Drucksache 18 / 13 721 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Sebastian Czaja (FDP) vom 09. März 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. März 2018) zum Thema: „Start Alliance“ – Bilanz des Austauschprogrammes Teil 2 und Antwort vom 26. März 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. Mrz. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Herrn Abgeordneten Sebastian Czaja (FDP) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei – G Sen – A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/13721 vom 09. März 2018 über „Start Alliance“ – Bilanz des Austauschprogrammes Teil 2 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Das Land Berlin stärkt im Dialog mit dem hiesigen Startup-Ökosystem den Standort Berlin als führende Gründungsmetropole. Dem Thema Internationalisierung – inbound wie outbound – kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Die Berliner Startup Unit hat dazu entsprechende Empfehlungen formuliert, die u.a. über die Start Alliance aufgegriffen und umgesetzt werden. Als eine privatwirtschaftliche Aktivität leisten die Angebote der Start-Alliance somit wichtige Beiträge für die Internationalisierungsbedürfnisse innerhalb des Berliner Startup-Ökosystems. Die Start Alliance ist eine Aktivität der privaten Partner für Berlin Holding Gesellschaft für Hauptstadt-Marketing mbH (PfB), die die Aktivitäten und Programme konzipiert und organisiert. Die Start Alliance wird in ihrer strategischen Ausrichtung von der Startup Unit begleitet. Ihre Finanzierung erfolgt nicht aus Mitteln des Landes, einzelne Aktivitäten werden jedoch im Rahmen des Standortmarketings der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe über einen Haushaltstitel durch Marketingmaßnahmen flankiert, um Berlin als internationalen Startup-Standort zu bewerben. Die Schriftliche Anfrage betrifft daher Sachverhalte, die der Senat nicht allein aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Daher wurde die PfB um eine Stellungnahme gebeten. Diese liegt der Beantwortung zugrunde. - 2 - ... 1. Frage zu Antwort 1 1) In der Antwort 1 der Anfrage wird erklärt, dass für die „Start Alliance“ kein Enddatum definiert ist. Ist eine Mindestteilnehmeranzahl je Programm definiert? a) Wenn ja: Wie hoch ist diese Mindestanzahl? b) Was passiert, wenn diese Mindestanzahl nicht erreicht wird? c) Wenn nein: Warum nicht? Zu 1.: Die Programme der Start Alliance sind für unterschiedliche Gruppengrößen konzipiert. So ist bei einigen Delegationsreisen eine Gruppengröße von 15-20 Unternehmen problemlos möglich, während bei kürzeren und kleineren Aktivitäten eher eine Gruppe von fünf Unternehmen angestrebt wird. Die Gruppengrößen richten sich nach dem der jeweiligen Aktivität zugeordneten und damit verfügbaren Budget. Ein Verfehlen der jeweilig angestrebten Gruppengröße ist dabei unwahrscheinlich , da meist sehr viel mehr Bewerbungen für die Aktivitäten vorliegen, als Plätze zur Verfügung stehen. 2. Frage zu Antwort 2 1) Wie viele und welche Städte beteiligen sich an der Finanzierung der „Start Alliance“? a) Wie hoch sind die jeweiligen Mitgliedsbeiträge jährlich? b) Wenn dazu keine Aussagen getroffen werden können: Warum nicht? 2) Wie viele und welche privaten Unternehmenspartner beteiligen sich an der „Start Alliance“? a) Wie hoch sind die Mitgliedsbeiträge? b) Wenn dazu keine Aussagen getroffen werden können: Warum nicht? 3) Wie hoch ist das Budget der „Start Alliance“ inkl. der Mitgliedsbeiträge der beteiligten Städte und der beteiligten privaten Unternehmenspartner? a) Wenn dazu keine Aussagen getroffen werden können: Warum nicht? Zu 2.: Es können keine Aussagen zum Bugdet gemacht werden, da die Start Alliance eine Aktivität der privaten Partner für Berlin Holding Gesellschaft für Hauptstadt-Marketing mbH ist. Die Beiträge der Städte und Unternehmen sowie das Budget insgesamt resultiert aus Verträgen der PfB mit dem jeweiligen Partner sowie der Planung der Gesellschaft. 3. Frage zu Antwort 3 1) Auf welche Außenwirtschaftsstrategie wird bei der Auswahl der Partnerstädte Bezug genommen? 2) Welche unabhängigen Untersuchungen der Zielmärkte für Berliner Unternehmen werden betrachtet? Bitte aufschlüsseln. 3) Wie wird das spezifische Ansiedelungspotenzial bestimmt? Welche Quellen werden dazu verwendet? Bitte aufschlüsseln. 4) Mit welchen weiteren Städten sind Kooperationen geplant? Wann werden diese Kooperationen erfolgen? Bitte aufschlüsseln. Zu 3.: Zielsetzung der Start Alliance ist es, die für das Berliner Ökosystem weltweit relevanten Startup-Hubs in ihre Aktivitäten einzubinden. Daher wird die Anzahl der in der Start Alliance kooperierenden Städte perspektivisch weiter wachsen. Die Kooperationen orientieren sich dabei maßgeblich an den Bedarfen der hiesigen Startups. Des Weiteren spielen bei der Auswahl von Kooperationspartnern insbesondere bestehende Städtepartnerschaften und die Berliner Außenwirtschaftsstrategie eine Rolle. - 3 - ... Der Senat hat auf Vorlage der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe am 01.08.2017 das gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer, Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie (BPWT) und dem Regierenden Bürgermeister – Senatskanzlei - entwickelte Konzept „Internationale Wirtschaftskooperationen“ (KIW) beschlossen und dem Abgeordnetenhaus von Berlin zur Kenntnis gegeben. Darin wurden 14 Zielländer als Schwerpunkte der internationalen Wirtschaftszusammenarbeit definiert. Unter diesen soll die Kooperation mit Polen, den USA, dem Vereinigten Königreich und China besonders konzentriert bearbeitet werden. Auch die spezifischen Internationalisierungsbedürfnisse von Startups (neben Vertrieb und Produktion umfassen diese beispielsweise auch die Finanzierung und die Personalgewinnung ) sollen besonders berücksichtigt werden. Die Städtepartnerschaften werden innerhalb der regionalen Schwerpunkte genutzt, um die internationale Zusammenarbeit weiter auszubauen. Für die Aktivitäten der Start Alliance wurden darüber hinaus unter anderem folgende Untersuchungen betrachtet: - „Deutscher Startup Monitor 2017“, Bundesverband Deutsche Startups / KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, 2017 (insbesondere Kapitel 7.2, Internationalisierung) - “Berlin’s Transition from a Global Startup to a Global Scaleup Ecosystem”, Startup Genome, 2018 - “Hohes Tempo in der Digitalen Wirtschaft”, Investitionsbank Berlin, 2017 - „Funding, Growth and Profitability: Tech Start-ups finding the right balance”, EY, 2017 4. Frage zu Antwort 4 1) Wie viele Unternehmen haben sich für die bisherigen Programme beworben? a) Auf wie viele Unternehmen war das jeweilige Programm insgesamt ausgelegt? b) Wenn es zu Ablehnungen kam, an welchen Kriterien lag das? Bitte aufschlüsseln. 5. Frage zu Antwort 6 1) Obliegt der Startup Unit ein Entscheidungsrecht über die mitfahrenden Unternehmen bei der Start Alliance? Wenn nein, warum nicht? 2) Wie sieht der Auswahlprozess mit Einbeziehung der Startup Unit konkret aus? Bitte aufschlüsseln. a) Wie und in welchen Zeitraum wird die Startup Unit darüber informiert, welche Unternehmen sich beworben haben? Bitte aufschlüsseln. 3) Wie oft hat sich die Startup Unit getroffen, um über die Auswahl der mitfahrenden Unternehmen abzustimmen? Bitte aufschlüsseln. Zu 4. und 5.: Die Berlin Startup Unit ist ein Gremium zur Abstimmung der Aktivitäten im Land Berlin zur Unterstützung der Startup Wirtschaft. Die monatlich tagende Core Group der Unit setzt strategische Rahmen und formuliert Zielsetzungen für die Aktivitäten der Unit. Auf operative Detailfragen nimmt sie keinen Einfluss. Der Auswahlprozess von Unternehmen für Aktivitäten im Rahmen der Start Alliance obliegt daher der operativen Hoheit der PfB. Diese entscheidet selbstständig anhand der in der vorigen Antwort beschriebenen Kriterien. - 4 - ... 6. Frage zu Antwort 7 Bei der versandten Liste aus Anlage 1 existieren Unstimmigkeiten zwischen den dort genannten Unternehmen und der im Internetauftritt aufgezeigten Teilnehmern. Folgende Unternehmen werden nicht im Internet und nur auf der Liste aus der Anlage 1 ausgewiesen: Programm Startup November Berlin 2016 MusicNow November Berlin 2016 Serica Integrated Circuits Technology Dezember Berlin 2017 Obscure Games TEP New York 2016 IST Information Technology Services Ltd. TEP New York 2017 ORTEC Gesellschaft für Organisations- und Technologieberatung Shanghai 2017 Foodspring GmbH 1) Haben sich die benannten Unternehmen tatsächlich an dem Programm aktiv teilgenommen ? a) Wenn nicht: Welche Unternehmen haben sich nicht beteiligt? b) Wenn ja: Warum wird im Internetauftritt nicht auf sie verwiesen? Bitte aufschlüsseln. 2) Bei dem Programm Shanghai 2017 wird im Internet auf die Begleitung durch die Unternehmen KIWI.KI GmbH und Coworkies Ltd. hingewiesen, diese Teilnahme ist jedoch nicht in der Liste aufgeführt. Warum nicht, gibt es hierfür Gründe? 3) Haben die Unternehmen KIWI.KI GmbH und Coworkies Ltd. sowohl bei dem Programm in TEP New York 2017 wie auch Shanghai 2017 teilgenommen? a) Wenn ja: Liegt es in der Zielsetzung der „Start Alliance“, dass Unternehmen mehrmals an den Programmen teilnehmen? 4) In der Pressemitteilung von Berlin Partner mit der Überschrift „Start Alliance Berlin in Frankreich – Berliner Gründer auf der Viva Tech Paris“ vom 15.06.2017 wird von fünf Berliner Unternehmen gesprochen. Zeniad ist ein Unternehmen aus London, wie auch aus der Liste der Anlage 1 zu entnehmen ist. Warum wird in der Berichtserstattung von fünf Berliner Unternehmen gesprochen? 5) Bei der StartJM 2017 wurde ein Unternehmen aus München gefördert. Aus welchen Gründen hat sich die „Start Alliance“, die aus Mitteln der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe (Kapitel 1320, Titel 68316) zur Förderung des Berlin Marketings finanziert wird, ein Unternehmen aus München unterstützt? Zu 6. 1), 2), 3): Einige der genannten Unternehmen hatten ihre Bewerbungen kurzfristig zurückgezogen, sind nicht mehr am Markt oder es kam zu anderen Verschiebungen . Durch Übertragungsfehler oder Verzögerungen kann es zu kleineren Abweichungen in den Darstellungen auf der Webseite kommen, die jedoch zügig nachgearbeitet werden. Eine Mehrfachteilnahme ist nicht ausgeschlossen, insbesondere wenn es sich um den Eintritt in neue Märkte handelt. Zu 6. 4): Die erwähnte Pressemitteilung wurde zu einem Zeitpunkt erstellt, als fünf Berliner Unternehmen für die Aktivität zugesagt hatten. Die kurzfristige Absage eines Unternehmens sorgte für eine ebenso kurzfristige Nachbesetzung durch ein anderes Unternehmen, das sich zu diesem Zeitpunkt in der Phase der Verlagerung nach Berlin befand. Zu 6. 5): Die Start Alliance hat den Gewinner des „StartJLM 2017“ Wettbewerbs nicht gefördert oder bei Aktivitäten eingebunden. - 5 - 7. Frage zu Antwort 8 1) Wie sind die Ergebnisse der Evaluierung der jeweiligen Programme? Bitte aufschlüsseln. Zu 7.: Die Aktivitäten der Start Alliance werden regelmäßig evaluiert und weiterentwickelt . Die Ergebnisse dieser Evaluierungen fließen in die Planung und strategische Ausrichtung der Start Alliance ein, obliegen der operativen Hoheit der PfB und sind nicht öffentlich verfügbar. Berlin, den 26.3.2018 In Vertretung Christian R i c k e r t s ……………………………………… Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe S18-13721 S18-13721