Drucksache 18 / 15 282 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Daniel Wesener (GRÜNE) vom 07. Juni 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. Juni 2018) zum Thema: Kultur-Ticketing revisited und Antwort vom 28. Juni 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 29. Jun. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Seite 1 von 3 Senatsverwaltung für Kultur und Europa Herrn Abgeordneten Daniel Wesener (Bündnis90/Die Grünen) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei – G Sen – Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 15 282 vom 07. Juni 2018 über Kultur-Ticketing revisited Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie ist seitens der landeseigenen Theater- und Orchesterbetriebe das Ticketing – im Sinne der (digitalen) Abwicklung des Verkaufs und der Vermarktung von Eintrittskarten – organisiert und welche privaten Unternehmen sind aktuell damit beauftragt (bitte für alle im halbjährlichen Finanzstatus- Bericht an den Hauptausschuss genannten institutionell geförderten Theater, Orchester und Tanzgruppen einzeln aufführen)? 2. In wie vielen Fällen besteht ein Vertragsverhältnis mit dem Unternehmen CTS Eventim oder einer seiner Tochterunternehmen und Beteiligungen – und wie groß ist deren Anteil an der Gesamtzahl der Ticketing-Dienstleistungen, die im Auftrag der landeseigenen Theater- und Orchesterbetriebe von Privaten erbracht werden? Zu 1. und zu 2.: 13 der 28 im halbjährlichen Finanzstatus-Bericht an den Hauptausschuss genannten institutionell geförderten Theater, Orchester und Tanzgruppen mit eigener Spielstätte haben ein Vertragsverhältnis mit CTS Eventim oder einer seiner Tochterunternehmen und Beteiligungen. Dies entspricht 46%. Zusätzlich bieten vier Einrichtungen - die andere Ticket-Dienstleister nutzen - ein geringes Kartenkontingent pro Vorstellung auch über CTS Eventim an. Eine Übersicht ist der Anlage zu entnehmen. Die Tickets für das Staatsballet Berlin werden über die Staatsoper unter den Linden vertrieben. Constanza Macras/Dorky Park, Gob Squad, Nico and the Navigators, Rimini Protokloll, She She Pop und sasha waltz und guests haben keine eigenen Spielstätten. Seite 2 von 3 3. Welchen finanziellen Umfang hatten diese Verträge und sonstige Vereinbarungen jeweils in den Haushaltsjahren 2016 und 2017 und mit welchen Kosten ist im laufenden Jahr zu rechnen (bitte für alle im halbjährlichen Finanzstatus-Bericht an den Hauptausschuss genannten institutionell geförderten Theater, Orchester und Tanzgruppen einzeln aufführen)? Zu 3.: Eine Übersicht ist der Anlage zu entnehmen. 4. Wie errechnen sich diese Kosten? Handelt es sich dabei um produktfixe Kosten oder um Systemgebühren pro verkaufter Karte bzw. anteilige Kosten abhängig vom Kartenpreis? Welche Kosten fallen womöglich zusätzlich an (etwa für Wartung, Pflege, Aus- und Fortbildung)? Wie hoch sind (umgerechnet ) die durchschnittlichen Ticketing-Kosten, die beim Verkauf einer Eintrittskarte in Rechnung gestellt werden? Sind Schätzungen zutreffend, denen zufolge es sich dabei um bis zu 10 Prozent des Eintrittskartenpreises handelt? Und wer trägt diese Kosten: die landeseigenen Theater- und Orchesterbetriebe (und damit das Land Berlin als Zuweisungsgeber) oder die Besucher*innen über den (anteiligen ) Ticketpreis? Zu 4.: Eine entsprechende Übersicht über die verschiedenen Konditionen ist der Anlage zu entnehmen. 5. Erfolgt die Auswahl des jeweiligen privaten Ticketing-Dienstleisters durch die landeseigenen Theater und Orchesterbetriebe sowie der entsprechende Vertragsabschluss mittels einer Ausschreibung? Falls ja, auf der Basis welcher Kriterien, Anforderungen und Bedingungen? Falls nein, warum nicht? Zu 5.: Eine Übersicht ist der Anlage zu entnehmen. 6. Ist dem Senat der Umstand bekannt, dass das Bundeskartellamt seit 2015 gegen CTS Eventim wegen möglicher Kartellrechtsverletzungen (Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung, kartellrechtliche Zulässigkeit der Geschäftspraktiken) ermittelt? Falls ja: Welche Schlüsse hat der Senat daraus gezogen, auch im Sinne seiner Fachaufsicht gegenüber den landeseigenen Theater- und Orchesterbetrieben ? Zu 6.: Dieser Umstand ist dem Senat bekannt und wird in Abstimmung mit den betreffenden Theater- und Orchesterbetrieben geprüft. 7. Wie weit sind die Pläne des Senats für ein gemeinsames Ticketing-System bzw. -Portal aller Berliner Bühnen gediehen (vgl. die Drucksachen 17/13847, 17/18139, 17/18316 sowie das Wortprotokoll der 64. Sitzung des Ausschusses für Kulturelle Angelegenheiten vom 18. Januar 2016 zu Punkt 2 der Tagesordnung)? Was ist das Ergebnis der im Januar 2016 angekündigten öffentlichen Ausschreibung für eine sog. Single Sign on (SSO)-Metaebene seitens der Kulturverwaltung in Zusammenarbeit mit der Kulturprojekte Berlin GmbH? Gibt es Überlegungen, auch unterhalb der SSO-Metaebene öffentliche Ticketing-Systeme für die landeseigenen Theater- und Orchesterbetriebe zu entwickeln oder die Seite 3 von 3 entsprechenden Ticketing-Dienstleistungen zumindest gemeinsam auszuschreiben, mit dem Ziel, die Kosten für den Landeshaushalt und/oder die Besucher*innen zu reduzieren? Zu 7.: Ein berlinweites Ticketingsystem zum Zwecke des Online-Kartenerwerbs existiert derzeit nicht. Die Berliner Bühnen verfügen über eigene Internetpräsenzen mit entsprechenden Möglichkeiten des Online-Kartenerwerbs. Das im Januar 2016 vom damaligen Staatssekretär Tim Renner angekündigte Projekt einer öffentlichen Ausschreibung für eine sog. Single Sign on (SSO)-Metaebene wurde seitens der Senatsverwaltung für Kultur und Europa aus finanziellen und logistischen Gründen nicht weiterverfolgt. Die Entwicklung eines Ticketingsystems in öffentlicher Trägerschaft oder gemeinsame Nutzung eines Ticketingsystems hält der Senat nach wie vor für wünschenswert, so dass – im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten – weiterhin sondiert wird, wie und in welcher Trägerschaft eine leistbare und tragfähige Lösung geschaffen werden könnte. Berlin, den 28.06.2018 In Vertretung Dr. Torsten Wöhlert Senatsverwaltung für Kultur und Europa Kultur-Ticketing revisited Anlage zur S18/15282 Einrichtung Frage 1. Frage 3. Frage 4. Frage 5. Deutsche Oper Berlin (DOB) CTS Eventim Solutions GmbH 2016 ca. 54 T€ 2017 ca. 53 T€ 2018 ca. 54 T€ Bei Umlegung der Kosten auf die Anzahl belegter Plätze (2016: 247.786, 2017: 236.899 Plätze) käme die DOB auf Kosten von 0,218 € (für 2016) und 0,225 € (für 2017) pro Platz. Die DOB hat seit 08/2015 alle Verträge mit der CTS Eventim Solutions GmbH als ASP (Application Service-Providing)-Lösung, d.h. die Deutsche Oper Berlin nutzt die Hard- und Software von Eventim Inhouse für die entsprechende Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer. Dies deckt den gesamten Kartenvertrieb (inkl. Einrichtung, Administration, Kartenverkauf und Abrechnung) ab und ist eine onlinebasierte Lösung. Nutzung mithilfe eines Webzugangs, die Updates erfolgen onlinebasiert und für die DOB automatisch. Die Wartung ist online und der Service telefonisch. Hosting-Pauschale von monatlich 1.450 € für 30 Nutzerlizenzen inklusive Sicherheitszertifikate Webshop etc. Die Arbeitsplatzausstattung vor Ort sind DOB-eigene Rechner und Drucker/Kartendrucker. Die einzigen ticketabhängigen Gebühren sind jene für Ticketdirect (print@home oder Versand QR-Code) in Höhe von 0,16 € pro Ticket für alle Ticketdirects durch die DOB-Kassiererinnen und -kassierer und bis zur Obergrenze von 15% der im Webshop verkauften Webtickets. Die Nutzung des Ticketing-Systems erfolgt seit 15.02.1998. Nach dem Kenntnisstand der Deutschen Oper Berlin wurde der Ticketing-Dienstleister damals ausgeschrieben. Staatsoper Unter den Linden (SOB) CTS Eventim Solutions GmbH. Vertrieb der Tickets für die SOB sowie für das stiftungsinterne Staatsballett Berlin (SBB). 2016 ca. 80 T€, Durchnitt pro ausgegebener Karte 0,27 € (inkl. SBB) 2017 ca. 89 T€; Durchnitt pro ausgegebener Karte 0,29 € (inkl. SBB) 2018: ca. 90 T€; Durchnitt pro ausgegebener Karte 0,27 € (inkl. SBB) Da der Kartenvertrieb für das Staatsballett Berlin ebenfalls über die Staatsoper Unter den Linden abgewickelt wird, sind in den Kosten die Servicepauschalen bzw. Lizenzgebühren für die Arbeitsplätze des Staatsballetts enthalten. A) Die Kosten setzen sich aus der Servicepauschale für sämtliche Arbeitsplatzlizenzen inkl. Hosting- und Wartungsgebühren zusammen. Die SOB hat seit 2016 alle Verträge mit der CTS Eventim Solutions GmbH als ASP (Application Service-Providing)-Lösung, d.h. die SOB nutzt die Hard- und Software von Eventim Inhouse für die entsprechende Anzahl der Nutzerrinnen und Nutzer inkl. Einrichtung, Administration, Kartenverkauf und Abrechnung. B) Darüber hinaus fällt für Tickets, die über den Webshop verkauft werden, eine Ticketgebühr von 0,42 € pro Karte an (SOB 2017: 77.442 Ticktes). Ferner entstehen keine Gebühren (z.B. für TicketDirect), die an CTS abgeführt werden. A + B ergeben die unter Frage 3. genannten Summen, die an CTS abgeführt werden. Ausschreibungsverfahren 1998, Einführung 2000. 1 Kultur-Ticketing revisited Anlage zur S18/15282 Einrichtung Frage 1. Frage 3. Frage 4. Frage 5. Komische Oper Berlin Die Komische Oper Berlin wickelt den Ticketverkauf mittels SAP Event Ticketing von SAP Deutschland SE & Co. KG ab. Desweiteren ist die Spiritec GbR beauftragt, einen Webshop zu betreiben, der auf das Ticketsystem von SAP aufbaut. Kontingent an CTS um Theaterkassen und Ticketanbieter wie Visit Berlin zu bedienen. CTS verursacht in der Komischen Oper Berlin keine Kosten. CTS erhebt Vorverkaufs (15%) - und Systemgebühren (1,25€), die von den Besucherinnen und Besuchern getragen werden. Diese werden auf den Vollpreis der Komischen Oper Berlin aufgeschlagen. Beim Onlineverkauf erhebt CTS zusätzliche 2,- pro Karte. Im Jahr 2013 hat die Komische Oper Berlin die Bereitstellung des Hostings, Services und der Wartung ihres bestehenden Ticketsystems ausgeschrieben und die Firma SAP Deutschland SE & Co. KG nach dem Abschluss des Vergabeverfahrens vertraglich gebunden. Stiftung Berliner Philharmoniker eigenständig unter Nutzung der Software von CTS Eventim ca. 150T€ p.a. bei ca. 15 Mio € Erlösen aus Kartenverkäufen, d.h.ca. 1% Ticketgebühr bei ca. 300.000 Tickets, regulär 0,32 €, gegebenenfalls zuzüglich 0,40 € bei Onlineverkauf. Im Konzertkartenpreis und der Bearbeitungsgebühr eingeschlossen. Ausschreibung. Leistungsverzeichnis, Vergabe nach Vergabe- und Vetragsordnung für Leistungen - Teil A (VOL A). Konzerthaus Berlin Das Konzerthaus Berlin arbeitet mit CTS Eventim Inhouse (für den eigenen Vorverkauf, Aboverkauf und Abendkassen) und der CTS Eventim Connect- Schnittstelle (Anbindung der Theaterkassen etc.) 2016 ca.106 T€ 2017 ca. 107 T€ 2018 ist mit einem ähnlichen Betrag zu rechnen. Das Konzerthaus hat eine sogenannte ASP-Lösung (ASP = Application Service Provider) auf Basis einer pro Ticketgebühr mit Eventim vereinbart. Anteilig liegen die Gebühren zwischen 1,6% und 4,1% pro Ticket – je nachdem, welchen Vertriebsweg die Kundin / der Kunde wählt: direkt im Vorverkauf oder an der Abendkassen des Konzerthauses, online mit oder ohne print@home / ticketdirect. Für Fortbildungen und Schulungen u.ä. der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entfallen zusätzlich ca. 2.000 € pro Jahr. Die Kosten der Ticketgebühren zahlt die Kundin / der Kunde. Das Konzerthaus Berlin handelt mit CTS Eventim befristete Verträge aus. Zuletzt wurde ein Vertrag ab 03.01.2017 geschlossen, dessen Dauer bis 31.12.2019 reicht. Das Konzerthaus nutzt die Verhandlungen, um aus Marketing- bzw. Vertriebssicht wichtige und Konzerthaus-spezifische Tools (die CTS also eigens für das Konzerthaus programmiert) durchzusetzen. Rundfunk- Orchester und - Chöre GmbH (ROC) Alle Veranstaltungen der roc berlin werden bei CTS Eventim angelegt. Hierdurch ist gewährleistet, dass alle an Eventim angeschlossenen Institutionen (Konzerthaus, Philharmonie, Theaterkassen usw.) in Echtzeit und zu jeder Zeit über dieses Portal Tickets verkaufen können. Eine statistische Auswertung während und nach den Veranstaltungen ist über eine Schnittstelle zum Customer-Relationship- Management (CRM) der roc gewährleistet. 2016 ca. 66 T€ 2017 ca. 69 T€ 2018 ca. 74 T€* * geschätzt auf Basis des Buchungsstand 15.06.2018 Die Kosten im Jahr 2017 in Höhe von 69T€ errechneten sich wie folgt: Ticketgebühren - 60.742 €; Grundpauschale, Miete Kommunikationshardware, scanclient - 4.648 €; sonstiger Service (Saalpläne,Logo, Schnittstellen…) - 2.244 €; Fortbildung - 821 €; Rechnungsversand - 178 €. Die durchschnittlichen Ticketgebühren liegen bei 1,37 % des Kartenpreises. Die Kosten werden nicht direkt auf die Kartenkäuferin / den Kartenkäufer umgelegt. Bei freiem Kartenverkauf werden den Kundinnen und Kunden 2 € Bearbeitungsgebühr in Rechnung gestellt. Dies ist dann inkl. Eventim. Bei Abonnenten entfällt die Bearbeitungsgebühr. Soweit Kosten nicht durch die Bearbeitungsgebühr gedeckt sind, trägt sie das Land Berlin entsprechend seinem Gesellschafteranteil zu 20%. Im Jahr 1999 wurde ein Vertrag mit der Ticket Online Software GmbH zur Nutzung der Software TICKET ONLINE inkl. Installation, Betreuung und Wartung der hierfür erforderlichen Hardware, Software und Kommunikationseinrichtungen vereinbart. Von 2011 bis 2013 wurde die Software TICKET ONLINE durch eventim.inhouse ersetzt. Am 28.06.2013 ging die Ticket Online Software GmbH durch Verschmelzung in einem 1. Schritt in die See Tickets Germany GmbH und in einem 2. Schritt in die CTS Eventim AG & Co. KGaA über. 2 Kultur-Ticketing revisited Anlage zur S18/15282 Einrichtung Frage 1. Frage 3. Frage 4. Frage 5. Deutsches Theater CTS Eventim Solutions GmbH 2016 ca. 77 T€ 2017 ca. 81 T€ (zzgl. MwSt). für die Erweiterung einer Dispositionsschnittstelle werden monatlich 74 € zzgl. Mehrwertsteuer (MwSt) fällig. 2018 ist mit einem ähnlichen Betrag zu rechnen. Eine im September in Kraft tretende neue Vereinbarung sieht Einsparungen dieser Gebühren in Höhe von ca. 3 bis 4 % vor. Diese Kosten sind keine produktfixen Kosten sondern Systemgebühren pro verkaufter Karte (ein Kontingent an Freikarten wird von CTS nicht berechnet) – unabhängig vom Kaufpreis. Die Gebühr ist gestaffelt: zzt. 0,29 Ct Inhouse-Ticket, 0,84 Ct WEB-Privatkunde und 1,03 € ticketdirect (alles zzgl. MwSt). Diese Gebühr ist im Kartenpreis inbegriffen. Sie liegt weit unter den behaupteten 10% des Kartenpreises. Im April 1997 hat das Deutsche Theater das erste Angebot über ein Inhouse- Kartensystem mit entsprechender Hardware von der Firma messerknechtmeister Informationssysteme erhalten. Ab Mitte 1998 wurde das System dann eingeführt und ab Ende 1998 in Betrieb genommen. Im Jahre 2003 war die Hardware überaltert und das Deutsche Theater erhielt neue Angebote von CTS Eventim, die im Juni 2001 die Showsoft GmbH (ehemals messerknecht-meister Informationssysteme) übernommen hatte. Hier konnte das Deutsche Theater dann zwischen Neukauf oder Umstieg auf eine ASP-Lösung wählen. Das Haus hat sich 2004 aus ittechnischen und wirtschaftlichen Gründen für die ASP-Lösung entschieden. Volksbühne CTS Eventim 2016 ca. 106 T€ 2017 ca. 96 T€ Voraussichtliche Kosten 2018: 90 T€ Die Ticketkosten resultieren in der Hauptsache aus Systemgebühren und errechnen sich insoweit nicht in Abhängigkeit vom Kartenpreis. Zusätzliche Kosten von etwa 5.500 bis 6.500 € fallen pro Jahr für Hardware, Wartung und Schulung an. Die durchschnittlichen Ticketing- Kosten liegen - im Verhältnis zu den Gesamteinnahmen von etwa 2 Mio. Euro - bei etwa 5% des Preises einer Eintrittskarte. Die Ticketing- Kosten sind im Kartenpreis inkludiert, werden also - schon aus servicetechnischen Gründen - nicht zusätzlich von den Besucherinnen und Besuchern bezahlt. Der Vertrag mit CTS Eventim besteht seit den 90-er Jahren. Vergabeunterlagen hierzu liegen nicht vor. Maxim Gorki Theater eigenständig unter Nutzung der Software von CTS Eventim 2016 ca. 65 T€ 2017 ca. 77 T€ 2018 ca. 61 T€* *Grundlage sind die geschätzten verkauften Karten aus der Wirtschaftsplanung. Sollte es ähnliche Umsatzsteigerungen wie in den Jahren 2016 und 2017 geben, steigen die Kosten für die Ticketgebühren. Die Kosten errechnen sich als Systemgebühr pro verkaufter Karte, in Abhängigkeit von der Verkaufsart. Die günstigste Ticketgebühr fällt bei Verkauf vor Ort an, die teuerste beim Onlinekauf. Die durchschnittliche Systemgebühr beträgt aktuell rund 0,74 € pro verkauftes Ticket. Die Kosten machen bei einem durchschnittlichen Eintrittspreis von 20 € (Bandbreite 8-38 €) rund 3,7 % des Verkaufspreises aus. Die Kosten werden nicht gegenüber den Kundinnen und Kunden ausgewiesen oder aufgeschlagen. Die Auswahl des Ticketing- Dienstleisters CTS Eventim erfolgte im Jahr 2006 durch das Maxim Gorki Theater und wird seither alle 3-5 Jahre überprüft. Dabei findet auch eine aktualisierte Marktsichtung statt. 3 Kultur-Ticketing revisited Anlage zur S18/15282 Einrichtung Frage 1. Frage 3. Frage 4. Frage 5. Berliner Ensemble eigenständig unter Nutzung der Software von CTS Eventim 2016 ca.65 T€ 2017 ca. 65 T€ 2018 ca. 70 T€ Die Kosten des Ticketings trägt die Berliner Ensemble GmbH. Keine Ausschreibung. Mit dem Intendanzwechsel wurde das Ticketing- System übernommen und den neuen Bedürfnissen angepasst. Schaubühne 100%ige Abwicklung über CTS Eventim – also alle Vertriebskanäle wie Inhouse, Webshop, Connect Verbindung zur Freien Volksbühne (Kulturvolk) und Theaterkassen 2016 : Einrichtungskosten 1 T€ / Materialkosten 5 T€/ Ticketabrechnung 70 T€ abzgl. 6 T€ Werbekostenzuschuss 2017 : Einrichtungskosten 0 / Materialkosten 1 T€/ Ticketabrechnung 88 T€ abzgl. 17 T€ Werbekostenzuschuss Die Erhöhung in 2017 erfolgte aufgrund einer Vertragserweiterung. 2018 ist mit einem ähnlichen Betrag zu rechnen. Schaubühne: Systemgebühren pro verkaufte Karten (ab 2017 – davor kein ASP mit eigener Server Landschaft, daher „nur“ Pauschale in Höhe von 2.983 € pro Quartal) a. Die Vertragspartnerin/Der Vertragspartner entrichtet monatlich einen pauschalen Mindestbetrag (Mindestgebühr) i.H.v. derzeit 3.154 € (Basis 130.511 Tickets p.a.) an EVENTIM SOLUTIONS, der mit den im Laufe eines Jahres entstandenen, vorstehend genannten Ticketgebühren in voller Höhe verrechnet wird. Ticketgebühr: 0,29 € b. Für Tickets, Artikel und Gutscheine (im Folgenden: Einheiten), die über EVENTIM.Inhouse Web gebucht werden, wird eine zusätzliche Online-Gebühr pro über die vertragsgegenständliche Software gebuchter Einheit berechnet. Online-Gebühr: 0,53 € c. Für Tickets, die über EVENTIM.Inhouse Web in Verbindung mit ticketdirect (print@home-Technologie) gebucht werden, wird zusätzlich zu vorgenannter Online-Gebühr eine ticketdirect-Gebühr pro über die vertragsgegenständliche Software gebuchtem Ticket berechnet. ticketdirect-Gebühr: 0,25 € d. Aber: monatlicher Werbekostenzuschuss in Höhe von 1.195 € von Eventim an die Schaubühne. Für Freikarten wird keine Ticketgebühr erhoben. keine Ausschreibung mangels erkennbarer Alternativen. Hebbel am Ufer Reservix entfällt entfällt Marktrecherchen bei Vertragsverlängerung ergaben, dass die Reservix GmbH mit Abstand der wirtschaftlichste Anbieter ist. 4 Kultur-Ticketing revisited Anlage zur S18/15282 Einrichtung Frage 1. Frage 3. Frage 4. Frage 5. Theater an der Parkaue CTS Eventim Solutions GmbH 2016 ca. 24 T€ 2017 ca. 23 T€ 2018 ist mit einem ähnlichen Betrag zu rechnen. Die unter 3. genannten Beträge beinhalten jeweils eine Systemgebühr und Schulungskosten in Höhe von 2016: 1469 € und 2017: 595 €. Das Theater an der Parkaue zahlt je verkaufter Eintrittskarte, unabhängig vom Preis, eine Systemgebühr, dabei wurden bis zu 10.000 Karten ohne Systemgebühr verhandelt. Hierbei sind alle Wartungs- und Pflegekosten enthalten. Für Kartenverkäufe im Netz über die Plattform Evntim.de und dem Produkt ticketdirect entstanden Systemgebühren in 2016 in Höhe von 7.378 € und in 2017 in Höhe von 6.598 €. Die genannten Schätzungen treffen auf das Theater an der Parkaue nicht zu. Bei Einführung sind vom Theater die Systemgebühr und die Ticketgebühr nicht in den Kartenpreis eingearbeitet worden. Mit Beginn der mit dem Deutschen Theater abgeschlossenen Verwaltungsvereinbarung ist das Theater an der Parkaue Kunde von Eventim geworden. Grips Theater Dienstleistung Kultur Ltd. entfällt entfällt Keine Ausschreibung. Mit "Dienstleistung Kultur Ltd." hat sich der Mitarbeiter, der zuvor als Beschäftigter die Software des Hauses betreute, selbständig gemacht. Das System ist für das Haus maßgeschneidert und von daher war die Fortführung der Zusammenarbeit notwendig. Ballhaus Naunynstrasse eigenständig unter Nutzung der Software von Reservix. entfällt entfällt Keine Ausschreibung. Jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Reservix GmbH. cie. toula limnaios tickets.de entfällt entfällt Wir haben in 2016 verschiedene Anbieterinnen und Anbieter getestet und Angebote eingeholt. Entscheidendes Kriterium waren keine zusätzlichen Kosten oder langfristige Vertragsbindungen und guter Service. Kleines Theater eigenständig und in Zusammenarbeit mit Besucherorganistionen entfällt entfällt entfällt Neuköllner Oper seit 2.5.2018 Online-Verkauf mit Betreiber Bilettix entfällt entfällt Keine Ausschreibung, aber Angebotsabgabe durch die Firmen. Nach einjähriger Recherche hat sich die Neuköllner Oper für Bilettix entschieden. 5 Kultur-Ticketing revisited Anlage zur S18/15282 Einrichtung Frage 1. Frage 3. Frage 4. Frage 5. Sophiensaele Reservix entfällt entfällt In 2008 hat die Sophiensaele GmbH keine Ausschreibung für das Ticketingsystem vorgenommen, sondern einen Preisvergleich und sich aus Kostengründen damals für Reservix entschieden. Theaterdiscounter eigenständig nur im Vorverkauf ist die Firma Reservix beauftragt. entfällt entfällt Die Entscheidung für Reservix erfolgte aufgrund langer Verhandlungen mit diesem Anbieter, der in Berlin bereits einen guten Bekanntheitsgrad aufweist. Theater im Palais Reservix entfällt entfällt Keine Ausschreibung. Anfangs die Firma Tixoo, die dann von Reservix übernommen wurde. Theater Strahl Billeto Über die Firma Papagena wird ein geringes Kartenkontingent bei Eventim eingestellt. Es fallen keine laufenden Kosten über Papagena an, da die Vorverkaufsgebühren u.ä. an die Kundin / den Kunden weitergegeben werden. Zu Beginn muss eine Gebühr (ca. 30 €) zur Erstellung eines Spielortes gezahlt werden. entfällt Es wurden unterschiedliche Angebote und Systeme (Tickets.de, Reservix, Eventim u.a.) verglichen. Vaganten Bühne bisher online Karten über Paymill und ab 1. Juli Reservix entfällt entfällt Es wurden mehrere Angebote miteinander verglichen und der günstigste Anbieter genommen. Komödie am Kurfürstendamm eigenständig unter Nutzung der Software von CTS Eventim ca. 50 T€ p.a Es handelt sich um feste Gebühren pro verkaufter Eintrittskarte. Die Gebühren sind unterschiedlich je nachdem ob es sich um Webshop- Buchungen oder Callcenter Buchungen handelt. Im Schnitt ergeben sich hierfür Kosten von 0,6 - 0,7 € pro Ticket. Die Ku'damm-Bühnen nutzen keinen eigenen Server, sondern eine von CTS zur Verfügung gestellte Systemumgebung. Schulungsaufwand und IT-Wartungen für VPN-Tunnel (VPN = Virtual Private Network) etc. fallen an. Insgesamt liegen die Kosten deutlich unter 5% pro Ticket (ohne Berücksichtigung der Kosten für das externe Callcenter) Ku'damm-Bühnen sind seit über 10 Jahren Kunde bei CTS. Prime Time Theater keine Angabe keine Angabe keine Angabe keine Angabe 6 Kultur-Ticketing revisited Anlage zur S18/15282 Einrichtung Frage 1. Frage 3. Frage 4. Frage 5. Renaissance Theater Online-Verkauf über Rodrigue Deutschland GmbH. Über dieses System werden Theaterkarten online vertrieben sowie reserviert und an der Theaterkasse und über Telefon verkauft. geringes Kartenkontingent an CTS Eventim. 2016 ca. 2 T€ (inklusive 19 % MwSt.) bei einem Kartenumsatz von 47.649 € 2017 ca. 2 T€ (inklusive 19 % MwSt.) bei einem Kartenumsatz von 43.042 € entfällt Keine Ausschreibung, erfolgreiche Zusammenarbeit mit Rodrigue. Schlosspark Theater CTS Eventim Inhouse keine Angabe Systemgebühren pro verkaufter Karte, ja nach Verkaufspreis 0,80 € oder 1,10 €, zzgl. monatliche Servicegebühren pro Arbeitsplatz zusätzliche Kosten fallen nicht an, die Schätzung der Kosten auf 10% sind in unserem Fall nicht zutreffend und zu hoch. keine Ausschreibung Friedrichstadt- Palast Durch eigenes Ticketsystem (billetix), sowie die externen Firmen CTS, Ticketmaster. geringes Kartenkontingen an CTS Eventim. ca. 3 – 4 T€ p.a. für Transaktions-gebühren Es handelt sich um Systemgebühren/Vorverkaufsgebühren, die auf den Ticketpreis aufgeschlagen werden. Der Prozentsatz ist zutreffend und wird duch die Besucherin / den Besucher bezahlt. Keine laufenden Fortbildungskosten (nur nach Bedarf bei Neuschulung, Kosten p.a. < 1 T€). Ist nicht bekannt, die Zusammenarbeit läuft seit 1994. 7