Drucksache 18 / 13 900 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Stefan Förster (FDP) vom 28. März 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. März 2018) zum Thema: Wo sind die offenen Bildungsressourcen (OER) für die Berliner Bürger? und Antwort vom 11. April 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 13. Apr. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung - Herrn Abgeordneten Stefan Förster (FDP) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/13 900 vom 28. März 2018 über Wo sind die offenen Bildungsressourcen (OER) für die Berliner Bürger? ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Laut Definition der Senatskanzlei werden „unter offenen Bildungsressourcen (Open Educational Resources , OER) (…) Lehr-, Lern- und Forschungsressourcen bezeichnet, die lizenzfrei verwendet werden können“ (Drs. 18/11990). In welcher Höhe stellt der Senat Mittel zur Verfügung, um besagte Hochschullehrangebote durch digitale Lösungen für Bürgerinnen und Bürger des Landes Berlin und darüber hinaus zu öffnen? Zu 1.: Offene Bildungsressourcen (Open Educational Resources, OER) sind Bestandteil der Maßnahmen im Bereich Digitalisierung/Open-Access. Für Digitalisierungs- und Open- Access-Maßnahmen stellt das Land im Rahmen der Hochschulverträge sowie des Vertrags mit der Charité - Universitätsmedizin Berlin für die Jahre 2018-2022 Mittel in folgender Gesamthöhe bereit: 2018: 4.195.000 € 2019: 4.195.000 € 2020: 8.390.000 € 2021: 8.608.000 € 2022: 8.832.000 €. - - 2 2. Im Haushaltsplan (Einzelplan 10, Wissenschaft und Forschung) von Berlin für die Haushaltsjahre 2018/19, sind weder die Abkürzung „OER“ noch der Begriff „offene Bildungsressourcen“ zu finden. Plant der Senat dennoch die Unterstützung von Hochschulen und außerhochschulischen Institutionen zur Bereitstellung von OER für alle Berliner Bürgerinnen und Bürger und wenn ja, ab wann und wo sind die Mittel im Haushaltsplan 2018/19 eingestellt und wenn nein, warum nicht? Zu 2.: Die o.g. Mittel wurden hochschulvertraglich vereinbart und sind Bestandteil der Zuschüsse des Landes an Universitäten (Titel: 68520), Fachhochschulen (Titel:68543), Kunsthochschulen (Titel: 68562) und die Charité-Universitätsmedizin Berlin (Titel: 68534). Die Mittel für das Jahr 2018 stehen seit Anfang des Jahres bereit. 3. Wie will sich Berlin als moderne, liberale und digitale Hauptstadt aufstellen, ohne konkrete OER- Angebote für die Bürgerinnen und Bürger vor dem Hintergrund der großen E-Learning-Vorhaben an den Berliner Hochschulen und Universitäten bereitzustellen? Zu 3.: OER-Angebote werden an den Berliner Hochschulen derzeit im Rahmen der Maßnahmen im Bereich Digitalisierung/Open-Access erarbeitet. 4. Sind dem Senat die Maßnahmen in anderen Bundesländer bekannt, die beim Zugang zu offenen Lehr-, Lern- und Forschungsressourcen bereits erfolgreich sind, wie zum Beispiel in Hamburg und Nordrhein- Westfalen, und wenn nein, warum nicht? Zu 4.: Grundsätzlich sind die Maßnahmen anderer Bundesländer bekannt. 5. Hat der Senat Kenntnis davon, inwieweit OER Lösungsmöglichkeiten für die Probleme der defizitären bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Strukturen in Berlin anbieten kann, zum Beispiel beim Zugang zu Hochschulbildung für Flüchtlinge, für die Qualifizierung von Quereinsteigern im Lehrberuf, für die Qualifizierung von Frauen für technische Berufe in Landesunternehmen oder auch hinsichtlich der Höherqualifizierung von Arbeitskräften für den digitalisierten Arbeitsmarkt und wenn nicht, warum nicht? Zu 5.: Aus der Tatsache, dass Lehr-, Lern-, und Forschungsressourcen zunehmend frei verfügbar sind, lassen sich keine unmittelbaren Lösungsansätze für die komplexen Problemkonstellationen der Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik ableiten. Die Hochschulen entwickeln derzeit Konzepte für das Lehren, Lernen und Forschen mit digitalen Medien und implementieren neue Lehrszenarien unter Verwendung innovativer Techniken und Werkzeuge. Sie unterstützen ihre Lehrenden bei der Erstellung von pädagogischen Konzepten und der technischen Umsetzung durch den Aufbau/die Bereitstellung zentraler Servicestellen. Zudem werden entsprechende Weiterbildungen angeboten. - - 3 Diese Entwicklungen betreffen alle Bereiche der Hochschulen und sind somit auch integraler Bestandteil der jeweiligen Angebote für die in der Frage genannten Personengruppen . Berlin, den 11. April 2018 In Vertretung Steffen Krach Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung - S18-13900 S18-13900a