Drucksache 18 / 13 888 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Andreas Otto (GRÜNE) vom 23. März 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 26. März 2018) zum Thema: Modellprojekt Building Information Modeling (BIM) und Antwort vom 09. April 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. Apr. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Herrn Abgeordneten Andreas Otto (Grüne) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/ 13888 vom 23.März 2018 über Modellprojekt Building Information Modeling (BIM) Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Was ist das Ziel der Anwendung von Systemen zur Bauwerksdatenmodellierung (Building Information Modeling, kurz BIM) durch den Senat? Frage 2: Welche Vorteile erwartet der Senat durch die Nutzung derartiger Prinzipien und Modelle? Antwort zu 1 und 2: Durch den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) können Planungs-, Ausschreibungs- und Bauprozesse optimiert werden, da alle Beteiligten in einem einheitlichen Datenmodell arbeiten. Dieses erfordert bzw. erlaubt bereits in der Vorplanungsphase eine große Planungstiefe. Verbunden ist hiermit die Hoffnung, dass Planänderungen und Fortschreibungen der Planung schnell und nahezu fehlerfrei möglich sind, einhergehend mit einer Verkürzung der Planungszeiträume. Frage 3: Hat der Senat eine Kosten/Nutzen-Analyse für BIM-Projekte vorgenommen und was sind die Ergebnisse? Antwort zu 3: Nein bisher nicht, da es erst ein Pilotprojekt gibt. 2 Frage 4: Wie verändern sich die vom Senat grundsätzlich durchgeführten Lebenszyklusbetrachtungen für Gebäude unter den Gesichtspunkten der Anwendung von BIM-Systemen? (Bitte ein Gebäudebeispiel mit und ohne BIM benennen und erläutern.) Antwort zu 4: Das lässt sich gegenwärtig nicht darstellen. Das Pilotprojekt in einem Bestandsgebäude eignet sich nur bedingt und befindet sich derzeit erst in der Phase der Vorplanung, d. h. es ist noch längst nicht abgeschlossen. Frage 5: Welche konkreten Daten erwartet der Senat aus BIM-Projekten zur weiteren Nutzung im Anschluss an die Planungs- und Bauphase? (Bitte Datenstandard benennen bzw. Datenfelder auflisten) Antwort zu 5: Es wird erwartet, dass der zukünftige Facility Management Betreiber des Gebäudes das Datenmodell übernehmen wird und das Gebäude sowie die Gebäudetechnik reibungsloser betreiben kann. Umbauten während des späteren Betriebs können sehr exakt dokumentiert werden. Frage 6: Aus welchen Gründen wurde als Modellprojekt für die erstmalige Anwendung von BIM das besonders komplexe Vorhaben der Nachnutzung des Terminals Tegel ausgewählt? Antwort zu 6: Da die Tegel Projekt GmbH bei allen anderen Gebäuden auf dem Gelände ebenfalls mit der BIM-Methodik arbeitet, ist es sinnvoll dieses Verfahren auch für den Campus der Beuth Hochschule einzusetzen, da es Schnittstellen sowie Synergieeffekte gibt. Frage 7: Wie sollen nach der Planung und dem Umbau des ehemaligen Terminals Tegel die aus BIM erlangten Daten weiter genutzt werden? Antwort zu 7: Das digitale Bauwerksmodell wird dem Nutzer für das Facility Management zur Verfügung gestellt, so dass der Betrieb, die Instandhaltung sowie auch spätere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen erleichtert werden. Frage 8: Welche Software benutzt der Senat selbst in dem o.g. Modellprojekt und welche Vorgaben wurden daraus für Planer, Baufirmen, und Bewirtschaftungsstellen abgeleitet? Antwort zu Frage 8: Der Senat arbeitet u.a. mit dem Programm „Solibri Model Checker“. Durch eine Datenplattform wird das Modell allen Planungsbeteiligten zugänglich gemacht. 3 Frage 9: Welche Hochschulen in Berlin forschen an BIM-Projekten und wie nutzt der Senat diese Kompetenz für eigene Bauvorhaben? Welche Kooperationsvorhaben gibt es? Antwort zu 9: Die BIM-Methodik ist inzwischen an den meisten Hochschulen fester Bestandteil der Lehre. In Berlin wird die Methodik u.a. an der Technischen Universität, der Beuth Hochschule und der HTW vermittelt. Im Rahmen des Pilotprojektes erfolgt ein intensiver Erfahrungsaustausch mit der Beuth Hochschule. Frage 10: Nutzt der Senat für die Realisierung von Bauprojekten auch ohne BIM bereits dreidimensionale Datenmodelle im Bereich von Hoch- oder Tiefbauprojekten? (Bitte beispielhaft drei Projekte aufführen) Antwort zu 10: Im Hochbau werden dreidimensionale Datenmodelle bei technisch hoch installierten Gebäuden für die Gebäudetechnik benutzt (sogenannte Kollisionsplanung). Beispielhaft geschieht dies bei folgenden Baumaßnahmen: - Forschungseinrichtung für experimentelle Medizin (FEM) der Charité auf dem Campus Berlin Buch - Erweiterung des Bauhausarchivs - Forschungsneubau für Forschung an Biogrenzflächen der FU Berlin. Berlin, den 09.04.2018 In Vertretung Regula Lüscher ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen S18-13888 S18-13888a