Drucksache 18 / 16 030 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Thomas Seerig (FDP) vom 17. August 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. August 2018) zum Thema: Menschen mit Behinderung in Berlin und Antwort vom 30. August 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. Sep. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Herrn Abgeordneten Thomas Seerig (FDP) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/16030 vom 17. August 2018 über Menschen mit Behinderung in Berlin ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Menschen in Berlin haben eine Anerkennung als Schwerbehinderte gemäß Schwerbehindertenrecht? Bitte nach Geschlechtern und nach Alter (0-20, 20 – 40, 40 – 60 und über 60 Jahre) differenziert. Zu 1.: In Berlin gibt es 415.256 Personen mit einer anerkannten Schwerbehinderung. Alter weiblich männlich 0 bis < 20 4.071 6.524 20 bis < 40 11.994 14.387 40 bis < 60 46.299 43.670 ab 60 162.208 126.103 Stichtag: 27.08.2018 2. Wie viele Berlinerinnen und Berliner haben dabei einen GdB von 100? Mit derselben Differenzierung wie zu 1 Zu 2.: In Berlin gibt es 77.754 Personen bei denen ein Grad der Behinderung (GdB) von 100 festgestellt wurde. 2 Alter weiblich männlich 0 bis < 20 1.000 1.369 20 bis < 40 2.578 3.325 40 bis < 60 6.268 8.596 ab 60 28.697 25.921 Stichtag: 27.08.2018 3. Wie viele Personen haben einen GdB von 70 und mehr? Differenzierung wie zu 1. Zu 3.: In Berlin haben 206.225 Personen einen GdB von 70 und mehr. Alter weiblich männlich 0 bis < 20 2.778 4.585 20 bis < 40 5.541 7.174 40 bis < 60 17.238 20.716 ab 60 81.539 66.654 Stichtag: 27.08.2018 4. Wie viele Personen haben einen GdB von 50 und mehr? Differenzierung wie zu 1. Zu 4.: Siehe Antwort zu 1. 5. Wie viele Personen haben einen GdB von 30 bis 50? Differenzierung wie zu 1. Zu 5.: Insgesamt haben 298.487 Personen in Berlin einen GdB von 30 bis einschließlich 50. Alter weiblich männlich 0 bis < 20 2.072 1.477 20 bis < 40 9.712 9.656 40 bis < 60 49.845 37.553 ab 60 107.512 80.660 Stichtag: 27.08.2018 6. Wie viele Berlinerinnen und Berliner haben einen GdB von unter 50, sind aber Schwerbehinderten gleichgestellt? Differenzierung wie zu 1. Zu 6.: Das Versorgungsamt stellt den Grad der Behinderung (GdB) fest. Menschen mit Behinderung bei denen ein GdB von weniger als 50 aber wenigstens 30 vorliegt und die infolge der Behinderung ohne die Gleichstellung einen geeigneten Arbeitsplatz nicht erlangen oder nicht behalten können, sollen auf Antrag den schwerbehinderten Menschen gleichgestellt werden. 160.291 Berlinerinnen und Berliner haben einen GdB von unter 50 aber wenigstens 30. 3 Alter weiblich männlich 0 bis < 20 577 809 20 bis < 40 5.003 4.630 40 bis < 60 29.210 22.220 ab 60 56.071 41.771 Stichtag: 27.08.2018 Die Gleichstellung mit den schwerbehinderten Menschen ist bei der Agentur für Arbeit am Wohnsitz der antragstellenden Person zu beantragen. Eine Stichtagserfassung der Berlinerinnen und Berliner, die schwerbehinderten Menschen gleichgestellt sind, wird von der Bundesagentur für Arbeit nicht vorgenommen. Erfasst wird die jährliche Anzahl der Bearbeitungsvorgänge die eingegangen und bewilligt wurden. In der Zeit von 2007- 2017 wurden insgesamt 15.612 (9.317 weiblich, 6.295 männlich) Gleichstellungen bewilligt. Hiervon sind im Jahr 2016 1.636 Gleichstellungen (davon 957 weilblich, 679 männlich) und im Jahr 2017 1.921 Gleichstellungen (davon 1.066 weiblich, 855 männlich) ausgesprochen worden. Das Alter der antragstellenden Personen wird nicht erfasst. 7. Wie viele Berlinerinnen und Berliner haben jeweils die Merkzeichen: G, aG, TBl, RF, Gl, B, Bl, H und T? Differenzierung wie zu 1 Zu 7.: Frauen: G aG TBl RF Gl B Bl H T 0 bis < 20 2.664 469 1 616 208 2.831 64 3.052 453 20 bis < 40 4.296 964 4 1.775 443 3.455 210 2.049 839 40 bis < 60 12.617 2.445 7 3.948 531 7.457 310 2.905 2.170 ab 60 77.215 12.102 11 19.127 808 43.471 1.391 12.501 10.482 Insgesamt 96.792 15.980 23 25.466 1.990 57.214 1.975 20.507 13.944 Stichtag: 27.07.2018 Männer: G aG TBl RF Gl B Bl H T 0 bis < 20 4.141 640 2 784 224 4.723 77 5.030 617 20 bis < 40 5.427 1.243 2 2.071 450 4.429 228 2.747 1.089 40 bis < 60 15.149 2.852 3 4.650 504 8.425 403 3.709 2.453 ab 60 56.690 9.519 8 13.111 593 29.962 866 8.962 8.180 Insgesamt 81.407 14.254 15 20.616 1.771 47.539 1.574 20.448 12.339 Stichtag: 27.08.2018 Erläuterung zu den Merkzeichen: G wenn der schwerbehinderte Mensch in seiner Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr erheblich im Sinne des § 229 Absatz 1 Satz 1 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IX) beeinträchtigt ist 4 aG wenn der schwerbehinderte Mensch außergewöhnlich gehbehindert im Sinne des § 229 Absatz 3 SGB IX ist. TBI wenn der schwerbehinderte Mensch wegen einer Störung der Hörfunktion mindestens einen Grad der Behinderung von 70 und wegen einer Störung des Sehvermögens einen Grad der Behinderung von 100 hat. RF wenn der schwerbehinderte Mensch die landesrechtlich festgelegten gesundheitlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der Rundfunkgebühr erfüllt. Gl wenn der schwerbehinderte Mensch gehörlos im Sinne des § 228 SGB IX ist. B wenn ein schwerbehinderter Mensch zur Mitnahme einer Begleitperson im Sinne des § 229 Absatz 2 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch berechtigt ist. Bl wenn der schwerbehinderte Mensch blind im Sinne des § 72 Abs.5 des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XII) oder entsprechender Vorschriften ist. H wenn der schwerbehinderte Mensch hilflos im Sinne des § 33b des Einkommensteuergesetzes (EStG) oder entsprechender Vorschriften ist. T Teilnahmeberechtigung am Sonderfahrdienst für Menschen mit Behinderung in Berlin. Berlin, den 30. August 2018 In Vertretung Alexander F i s c h e r _____________________________ Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales