Drucksache 18 / 15 535 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Andreas Otto (GRÜNE) vom 03. Juli 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 06. Juli 2018) zum Thema: Kapazität Hochbaumaßnahmen im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und Antwort vom 19. Juli 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 24. Jul. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Herrn Abgeordneten Andreas Otto (Grüne) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/ 15535 vom 03.Juli 2018 über Kapazität Hochbaumaßnahmen im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht in eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er hat daher den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg um Zulieferung gebeten, die dort in eigener Verantwortung erstellt und dem Senat mit nachfolgenden Aussagen übermittelt wurde. Sämtliche Antworten basieren auf diesen Angaben. Frage 1: Wie viele Personalstellen hat der für Hochbau zuständige Fachbereich im Bezirksamt Friedrichshain- Kreuzberg? Antwort zu 1: Es gibt 42 Planstellen bzw. Stellen für die originär im FB Hochbauservice zu erbringenden (technischen) Aufgaben – inkl. 2 Stellen für die technischen Aufgaben der Energiewirtschaftsstelle. Für 2019 steht ein weiterer Stellenzuwachs in Aussicht. Frage 2: Wie viele der Stellen (Frage 1) sind derzeit besetzt, wie viele unbesetzt? Antwort zu 2: 8 Stellen sind aktuell unbesetzt (darin enthalten sind auch solche Stellen, für die die laufenden Besetzungsverfahren noch nicht zu einer abschließenden Besetzungsentscheidung geführt haben bzw. die für die Besetzung vorgesehenen Dienstkräfte noch nicht eingestellt / versetzt sind). 2 Dienstkräfte stehen aufgrund von Langzeiterkrankungen nicht zur Verfügung. 2 Frage 3: Welche Berufsgruppen (z.B. Bauingenieure) fehlen besonders? Antwort zu 3: Es fehlen Fachkräfte im Baunebengewerbe - insbesondere Ingenieur/innen für Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektroingenieur/innen und auch für das Bauhauptgewerbe – hier insbesondere Architekt/innen. Frage 4: Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt, die offenen Stellen in dem für Hochbau zuständigen Fachbereich baldmöglichst zu besetzen? Antwort zu 4: Stellenausschreibungen laufen noch und es werden die Auswahlverfahren vorbereitet. Weitere Stellenausschreibungen werden im Oktober 2018 veröffentlicht werden. Die Veröffentlichungen sollen verstärkt auf Online-Plattformen erfolgen. Eine direkte Personalakquise an Hochschulen ist ebenfalls vorgesehen. Frage 5: Wie beteiligt sich der für Hochbau zuständige Fachbereich an dualen Studiengängen in Kooperation mit Hochschulen? Wie viele Personen befinden sich derzeit in einer derartigen Ausbildung, wie viele haben sie bereits abgeschlossen? Antwort zu 5: Der Bezirk beteiligt sich an der Ausbildung dual Studierender der Fachrichtung Bauingenieurwesen. Die Praxisphasen werden nicht nur im FB Hochbauservice absolviert, sondern es findet eine breite Ausbildung in allen bauenden und planenden Fachbereichen statt. Erstmals wurden 2 dual Studierende zum 01.10.2016 eingestellt und 2 weitere zum 01.10.2017. Abgeschlossen hat das Studium noch niemand, da die Dauer 3 Jahre beträgt. Frage 6: Wie ist die Besoldungsstruktur der Beschäftigten in dem für Hochbau zuständigen Fachbereich und trifft es zu, dass gegenüber a) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung b) gegenüber der Berliner Immobilien-management GmbH (BIM) erhebliche Unterschiede in der Entlohnung bestehen? Wie groß sind diese Unterschiede? Antwort zu 6: Die Vergütungs-/Besoldungsstruktur stellt sich wie folgt dar: Bauleiter/innen / Projektsteuer/innen: E 10, E 11, A 11 Fachgruppenleitung: E 12, A 12, E 13 Fachbereichsleitung: E 14 Ob erhebliche Unterschiede in der Entlohnung gegenüber der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und der BIM bestehen, kann aus Sicht des Bezirkes nicht beurteilt werden. Frage 7: Welche Anreize sollte nach Auffassung des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg das Land Berlin bieten, um mehr Absolventen technischer Studiengänge für die Tätigkeit in einem für Hochbau zuständigen Fachbereich zu gewinnen? (Stipendien/Werkswohnungen/BVG-Jahreskarten etc.) 3 Antwort zu 7: Es sollte eine Anpassung der Entgelttarif-/Besoldungsstruktur an den Bundesdurchschnitt erfolgen. Eine Ballungsraumzulage wäre wünschenswert. Eine einheitliche Besoldung/Vergütung bezirksübergreifend sollte angestrebt werden. Zur besseren Betreuung der dual Studierenden und Nachwuchskräfte sind zusätzliche Personalkapazitäten erforderlich. Es sollten Anreize zum Einstieg der Absolventen in den öffentlichen Dienst geschaffen werden. Damit die Beschäftigten in den FB Hochbauservice wieder mehr selbst planen und ausschreiben können, ist zusätzliches Personal erforderlich. Frage 8: Welcher zusätzliche Personalbedarf entsteht in dem für Hochbau zuständigen Fachbereich durch die Schulbauoffensive? Antwort zu 8: Um allein den Sanierungsstau an Schulgebäuden innerhalb von 15-20 Jahren abzubauen, sind ca. 28 Dienstkräfte erforderlich. Darin eingeschlossen ist noch nicht der Bauunterhalt. Unter Berücksichtigung der Umsetzung von Mitteln für den Bauunterhalt und die Baumaßnahmen (Sanierung/Neubau) für andere Bedarfsträger – z. B. Jugendamt, Amt für Soziales etc. – werden insgesamt ca. 52 Dienstkräfte im FB Hochbauservice gebraucht. Frage 9: In welchem Umfang nutzt der für Hochbau zuständige Fachbereich bereits heute Building Information Modeling – Systeme (BIM)? Welcher Investitions- und Qualifikationsbedarf besteht in diesem Zusammenhang? Wie ist die Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in puncto BIM- Systeme? Antwort zu 9: Aufgrund der knappen Personalressourcen plant der Bezirk – mit Ausnahme des Bauunterhalts – nicht mehr selbst. Sämtliche Leistungen werden durch externe Planungsbüros erbracht. Eine Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen gibt es diesbezüglich nicht. Frage 10: Wie ist der für Hochbau zuständige Fachbereich auf das Thema „Verstärktes Bauen mit nachwachsenden Baustoffen“ (z.B. Holz) vorbereitet und welche Modellprojekte sind geplant oder im Bau? Welcher Investitions- und Qualifikationsbedarf besteht in diesem Zusammenhang? Antwort zu 10: Das Interesse ist im FB Hochbauservice sehr groß. Aktuell gibt es hierzu mehrere Weiterbildungsangebote, die von den Beschäftigten auch angenommen werden (z. B. Holzmodulbauweise). Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist der Einsatz aufgrund der innerstädtischen Lage und der bezirklichen Gebäudestruktur (Sonderbauten) nur sehr begrenzt (Brandschutz, Kosten etc.). Frage 11: Wie wird die, insbesondere im Rahmen der Schulbauoffensive, durch den Senat geplante Zertifizierung nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) in dem für Hochbau zuständigen Fachbereich umgesetzt? Welche Zusammenarbeit mit dem Senat und anderen Bezirken ist in dem Zusammenhang geplant oder wird als notwendig erachtet? Antwort zu 11: Nachhaltiges Bauen ist ein wichtiges Thema bei der Realisierung von Baumaßnahmen. Durch die Berliner Schulbauoffensive (BSO) werden jetzt größere Maßnahmen in Angriff 4 genommen, als bisher möglich war. Mit den neuen Maßnahmen im Rahmen der BSO wird angestrebt, das BNB umzusetzen. Eine Zusammenarbeit mit dem Senat gab es hierzu noch nicht. Der Prozess beginnt gerade erst. Berlin, den 19.7.2018 In Vertretung Sebastian Scheel ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen