Drucksache 18 / 13 395 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Frank Scholtysek (AfD) vom 05. Februar 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 06. Februar 2018) zum Thema: Verluste im Fernwärmenetz der Stadt und Antwort vom 22. Februar 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 27. Feb. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Herrn Abgeordneten Frank Scholtysek (AfD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei – G Sen – A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage 18/13395 vom 5. Februar 2018 über Verluste im Fernwärmenetz der Stadt Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Daher wurden die Vattenfall Wärme Berlin AG (Vattenfall) und die BTB Blockheizkraftwerks- Träger- und Betreibergesellschaft mbH Berlin (BTB) um eine Stellungnahme gebeten. 1. Wie viele Kilometer Fernwärmenetz gibt es insgesamt in Berlin bzw. in den einzelnen Bezirken? Bitte tabellarische Auflistung. Zu 1.: Das Verbundnetz von Vattenfall besitzt eine Länge von ca. 2000 km. Das der BTB beträgt ca. 100 km. Darüber hinaus existieren 40 Wärmenetze verschiedener Betreiber und unterschiedlicher Größe. Eine exakte Aufteilung des Verbundnetzes auf die Bezirke liegt nicht vor. 2. Welche Rohrdurchmesser haben diese Leitungen? Zu 2.: Der Rohrdurchmesser der Leitungen Vattenfalls beträgt in der Regel 40 bis 1200 mm. Der Rohrdurchmesser der Leitungen der BTB beträgt zwischen 50 und 500 mm. 3. Wie viel Prozent des Berliner Fernwärmenetzes ist noch gänzlich ungedämmt? 5. Wie hoch ist der Temperaturverlust der Vorlauftemperatur in diesen Rohrleitungen im Durchschnitt aller Monate des Jahres je Kilometer Länge absolut und prozentual. Bitte differenziert nach 2 Nenndurchmessern. Wie hoch ist der Wärmeverlust speziell bei ungedämmten Rohren im Durchschnitt aller Monate des Jahres? 6. Welchen tatsächlichen Jahresnutzungsgrad der Verteilung weist das Berliner Fernwärmenetz derzeit auf? 7. Werden konkrete Dämm-Maßnahmen zur Verlustminimierung durch die Betreiber vorgenommen? Wenn JA, mit welchem Ergebnis? Wenn NEIN, warum nicht? 8. Auf welche monetäre Gesamtsumme lässt sich der Gesamtwärmeverlust innerhalb des Berliner Fernwärmenetzes beziffern? Zu 3., 5., 6., 7. und 8.: Nach Auskunft von Vattenfall und BTB sind keine ungedämmten Fernwärmenetze bekannt, daher erübrigen sich konkrete Dämmmaßnahmen. Der Temperaturverlust beträgt ca. 0,02 Grad Celsius pro Kilometer Vorlaufleitung. Dies entspricht ca. 0,05 Prozent pro Kilometer Vorlaufleitung. Die Verluste werden nicht differenziert nach Nenndurchmesser erfasst. Der Gesamtwärmeverlust lässt sich nicht auf eine bestimmte monetäre Gesamtsumme beziffern. Der tatsächliche Nutzungsgrad der Verteilung im Berliner Fernwärmenetz beträgt ca. 90 Prozent. 4. Mit welcher Vorlauftemperatur wird die Wärme ins Netz eingespeist? Zu 4.: Die Wärme wird in der Regel mit einer Vorlauftemperatur von 60 bis 135 Grad Celsius in das Vattenfall-Netz eingespeist. Zudem sind in Berlin keine Dampfnetze mehr mit höheren Temperaturen vorhanden. Bei der BTB beträgt die Vorlauftemperatur im Sommer 90 Grad Celsius und im Winter bis zu 115 Grad Celsius. 9. Ist es wirtschaftlich überhaupt sinnvoll das Rohrleitungssystem zu dämmen, oder wären die Kosten unverhältnismäßig? Um wieviel % günstiger wäre die KWh wenn es keine Verluste gäbe? Bzw. um wie viel % teurer würde die KWh werden, wenn das Rohrnetz wirtschaftlich optimal gedämmt würde? Um wie viel % teurer würde die KWh werden, wenn das Rohrnetz aus klimatischer Sicht optimal gedämmt würde? Zu 9.: Vattenfall verweist hier auf die Beantwortung zu Frage 3. Zur Frage, ob es wirtschaftlich überhaupt sinnvoll ist, das Rohrleitungssystem zu dämmen, verweist die BTB auf die Beantwortung zu den Fragen 6. und 7. 10. Wie ist der Verlust aus klimapolitischer Sicht zu bewerten? Um wie viel Prozent gegenüber heute, würde sich die CO2 Bilanz verändern, wenn das Rohrnetz keine Wärmeverluste hätte, bzw. die Verluste auf das technisch machbare Minimum reduziert würden? Zu 10.: 3 Eine Veränderung der CO2-Bilanz in Prozent ist nicht verifizierbar. Berlin, den 22.2.2018 In Vertretung Christian R i c k e r t s ........................................................ Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe S18-13395 S18-13395