Drucksache 18 / 13 911 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Burkard Dregger (CDU) vom 22. März 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 29. März 2018) zum Thema: Alarm bei der Berliner Feuerwehr! Status Quo und Aussichten für die Zukunft und Antwort vom 13. April 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. Apr. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Seite 1 von 13 Senatsverwaltung für Inneres und Sport Herrn Abgeordneten Burkhard Dregger (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/13911 vom 22. März 2018 über Alarm bei der Feuerwehr! Status Quo und Aussichten für die Zukunft ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Was waren die tragenden Gründe für die Änderung des Dienstplanmodells bei der Berliner Feuerwehr ? Zu 1.: Gründe für die Änderung des Dienstplanmodells der Feuerwehr waren das gestiegene Einsatzaufkommen und die damit einhergehende Beanspruchung der Dienstkräfte . 2. Wie sieht das geänderte Dienstplanmodell konkret aus und wo ist es geregelt? Zu 2.: Das zum 01.01.2018 eingeführte neue Dienstplanmodell sieht, wie bisher, eine regelmäßige Wochenarbeitszeit von 48 Stunden vor. Im Vergleich zum bisherigen Dienstplanmodell wird nun nach einem festen Regeldienstplan gearbeitet, der den Dienstkräften größere Planungssicherheit gibt. Ferner sieht der neue Dienstplan überwiegend 12-Stunden-Schichten vor, die für die Dienstkräfte gesundheitlich weniger belastend sind als die vorher häufigen 24-Stunden-Schichten. Dem Dienstplanmodell hat die Personalvertretung der Feuerwehr zugestimmt. Es ist in einer Geschäftsanweisung der Feuerwehr festgelegt. 3. Wer ist bei der Entwicklung des Modells beteiligt worden? Zu 3.: Das Modell wurde durch eine Projektgruppe der Feuerwehr entwickelt, deren Abstimminstanz aus allen drei Direktionsleitern, drei Mitgliedern des Personalrates, zwei Seite 2 von 13 Vertretern des Stabsbereichs der Behördenleitung und einem Vertreter des Zentralen Service bestand. 4. Welche Alternativen standen zur Auswahl? Was waren die Gründe, sich für das nun geltende Dienstplanmodell zu entscheiden? Zu 4.: Die Projektgruppe hat gemeinsam das neue Dienstplanmodell entwickelt. Alternativen dazu hat sie seinerzeit nicht gesehen. 5. Wird das geänderte Dienstplanmodell bereits in allen Wachen der Berliner Feuerwehr umgesetzt und angewendet? Wenn nein: wo und warum nicht? Zu 5.: Bis zum 01.05.2018 werden alle Wachen in dem neuen Dienstplanmodell arbeiten. 6. Mit welchen unterschiedlichen Fahrzeugtypen sind die einzelnen Wachen der Berliner Feuerwehr bestückt und wie sind die Wachen ausgehend von der Fahrzeugbestückung mit Bediensteten zu besetzen (bitte nach Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr gesondert darstellen)? Zu 6.: Auf der Grundlage der aktuellen Fahrzeug- und Funktionsverteilung (FFV) sind derzeit auf den Berufsfeuerwachen (FW) und Rettungswachen (RW) die folgenden Fahrzeuge stationiert, die durch hauptamtliches Personal der Berliner Feuerwehr, der Bundeswehr und der vier Hilfsorganisationen (Malteser Hilfsdienst [MHD], Johanniter Unfallhilfe [JUH], Deutsches Rotes Kreuz [DRK] und Arbeiter Samariter Bund [ASB]) besetzt sind. D ir e k ti o n D ie n s ts te lle Standortbezeichnung L ö s c h h ilf e le is tu n g s fa h rz e u g D re h le it e r R e tt u n g s w a g e n N o ta rz te in s a tz fa h rz e u g R e tt u n g s w a g e n H ilf s o rg a n is a ti o n R e tt u n g s w a g e n N o ta rz te in s a tz fa h rz e u g Besetzung mit Personen Bundeswehr 6 2 2 1 D ir e k ti o n W e s t 1100 Lehrrettungswache 8 2 1 FW 1400 Moabit 1 1 2 FW 1700 Tiergarten 1 1 2 RW 1704 Scharnhorststraße 1 FW 2100 Schillerpark 1 1 2 1 DRK Seite 3 von 13 FW 2500 Wedding 2 3 1 FW 3100 Spandau-Nord 2 1 4 1 DRK FW 3200 Spandau-Süd 2 1 4 1 DRK FW 3300 Suarez 1 1 2 1 JUH RW 3390 Lietzow MHD FW 3400 Wilmersdorf 1 2 DRK RW 3490 Friedenau DRK FW 3500 Ranke 1 1 2 DRK FW 3600 Charlottenburg-Nord 1 1 2 1 RW 3690 Siemensstadt DRK FW 4100 Zehlendorf 2 1 3 1 FW 4200 Steglitz 1 1 2 FW 4500 Wannsee 1 2 FW 4600 Lichterfelde 1 1 3 D ie re k ti o n N o rd FW 1300 Prenzlauer Berg 2 1 4 1 FW 2200 Wittenau 1 1 2 MHD RW 2204 Borsigwalde MHD FW 2300 Hermsdorf 1 2 FW 2400 Tegel 1 1 2 1 MHD FW 2600 Pankow 1 1 2 1 RW 2604 Pankow-Mitte MHD FW 6100 Marzahn 2 1 4 ASB RW 6110 Alt-Marzahn 1 FW 6200 Hellersdorf 1 1 2 1 ASB FW 6300 Weißensee 2 1 1 1 MHD RW 6310 Hohenschönhausen 1 ASB RW 6320 Falkenberg 1 RW 6330 Wartenberg 1 FW 6400 Lichtenberg 1 1 2 1 ASB RW 6404 Herzberge RW 6490 Rummelsburg ASB FW 6500 Karlshorst 1 2 D ir e k ti o n S ü d FW 1200 Friedrichshain 1 1 2 1 JUH FW 1500 Urban 2 3 1 FW 1600 Kreuzberg 1 1 3 JUH FW 4300 Tempelhof 1 1 2 1 DRK RW 4390 Mariendorf 1 FW 4400 Schöneberg 1 1 2 1 JUH FW 4700 Marienfelde 1 1 3 1 RW 4710 Lichtenrade 1 JUH RW 4790 Marienfelde-Süd JUH FW 5100 Neukölln 2 1 4 1 DRK FW 5200 Buckow 1 1 2 1 JUH Seite 4 von 13 RW 5210 Rudow 1 FW 5300 Treptow 2 1 3 1 JUH RW 5310 Adlershof 1 FW 5400 Köpenick 2 1 4 1 RW 5404 Salvador-Allende ASB Bei den Freiwilligen Feuerwehren (FF) sind derzeit die folgenden Fahrzeuge stationiert (Erklärung Abkürzungen siehe unten): D ir e k ti o n D ie n s ts te lle Freiwillige Feuerwehr L H F L H F 1 0 /5 L F 2 0 L F 1 6 Z R T W T L F D L K S W F w A R T B F w A T S M T F 1 F R F s o n s t. W e s t FF Mitte 2 FF Moabit 1 1 1 FF Wedding 2 1 1 FF Spandau-Nord 2 1 1 FF Staaken 2 1 1 1 1 1 FF Gatow 1 1 1 1 1 FF Kladow 2 1 1 1 1 1 FF Suarez 2 1 FF Charlottenburg-Nord 1 ELW 1 FF Zehlendorf 2 1 ELW 2 FF Lichterfelde 2 1 1 N o rd FF Prenzlauer Berg 1 1 1 FF Wittenau 1 1 1 FF Hermsdorf 1 1 1 FF Frohnau 1 1 1 FF Tegel 1 FF Heiligensee 1 1 1 1 FF Tegelort 1 1 1 1 1 MZB FF Niederschönhausen 1 1 1 FF Buchholz 1 1 1 1 FF Blankenfelde 1 1 1 1 1 FF Wilhelmsruh 1 1 FF Pankow 1 1 1 FF Buch 1 1 1 1 FF Karow 1 1 1 1 FF Marzahn 1 1 1 FF Biesdorf 1 1 1 1 FF Kaulsdorf 1 1 FF Mahlsdorf 1 1 1 FF Hellersdorf 2 1 FF Weißensee 2 1 FF Hohenschönhausen 1 1 Seite 5 von 13 FF Falkenberg 1 1 FF Wartenberg 1 1 FF Blankenburg 2 1 1 FF Heinersdorf 1 1 FF Lichtenberg 1 1 FF Karlshorst 1 1 S ü d FF Friedrichshain 1 1 FF Urban 1 FF Kreuzberg 1 FF Schöneberg 1 1 FF Marienfelde 1 1 FF Lichtenrade 1 1 1 1 1 1 1 FF Neukölln 1 1 FF Rudow 1 1 1 1 FF Treptow 1 FF Adlershof 1 1 1 1 FF Bohnsdorf 1 1 1 FF Altglienicke 2 1 FF Oberschöneweide 1 1 1 LHF K FF Köpenick 1 1 FF Friedrichshagen 1 1 1 1 FF Wilhelmshagen 1 1 1 1 1 1 FF Müggelheim 1 1 1 1 1 1 FF Schmöckwitz 1 1 1 FF Rauchfangswerder 1 1 1 1 FF Grünau 1 1 1 1 LHF Lösch-Hilfeleistungsfahrzeug (die Zahlen dahinter geben Auskunft über die Bauart / technischen Daten) LF Löschgruppenfahrzeug TLF Tanklöschfahrzeug DLK Drehleiter mit Korb RTW Rettungstransportwagen SW Schlauchwagen FwA RTB Feuerwehranhänger Rettungsboot FwA TS Feuerwehranhänger Tragkraftspritze MTF 1 Mannschaftstransportfahrzeug FRF First-Responder-Fahrzeug ELW Einsatzleitwagen MZB Mehrzweckboot 7. Wie wirkt sich die Änderung des Dienstplanmodells auf die Personalsituation in den einzelnen Wachen der Feuerwehr aus? 8. Wie wirkt sich die Änderung des Dienstplanmodells auf die Lebenssituation der Bediensteten der Feuerwehr aus? Welche Erkenntnisse liegen dazu bislang vor? Zu 7 und 8.: Die Dienstkräfte haben durch das Ableisten von 12-Stunden-Schichten nach dem neuen Modell häufigere Dienstantritte pro Woche, da die nach dem alten Dienstplanmodell möglichen Doppelschichten (zwei aufeinanderfolgende 12-Stunden- Schichten) nur noch auf Funktionen der Brandbekämpfung / Technischen Hilfeleis- Seite 6 von 13 tung zulässig ist, wenn die zu erwartende Einsatzbelastung dies rechtfertigt. Die abzuleistende Wochenarbeitszeit ist unverändert; insoweit ist der den Dienstkräften zur Verfügung stehende Freizeitanteil gleich geblieben. Insgesamt soll das neue Dienstplanmodell zu einer Entlastung der Dienstkräfte führen. 9. Wie wird die Änderung des Dienstplanmodells bei den Bediensteten der Feuerwehr aufgenommen ? Gibt es Beschwerden und wenn ja: wie viele? Zu 9.: Naturgemäß gibt es kein Dienstplanmodell, mit dem alle Dienstkräfte zufrieden sind, weil die Bedürfnisse sehr unterschiedlich sind. Viele Dienstkräfte befürworten die geringere Belastung durch die jetzt überwiegenden 12-Stunden-Schichten. Andere Dienstkräfte kritisieren die mit der Reduzierung der belastenden 24-Stunden- Schichten einhergehenden häufigeren Dienstantritte. 10. Wie viele Anträge auf Änderung der Wochenarbeitszeit sind seit Änderung des Dienstplanmodells in den einzelnen Wachen gestellt worden? Wie sind diese Anträge beschieden worden? Zu 10.: Es liegen keine Anträge auf Änderung der Wochenarbeitszeit seit Einführung des neuen Dienstplanmodells vor. 11. Viele Anträge auf Versetzung in andere Bundesländer sind seit Änderung des Dienstplanmodells gestellt worden? Wie sind diese Anträge beschieden worden? Zu 11.: Seit Änderung des Dienstplanmodells sind bei der Berliner Feuerwehr 14 Anträge auf Versetzung in andere Bundesländer eingegangen. In zwei besonders gelagerten Einzelfällen wurde dem Antrag auf Versetzung zwischenzeitlich entsprochen. Über die anderen – derzeit ruhend gestellten – Versetzungsanträge wird nach Abschluss der laufenden Vorbereitungen zur Einführung eines geordneten Versetzungsverfahrens für den feuerwehrtechnischen Dienst entschieden. 12. Plant der Senat, die Änderung des Dienstzeitmodells zu evaluieren und ggf. zu optimieren? Wenn ja: wann und wie? Zu 12.: Die Dienstplangestaltung und das Dienstplanmodell unterliegen einer fortlaufenden Evaluation durch die Berliner Feuerwehr. In diesen Prozess sind auch die einzelnen Direktionen eingebunden. Sofern hierbei Änderungsbedarfe identifiziert werden, deren Umsetzung rechtlich und organisatorisch möglich ist, wird dies bei der Überarbeitung der entsprechenden Geschäftsanweisung berücksichtigt. 13. Wie wirkt sich die Änderung des Dienstplanmodells auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Bediensteten der Berliner Feuerwehr aus? Zu 13.: Das neue Dienstplanmodell bringt für die Dienstkräfte durch den feststehenden Regeldienstplan eine größere Planungssicherheit. Dies wirkt sich – verbunden mit der geringeren Belastung aus den 12-Stunden-Schichten – positiv auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus. Seite 7 von 13 14. Wie wirkt sich die im Doppelhaushalt 2018/2019 geplante Fahrzeugbeschaffung und deren Besetzung auf die Anwendung des geänderten Dienstplanmodells in den einzelnen Wachen aus? Zu 14.: Das geänderte Dienstplanmodell wirkt sich nicht auf die im Doppelhaushalt 2018/2019 geplante Fahrzeugbeschaffung und deren Besetzung aus. 15. Ist gewährleistet, dass die neu zu beschaffenden Fahrzeuge tatsächlich auch in den Wachen eingesetzt und mit der notwendigen Anzahl an Bediensteten besetzt werden können? Zu 15.: Ja. 16. Wann kann die Fahrzeugbeschaffung realisiert werden und welche Wachen sollen mit welchen Fahrzeugen ausgestattet werden? Zu 16.: Alle im Doppelhaushalt 2018/19 enthaltenen Fahrzeugbeschaffungen sind ausgeschrieben bzw. bereits beauftragt und werden nach derzeitigen Erkenntnissen fristgerecht abgeschlossen sein. Die Verteilung der Neufahrzeuge auf die Feuerwachen erfolgt nach der Auslieferung durch die Direktionen. 17. Was unternimmt der Senat aktuell, um die um Doppelhaushalt 2018/2019 vorgesehenen (und neu geschaffenen) Stellen zu besetzen? Wie viele Bewerbungen liegen aktuell vor? Zu 17.: Die Berliner Feuerwehr erhöht in den Jahren 2018/2019 deutlich die Einstellungszahlen und Ausbildungskapazitäten. Zum einen werden hierdurch die altersbedingten Abgänge kompensiert. Zum anderen sollen die durch die Dienstkräfteanmeldung 2018/2019 bewilligten zusätzlichen Stellen besetzt werden. In 2018 und in den Folgejahren sind jährlich fünf Einstellungstermine geplant. Die Berliner Feuerwehr richtet sich mit ihren Personalmarketingaktivitäten und in der Variabilität ihrer Einstiegswege an Schulabgängerinnen und Schulabgänger, Bachelor- und Masterabsolventinnen und -absolventen sowie an Berufserfahrene. Fachkräfte in Mangelberufen (Ärzte, Notfallsanitäter, Architekten, IT-Fachkräfte) werden gesondert auf geeigneten Plattformen und Medien angesprochen. In Feuerwehrfachzeitschriften wird um bereits ausgebildete Feuerwehrleute aus anderen Bundesländern geworben. Die Berliner Feuerwehr informiert über die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten auf diversen Ausbildungs- und Berufsinformationsmessen. Für die Einstellungstermine 01.09.2018, 01.11.2018 und 01.01.2019, die in einem gemeinsamen Verfahren ausgewählt werden, liegen für die Besetzung von rund 200 Anwärterinnen- und Anwärterpositionen rund 1.300 Bewerbungen vor. Nach den hier vorliegenden Erfahrungen sollte diese Bewerberzahl für die Besetzung der Stellen ausreichen. 18. Wie viele Angehörige der Berufsfeuerwehr und wie viele Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr waren in den Jahren 2014 bis zum 22.03.2018 länger als a.) einen Monat b.) drei Monate c.) sechs Monate d.) zwölf Monate dienstunfähig (bitte nach Jahren und Dienststellen gesondert angeben)? 19. Wie hoch ist die Gesundheitsquote bei den Angehörigen der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr zum Stand 22.03.2018 (erbitte nach Dienststellen gesonderte Darstellung)? Seite 8 von 13 Zu 18. und 19.: Die statistische Auswertung zu Gesundheitsquoten erfolgt ausschließlich durch die bei der Senatsverwaltung für Finanzen angesiedelte Statistikstelle Personal, die dazu den jährlichen und zuletzt für das Jahr 2016 veröffentlichten „Bericht über die Pauschale Gesundheitsquote der Beschäftigten im unmittelbaren Landesdienst Berlin“ herausgibt. 20. Wie viele Außerdienststellungen von Löschfahrzeugen gab es seit dem 01.01.2016 bis zum 22.03.2018 (erbitte nach Dienststellen gesonderte Darstellung)? Zu 20.: Für den angefragten Zeitraum sind die nachfolgenden Außerdienststellungen / Minderungen von Löschfahrzeugen, jeweils bezogen auf eine 12h-Schicht, erfasst. Direktion Dienststelle 2016 (in Monaten) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 W e s t 1400 Moabit 4 2 10 12 21 13 10 1700 Tiergarten 3 9 14 14 25 2100 Schillerpark 3 5 7 5 7 2500 Wedding 1 7 8 24 7 28 3100 Spandau-Nord 2 1 3 16 30 19 17 15 3200 Spandau-Süd 1 1 1 5 4 3300 Suarez 1 2 5 4 2 3400 Wilmersdorf 1 1 12 13 20 20 21 28 3500 Ranke 1 8 11 19 17 3600 Charlottenburg-Nord 7 2 18 10 23 4100 Zehlendorf 4 2 3 2 21 41 40 38 25 4200 Steglitz 11 19 24 9 4500 Wannsee 11 11 10 20 7 25 4600 Lichterfelde 1 3 13 16 9 N o rd 1300 Prenzlauer Berg 5 4 1 2 1 17 37 48 47 34 30 2200 Wittenau 2 1 4 37 37 28 15 8 14 2300 Hermsdorf 2400 Tegel 1 1 5 1 2600 Pankow 1 2 5 12 11 11 16 16 6100 Marzahn 1 6200 Hellersdorf 3 4 6300 Weißensee 2 8 3 6400 Lichtenberg 4 6 4 3 7 6500 Karlshorst 2 2 6 6 1 4 2 11 S ü d 1200 Friedrichshain 1 1 1500 Urban 1 22 16 16 5 7 1600 Kreuzberg 2 2 22 16 24 10 16 4300 Tempelhof 1 4 4400 Schöneberg 9 10 7 7 3 Seite 9 von 13 4700 Marienfelde 1 7 31 16 7 8 5100 Neukölln 3 1 24 28 16 11 18 5200 Buckow 1 1 4 15 10 7 6 8 5300 Treptow 2 2 1 5 1 1 2 5400 Köpenick 2 2 7 1 6 7 9 32 15 8 Ausfälle Gesamt (12h) 15 15 10 6 12 17 130 304 378 440 324 375 durchschn. Ausfall 24/7 0,2 0,3 0,2 0,1 0,2 0,3 2,1 4,9 6,3 7,1 5,4 6,0 Direktion Dienststelle 2017 (in Monaten) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 W e s t 1400 Moabit 3 3 3 3 1700 Tiergarten 1 2 2100 Schillerpark 2500 Wedding 7 3 3 10 16 11 16 20 12 13 22 3100 Spandau-Nord 4 6 7 1 10 4 19 3 10 3200 Spandau-Süd 1 6 2 4 8 2 3300 Suarez 3400 Wilmersdorf 1 1 1 3500 Ranke 3 1 1 3600 Charlottenburg-Nord 1 4100 Zehlendorf 3 10 15 6 15 12 38 17 35 11 31 44 4200 Steglitz 1 1 4500 Wannsee 4600 Lichterfelde 1 N o rd 1300 Prenzlauer Berg 6 9 6 9 13 9 20 8 6 7 9 8 2200 Wittenau 6 3 10 5 2300 Hermsdorf 2400 Tegel 2600 Pankow 1 6100 Marzahn 2 1 2 17 8 6200 Hellersdorf 6300 Weißensee 1 4 1 7 14 10 5 8 1 3 6400 Lichtenberg 6500 Karlshorst 1 1 S ü d 1200 Friedrichshain 1 1500 Urban 3 3 5 8 18 16 16 23 24 1600 Kreuzberg 2 2 1 7 4300 Tempelhof 4400 Schöneberg 1 1 1 4700 Marienfelde 1 5100 Neukölln 3 5 1 1 1 6 5 1 15 9 8 Seite 10 von 13 5200 Buckow 1 5300 Treptow 1 5 7 21 20 2 13 5400 Köpenick 3 10 13 7 8 7 17 17 12 25 26 26 Ausfälle Gesamt (12h) 24 50 61 42 52 62 130 113 126 144 147 183 durchschn. Ausfall 24/7 0,4 0,9 1,0 0,7 0,8 1,0 2,1 1,8 2,1 2,3 2,5 3,0 Direktion Dienststelle 2018 (in Monaten 1 2 3 W e s t 1400 Moabit 9 18 19 1700 Tiergarten 4 5 11 2100 Schillerpark 4 7 8 2500 Wedding 39 22 24 3100 Spandau-Nord 25 17 24 3200 Spandau-Süd 40 46 53 3300 Suarez 1 32 40 3400 Wilmersdorf 1 29 36 3500 Ranke 9 5 9 3600 Charlottenburg-Nord 2 16 9 4100 Zehlendorf 52 28 26 4200 Steglitz 20 31 17 4500 Wannsee 26 26 4600 Lichterfelde 6 3 10 N o rd 1300 Prenzlauer Berg 8 5 18 2200 Wittenau 11 20 2300 Hermsdorf 7 2400 Tegel 3 2600 Pankow 4 4 6100 Marzahn 7 3 6 6200 Hellersdorf 16 27 6300 Weißensee 6 1 1 6400 Lichtenberg 17 30 6500 Karlshorst 1 2 S ü d 1200 Friedrichshain 1 1 2 1500 Urban 43 33 49 1600 Kreuzberg 2 6 6 4300 Tempelhof 4400 Schöneberg 2 6 4700 Marienfelde 5100 Neukölln 11 25 41 5200 Buckow 5300 Treptow 6 24 33 5400 Köpenick 12 37 40 Seite 11 von 13 Ausfälle Gesamt (12h) 308 471 607 durchschn. Ausfall 24/7 5,0 8,4 9,8 21. Welchen Zweck verfolgt die Außerdienststellung der Löschfahrzeuge und wie wirkt sich das auf die Einsatzfähigkeit aus? Zu 21.: Die Außerdienststellung (oder Minderung) von Löschfahrzeugen erfolgt, wenn bei Dienstbeginn auf einer Feuerwache nicht genügend Dienstkräfte anwesend sind, um die vorgehaltenen Funktionen zu besetzen. Bei jeder Schicht wird durch einen wachübergreifenden Personalausgleich versucht Einschränkungen durch Außerdienstnahmen zu minimieren. Die grundsätzliche Einsatzfähigkeit bleibt im normalen Dienstbetrieb erhalten. Abhängig vom Einsatzort kann es mitunter zu weiteren Anfahrten und hierdurch zu verzögerten Eintreffzeiten kommen. 22. Wie oft wurde bei jeweils welchen Dienststellen seit dem 01.01.2010 bis zum 22.03.2018 der „Ausnahmezustand Rettungsdienst“ ausgerufen und mit welchen Folgen und Konsequenzen? Zu. 22.: Das Ausrufen des Ausnahmezustandes Rettungsdienst wird statistisch nicht gesondert erfasst. Die manuell durchgeführte Auszählung der vorhandenen Unterlagen bei der Berliner Feuerwehr zeigt für den angefragten Zeitraum rd. 68 Ausnahmezustände Rettungsdienst auf (aufgrund der manuellen Auszählung ist eine Fehlertoleranz von +/- 5 % möglich). Der Ausnahmezustand Rettungsdienst wird für das gesamte Stadtgebiet und nicht für einzelne Dienststellen ausgerufen. Im Ausnahmezustand Rettungsdienst können aufgrund des hohen Einsatzaufkommens die eingehenden Notrufe nicht mehr in einer angemessenen Zeit angenommen werden. Die Anrufenden werden hierauf durch eine Bandansage hingewiesen. Ferner kann es wegen der hohen Auslastung der Einsatzmittel zu verlängerten Eintreffzeiten des jeweiligen Rettungsmittels kommen. Dies wird den Anrufenden im Rahmen des Notrufgespräches ebenfalls mitgeteilt. Sofern zu einer Einsatzstelle kein Rettungswagen aus der unmittelbaren Umgebung disponiert werden kann, wird als Ersatzgestellung ein anderes Feuerwehrfahrzeug alarmiert (z.B. ein Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug), dass die Versorgung der Patientin bzw. des Patienten bis zum Eintreffen des Rettungswagens übernimmt. Um dem hohen Einsatzaufkommen zu begegnen, werden im Ausnahmezustand Rettungsdienst zusätzliche Rettungswagen in Dienst gestellt. Hierfür werden auf bestimmten Feuerwachen Fahrzeuge vorgehalten, die dann für die Dauer des Ausnahmezustandes durch das Personal von Fahrzeugen der Brandbekämpfung (die hierfür außer Dienst gehen) besetzt werden. Auf diesem Weg können kurzfristig bis zu neun weitere Rettungswagen in Dienst genommen werden. Bei länger andauernden Ausnahmezuständen bzw. bei Bedarf kann die Außerdienstnahme von Fahrzeugen der Brandbekämpfung durch die Alarmierung von Freiwilligen Feuerwehren kompensiert werden. Ferner sind alle Dienstkräfte angehalten, im Ausnahmezustand die Einsatzbereitschaft zügig wieder herzustellen. Nicht zwingend erforderliche befristete Außerdienststellungen von Einsatzfahrzeugen (z.B. für Werkstattaufenthalte) werden verschoben. Die Leitstelle priorisiert und disponiert die Einsätze im Ausnahmezustand abweichend vom Regelbetrieb, um einen noch effektiveren Einsatz der vorhandenen Einsatzmittel zu erzielen. Dies gilt auch bei anderen Ausnahmezuständen, die ihre Ursache nicht in einem erhöhten Einsatzaufkommen im Rettungsdienst haben. Seite 12 von 13 23. Wie waren die vorgegebenen und die tatsächlichen Hilfsfristen in den einzelnen Schutzklassen seit dem 01.01.2010 bis zum 22.03.2018? Zu 23.: Die vorgegebenen Hilfsfristen sind für die Schutzziele identisch. Lediglich der Erreichungsgrad der einzelnen Schutzziele ist unterschiedlich. Die planerischen Schutzziele stellen sich wie folgt dar: Schutzziel Brandbekämpfung Stärke Hilfsfrist Erreichungsgrad Klasse A 14 15 Minuten 90 % Klasse B 14 15 Minuten 50 % Schutzziel Rettungsdienst (bis Ende 2016) Einsatzmittel Hilfsfrist Erreichungsgrad Klasse A Rettungswagen 8 Minuten 75 % Klasse B Rettungswagen 8 Minuten 50 % Auf der Grundlage des Rettungsdienstgutachtens wurde zum Ende des Jahres 2016 ein neues planerisches Schutzziel für den Rettungsdienst definiert. Als Planungsgröße für die Anzahl und die Stationierung der erforderlichen Rettungswagen gilt seitdem ein Schutzziel von 10 Minuten bei einem Erreichungsgrad von 90 %. Eine Unterteilung in Schutzzielklassen findet im Rettungsdienst nicht mehr statt. Die Dauer des Notrufgespräches ist in diesem Schutzziel als Planungsgröße enthalten. Die tatsächlichen Hilfsfristen stellen sich in den Zeiträumen 2010 bis 2016 wie folgt dar (Angaben in Minuten): 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Brandbekämpfung 8,63 9,17 9,24 9,06 9,35 9,41 9,36 Rettungsdienst 8,69 9,10 9,12 9,09 9,42 9,63 9,54 Die Auswertung für das Jahr 2017 ist noch nicht abgeschlossen. Werte für 2018 liegen ebenfalls noch nicht vor. 24. Was gedenkt der Senat dagegen zu unternehmen, dass offenbar vermehrt Rettungskräfte ohne hinreichend begründeten Anlass angefordert und damit für offenbar unnötige/unnütze Anlässe gebunden werden und dadurch für zwingend notwendige Einsätze fehlen? Zu 24.: Die zunehmende Inanspruchnahme des Rettungsdienstes bei niedrig zu priorisierenden Einsätzen ist kein berlinspezifisches Problem. Sie spiegelt eine Entwicklung im Gesundheitswesen wieder, die sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland feststellbar ist. Die Berliner Feuerwehr ist gemeinsam mit anderen Akteuren des Gesundheitswesens bemüht, geeignete Lösungen zu erarbeiten, um den Rettungsdienst zu entlasten und den Patientinnen und Patienten die Hilfe zur Verfügung zu stellen, die in der jeweiligen Situation am geeignetsten ist. Dies ist nicht zwingend die Versorgung durch einen Rettungswagen oder eine Rettungsstelle. Kern der Strategie ist u.a. eine bedarfsgerechtere Steuerung der eingehenden Notrufe durch die Leitstelle der Berliner Feuerwehr. Hierfür wurden mit der Änderung des Rettungsdienstgesetzes im Jahr 2016 die gesetzlichen Seite 13 von 13 Grundlagen geschaffen. Eingehende Notrufe können unter bestimmten Voraussetzungen zur bedarfsgerechteten Versorgung auch an andere geeignete Einrichtungen abgegeben werden, sofern es sich nicht um einen Notfall handelt. Als Beispiel ist auf die bereits bestehende Kooperation zwischen der Berliner Feuerwehr und der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin zu verweisen, die aus den vorbenannten Gründen weiter ausgebaut und intensiviert werden soll. Auch andere Kooperationen, z.B. die Abgabe an Krankentransportunternehmen sind denkbar und werden derzeit geprüft. Flankierend wird versucht die Bevölkerung durch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen auf die verschiedenen Möglichkeiten der Versorgung hinzuweisen. Als Beispiel ist hier auf die Werbekampagne der Kassenärztlichen Vereinigung zu verweisen, mit der die nunmehr bundesweit einheitliche Telefonnummer 116117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes beworben wird. Ebenso wird die gesundheitspolitische Debatte verfolgt, damit es aufgrund der geplanten Strukturveränderungen der Bundesregierung in der Notfallversorgung nicht zu einer zusätzlichen Belastung der Ressourcen der Notfallrettung kommt. In diesem Zusammenhang wird auch auf das Gutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklungen im Gesundheitswesen verwiesen, das im Sommer dieses Jahres veröffentlicht werden soll. 25. Welche Erkenntnisse liegen zu der Funktionsfähigkeit und der Anwenderfreundlichkeit des Einsatzleitsystems „IGNIS“ vor? Zu 25.: Die Funktionsfähigkeit des Einsatzleitsystems (ELS) IGNIS-Plus ist vollumfänglich gegeben. Die Anwenderfreundlichkeit des ELS ist in der Entwicklung von IGNIS-Plus unter Mitwirkung durch den Lehrstuhl Softwareergonomie der TU Berlin nach den zu dieser Zeit aktuellen Erkenntnissen von Wissenschaft und Forschung herbeigeführt worden. 26. Gibt es bezüglich der Anwenderfreundlichkeit und Funktionsfähigkeit des Einsatzleitsystems „IG- NIS“ Beschwerden seitens der Bediensteten der Berliner Feuerwehr? Wenn ja: mit welchem Inhalt und was gedenkt der Senat diesbezüglich zu unternehmen? Zu 26.: Es liegen keine Beschwerden vor. Gemeldet wurden, wie bei einer solchen komplexen Anwendung mit vielen Anwenderinnen und Anwendern zu erwarten, verschiedenste individuelle Anpassungswünsche und Verbesserungsvorschläge. Jede Meldung wird auf ihre Machbarkeit, ihre fachlichen Umstände und ggf. auf ihre mehrheitsfähige Zustimmung geprüft. Wird aus einer so geprüften Meldung ein Arbeitsauftrag gegenüber dem Systemlieferanten abgeleitet, wird dieser in eine Prioritätenliste, die die Reihenfolge nach Wichtung und Aufwand berücksichtigt, aufgenommen. Berlin, den 13. April 2018 In Vertretung Torsten Akmann Senatsverwaltung für Inneres und Sport S18-13911 S18-13911