Drucksache 18 / 13 912 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Hans-Christian Hausmann (CDU) vom 23. März 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 29. März 2018) zum Thema: Standorte Berliner Hochschulen außerhalb von Berlin und Antwort vom 10. April 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. Apr. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung - Herrn Abgeordneten Dr. Hans-Christian Hausmann (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/13 912 vom 23. März 2018 über Standorte Berliner Hochschulen außerhalb von Berlin ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Haben die Berliner Hochschulen Standorte oder Einrichtungen außerhalb von Berlin und wenn ja, welche? Zu 1.: Die Freie Universität Berlin (FU) verfügt als internationale Netzwerk-Universität über eine Reihe internationaler Verbindungsbüros. Sie betreibt ein Verbindungsbüro in Brüssel, ein Verbindungsbüro in Peking, ein Verbindungsbüro im Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus São Paulo (DWIH-SP), Brasilien, als Vollmitglied in der Initiative des Auswärtigen Amtes und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, ein Verbindungsbüro in Kairo, angesiedelt am Deutschen Wissenschaftszentrum Kairo, ein Verbindungsbüro in Moskau (angesiedelt am Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen) sowie ein Verbindungsbüro in Neu Delhi im Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus . In Nordamerika wird die FU seit 2005 durch die German University Alliance, ein Zusammenschluss der FU und der Ludwig-Maximilians-Universität München, repräsentiert . Die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) unterhält keine internationalen Verbindungsbüros. Die Technische Universität Berlin (TU) verfügt über drei internationale Verbindungsbüros: - - 2 Die TU ist in Brüssel mit einem temporär besetzten Büro präsent, verfügt über eine Auslandsrepräsentanz in Kairo, unterstützt vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD), und wirkt mit im DWIH-SP, Brasilien, einer Initiative des Auswärtigen Amtes und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Gemeinsam mit dem Förderer Samih Sawiris hat die TU in El Gouna (Ägypten) 2012 ein Zentralinstitut in public private partnership gegründet (vgl. zu 2.). Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin unterhält mit sechs weiteren deutschen Fachhochschulen als „UAS7“ ein Verbindungsbüro in New York und ein Verbindungsbüro in São Paulo. Weiterhin verfügen die Hochschulen in Einzelfällen über verschiedene auswärtige Grundstücke oder Einrichtungen zu Forschungszwecken (vgl. zu 2.). Die Universität der Künste Berlin und die weiteren Berliner staatlichen Fachhochschulen − "Alice-Salomon"-Hochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Beuth- Hochschule für Technik Berlin sowie Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin − betreiben keine Standorte oder Einrichtungen außerhalb Berlins. 2. Welche Inhalte/Disziplinen bzw. Aufgaben werden dort für die Berliner Hochschule erfüllt? Zu 2.: Die Verbindungsbüros koordinieren die vorhandenen internationalen Kooperationen der Universitäten und Fachhochschulen, unterstützen bei der Vorbereitung von neuen Partnerschaften , beraten und betreuen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei Forschungsanträgen , internationalen Projekten oder Transferprozessen und sind ggf. Anlaufstellen bei der Umsetzung internationaler Forschungsförderung und Forschungskooperationen . Darüber hinaus werden Netzwerke mit verschiedenen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft aufgebaut und intensiviert. Die Verbindungsbüros sind i.d.R. an zentralen Standorten gemeinsam mit den Büros deutscher außeruniversitärer Forschungseinrichtungen , dem DAAD oder Einrichtungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung angesiedelt, um praktische und forschungspolitische Synergieeffekte zu ermöglichen . Das Zentralinstitut der TU in El Gouna, Ägypten, ist – im Sinne des vom Stifter gewünschten Bildungstransfers − nach dem Berliner Hochschulrecht und den entsprechenden Regelungen der TU organisiert. Der Campus mit derzeit rund 50 bis 60 Studierenden pro Jahrgang ist ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen in den Forschungsbereichen Wasserwirtschaft, Energiewirtschaft und Standortentwicklung gewidmet. Es werden aktuell fünf gebührenpflichtige weiterbildende Masterstudiengänge in englischer Sprache angeboten : Energy Engineering, Urban Development, Water Engineering, IT for Energy und Business Engineering Energy. Im Januar 2015 hat die TU dort die ersten Absolventinnen und Absolventen verabschiedet. Einzelne auswärtige Standorte oder Einrichtungen der Universitäten dienen zumeist Forschungszwecken und ggf. auch dem Lehrbetrieb. Als Beispiele sind hier zu nennen: - - 3 Die Lebenswissenschaftliche Fakultät der HU verfügt über eine Lehr- und Forschungsstation Pflanzenbauwissenschaften in Thyrow bei Trebbin, das Fachgebiet für Integratives Fischereimanagement der HU bewirtschaftet Seen im Berliner Umland. (Unbemannte universitätseigene Satelliten oder Fernerkundungseinrichtungen werden nicht gelistet.) 3. Welche Kosten sind damit für das Land Berlin verbunden? Zu 3.: Die Hochschulen finanzieren die Verbindungsbüros oder Forschungsgelände aus ihren Globalzuschüssen, aus Drittmitteln oder wirken an übergreifend finanzierten Initiativen von Bundeseinrichtungen mit. Der TU-Campus El Gouna wird durch den Stifter finanziert. Berlin, den 10. April 2018 In Vertretung Steffen Krach Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung - S18-13912 S18-13912a