Drucksache 18 / 15 654 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tommy Tabor (AfD) vom 17. Juli 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. Juli 2018) zum Thema: Berlin: Radwegenutzung – Schönwetterfahrer oder Dauernutzung? und Antwort vom 26. Juli 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 30. Jul. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Herrn Abgeordneten Tommy Tabor (AfD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 15 654 vom 17. Juli 2018 über Berlin: Radwegenutzung – Schönwetterfahrer oder Dauernutzung? Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie viele Radverkehrs-Zählstellen gibt es aktuell und wo befinden sich diese in Berlin? Antwort zu 1: Es gibt aktuell 26 automatische Dauerzählstellen für den Radverkehr an 17 Standorten in Berlin. Anzahl und Standorte der Radverkehrs-Zählstellen werden im Internetauftritt der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz veröffentlicht (https://www.berlin.de/senuvk/verkehr/lenkung/vlb/de/radzaehlungen.shtml). Frage 2: Wie viele der Radverkehrs-Zählstellen befinden sich auf den Strecken der neugeplanten Radverkehrsanlagen (Radschnellwege, Radfahrwege, Radwegsanierungen, Radwegverbreiterungen)? (Bitte aufschlüsseln nach Maßnahme(n)) Antwort zu 2: Es befinden sich keine Radverkehrs-Zählstellen auf den Strecken der neugeplanten Radverkehrsanlagen. Eine Nachrüstung von Zählstellen ist jedoch möglich und wird im Einzelfall überprüft. Ebenso wird überprüft, ob der Einbau von Zählstellen in zukünftige Planungen von Radverkehrsanlagen integriert werden kann. Frage 3: Wie viele Pegelmessungen wurden von 2015 – 2017 an den neugeplanten Radverkehrsanlagen (Radschnellwege, Radfahrwege, Radwegsanierungen, Radwegverbreiterungen) durchgeführt? 2 (Bitte nach Jahr, Maßnahme, Bezirksregion und Ergebnis aufschlüsseln) Antwort zu 3: Der Radverkehr in Berlin wird derzeit bei den ca. 700 pro Jahr durchgeführten Verkehrserhebungen im Stadtgebiet grundsätzlich miterfasst. Hinzu kommen monatliche Radverkehrszählungen an acht festen Pegelpunkten. Die Ergebnisse der Pegel-Zählstellen für den Radverkehr, an denen seit vielen Jahren kontinuierlich monatlich der Radverkehr erfasst wird, werden als Jahresberichte im Internetauftritt der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (https://www.berlin.de/senuvk/verkehr/lenkung/vlb/de/radzaehlungen.shtml) veröffentlicht. Weiterhin werden die Ergebnisse der automatischen Dauerzählstellen des Radverkehrs ebenfalls auf dieser Webseite veröffentlicht. Frage 4: Wie bewertet der Senat die Nutzung der neugeplanten Radverkehrsanlagen (Radschnellwege, Radfahrwege, Radwegsanierung, Radwegverbreiterungen) zu folgenden Jahreszeiten: Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter? Bitte ausführlich und mit Zahlenwerk beantworten. Antwort zu 4: Mit den Dauerzählstellen ist es nunmehr möglich, umfangreiche Erkenntnisse zum Tages-, Wochen- und Jahresgang des Radverkehrs zu gewinnen sowie eine Beurteilung der Abhängigkeit des Radverkehrs von jahreszeitlichen, wöchentlichen und saisonbedingten Schwankungen vorzunehmen. Frage 5: Muss davon ausgegangen werden, dass bei schlechten Witterungsverhältnissen (Nässe, Kälte) die Radfahrer überwiegend auf den motorisierten Verkehr ausweichen und die Radverkehrsanlagen somit nur einer saisonalen Auslastung unterliegen? Antwort zu 5: Nein, es ist nicht davon auszugehen, dass eine überwiegende Verlagerung zum motorisierten Verkehr erfolgt, nichtsdestotrotz unterliegt der Radverkehr wie alle anderen Verkehrsmittel auch saisonalen Schwankungen. Frage 6: Würden die Straßen (als Verkehrs- und Routenalternative) diese dann zu erwartende Verkehrslast aufnehmen können, oder würde es zu signifikanten Einschränkungen im innerstädtischen Straßenverkehr (Stau, stockender Verkehr) entlang der dann neugestalteten Radverkehrsanlagen (Radschnellwege, Radfahrwege, Radwegsanierung, Radwegverbreiterungen) kommen? Antwort zu 6: Die Radfahrerinnen und Radfahrer, die bei schlechten Witterungsverhältnissen auf das Radfahren verzichten, nutzen grundsätzlich alle anderen Verkehrsmittel und steigen nicht 3 nur auf das Auto um. Signifikante Einschränkungen im innerstädtischen Verkehr aus diesem Grund sind nicht bekannt. Frage 7: Welche Grundlagen (Studien etc.) zur Antwort auf Frage 4, 5 und 6 liegen der Einschätzung des Senats vor? Antwort zu 7: Umfangreiche und dauerhafte Verkehrsbeobachtungen als auch Erfassungen des Verkehrs (insbesondere des Straßenverkehrs) liegen diesen Einschätzungen zu Grunde. Dazu gehören beispielhaft die Dauerzählstellen im Rad- und Straßenverkehr sowie sonstige Verkehrserhebungen, Erkenntnisse aus Fahrgasterhebungen im ÖPNV und die Auswertungen der SrV (System repräsentativer Verkehrserhebungen). Berlin, den 26.07.2018 In Vertretung Stefan Tidow Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz