Drucksache 18 / 16 379 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Danny Freymark (CDU) vom 05. September 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 06. September 2018) zum Thema: Soziales Engagement der Gewobag und Antwort vom 18. September 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Sep. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Herrn Abgeordneten Danny Freymark (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 16379 vom 05.09.2018 über Soziales Engagement der Gewobag Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort auf Ihre Anfrage zukommen zu lassen und hat daher das landeseigene Wohnungsunternehmen Gewobag Wohnungsbau Aktiengesellschaft um Stellungnahme gebeten zu den Aspekten, die diese betreffen. Die Stellungnahme wurde von dem Wohnungsunternehmen in eigener Verantwortung erstellt und dem Senat übermittelt. Sie wird nachfolgend wiedergegeben. Frage 1: Welche Projekte oder Maßnahmen hat die Gewobag in den letzten 5 Jahren zur Förderung des sozialen Zusammenhalts und zur Stärkung des gesellschaftlichen Miteinanders durchgeführt? Bitte maßnahmenscharf auflisten. Antwort zu 1: Die Gewobag engagiert sich berlinweit für aktive Nachbarschaften, bürgerschaftliches Engagement und Integration. Aus den unterschiedlichen Bedarfen in Quartieren ergeben sich zahlreiche und sehr vielfältige Maßnahmen und Projekte. Einige markante und beispielhafte Maßnahmen der letzten 5 Jahre sind: Strategie „Pro Quartier – Verantwortung übernehmen in Berlin“ Das Projekt bündelt innovative Konzepte und maßgeschneiderte Projekte zur ganzheitlichen Quartiersentwicklung wie z.B.: - Aktionstage „Gemeinsam für einen schönen Kiez“ - „Kiezgeld“ - Aktivierung nachbarschaftlichen Engagements und die Stärkung von Eigenverantwortung; finanzielle Unterstützung für Ideen der Nachbarschaft - Sommer-Highlight für Kinder: „Tag der kleinen Baumeister“ – Kinder probieren spielerisch Gewerke aus, Mitmachbaustelle - „Offene Familienwohnung“ des Netzwerkprojekts „Familien Stärken“ - wichtiger Anlaufpunkt für Kinder und Eltern im Falkenhagener Feld - Kiezstuben - bieten Raum für Austausch, Beratung und Mitmachaktionen - „Wohn!Aktiv“-Projekt in Reinickendorf - bietet 128 aktiven Mieterinnen und Mietern ab 60 Jahren preisgünstigen barrierearmen Wohnraum mit zusätzlichen Gemeinschaftsflächen; 22 Wohnungen vermietet an einen Kooperationspartner für Mieterschaft mit Pflegebedarf - Alba macht Schule – Bewegungsangebot an den Schulen, das den Basketball, unterstützt von ausgebildeten Trainern, für alle Kinder zugänglich macht - Bürgerplattform Spandau (Unterstützung) - Raum für Kinderträume (Bezirks-Spielplätze in Spandauer Quartieren werden repariert oder geschaffen) - Graffitti-Workshops / Kunstaktionen - Patenschaftsprojekt woge~ im Falkenhagener Feld - Wohngebietspatenschaften Tegel-Süd - Beteiligung an QM-Projekten „Aufwertung Bolzplätze Wassertorkiez“, „Bewegungsparcour für Jung und Alt“ (QM Mehringplatz), „Aktive Aneignung und Verschönerung des Wohnumfeldes-Gemeinschaftsgarten“ (QM Heerstraße). Partizipation der Mieterschaft Die Partizipation der Mieterinnen und Mieter nimmt einen hohen Stellenwert in der Quartiersarbeit ein und wird ausgebaut. Die Kiezkoordination der Gewobag initiiert und begleitet alle Aktivitäten für ein nachbarschaftliches Miteinander. Dabei arbeitet sie eng mit Mieterbeiräten, Akteurinnen und Akteuren vor Ort zusammen, darunter Bildungseinrichtungen, Vereine, Quartiersmanagements sowie Bezirksverwaltungen. Die 18 quartiersbezogenen Mieterbeiräte, in denen sich über 70 Mieterinnen und Mieter ehrenamtlich engagieren, sind wichtige Ansprechpartner für die Mieterschaft, Initiativen im Wohnumfeld sowie für die Gewobag. Integration Die Gewobag führt vielfältige Projekte zur Integration von Menschen mit Fluchthintergrund und Menschen mit Einwanderungsgeschichte (Migration) durch. Mehrfach ausgezeichnet und inzwischen weiterentwickelt wurde das Arbeitsintegrationsprojekt für Geflüchtete. Der Erfolg zeigt sich im Anteil der Auszubildenden mit Fluchtkontext: Im Ausbildungsjahr 2017 lag dieser bei 33 Prozent. Die Gewobag sucht Menschen, die Engagement zeigen. Dabei werden Interessierte beispielsweise durch innerbetriebliche Sprachförderung und Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt. Berliner Leben – eine Stiftung der Gewobag Mit Gründung der Stiftung Berliner Leben im Mai 2013 hat die Gewobag ihr Engagement für soziale Stadtteilentwicklung ausgebaut. Die Stiftung fördert Kunst und Kultur, die Jugend- und Altenhilfe sowie den Sport, zum Beispiel: - „Wir aktiv. Boxsport & mehr“, Isigym Boxsport Berlin e.V. - über Spaß am Boxsport gesellschaftliche Werte vermitteln - „Kiez meets Museum“ – Kooperation mit Staatliche Museen zu Berlin für Grund- und Oberschüler aus strukturschwachen Quartieren und benachteiligte Jugendliche, zum Beispiel Kooperation mit der Neuen Nationalgalerie - „Abenteuer Oper!“ - Kooperation mit der Komische Oper Berlin für Kinder und Senioren aus strukturschwachen Quartieren - Urban Nation Museum für Urban Contemporary Art – „Connect.Create.Care.“ für Anwohner, Berlinerinnen und Berliner, Künstler aus aller Welt mit Events und Workshops - Workshops für Streetart mit Kindern und Jugendlichen, mit und ohne Migrations- und Fluchthintergrund Frage 2: Wie hoch war der Kostenaufwand für diese Maßnahmen und Projekte? Antwort zu 2: In den Jahren 2013 bis 2018 beliefen sich die Kosten für die Maßnahmen im Rahmen der Quartiersentwicklung auf ca. 500.000 EUR bis 750.000 EUR pro Jahr. Frage 3: Mit welchen öffentlichen oder privaten Organisationen hat die Gewobag dafür zusammengearbeitet? Antwort zu 3: Eine Zusammenarbeit der Gewobag findet statt mit: - Öffentliche Stellen auf Hauptverwaltungs- und Bezirksebene (u.a. Quartiersmanagement, Jugendamt, Stadtteilmanagement) - Kitas und Schulen im Umfeld der Gewobag-Bestände - Vereinen/Trägern/Unternehmen (u.a. Alba Berlin, AWO, BBA, casablanca gGmbH, Computerbildung e.V., Gemeinwesenverein Haselhorst e.V., Globale e.V., HVD, Outreach, Pestalozzi-Fröbel-Haus, Pfefferwerk, Schach für Kids e.V., Wassertor e.V. u.a.) Frage 4: Wie viele Mitarbeiter (VZÄ) beschäftigt die Gewobag zur Umsetzung ihres sozialen Engagements? Antwort zu 4: Da die Aufgabengebiete der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gewobag und ihrer Tochterunternehmen teilweise übergreifend sind, kann eine Festlegung auf konkrete VZÄ nicht erfolgen. Im Team der Quartiersentwicklung bei der Gewobag Mieterberatungsgesellschaft mbH sind aktuell 10 VZÄ beschäftigt. Diese arbeiten eng zusammen mit den Teams des Bestandsmanagements. Auch in vielen weiteren Bereichen ist vor dem Hintergrund der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung der Gewobag das soziale Engagement Bestandteil der täglichen Arbeit. Berlin, den 18.09.2018 In Vertretung Sebastian Scheel ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen