Drucksache 18 / 15 872 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Danny Freymark (CDU) vom 03. August 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 06. August 2018) zum Thema: Gedenkstätte der Sozialisten (II) und Antwort vom 20. August 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 22. Aug. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Seite 1 von 2 Senatsverwaltung für Kultur und Europa Herrn Abgeordneten Danny Freymark (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei – G Sen – Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 15 872 vom 03. August 2018 über Gedenkstätte der Sozialisten (II) Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Ist dem Senat bekannt, dass, im Zusammenhang mit der Errichtung der „Gedenkstätte der Sozialisten“ auf dem Friedhof Berlin-Lichtenberg in den Jahren 1949 bis 1951, auch das Mausoleum der jüdischstämmigen Bankiersfamilie von Bleichröder, welches im Hintergrund, die Umfassungs- /Ringmauer überragend, das Dritte Reich unbeschadet überstanden hatte, abgebrochen wurde? 2. Ist dem Senat bekannt, wo die kultur- und kunsthistorisch wertvollen Särge, der in den Jahren 1913 bis 1938 verstorbenen Mitglieder der Familie von Bleichröder, verblieben sind? 4. Ist dem Senat der genaue Termin des Abrisses des Mausoleums bekannt und wer letztlich die Entscheidung hierfür getroffen hat? Zu 1., 2. und 4.: Der ehemalige Magistrat von Berlin fasste am 26.05.1948 den Beschluss zum Bau einer Erinnerungsstätte für die „Großen Sozialisten“. Der Beschluss erfolgte in Kenntnis der für die Errichtung erforderlichen Umbettungen und des Ortes, auf dem sich heute die Gedenkstätte der Sozialisten befindet. Auf Wunsch des damaligen Präsidenten der ehemaligen DDR Wilhelm Pieck wurde der Abriss des Mausoleums der Familie Bleichröder bei einer Ortsbegehung durch Oberbürgermeister Friedrich Ebert jr. und Stadtrat Arnold Munter am 25.09.1950 verfügt. Die oberirdischen Teile des Mausoleums wurden 1950 abgebrochen, die Särge in das Untergeschoss des Mausoleums verbracht und das Gruftgewölbe im Anschluss verfüllt. Die Örtlichkeit wurde durch einen Grabstein gekennzeichnet. Seite 2 von 2 3. Ist dem Senat etwas über den Verbleib der Grabplastiken, geschaffen durch den bekannten Berliner Bildhauer Hans Latt, bekannt? Zu 3.: Nein. 5. Fand eine systematische Dokumentation des Mausoleums vor dessen Abriss statt? Zu 5.: Aus Unterlagen des Landesarchivs Berlin (Schriftwechsel des Amtes für Grünplanung mit der Deutschen Investitionsbank vom 27.10.1950 über die Begleichung der Rechnung zur Fotodokumentation Bleichröderkapelle, LAB, C Rep. 110 Nr. 180) geht hervor, dass eine Dokumentation angefertigt wurde. Ihr Verbleib konnte bisher nicht ermittelt werden. 6. Sind dem Senat noch weitere Grabmale von hohem kultur- und kunsthistorischen Wert bekannt, die im Zuge des Baus der Gedenkstätte entfernt wurden? Zu 6.: Nein. Berlin, den 20.08.2018 In Vertretung Dr. Torsten Wöhlert Senatsverwaltung für Kultur und Europa