Drucksache 18 / 15 093 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (LINKE) vom 22. Mai 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 23. Mai 2018) zum Thema: Situation auf der S75 und Antwort vom 31. Mai 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 07. Juni 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Herrn Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/15093 vom 22. Mai 2018 über Situation auf der S75 Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort auf Ihre Anfrage zukommen zu lassen und hat daher die Deutsche Bahn AG (DB AG) um Stellungnahme gebeten, die von dort in eigener Verantwortung erstellt und dem Senat übermittelt wurde. Frage 1: Ist gewährleistet, dass ab Dezember 2018 die ungünstige Umsteigesituation für Fahrgäste der S75 am Ostbahnhof beendet wird und Fahrgäste beim Umsteigen nicht mehr auf einen anderen Bahnsteig wechseln müssen? Falls nicht, welche Gründe sind dafür ausschlaggebend und welche Anstrengungen werden unternommen, um die ungünstige Umsteigesituation zu beenden? Frage 2: Inwiefern ist vorgesehen, die Linie S75 künftig generell parallel mit der S3 oder der S9 in einem Bahnhof auf einem Bahnsteig ankommen zu lassen, um die Umsteigebedingungen für Fahrgäste zu verbessern? Frage 3: Welche Bedingungen müssten erfüllt werden, um diese Umsteigesituation zu erreichen und welche Auswirkungen hätte das auf das Gesamtgefüge der Linien? Antwort zu 1 bis 3: Vorab ist zu erwähnen, dass die Linie S75 bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt (mit Führung zum Bahnhof Ostkreuz) in stadteinwärtiger bzw. in stadtauswärtiger Richtung einen Umstieg zu/von der Linie S3 am gleichen Bahnsteig im Bahnhof Ostkreuz 2 ermöglicht. Die Ausnahme bilden die Fahrten der Linie S75, die in der Nebenverkehrszeit bereits in Lichtenberg enden. Fahrplanseitig besteht jedoch die kürzeste Übergangszeit zwischen der Linie S5 und der Linie S75 - hier ist ein Umstieg am gleichen Bahnsteig an den derzeit gemeinsam bedienten Stationen Friedrichsfelde Ost, Lichtenberg, Nöldnerplatz und Ostkreuz möglich. Auch ein bahnsteiggleicher Übergang zwischen der Linie S75 und S7 ist bereits derzeit an den Stationen Springpfuhl, Friedrichsfelde Ost, Lichtenberg, Nöldnerplatz und Ostkreuz möglich. Zur Situation ab Dezember 2018 teilt die DB AG mit: „Ab Dezember 2018 wird die Linie S75 nach Ostbahnhof verlängert und muss dort aufgrund kurzer Wendezeiten am Bahnsteig und nicht in der Kehranlage wenden. Damit die Züge der S75 aus dem Osten am selben Bahnsteig enden, wenden und in die Gegenrichtung zurück fahren können, muss für die Weiterfahrt nach Westen mit der S3 oder S9 der Bahnsteig gewechselt werden. Diese Situation wird dadurch deutlich entschärft, dass der Fahrgast an den vorangehenden Stationen am selben Bahnsteig in die weiter nach Westen fahrenden Züge der S3 und S5 [und S7] bzw. ab Warschauer Straße auch der S9 umsteigen kann und hierauf in der elektronischen Fahrplanauskunft auch hingewiesen wird. Der Umstieg an einer vorangegangenen Station schafft somit bereits Abhilfe und macht den Wechsel der Bahnsteige im Ostbahnhof entbehrlich.“ Ergänzend ist mitzuteilen, dass eine parallele Ankunft bzw. Abfahrt der Linie S75 mit den Linien S3 und S9 fahrplanseitig nicht umgesetzt werden kann, da bereits die Linien S3 (Stammzuggruppe) und S9 aufgrund ihrer gemeinsamen Führung nach Spandau zueinander vertaktet verkehren und sich im Abschnitt Ostbahnhof - Spandau zu einem annähernden 10-Minuten-Takt überlagern. Die am Ostbahnhof beginnenden bzw. endenden Züge der S3 (Tageszuggruppe) verkehren somit zeitlich parallel zur Linie S9 und ermöglichen in Warschauer Straße bzw. Ostbahnhof kurze Übergangszeiten am gleichen Bahnsteig zur Fahrt aus/in Richtung Spandau. Frage 4: Wie wird gewährleistet, dass die vermehrten Ausfallzeiten der S75 in jüngster Vergangenheit deutlich reduziert werden und die Linie für die Fahrgäste wieder attraktiver gestaltet wird? Welche Gespräche führt der Senat hierzu mit der S-Bahn? Antwort zu 4: Die DB AG teilt hierzu mit: „Mit Inbetriebnahme der vier-gleisigen Infrastruktur am Ostkreuz [bis Ostbahnhof] wird es eine deutliche Entspannung vor Ort geben bzw. [werden] die Möglichkeiten der Disposition im Störungsfall auch zu Gunsten der S75 erweitert.“ Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hat die S-Bahn Berlin GmbH und die DB Netz AG in 2018 aufgrund des insgesamt nicht zufriedenstellenden Pünktlichkeits- und Zuverlässigkeitsniveaus regelmäßig aufgefordert, in persönlichen Gesprächen auf Leitungsebene die eingeleiteten und geplanten Aktivitäten zur Verbesserung der Situation darzustellen. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) wurde in diese Gespräche ebenfalls eingebunden. Die DB AG hat die Dringlichkeit, die Qualität des S-Bahn-Verkehrs substanziell zu verbessern, erkannt und ein geschäftsfeldübergreifendes Qualitätsprogramm gestartet, in dessen Rahmen die S-Bahn Berlin GmbH und die zuständigen Infrastrukturunternehmen der DB AG bestehende 3 Problemursachen netzweit vertiefend untersuchen, Lösungsansätze erarbeiten und umsetzen sollen. Berlin, den 31.05.2018 In Vertretung Jens-Holger Kirchner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz S18-15093 S18-15093