt „Life Sciences". Positiv hervorzuheben ist weiterhin die bereits existierende Zusammenarbeit der Sozial- und Geisteswissenschaften mit den Naturwissenschaften. Diese ließe sich unschwer zu einem weiteren Alleinstellungsmerkmal der HU ausbauen, wenn von Seiten der Naturwissenschaft ein Anschluss an die von den Kulturwissenschaften bereits in diese Richtung gebauten Brücken erfolgen würde. 3. Qualität des Curriculums Für den Bachelorstudiengang gelten bei der Zulassung die Kriterien für das Kern- bzw. Monofach. Spezifische Zulassungsvoraussetzungen für das Zweitfach/Beifach „Geschlechterstudien " gelten nicht. „Geschlechterstudien" als Zweitfach gliedert sich in ein Basis- und ein Vertiefungsstudium . Das Basisstudium umfasst die drei Module „Geschlechterstudien/Transdisziplinarität ", „Gender 1" und „Gender 2". Das Vertiefungsstudium umfasst die Module „Interdependenzen", „Ordnungen der Geschlechter" und „Interventionen". Wird A „Geschlechterstudien" als Beifach studiert, müssen die Module „Geschlechterstudien /Transdisziplinarität" und „Grundlagen Gender 1 und 2" absolviert werden. Das Modul „Geschlechterstudien/Transdisziplinarität" soll fächerübergreifendes Grundlagenwissen vermitteln, das in den Modulen Gender 1 und 2 in differenzierte Studien zu einzelnen Fächerthemen oder -perspektiven übergeht. Dabei liegen die Schwerpunkte auf unterschiedlichen Disziplinen, Methoden und Sichtweisen. Im Modul „Interdependenzen " werden der Charakter und konkrete Dynamiken von Interdependenzen, im Modul 5 verschiedene Dimensionen von Geschlechterordnungen fokussiert, im Modul 6 soll das erworbene Wissen praxisorientiert erprobt werden. Innerhalb der Module können von den Studierenden Schwerpunkte bei den verschiedenen Fächerangeboten gesetzt werden. Das Zweitfach kann nach vier oder sechs Semestern abgeschlossen werden, beim Beifach wird ein Abschluss innerhalb von drei Semestern empfohlen. Zugangsvoraussetzungen für den Masterstudiengang sind ein abgeschlossenes Bachelorstudium oder ein vergleichbarer Abschluss sowie fundierte Kenntnisse zu den Grundlagen transdisziplinärer Geschlechterstudien oder fundierte Kenntnisse zur Geschlechterforschung in zwei Fächern. Zudem können Bewerber/innen zugelassen werden, die über fundierte Kenntnisse zur Geschlechterforschung in einem Fach und über entsprechende außeruniversitäre Erfahrung verfügen. (Gedacht ist auch an Ausnahmeregelungen, z.B. durch Zulassung mit der Auflage eines Propädeutikums.) Eine konkretisierende Bestimmung der Zugangsvoraussetzungen (siehe Studienordnung , § 3) ist in Arbeit. Unbedingt zu begrüßen ist, dass dabei auch die Perspektive des Abbaus sozialer Schranken (Antidiskriminierung) wirksam werden soll. Das Curriculum gliedert sich in die Bereiche „Grundlagen", ,,Vertiefungen", „Projekt", „freie Wahl" und „Abschluss". Der Bereich „Grundlagen" umfasst die Module „Interdependenzen " und „Wissen" und soll Grundlagen der Geschlechtertheorie und wissenschaftstheoretische Fragestellungen vermitteln; der Bereich „Vertiefungen" umfasst die Module „Normierungen", „Vermittlungen", Transformationen" und „Interventionen", von denen 3 ausgewählt werden müssen. Die ersten beiden Module sollen Forschungskompetenzen eher hinsichtlich wissenschaftskritischer Reflexion, die letzten beiden eher hinsichtlich verschiedener Berufsfelder vermitteln. Der Bereich „Projekt" besteht aus dem Modul „Projektstudium", das auf die Durchführung eines eigenständigen Forschungsprojekts zielt, der Bereich „Freie Wahl" aus dem gleichnamigen Modul, in dem Lehrveranstaltungen verschiedener Fächer nach freier Wahl belegt werden, der Bereich „Abschluss" aus dem Modul „Masterarbeit". Der Masterstudiengang ist forschungsorientiert und zugleich auf die Vermittlung von Forschungskompetenzen im Hinblick auf die Anwendung des Wissens in verschiedenen Berufsfeldern hin ausgerichtet. Diesem Ziel entsprechen nicht nur die im Modul „Freie Wahl" den Studierenden eröffneten Möglichkeiten eigener Schwerpunkt- und Profilbildung . Bislang jedoch erscheint die Struktur dieses Moduls noch ein wenig eng. Damit die Studierenden die Möglichkeiten eigener Schwerpunktbildung und der Entwicklung der Fähigkeiten zur Selbstorganisation auch wirklich voll und produktiv nutzen können, wird eine Einschränkung der zu besuchenden Seminare zugunsten des Eigenstudiums als nötig erachtet. Dem Ziel der Vermittlung von Forschungskompetenzen kommt ebenfalls die Verknüpfung von Lehre und Forschung entgegen, wie sie u.a. durch das Projektstudium, durch das „Autonome Tutorium" (durchgeführt von Studierenden des Magister- bzw. Masterstudiengangs) und auch durch den Einbezug von Doktorand/inn/en und insbesondere Teilnehmer/innen aus dem Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie " als Lehrbeauftragte gewährleistet wird. Bezogen auf die inhaltliche Ausgestaltung und Absicherung des Moduls 3 „Normierungen" erscheint es unbedingt wünschenswert, dass die Vermittlung der Fragen und Gegenstandsfelder aus Theologie, Moralphilosophie und Ethik von in den Disziplinen ausgewiesenen lehrenden - möglichst mit Genderprofil - gestützt werden. Die beiden Curricula für Bachelor- und Masterstudiengänge zeichnen sich insgesamt aus durch ein klug durchdachtes Verhältnis von disziplinorientierten und Disziplinengrenzen überschreitenden Zugängen zwischen und in den einzelnen Modulen, ferner durch ein ausgewogenes Verhältnis von Vorgabe und Wahlmöglichkeiten und durch eine vorbildliche Integration von Forschung und Lehre. 4. Studierbarkeit der Studiengänge Die Koordination der Studiengänge obliegt einer Wissenschaftlichen Mitarbeiterin am ZtG. Zur Organisation der Studiengänge gibt es am ZtG eine gemeinsame Kommission, die sich aus Vertreter/innen der beteiligten Fakultäten zusammensetzt. Die Prüfungsorganisation erfolgt elektronisch. Informationen zum Lehrangebot, Prüfungsberechtigte und Prüfungsmodalitäten werden frühzeitig bekannt gegeben. Ein überschneidungsfreies Lehrangebot soll dadurch realisiert werden, dass alle Lehrveranstaltungstypen ausreichend und wenn möglich mit Optionen angeboten werden (Einführungskurse möglichst doppelt, Lehrveranstaltungen, an die die Modulabschlussprüfungen gebunden sind, mehrfach). Es werden verschiedene Lehrveranstaltungsformen angeboten. Einige davon wie z.B. eine fächerübergreifende Einführungsvorlesung oder ein transdisziplinäres Vertiefungsseminar wurden speziell für die Geschlechterstudien entwickelt. Die Teilnehmer/innenzahlen variieren je nach Veranstaltungstyp. Studiengangsspezifisch werden die fächerübergreifende Einführungsvorlesung und Tutorien angeboten, die anderen Lehrveranstaltungen stehen auch den Studierenden der Fächer der Kernlehrenden offen. Für Studienanfänger/innen werden Orientierungstage sowie eine Einführung im Rahmen der fächerübergreifenden Einführungsvorlesung angeboten. Zu Beginn eines Semesters findet jeweils eine Einführung für die Studierenden statt. Möglichkeiten zur Beratung der Studierenden sind vorhanden. Die Koordination des Lehrangebots erfolgt durch die Studiengangskoordinatorin am ZtG in Abstimmung mit den lehrenden und Modulbeauftragten. Die Entscheidungsbefugnis liegt beim Zentrumsrat, der auf Vorschlag der Gemeinsamen Kommission über Belange der Lehre entscheidet. Die Gestaltung des transdisziplinären Studiengangs erlaubt den einzelnen Studierenden sehr viel Flexibilität. Dies wurde von den Studierenden durchweg als sehr positiv beurteilt. Die große Auswahl an Lehrveranstaltungen führt zu einer bemerkenswerten Vielfalt, den eigenen Studienverlauf passend zum eigenen Profil zu gestalten. Dadurch kann eine Verbindung des Zeitfachs oder Beifachs „Gender Studies" zum entsprechenden Erst- oder Hauptfach hergestellt werden. Die Koordination des Studiengangs läuft über das ZtG und wird von den Studierenden als sehr kompetent und engagiert bewertet. Zum Beginn des Studiums kann dank der Beratung eine gute Orientierung gegeben werden. Probleme in der Koordination mit dem anderen Studienfach liegen meist in der weniger guten Organisation auf der anderen Seite. Von Seiten der Gender Studies weiß man um die Probleme und versucht bei Überschneidung von Lehrveranstaltungen und Prüfungen Abhilfe zu schaffen. Die Ausstattung des Studiengangs wird ebenfalls als ausreichend bewertet. Sowohl die Literatur- als auch die Medienausstattung erlaubt den Studierenden, die Anforderungen der Lehrveranstaltungen zu erfüllen. Die Studierenden zeigen insgesamt eine hohe Identifikation mit dem Studiengang, die wohl vor allem durch eine gute Betreuung verursacht ist. Von Seiten der Hochschule sollte ein Konzept für ein Teilzeitstudium entwickelt werden. Die theoretische Möglichkeit ist durch das Berliner Hochschulgesetz gegeben, aber vor allem Lehrveranstaltungszeiten sind für Berufstätige in der Regel schwer einhaltbar. Durch die große Wahlfreiheit ist das Problem jedoch im Fach "Gender Studies" vergleichbar gering. 5. Berufsfeldorientierung Die Studierenden sollen sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium Kompetenzen ausbilden, die in verschiedenen professionellen Feldern in den Bereichen Forschung, Bildung, Politik, Unternehmen, Kultur, Medien und NGOs eingesetzt werden können. Dabei wird Gender-Kompetenz im Zusammenhang mit der aktuellen Implementation von Gender Mainstreaming als Schlüsselkompetenz angesehen. Absolvent/inn/en des laufenden Magisterstudiengangs sind beispielsweise im Wissenschaftsmanagement, in der Forschung, in der Weiterbildung, in der Politikberatung im Kulturbereich oder in der Personalentwicklung tätig . Zur Austausch mit der beruflichen Praxis werden beispielsweise jährlich Praxistage durchgeführt, bei denen Expert/inn/en aus der Praxis eingeladen werden. Zudem fließen Erfahrungen der lehrenden aus praxisorientierten Forschungsprojekten in die Studiengangskonzeptionen ein. Im Bachelorstudiengang ist der Erwerb von spezifischen berufsqualifizierenden Kenntnissen im Umfang von 30 CP im Kern- bzw. Monofach verankert. Darüber hinaus bieten die Geschlechterstudien im Modul ,,Interventionen" verschiedene Optionen (z.B. Projektseminare, Praktika) zum Erwerb praxisrelevanter Kompetenzen. Im Masterstudiengang haben die Module „Intervention" und „Projektstudium" eine explizit praxisorientierte Ausrichtung. Durch die Zusammenarbeit mit außeruniversitären Akteuren und Feldforschung erwerben die Studierenden berufsorientierte Kompetenzen in den Handlungsfeldern Bildung, Medien und Kultur, Gleichstellungsstrategien in verschiedensten Kontexten und Entwicklungsarbeit. Das Bewusstsein über die Veränderungen des Arbeitsmarktes und der Beschäftigungsformen ist ausgeprägt und die Anforderung , sich berufliche Anwendungsfelder selbst zu schaffen und potentielle Arbeitgeber und Auftraggeber zu „erfinden", zieht sich unter dem Stichwort „Erschließungskompetenz" durch die Angebote. Außer diesen integrierten Praxisbezügen bieten die „Praxistage" effektive Einblicke und Kontaktmöglichkeiten. Der Erwerb von Schlüsselqualifikationen (kommunikative Kompetenz, Sozial- und Methodenkompetenz, Medienkompetenz) findet vorrangig in den Kern- und Monofächern statt und wird außerdem in Zusammenarbeit mit dem Career Center sichergestellt Insbesondere der zielgerichtete Umgang mit Multimedia-Tools und der Erwerb von PCund Recherche-Kenntnissen werden im ZtG selbst angeboten. Durch den hohen methodischen Reflektionsstand und die vielfältigen Lehrmethoden werden sowohl Praktiker/inn/en in die Lehre einbezogen als auch Studierende früh z.B. in Tutorien zu „lehrenden", wodurch methodisch-didaktische Qualifikationen vermittelt werden. Arbeitsweltbezogene Schlüsselqualifikationen werden auch durch die Einbeziehung der Studierenden in die verschiedensten Aufgaben bei der Durchführung von Projekten und Tagungen vermittelt. Um längerfristig den Verbleib der Absolvent/inn/en der „Gender Studies" beobachten zu können, wurde ein Projektseminar zum Verbleib der Magister-Absolvent/inn/en durchgeführt , aus dem im Herbst 2007 eine Auswertung veröffentlichen wird. Zwei weitere wichtige Instrumente zur beruflichen Orientierung sind Praktika und ein im Aufbau befindliches Mentoringprogramm. Die vorgelegte Liste von potentiellen Praktikumsplätzen sollte erweitert werden um wirtschaftsnahe Einsatzorte. Hier erwarten die Akteurinnen sich neue Kontakte von einer neuen Juniorprofessur für Diversity Management bei den Wirtschaftswissenschaften. Dem vorbildlichen Mentoringprogramm mit namhaften, motivierten Mentor/inn/en ist zu wünschen, dass es zu einem Regelangebot wird. zusammenfassend ist festzustellen, dass die Berufsorientierung und -vorbereitung innerhalb der Gender Studies bezüglich der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen, der Fähigkeit zum transdisziplinären Denken und Handeln und der Kontakte zu außeruniversitären Akteuren bei Projekten, Praktika und dem Mentoringprogramm vorbildlich sind und bei zukünftigen Maßnahmen der Hochschule zur Förderung der Berufsfähigkeit ihrer Absolventen einbezogen werden sollten. 6. Qualitätssicherung An der HU gibt es ein hochschulweites Qualitätssicherungssystem, das folgende Maßnahmen umfasst: eine regelmäßige Evaluation von Studium und Lehre (alle fünf Jahre), die semesterweise studentische Bewertung von Lehrveranstaltungen, Akkreditierung und Reakkreditierung von Studiengängen, Befragungen von Studierenden und Absolvent/innen, Verbleibstudien, Zielvereinbarungen inkl. Berichtspflicht, Anreizsysteme, fortlaufende Erfassung von qualitätsrelevanten statistischen Daten, leistungsbezogene Mittelvergabe, Stärken-Schwächen-Analysen, Ausstattungs-, Kostenund Leistungsvergleiche. Q In Bezug auf die Studiengänge „Geschlechterstudien" findet darüber hinaus ein institutionalisierter und reger Austausch zwischen den lehrenden sowie zwischen lehrenden und Studierenden statt. Neben den regelmäßig stattfindenden Auswertungen der Lehrveranstaltungen zusammen mit den Studierenden - die lehrenden betonen einmütig die Notwendigkeit dieser Kommunikation, deren Ertrag sie aus nachvollziehbaren Gründen als höher einschätzen als eine Evaluation mithilfe standardisierter Fragebögen - finden außerdem regelmäßig Lehrendenkonferenzen statt. Hinzu kommen besondere Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Lehre wie z.B. Workshops für Lehrbeauftragte und jüngere lehrende. Insgesamt ist ein hohes und überaus vorbildliches Engagement der lehrenden für eine stetige Verbesserung und Evaluation der Lehre zu erkennen, auch im Erproben von neuen Formen der Wissensvermittlung (z.B. Teamteaching). Sehr hoch einzuschätzen ist zudem die Arbeit der Studiengangskoordinatorin, die sowohl (wie auch von Seiten der Studierenden herausgestrichen wird) für die Betreuung der Studierenden von großem Wert ist als auch für die Koordination der Kommunikation zwischen lehrenden und Studierenden. Zum Verbleib der Absolvent/inn/en des Magisterstudiengangs wird eine Studie erstellt (avisierter Abschluss Herbst 2007); eine regelmäßige Wiederholung ist für die neuen Studiengänge geplant. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass in den Gender Studies an der Humboldt-Universität sowohl strukturell-organisatorisch als auch in Hinsicht auf Engagement und Motivation der Studierenden Qualitätssicherung auf denkbar höchstem Niveau betrieben und vorangetrieben wird. 7. Personelle und sächliche Ressourcen An der HU gibt es 8 Professuren mit einer Denomination in Gender studies, die an verschiedenen Fakultäten angesiedelt sind und ganz oder überwiegend für die beiden Studiengänge zur Verfügung stehen. Daneben werden Lehrleistungen erbracht von 6 Juniorprofessuren mit einer Denomination in Gender studies sowie weiteren lehrenden an verschiedenen Fakultäten, die ein ausgewiesenes Genderprofil besitzen. Zudem verfügt das ZtG über Lehrauftragsmittel. Insgesamt stehen 103 - 133 SWS Lehrkapazität zur Verfügung. Für den Bachelor werden 34 SWS benötigt, für den Master 46 + 18 SWS freie Wahl, so dass Mehrfachangebote und zahlreiche Wahlmöglichkeiten bei den Lehrveranstaltungen zu realisieren sind . Im Bachelor werden 70 Studierende jährlich zugelassen, im Master sollen es 30 bis 40 sein. Die administrative Betreuung der Studiengänge erfolgt durch die Mitarbeiter/innen des ZtG. Das ZtG verfügt über einen eigenständigen Haushalt. Zudem fließen Mittel und die Infrastruktur aus den beteiligten Fächern in die Studiengänge ein. Am ZtG gibt es eine spezielle Gender Bibliothek, außerdem finden sich fachlich einschlägige Bestände in der Zentralbibliothek und in verschiedenen Zweigbibliotheken. Insgesamt sind die personellen Ressourcen zur Durchführung der Studiengänge als gut bis sehr gut zu beurteilen. Allerdings wird die Zukunft der Studiengänge nicht unwesentlich davon abhängen, dass die bestehenden Gender-Denominationen der beteiligten Eckprofessuren auch zukünftig erhalten bleiben. Insofern ist die Zusage des Vizepräsidenten für Studium und Internationales, Herrn Prof. Nagel, gegenüber der Gutachterinnengruppe, dass die Hochschulleitung sich bei den Fakultäten nachdrücklich dafür einsetzen wird, die demnächst frei werdenden Professuren für Kulturwissenschaft und Literaturwissenschaft erneut mit Gender-Denominationen auszuschreiben, hier von zentraler Bedeutung. Betreffend der sächlichen Ressourcen erscheint insbesondere die Umsetzung der geplanten räumlichen Zusammenführung der verschiedenen Bereiche des ZtG am Hausvogteiplatz sinnvoll . 8. Zusammenfassende Wertung Die Profile und Qualifikationsziele der zur Akkreditierung beantragten Studiengänge sind präzise aufgearbeitet, sehr gut aufeinander sowie auf die vorhandenen Ressourcen und Bedingungen bezogen und entsprechen den einschlägigen internationalen Standards. Auf hohem wissenschaftlichen Niveau bieten sie die Möglichkeit zur flexiblen , gegenüber aktuellen Entwicklungen in Wissenschaft und Gesellschaft grundsätzlich offenen und gleichzeitig bedarfsgerecht zu gestaltenden Qualifikation. Die vorhandenen Standortvorteile der Gender Studies an der HU inklusive ihrer internationalen Vernetzung und ihrer vielfältigen Kontakte in berufsorientierte Praxis werden optimal eingesetzt. Mit der entsprechenden Unterstützung durch die Hochschulleitung ist der Studiengang zweifellos geeignet, einen nachhaltigen Beitrag zur weiteren Profilbildung der Berliner Humboldt-Universität zu leisten. naumansa Schreibmaschinentext Anhang 3 naumansa Schreibmaschinentext Anhang 4a S18-12930 S18-12930 S18-12930_Antwort_Anlage1 Hochschule 1 Ziele/Leitideen der Studienfächer 1.1 Ziele und Leitideen 1.2 Bezug zum Profil der Humboldt-Universität und der Philosophischen Fakultät III 1.3 Einbezug der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion 1.4 Arbeitsmarktbezug 1.5 Begründung Profil Masterstudiengang 1.6 Internationale Ausrichtung 2 Das Curriculum 2.1 BA Geschlechterstudien/Gender Studies 2.1.1 Formale Zugangsvoraussetzungen und spezifische Voraussetzungen 2.1.2 Studieninhalte, Studienverlauf, Studienorganisation, Lehrmethoden 2.1.3 Internationale Ausrichtung des Curriculums 2.2 MA Geschlechterstudien/Gender Studies 2.2.1 Formale Zugangsvoraussetzungen und akademischer Grad 2.2.2 Studieninhalte, Studienverlauf und Studienorganisation 2.2.3 Internationale Ausrichtung des Curriculums 3 Studierbarkeit der Studienfächer 3.1 Gewährleistung durch Studienangebot und Studienstruktur 3.2 Einsatz unterschiedlicher Lehr- und Prüfungsformen 3.3 Einführungs- und Orientierungsveranstaltungen 3.4 Anteil der studienfachspezifischen Lehrveranstaltungen 3.5 Verhältnis von Verbindlichkeit und Wahlfreiheit 3.6 Gewährleistung der Überschneidungsfreiheit 3.7 Absprachen über Lehrinhalte und Lehrangebot 3.8 Feedback über den Studienfortschritt 3.8.1 Angemessenheit und Transparenz von Bewertungsprozessen 3.8.2 Abstimmung der Bewertungsstandards 3.9 Studienberatung 4 Arbeitsmarktorientierung 4.1 Berufsfelder und Kompetenzen 4.2 Maßnahmen zur Eruierung notwendiger Kompetenzen und Qualifikationsprofile 4.3 Auf Arbeitsmarktorientierung zielende curriculare Elemente 4.4 Vermittlung von Schlüsselqualifikationen 5 Die Ressourcen 5.1 Personelle Ressourcen 5.1.1 Angaben zu personellen Ressourcen des Studiengangs 5.1.2 Fachliches Profil der Lehrenden und ihrer Lehrgebiete 5.1.3 Stand von Besetzungsverfahren 5.1.4 Relation Lehrende zu Studierende 5.1.5 Anzahl der Lehrbeauftragten 5.1.6 Bei Anwendungsorientierten Masterstudiengängen 5.1.7 Bei Forschungsorientierten Masterstudiengängen 5.2 Sächliche Ressourcen 5.2.1 Sächliche Mittel für das Studienfach 5.2.2 Räumlichkeiten für Lehrende 5.2.3 Räumlichkeiten für Veranstaltungen 5.2.4 Räumlichkeiten für weitere Mitarbeiter/innen 5.2.5 Bibliotheksausstattung 5.2.6 Weitere Räumlichkeiten 5.3 Administration und sonstige Infrastruktur 5.3.1 Infrastruktur für Administration, die Beratung und Betreuung 5.3.2 Verantwortung Studiengang 5.3.3 Kompetenz der Verantwortlichen 5.3.4 Ansprechpartner/innen für die Studierenden 5.3.5 Eigenständige Aktivitäten der Studierenden 6 Qualitätssichernde Maßnahmen 6.1 Verfahren zur Qualitätssicherung 6.2 Vergewisserung über den Erfolg der Absolvent/inn/en 6.3 Berücksichtigung der hochschuldidaktischen Qualifikation bei der Einstellung von Professor/inn/en und wissenschaftlichen Mitarbeiter/inne/n 6.4 Möglichkeiten zur hochschuldidaktischen (Weiter-) Qualifizierung für Lehrende 6.5 Verfahren zur Sicherung des Forschungs- und Praxisbezugs in der Lehre Anlagen deckblatt.pdf S18-12930_Antwort_Anlage2 S18-12930_Antwort_Anlage3 S18-12930_Antwort_Anlage4a