Drucksache 18 / 15 430 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Turgut Altug und Georg P. Kössler (GRÜNE) vom 23. Juni 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 26. Juni 2018) zum Thema: Aus- und Fortbildung in Berlin im Bereich Nachhaltige Entwicklung und Antwort vom 11. Juli 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 13. Jul. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung - Herrn Abgeordneten Dr. Turgut Altug und Herrn Abgeordneten Georg P. Kössler (GRÜNE) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/15430 vom 23. Juni 2018 über Aus- und Fortbildung in Berlin im Bereich Nachhaltige Entwicklung ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht ohne Einbeziehung der Hochschulen beantworten kann. Die staatlichen Berliner Hochschulen wurden daher um Stellungnahme gebeten. Die Förderung von Nachhaltiger Entwicklung ist als politisches Ziel auf oberster Ebene bereits implementiert. Damit sie praktisch werden kann, muss sie jedoch auch Eingang in die Institutionen erhalten. 1) Wie werden die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedeten Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) nach Kenntnis des Senats durch die Berliner Fachhochschulen und Universitäten vermittelt? (insbesondere bzgl. SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit“, SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden", SDG 12 "Verantwortlicher Konsum und Produktion [12.7 nachhaltige Verfahren in der öffentlichen Beschaffung fördern ]“ und SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“?) Zu 1.: Abhängig vom inhaltlichen Schwerpunkt der Hochschulen im Land Berlin werden die Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals – SDG) unterschiedlich intensiv in der Lehre vermittelt. Nachfolgend findet sich eine nicht abschließende Aufzählung von Beispielen der Einbeziehung der Globalen Nachhaltigkeitsziele an den Berliner Hochschulen . a) „Alice-Salomon“ – Hochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (ASH): Im Masterstudiengang Netzwerkmanagement Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) werden die Themenfelder der SDGs in Beziehung zu Bildungsaufgaben und Institutionen gesetzt sowie praktisch vermittelt. Darüber hinaus werden auch die Ziele und Maßnahmen des Aktionsplans der Bundesregierung zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms BNE vermittelt und mit Blick auf Bildungsaufgaben in Kitas und (Grund)schulen reflektiert und diskutiert. b) Beuth-Hochschule für Technik Berlin (Beuth): - - 2 In den vom Fachbereich (FB) I – Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften verantworteten Studiengängen werden „Globale Nachhaltigkeitsziele“ insgesamt in verschiedenen Modulen thematisiert, insbesondere Themen zu SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit“, SDG 12 „Verantwortlicher Konsum und Produktion“ sowie SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“. Das Ziel SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden “ ist Thema in den beiden Studiengängen, die wirtschaftswissenschaftlichen und bautechnische Inhalte umfassen. In anderen Modulen werden die angefragten Ziele aus einer wirtschafts- und gesellschaftswissenschaftlichen Sichtweise thematisiert. Aus einer technischen bzw. ingenieurwissenschaftlichen Sichtweise heraus werden die Ziele in den Modulen der Studiengänge im Fachbereich III – Bauingenieur- und Geoinformationswesen sowie im Fachbereich IV – Architektur und Gebäudetechnik angesprochen. Dies gilt vor allem für die Module zu den Themen Baustoffkunde, Bauphysik, Werkstoffe sowie Fertigungstechnik. Module, die sich insbesondere mit den Zielen SDG 12 und SDG 13 befassen, sind im Fachbereich VIII – Maschinenbau, Veranstaltungstechnik, Verfahrenstechnik zu finden, und behandeln „Erneuerbare Energien / Energiewirtschaft“, „Recycling / Kreislaufwirtschaft“ sowie „Umweltorientiertes Management“. Darüber hinaus sind die SDG Thema einiger Lehrveranstaltungen des „Studium Generale“ an der Beuth-Hochschule, wie „Gesellschaft, Wirtschaft, Verantwortung; Nachhaltigkeit als Lebensprinzip“, „Projektlabor“ „Zukunft und Nachhaltigkeit“, „Stadt der Zukunft“ und „Ökologisches Wirtschaften“. Im Bachelorstudiengang „Pharma- und Chemietechnik“ des Fachbereichs II - Mathematik – Physik – Chemie gibt es im 5. Semester das Wahlpflichtmodul „Chemische Umwelttechnik“. Darin werden Inhalte, wie z. B. produktintegrierter Umweltschutz , Abfallrecycling, Abwasserbehandlung und Wiederverwendung sowie erneuerbare Energien vermittelt. Für den Bachelorstudiengang „Facility-Management“ der HTW wird von der Beuth-Hochschule im 2. Semester die Service-Veranstaltung „Chemie, Gesundheits- und Umweltschutz im Facility Management“ angeboten. c) Charité – Universitätsmedizin Berlin (Charité): Dem Leitbild der Charité folgend sind Themen der Globalen Nachhaltigkeitsziele generell Bestandteil von Ausbildungsinhalten. Für Studium und Lehre an der Charité wurden im Dezember 2014 die „Prinzipien der Lehre“ beschlossen, die für alle Studiengänge gelten. Grundsätzliche Anliegen der Globalen Nachhaltigkeitsziele sind somit bereits als Zielvorgaben von der Charité formuliert. Mit den langjährig etablierten Studiengängen International Health und Public Health sind ausdrücklich der Gesundheitssektor und Entwicklungs- und Schwellenländer im Fokus. Diese Studiengänge der Charité greifen die SDG in fast allen Modulen auf, insbesondere im Public Health-Studiengang explizit auch das gesundheitsbezogene SDG 3. Beide Studiengänge beinhalten zudem jeweils eigene Module zu „Umwelt und Gesundheit “, in denen das Thema Gesundheit im urbanen Raum zentral ist. Nachhaltigkeit ist als Konzept auf allen Ebenen verankert. Klimaschutz ist das übergeordnete Ziel. Auch der verantwortliche Konsum und die verantwortliche Produktion sind speziell im Arzneimittelbereich von besonderer Bedeutung in der Public Health- Lehre. - - 3 d) Freie Universität Berlin (FU): Nachhaltigkeitsthemen sind ein wichtiger Bestandteil in der Konzeption von Lehrangeboten an der Freien Universität Berlin. Eine Auswertung aller Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2017/18 zeigte, dass 641 Lehrveranstaltungen (15%) Bezüge zu den 17 SDG aufweisen. Thematisch sind bei den Lehrveranstaltungen die Nachhaltigkeitsziele Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen (SDG 17) sowie hochwertige Bildung (SDG 4) mit insgesamt 348 Veranstaltungen am stärksten vertreten . Die Freie Universität Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, das Lehrangebot für Nachhaltigkeitsthemen weiter auszubauen. Um dem Thema „Nachhaltige Entwicklung“ in der Lehre künftig mehr Sichtbarkeit und Gewicht zu geben, wurde ein neuer Kompetenzbereich „Nachhaltige Entwicklung“ für den Studienbereich „Allgemeine Berufsvorbereitung “ (ABV) entwickelt. Dieser Kompetenzbereich wird ab dem Wintersemester 2018/2019 im Bachelorstudium für Studierende aller Fächer im besonderen und obligatorischen Studienbereich ABV angeboten. Der Kompetenzbereich vermittelt Grundlagenwissen zu Aspekten des Querschnittsthemas Nachhaltigkeit und gibt einen Einblick in die interdisziplinären Zusammenhänge von Nachhaltigkeitsaspekten und Strategien zur Vermittlung und Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung. Alle Module orientieren sich an den Kriterien des Konzeptes „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“. Um auch die Lehramtsstudiengänge im Bachelor zu adressieren, soll bis 2020 im Ergänzungsbereich des Studienbereiches „Lehramtsbezogene Berufswissenschaft für Grundschulen“ das Modul „Nachhaltigkeit vermitteln“ verankert werden. Im Rahmen der bereits seit 2009 zweimal jährlich durchgeführten „SchülerUni Nachhaltigkeit + Klimaschutz“ – ein Bildungsformat für Berliner Schüler und Schülerinnen der fünften und sechsten Klasse – werden begleitend halbtägige Fortbildungen für Lehrkräfte angeboten. Zudem ist es geplant, bis 2019 eine digitale Sustainability Toolbox zur Unterstützung von Studierenden sowie Dozentinnen und Dozenten einzurichten. Diese Toolbox hat das Ziel, eine Online-Lehr- und Lernplattform aufzubauen, die umfangreiche Informationen zu Nachhaltigkeitsthemen in Lehre, Forschung und im Campus- Management zur Verfügung stellt. Sie erweitert die Präsenzlehre des künftigen Kompetenzbereiches „Nachhaltige Entwicklung“ und die Lehrkooperationen der vom DAAD geförderten University Alliance for Sustainability (AUS) um ein digitales Lehr- und Lernangebot. Die UAS wurde 2015 von der FU mit vier strategischen Partnern gegründet. Zu diesem Netzwerk gehören mittlerweile neben der FU Berlin die Hebrew University of Jerusalem, die Peking University, die Saint Petersburg State University und die University of British Columbia. Das ideelle Leitbild der UAS lehnt sich an die 17 Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung an. Der Verbund dient derzeit dem Austausch von Ideen, Wissen und Erfahrungen. - - 4 e) Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW): Die benannten UN-Nachhaltigkeitsziele werden insbesondere in den Studiengängen adressiert, die dazu einen gewissen fachlichen Bezug aufweisen, in den anderen Studiengängen hingegen dort, wo es sich anbietet, z.B. in einzelnen Modulen. Zu den Studiengängen, die sich explizit einem oder mehreren der benannten Ziele widmen, gehören der Bachelorstudiengang „Wirtschaft und Politik“, der Masterstudiengang „International Development and Economics“, der Masterstudiengang „Management von Arbeit“, die Bachelor- und Masterstudiengänge „Regenerative Energie“, „Energie- und Informationstechnik“, „(Betriebliche) Umweltinformatik“ sowie der Bachelorstudiengang „Industrial Design“. Darüber hinaus finden sich im Bereich des allgemeinwissenschaftlichen Ergänzungsstudiums einschlägige Angebote . f) Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR): Das Thema Nachhaltigkeit ist im Leitbild der HWR verankert. Alle Lernenden sollen demnach Wissen und Kompetenzen erwerben, die zu einer nachhaltigen Entwicklung und einer nachhaltigen Lebensweise führen und befähigen. Bereits seit vielen Jahren gibt es hierzu einschlägige Studienangebote an der HWR Berlin, wie den Bachelorstudiengang „Wirtschaftsingenieur/in – Umwelt und Nachhaltigkeit“ sowie die Masterstudiengänge „Wirtschaftsingenieur/in – Energie und Umweltressourcen“, „Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement“ sowie „Labour Policies and Globalisation “. Im dualen Bachelorstudiengang „Industrielle Elektrotechnik“ spielen Fragen der regenerativen Energie eine wichtige Rolle. Darüber hinaus fließt die Thematik auch in zahlreiche Module anderer Studiengänge mit ein. Es ist geplant, im „Studium Generale“ auch ein dauerhaftes Angebot für alle Studierenden zu SDG etablieren . Zudem bündelt das seit 2012 bestehende Institut für Nachhaltigkeit die einschlägigen Forschungs- und Lehraktivitäten der HWR. Hier wird v. a. zu den Themenfeldern „Nachhaltige Ökonomie“, „Nachhaltigkeitsmanagement“, „Corporate Social Responsibility (CSR)“, „Wirtschaftsethik“, „Umweltrecht“ und „Sozial-ökologische Transformationsprozesse“ gearbeitet. g) Humboldt-Universität zu Berlin (HU): Der Bereich "Nachhaltige Entwicklung" ist als sehr breites Querschnittsthema mit hoher wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung für alle Disziplinen der HU mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen von Relevanz. Zum Wintersemester 2018/19 startet die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) das „Studium Oecologicum“. In Vorlesungen, Seminaren und Tutorien führt das Studium in den Themenkomplex „Nachhaltigkeit“ ein. Es vermittelt grundlegende Konzepte und Definitionen des Begriffs „Nachhaltigkeit“ und gibt Einblicke in die verschiedenen Strömungen der Nachhaltigkeitswissenschaft. Das Modul wird im überfachlichen Wahlpflichtbereich (ÜWP) angeboten und steht allen Bachelor-Studierenden unabhängig von Fachrichtung und Vorkenntnissen offen und kann angerechnet werden. Das „Studium Oecologicum“ geht auf die Studentische Initiative Nachhaltigkeitsbüro der HU Berlin zurück. Das Seminar für „Ländliche Entwicklung“ der Fakultät für Lebenswissenschaften ist seit über 50 Jahren in der internationalen Zusammenarbeit für Nachhaltige Entwicklung tätig. Das Angebot beinhaltet das Postgraduiertenstudium „Internationale Zu- - - 5 sammenarbeit für nachhaltige Entwicklung“, Fortbildungskurse für internationale Fachkräfte, anwendungsorientierte Forschung und Beratung von entwicklungspolitischen Organisationen und Universitäten. Das Integrative Research Institute on Transformations of Human-Environment Systems - IRI THESys - bietet ein Promotionsprogramm an, dessen interdisziplinäres Ausbildungsprogramm die auf die SDGs ausgerichteten Transformationsprozesse berücksichtigt. Beteiligt sind das Geographische Institut, das Albrecht-Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, das Institut für Europäische Ethnologie, Institut für Philosophie sowie die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät. Am IRI THESys stehen vor allem Fragen der Landnutzung im Fokus (SDG 15 „Leben an Land“). Das IRI THESys arbeitet zurzeit einen interdisziplinären Masterstudiengang aus, der die Absolventen in die Lage versetzen soll, in Wissenschaft und Gesellschaft Verantwortung für die nachhaltige Entwicklung und die damit einhergehenden Transformationsprozesse zu übernehmen. Bislang werden in diversen Bachelor - und Master-Studiengängen Veranstaltungen angeboten, die Bezüge zu Nachhaltigkeitsthemen und den damit verbundenen SDGs haben. h) Technische Universität Berlin (TU): Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist im Leitbild der TU Berlin prominent verankert. Daraus leitet sich ab, dass sowohl Studiengänge als auch Forschungsvorhaben nachhaltige Ziele fokussieren. Bereits im Jahr 1997 hat die TU Berlin Umweltleitlinien beschlossen und berichtet jährlich im Umweltbericht über die Praxis in Forschung, Lehre und Betrieb. Die TU hat jüngst ein „Nachhaltigkeitszertifikat“ eingeführt, das von Studierenden aller Studienfächer studienbegleitend erworben werden kann. Für das Zertifikat wird das Lehrangebot der TU Berlin systematisch auf Nachhaltigkeitsaspekte hin sondiert . Dabei spielt der Bezug zu den SDG eine wichtige Rolle. Insbesondere zu den erfragten SDGs 11 “Nachhaltige Städte und Gemeinden“, 12 „Verantwortlicher Konsum und Produktion“ sowie 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz “ hat die TU Berlin ein sehr breites Lehr- und Forschungsangebot und eigene Fachgebiete, die diese Themen im Fokus haben. Im Orientierungsstudiengang TU MINTgrün wird die nachhaltige Entwicklung ebenfalls berücksichtigt. 2) Wie sieht die Verankerung von SDG 12 "Verantwortlicher Konsum und Produktion" (12.7 nachhaltige Verfahren in der öffentlichen Beschaffung fördern) nach Kenntnis des Senats konkret in den Lerninhalten im Bereich Aus- und Fortbildung des öffentlichen Dienstes aus? 3) Ist nach Kenntnis des Senats geplant, die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele, insbesondere unter der Beachtung nachhaltiger Verfahren in der öffentlichen Beschaffung (EU, Bundes-, und Landesebene ) in die Aus- und Fortbildungsziele der VAK, HWR und anderer relevanter Bildungseinrichtungen zu integrieren ? Wenn ja, wie? Wenn nein: warum nicht? Zu 2. und 3.: a) Verwaltungsakademie Berlin (VAk): Seit 2012 wurden an der Verwaltungsakademie Berlin (VAk) in Absprache und Kooperation mit der damaligen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Seminare zum - - 6 Thema „Das Berliner Ausschreibungs- und Vergabegesetz: Umweltgerechte Beschaffung “ in das Programmangebot aufgenommen. Zusätzlich fanden in Anlehnung an diese Veranstaltungskonzeption seit 2012 auch auf die individuellen Bedarfe der Behörden zugeschnittene Inhouse-Seminare statt. Darüber hinaus führte die VAk bis 2014 eine modulare Veranstaltungsreihe zum „Berliner Ausschreibungs- und Vergabegesetz – Faire Beschaffung“ durch, deren inhaltliche Modifikation 2015 erfolgte und seitdem regelmäßig die Seminare „Faire Beschaffung“ sowie „Umweltgerechte Beschaffung/Anwendung der Verwaltungsvorschrift Beschaffung und Umwelt“ beinhaltet. Die 2016 durch den Senat beschlossene „Erste Verwaltungsvorschrift zur Änderung der Verwaltungsvorschrift Beschaffung und Umwelt – VwVBU", u.a. mit neuen Leistungsblättern sowie Tools zur Berechnung von Lebenszykluskosten, fand ebenfalls fortlaufend Eingang in das laufende Programmangebot des Jahres 2016. Zusätzlich zu diesen konkreten Fachschulungen ist die Verwaltungsvorschrift „Beschaffung und Umwelt – VwVBU" von Beginn ihrer Einführung an Querschnittsthema in allen Grundlagenschulungen zum Vergabewesen. Das betrifft sowohl Grundlagenschulungen für alle mit Vergabevorgängen befassten Beschäftigten sowie spezielle Crashkurse „Vergabewesen – Neu in der Verwaltung“ für Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger der Berliner Verwaltung. b) ASH: Im Masterstudiengang „Netzwerkmanagement Bildung“ für eine nachhaltige Entwicklung werden die nachhaltige Beschaffung und nachhaltiges Bauen mit Blick auf Einrichtungen der Kindheitspädagogik thematisiert. c) Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW): Im Betriebswirtschaftslehre-Studiengang ist das Thema Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement eine eigene Vertiefungsrichtung. Im Bachelorstudiengang „Public Management“, der zusammen mit der HWR angeboten wird, wird das Thema „Nachhaltige Verfahren in der öffentlichen Beschaffung“ explizit behandelt. Ferner hat die HTW im Vorfeld der EMAS-Zertifizierung (European Eco-Management and Audit Scheme), die aller Voraussicht nach im Spätsommer 2018 erfolgen wird, ein eigenes Umweltmanagementsystem aufgebaut, das auch eine studentische Einbindung vorsieht. d) HWR: Am Fachbereich Allgemeine Verwaltung der HWR werden in den Bachelorstudiengängen „Öffentliche Verwaltung“, „Public und Nonprofit Management“, „Verwaltungsinformatik “ und „Recht/Ius“ beispielsweise auf vergaberechtliche Vorgaben für eine nachhaltige Beschaffung wie etwa die Einhaltung von Bestimmungen der Tariftreue , des Mindestlohns oder auch der Energieeffizienz in landes-, bundes- und europaweit geltenden Vorschriften behandelt. Nachhaltigkeitsdimensionen wie ökologische Nachhaltigkeit, soziale Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Nachhaltigkeit werden darüber hinaus auch in anderen sozialwissenschaftlichen, wirtschaftswissenschaftlichen oder interdisziplinären Modulen behandelt (z.B. „Ethik und Nachhaltigkeit “, Wahlpflichtmodul „Soziales und Diversity“, Wahlpflichtmodul „Wirtschaft und Umwelt“ im Studiengang „Öffentliche Verwaltung“. „Management und Governance“ und „Planspiel Public Management“ im Studiengang Public und Nonprofit Manage- - - 7 ment. Dies gilt entsprechend für die beiden Masterstudiengänge des Fachbereichs (bspw. Corporate Social Responsibility im Modul „Corporate Governance“ im Studiengang „Master Nonprofit Management und Public Governance“). Globale Nachhaltigkeitsziele sind bereits jetzt in den Ausbildungsinhalten enthalten, die Studiengänge werden zudem kontinuierlich weiterentwickelt. So ist etwa im Studiengang „Öffentliche Verwaltung“ nicht nur ein umwelt- und energierechtlicher Wahlfachbereich ausgewiesen, sondern darüber hinaus beabsichtigt, ein weiteres Wahlpflichtmodul „Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit“ neu einzuführen, welches die Teilbereiche „Juristische Instrumente nachhaltiger Stadtentwicklung“, „Stadtund Regionalökonomik“ sowie „Stadtplanung und Urban Living“ umfassen soll. In einem ebenfalls geplanten baurechtlichen Modul sind die Themen „Nachhaltigkeit / Klimaschutz“ schon von Gesetzes wegen prominenter inhaltlicher Bestandteil in den Grundsätzen der Bauleitplanung. e) TU: Im Hochschulbetrieb wird an vielen Stellen das Thema Nachhaltigkeit berücksichtigt . Durch einen eigens durchgeführten Nachhaltigkeitswettbewerb werden in den kommenden zwölf Monaten verschiedene auf dem Campus sichtbare Projekte angestoßen , die eine nachhaltige Entwicklung in Lehre, Forschung und Betrieb fördern . Insofern ist sichergestellt, dass auch Auszubildende mit dem Thema in Kontakt kommen. Fortbildungen zum Themenkomplex „Nachhaltigkeit“ werden regelmäßig angeboten. Die TU Berlin hat einen Nachhaltigkeitsrat gebildet, der die Gremien und Organisationseinheiten in Fragen der nachhaltigen Entwicklung berät. Die TU Berlin erarbeitet zurzeit ein Leitbild für die Lehre, in dem die SDG prominent platziert sind. Darüber hinaus ist geplant, den Nachhaltigkeitskodex für Hochschulen (Hochschul-DNK) anzuwenden. Berlin, den 11. Juli 2018 In Vertretung Steffen Krach Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung -