Drucksache 18 / 16 678 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (LINKE) vom 09. Oktober 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. Oktober 2018) zum Thema: Erweiterung der Alice-Salomon-Hochschule in Hellersdorf und Antwort vom 22. Oktober 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 25. Okt. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung - Herrn Abgeordneten Kristian Ronneburg (LINKE) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/16 678 vom 9. Oktober 2018 über Erweiterung der Alice-Salomon-Hochschule in Hellersdorf ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht ohne Beiziehung der Hochschulen beantworten kann. Sie wurden daher um Stellungnahme gebeten. 1. Wie wird sich die Zahl der zur Verfügung zu stellenden Studierendenplätze in den nächsten Semestern an der Alice-Salomon-Hochschule entwickeln? Zu 1.: Die „Alice-Salomon“-Hochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (ASH) wird im Vertragszeitraum 2018 bis 2022 in verschiedenen Studiengängen zusätzliche Studienplätze aufbauen, wofür sie zusätzliche Mittel erhält. Ausgangspunkt ist ein Bestand von 1.910 Studienplätzen in Bachelorstudiengängen und 175 Studienplätzen in konsekutiven Masterstudiengängen. Zudem ist die ASH am Masterstudiengang Public Health beteiligt, in dem 40 Studienplätze angeboten werden (in Kooperation mit der Charité - Universitätsmedizin Berlin und der Technischen Universität Berlin). Hinzu kommen jährlich etwa 530 Studierende in weiterbildenden Masterstudiengängen. Mit dem aktuellen Wintersemester und dem kommenden Sommersemester beginnt zunächst der Ausbau der grundständigen Studiengänge Soziale Arbeit sowie Erziehung und Bildung im Kindesalter um insgesamt drei Kohorten zu je 40 Plätzen. Das bedeutet einen schrittweisen Ausbau um 440 Studienplätze, der im Jahr 2021/2022 erreicht wird. Im aktuellen Wintersemester wurde außerdem der Studienbetrieb im neu eingerichteten Bachelorstudiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung – online aufgenommen. Es handelt sich dabei um einen Modellversuch, der für einen einmaligen Durchlauf mit 40 Plätzen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Bei positiver Evaluation ist eine Verstetigung aus Landesmitteln beabsichtigt, womit schrittweise 120 Studienplätze entstehen würden. - - 2 Darüber hinaus befinden sich einige Studienangebote derzeit in der Planungsphase. Die nachfolgenden Angaben über den geplanten Studienbeginn sowie die beabsichtigten Studienplatzzahlen stehen daher unter Planungsvorbehalt und können sich noch ändern. - Bachelorstudiengang Pflegewissenschaft: geplant mit einer Jahrgangsstärke von 80 Plätzen für eine Regelstudienzeit von 8 Semestern (ergibt 320 Studienplätze nach Volldurchlauf); Start voraussichtlich im Sommersemester 2020. - Bachelorstudiengang Soziale Arbeit – dual: Hierfür finden derzeit Gespräche mit dem Land über die konkrete Ausgestaltung statt, in deren Rahmen auch die Anzahl der Studienplätze bestimmt wird. Der Studienstart ist zum Wintersemester 2020/2021 beabsichtigt. - Masterstudiengang Soziale Arbeit: Beabsichtigt ist eine Jahrgangsstärke von 35 bis 40 Plätzen und eine Regelstudienzeit von 3 oder 4 Semestern; Start voraussichtlich im Wintersemester 2020/2021. 2. Wie sollen die wachsenden Bedarfe räumlich abgedeckt werden? Zu 2.: Auf einem aus hochschuleigenen Mitteln erworbenen Grundstück am Kokoschkaplatz in Berlin-Hellersdorf ist ein Erweiterungsbau für die Alice Salomon Hochschule (ASH) geplant . Nach einem Anfang 2017 durchgeführten Wettbewerbsverfahren soll er in drei Bauabschnitten fertiggestellt werden. Der erste Bauabschnitt (1. BA) bringt eine Erweiterung der Nutzflächen (NUF 1-7) von 1.668 m². Mit dem zweiten Bauabschnitt (2. BA) wird die notwendige Mensa für die ASH gebaut. Diese beiden BA werden gemeinsam geplant und gebaut. Baubeginn wird voraussichtlich in 2020 sein, die Übergabe an die ASH ist für 2022 geplant. Mit dem dritten Bauabschnitt (3. BA) sollen weitere Nutzflächen entstehen. Es ist geplant, die Baumaßnahme für die Haushaltsplanung 2020/2021 anzumelden. 3. Woraus resultieren die Verzögerungen beim Baubeginn für den bereits geplanten Erweiterungsbau am Kokoschkaplatz? Zu 3.: Der Planungsprozess im Regelverfahren dauert zurzeit im Land Berlin durchschnittlich drei bis vier Jahre. Es müssen die Vorgaben der Landeshaushaltsordnung eingehalten und drei Planungs- und Prüfschritte durchlaufen werden. Zusätzlich waren Umplanungen des im durchgeführten Planungswettbewerb siegreichen Entwurfs notwendig, die mehrere Monate dauerten. Ursprünglich sah der Entwurf zwei getrennt voneinander zu bauende Abschnitte vor. Allerdings war die Mensa zweigeschossig geplant, was zu Problemen hinsichtlich der Barrierefreiheit und Wirtschaftlichkeit im späteren Betrieb geführt hätte. Die nunmehr ebenerdige Anordnung der Mensaflächen bildet das Erdgeschoss für den darauf zu errichtenden Erweiterungsbau. Im Planungsverlauf wurde festgestellt, dass die aus SIWANA bewilligten Mittel für den 2. BA i.H.v. 4,9 Mio. Euro nicht ausreichen würden. Das Genehmigungsverfahren für zusätzliche Mittel aus der SIWANA-Verstärkungsreserve nahm wiederum mehrere Monate in Anspruch. - - 3 Die notwendige erneute Grundlagenermittlung vor allem für die technische Gebäudeausrüstung (TGA) brachte zusätzlichen Zeitverzug. 4. Wann wird der Baubeginn erfolgen können? Zu 4.: Der Baubeginn für den 1. und 2. BA ist im Jahr 2020 geplant. 5. Wann wird das neue Gebäude bezogen werden können? Zu 5.: Die Übergabe an die ASH ist für 2022 geplant. 6. Welche externen Räumlichkeiten mussten bisher durch die Hochschule bereits angemietet werden? Gibt es Überlegungen, weitere externe Räume anzumieten? Wenn ja, wo? Zu 6.: Die ASH hat derzeit Büroflächen in einer Größenordnung von 245m² in der Döbelner Str. 2, in 12627 Berlin zu einer monatlichen Miete in Höhe von 3.888,66 Euro angemietet. Der Gewerbehof, in dem sich die genutzten Flächen befinden, ist zwei Tramstationen von der ASH entfernt. Zur Deckung des weiteren Raumbedarfs zur Unterbringung der zusätzlichen Studierenden ist beabsichtigt, zum 01.04.2019 im Einkaufszentrum „Helle Mitte“ eine weitere Fläche im Umfang von 1.088 m² („Hauptnutzfläche“ liegt bei ca. 930 m²) anzumieten. Das Mietobjekt, das sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet, soll fast ausschließlich für Seminarräume genutzt werden. 7. Wie viele Mittel stehen der Hochschule zur externen Raumanmietung zur Verfügung? Zu 7.: Die ASH verfügt über einen Globalhaushalt und kann im Rahmen ihrer Haushaltsplanung selbst entscheiden, welchen Anteil der zur Verfügung stehenden Mittel sie für externe Raumanmietungen nutzen möchte. Im aktuellen Hochschulvertrag erhält die ASH Zuschusssteigerungen , die bis zum Jahr 2022 auf zusätzliche 7,3 Mio. Euro anwachsen. Berlin, den 22. Oktober 2018 In Vertretung Steffen Krach Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung -