Drucksache 18 / 16 825 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Hans-Joachim Berg (AfD) vom 18. Oktober 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 24. Oktober 2018) zum Thema: Staatliche Mittel für das Bündnis „AfD wegbassen“ und Antwort vom 05. November 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. Nov. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Seite 1 von 9 Senatsverwaltung für Inneres und Sport Herrn Abgeordneten Dr. Hans-Joachim Berg (AfD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/16 825 vom 18. Oktober 2018 über Staatliche Mittel für das Bündnis „AfD wegbassen“ ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. 1a) Welche Kenntnisse hat der Senat über die Finanzierung des Bündnisses „AfD wegbassen“? 1b) Hat das Bündnis „AfD wegbassen“ staatliche/öffentliche Mittel des Landes Berlin erhalten? 1c) Kann der Senat ausschließen, dass das Bündnis „AfD wegbassen“ für seine Kampagnen staatliche/öffentliche Mittel genutzt hat? Zu 1.: Der Senat verfügt über keine Kenntnisse zur Finanzierung des Bündnisses „AfD wegbassen“. 1d) Wie und wie oft überprüft der Senat (neben der üblichen Kontrolle durch den Landesrechnungshof) eine dem Haushaltsgesetz entsprechende Verwendung der Mittel von Zuwendungsempfängern? Zu 1.d): Die Prüfung der Verwendung der ausgereichten Zuwendungsmittel erfolgt gemäß AV § 44 Abs.11 LHO. Für alle ausgereichten Zuwendungen der institutionellen Förderung erfolgt die Verwendungsnachweisprüfung jährlich. Siehe hierzu auch die Allgemeinen Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung (ANBest- P) – Anlage 2 AV § 44 LHO – die Bestandteil eines jeden Zuwendungsbescheides sind. 2. Welche Kenntnisse hat der Senat über die folgenden Unterzeichner von „AfD wegbassen“? Woraus leitet der Senat eine demokratieförderliche Aktivität jeder dieser Vereinigungen ab? 3. Welche der im folgenden aufgeführten Unterzeichner des Bündnisses waren oder sind Gegenstand von Informationsbeschaffungen seitens des Landesamtes für Verfassungsschutz? ://about blank anomalie arab* underground arena artlake festival audiolith Seite 2 von 9 b:east partys bachstelzen badehaus bassliner beate uwe berlina für techno bewegungsfreiheit birgit und bier boilerroom berlin borderlines (ruhrgebiet) bucht der träumer* burg schnabel buttons cassiopeia cellarius kollektiv (marburg) chalet chaos computer club berlin clubcommission berlin club der visionäre cocktail d'amore cosmic society crack bellmer dasMoment deep frequencies draußen ist`s schöner drosssel dr pong empower endlos frei enter the void feel festival female:pressure fernab festsaal kreuzberg fiese remise frauengedeck free open air koalition frei(t)raum fuffzig / achtzig fusion festival / kulturkosmos (lärz) gassen aus zucker (wien) gegen gmf goethebunker (essen) gretchen grenzenlos kollektiv grießmühle golden gate goys n' birls (köln/berlin) gutzeit hedonistische internationale herz & leber hidden institut hotel shanghai (essen) ich liebe mein leben institut für zukunft (leipzig) ipse jack bimski jonny knüppel kaffee burger kaffeeklatsch kollektiv kater blau / holzmarkt Seite 3 von 9 keller killekill klangbiotop klangkost klangsucht klappe klunkerkranich kollektives bewusstsein kopfüber krachtigall kulturelles neuland e.V. liebe auf den 1. tanz lollywood (essen) love techno hate germany marionismus meetup berlin mensch meier minimal minnibar kollektiv mit dir festival mjut (leipzig) moebel olfe moloch (hamburg) monis rache monophobia nation of gondwana oase oewerall festival ohm polygon club & garden pornceptual promenaden eck prince charles quality time reclaim club culture rebellion der träumer return of the hardcore restrealitaet revolver partys ritter butzke rotbart rote schule rsnzrflxn (hamburg) rummels bucht sage restaurant save berlin schabernack schwuz serendubity sisyphos so36 so&so (leipzig) solidarisch tanzen sonntagsinstitut springstoff st georg stil vor talent studio kreuzberg sturm und drang südblock südpol (hamburg) suicide circus Seite 4 von 9 supramarionistische aktion tanzjewimmel techno stole my heart techno türken telekollegen theclubmap the on! show tresor unbedingt upstruct valian kollektiv (potsdam/berlin) voll schön voodoohop warning wilde möhre festival wilde renate wildenbruch bar whole united queer yaam z-kollektiv zecko zuckerzauber zum schwalbenschwanz zug der liebe zurück zu den wurzeln festival Zu 2. und 3.: Das Bündnis „AfD wegbassen“ konstituiert sich im Wesentlichen aus der Berliner Club-Szene. Kultureinrichtungen dieser Art an den Maßstäben der Demokratieförderlichkeit zu messen, ist nicht Aufgabe des Senats. Siehe des Weiteren auch Antwort zu Frage 6.c). Im Übrigen gilt: Nach § 5 Abs. 2 in Verbindung mit § 6 Abs. 1 Verfassungsschutzgesetz Berlin (VSG Bln) ist es Aufgabe des Verfassungsschutzes, Bestrebungen, die gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtet sind, zu beobachten. Der Berliner Verfassungsschutz informiert hierzu in seinen jährlich publizierten Verfassungsschutzberichten über verschiedene extremistische Phänomenbereiche und deren Entwicklung. 4. Welche der oben genannten Unterzeichner erhielten für ihre eigene Arbeit oder projektbezogen in den letzten zehn Jahren staatliche/öffentliche Gelder? Bitte nach Land und Bezirk aufschlüsseln und Summe pro Jahr und Verwendungszweck angeben. Zu 4.: Im Haushaltsjahr 2011 erhielt von der Berliner Kulturverwaltung (seinerzeit war dies Der Regierende Bürgermeister von Berlin/Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten) aus dem Etat „Zuschüsse für kulturelle Aktivitäten freier Gruppen“ der Sub Opus 36 e.V. eine Zuwendung in Höhe von 6.514,91 € zur Beschaffung von Veranstaltungstechnik (Stagebox, Multicore-Kabel) für den Veranstaltungsort „SO 36“. Des Weiteren wurden Projekte aus dem Etat für die Spartenoffene Förderung des Hauptstadtkulturfonds gefördert. In der Transparenzdatenbank der Senatsverwaltung für Finanzen sind sämtliche juristische Personen, die Zuwendungen des Landes Berlins erhalten, zu finden. Angaben zur jeweiligen Höhe der Zuwendungen können der zentralen Zuwendungsdatenbank der Senatsverwaltung für Finanzen entnommen werden. Zuwendungen an natürliche Personen und Gesellschaften Seite 5 von 9 bürgerlichen Rechts werden in der Regel auf der Website der Senatsverwaltung für Kultur und Europa veröffentlicht. Förderungen, die die Musicboard Berlin GmbH (landeseigene GmbH) ausreichte, sind folgender Aufschlüsselung zu entnehmen: Zuwendungsempfänger* Jahr Betrag in € Projekt female:pressure (natürliche Person) 2013 25.000,00 PERSPECTIVES | Festival, Workshops, Talks Festsaal Kreuzberg (natürliche Person) 2013 17.289,20 Phoenix Festival Clubcommission Berlin e.V 2013 23.172,00 Pop im Kiez Toolbox Feel Festival UG 2014 20.000,00 Feel Festival 2014 Festsaal Kreuzberg (natürliche Person) 2014 19.330,83 Edition Festsaal YAAM - Kult- Verein für Jugendkultur e.V. 2014 25.000,00 Kick-Off Veranstaltung im neuen Yaam Badehaus Szimpla GmbH 2014 9.000,00 Swag-Jam 2014 Clubcommission Berlin e.V 2014 30.000,00 Pop im Kiez Toolbox 2.0 Clubcommission Berlin e.V 2014 40.000,00 Branchenbedarf 1.0 Ritter Butzke - Guerilla Productions GmbH 2014 6.598,57 Board Inc. - Roots Revisited Ritter Butzke - Guerilla Productions GmbH 2014 12.964,60 Abschlussveranstaltung Ten Cities Stil vor Talent GmbH 2014 2.500,00 Musicboard Labelförderung (Umstellung auf cloud-basierte Software "details" + Personalschulung) killekill (natürliche Person) 2015 20.000,00 Krake Festival 2015 Feel Festival UG 2015 20.000,00 Feel Festival 2015 Springstoff (natürliche Person) 2015 9.997,21 Female Focus Festival 2015 Wilde Möhre UG 2015 10.000,00 Wilde Möhre Festival 2015 Badehaus Szimpla GmbH 2015 11.000,00 Swag-Jam 2015 Ritter Butzke - Guerilla Productions GmbH 2015 20.000,00 Ritter Butzke Herbstakademie female:pressure (Verein) 2015 15.000,00 Perspectives 2015 Südblock GmbH 2015 8.000,00 Blockbühne Clubcommission Berlin e.V 2015 40.000,00 Beratung 2.0 Clubcommission Berlin e.V 2015 30.000,00 Pop im Kiez - Toolbox 3.0. - Clubcommission Clubcommission Berlin e.V 2015 8.400,00 Club Kataster Clubcommission Berlin e.V 2016 50.000,00 Pop im Kiez - Toolbox 4.0., Beratung 3.0 Clubcommission Berlin e.V 2016 17.845,00 Stadt nach Acht 2016, Clubkataster Clubcommission Berlin e.V 2016 10.000,00 Beratung 3.0 (Restmittel) SO 36 - Sub Opus 36 e.V. 2016 8.000,00 SO36 - 1978 bis heute Seite 6 von 9 killekill (natürliche Person) 2016 17.000,00 Krake Festival 2016 killekill (natürliche Person) 2017 20.000,00 Krake Festival 2017 Holzmarkt - Haus Dampf GmbH 2017 10.000,00 Spreespektakel 2017 Clubcommission Berlin e.V 2017 48.000,00 Beratungsangebot 2017 Clubcommission Berlin e.V 2017 5.000,00 Free OpenAir Workshops 2017 Clubcommission Berlin e.V 2017 10.000,00 Stadt nach Acht 2017 Holzmarkt - Haus Dampf GmbH 2018 10.000,00 SpreeSpektakel 2018 killekill (natürliche Person) 2018 30.000,00 Krake Festival 2018 WHOLE - United Queer Festival (natürliche Person) 2018 20.000,00 WHOLE - United Queer Festival 2018 Zurück zu den Wurzeln - Secret Forrest GmbH 2018 25.000,00 Zurück zu den Wurzeln 2018 YAAM - Spreekultur Event und Gastronomieservice GmbH 2018 15.000,00 Spreeviera Festival Killekill & Lebenshilfe Berlin gGmbH 2018 15.000,00 Ick mach Welle - Workshop für Menschen mit Behinderungen female:pressure (natürliche Person) 2018 6.166,00 20 years of female:pressure Zug der Liebe e.V. 2018 18.000,00 Zug der Liebe Party Clubcommission Berlin e.V 2018 125.000,00 Clubkultur-Cluster, Model Space Studie, Free Open Air Initiative Clubcommission Berlin e.V 2018 44.354,00 Kofinanzierung Beratungsangebot Clubcommission Berlin e.V 2018 9.000,00 Relaunch Clubkataster Mensch Meier GmbH 2018 15.000,00 ZUSAMMEN AUF! SO 36 - Sub Opus 36 e.V. 2018 7.216,00 Kon - Fett - I * Firmierung zum Zeitpunkt der Zuwendung, kann Stand 29.10.2018 abweichen „Clubcommission Berlin e.V.“ erhielt zudem Zuwendungen der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Die Angaben sind folgender Aufschlüsselung zu entnehmen. Jahr Betrag in € Projekt 2011 68.520,00 Durchführung des Projektes „Club Consult“ - Kompetenzzentrum für Clubbetreiber und Veranstalter für die Bereiche Energiemanagement, neue Technologien und Finanzen 2012 30.000,00 Durchführung des Projektes „Club Consult 2.0“ - Kompetenzzentrum für Clubbetreiber und Veranstalter für die Bereiche Energiemanagement, neue Technologien und Finanzen Seite 7 von 9 2013 20.000,00 Durchführung des Projektes „Club Consult 3.0“ - Kompetenzzentrum für Clubbetreiber und Veranstalter für die Bereiche Energiemanagement, neue Technologien und Finanzen 5. Wie löst sich für den Senat der formallogische Widerspruch auf, unter dem Leitspruch „Ganz Berlin hasst die AfD“ gegen Hass zu demonstrieren? Zu 5.: Eine Veranstaltungsanmeldung unter dem Thema „Ganz Berlin hasst die AfD“ ist dem Senat nicht bekannt. 6. Die Demonstrationsorganisatoren nutzen die E-Mail-Adressen afdwegbassen@rsnzrflxn.de und clubculture@riseup.net. a) Welche Kenntnisse hat der Senat über die Betreiber und die Serverlokalität der Internetseiten @rsnzrflxn.de und @riseup.net? Zu 6.a): Hierzu liegen dem Senat keine Erkenntnisse vor. b) Von wem wurde die Demonstration „AfD wegbassen“ angemeldet? Zu 6.b): Eine Demonstrationsanmeldung unter dem Thema „AfD wegbassen“ ist dem Senat nicht bekannt. c) Worum handelt es sich bei „Reclaim Club Culture“? Zu 6.c): Bei „Reclaim Club Culture“ handelt es sich nach eigener Darstellung um ein Netzwerk von mehreren Kollektiven, Clubbetreiberinnen und Clubbetreibern und Mitwirkenden der Berliner Clubszene. Am 6. November 2018 verleiht die Berlin Music Commission (gefördert im Rahmen des Geschäftsbesorgungsvertrages der Musicboard Berlin GmbH) zum 2. Mal den „listen to berlin award“. Der Preis ist lediglich eine Auszeichnung / ein Prädikat; ein Geldpreis ist damit nicht verbunden. Eine Kategorie ist der „Rolf Budde Preis“ für Haltung in der Musikwirtschaft. Aus der Selbstdarstellung: „Die Berliner Musikwirtschaft möchte mit diesem Preis ein Zeichen setzen. Prämiert wird eine Person oder Initiative, welche im Rahmen der deutschen Musikwirtschaft durch Zivilcourage oder gesellschaftliches Engagement eine besondere Vorbildwirkung für die Bewahrung der offenen Gesellschaft und für das Eintreten für Vielfalt, Toleranz und Integration entwickelt hat.“ Nominiert ist in dieser Kategorie u.a. „Reclaim Club Culture“ („AfD wegbassen“). 7. Im Rahmen der Anti-AfD-Demonstation „AfD wegbassen“ zündeten mutmaßlich Teilnehmer des Protestes auf der „Straße des 17. Juni“ einen Wagen der Marke Mercedes-Benz an. a) Welche Kenntnisse hat der Senat zu diesem Vorfall und wie ist der Stand evtl. Ermittlungsverfahren? Zu 7.a): Ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Brandstiftung wurde beim Polizeilichen Staatsschutz im Landeskriminalamt Berlin geführt und ist zur weiteren Bearbeitung an die Staatsanwaltschaft Berlin abgegeben worden. Ein Zusammenhang mit der in der Fragestellung genannten Gegenversammlung kann Seite 8 von 9 bislang nicht hergestellt werden. Der Senat von Berlin erteilt darüber hinaus keine Auskünfte zu laufenden Ermittlungsverfahren. b) Welche weiteren Gewaltvorfälle gab es im Rahmen der Demonstration „AfD wegbassen“ und wie ist dazu der Stand evtl. Ermittlungsverfahren? Zu 7.b): Am 27. Mai 2018 wurden zahlreiche Versammlungen gegen den Aufzug der Partei Alternative für Deutschland (AfD) angemeldet. Eine statistische Erfassung von Straftaten zu jeder einzelnen Versammlung erfolgt nicht. Mit Stand 29. Oktober 2018 wurden 60 Delikte im Sinne der Fragestellung bekannt, die im entsprechenden Fachdezernat des Landeskriminalamts bearbeitet werden beziehungsweise wurden. Ein Teil der Ermittlungsverfahren wurde bereits an die Staatsanwaltschaft Berlin abgegeben. Der Senat von Berlin erteilt darüber hinaus keine Auskunft über laufende Ermittlungsverfahren. 8. Auf der Facebookseite (https://www.facebook.com/events/187723188713308/permalink/197528037732823/) von „AfD wegbassen“ findet sich der Hinweis, „dass es an diesem tag teilweise zu brutaler polizeigewalt gekommen ist und dass menschen massive repression erfahren haben“ (Kleinschreibung hier und im Folgenden übernommen). Zu 8.: Der Link https://www.facebook.com/events/187723188713308/permalink/ 197528037732823/ zum sozialen Netzwerk Facebook verweist auf die öffentliche Bewerbung der angemeldeten Versammlung „Liebe & Bass statt AfD und Fremdenhass“. In Ermangelung einer dezidierten Versammlungsbezeichnung durch den Fragesteller wird die Frage in der Annahme beantwortet, dass sich der Fragesteller auf die genannte Versammlung und die damit verbundenen polizeilichen Maßnahmen bezieht. Eine kursorische Prüfung der in der Fragestellung thematisierten Webseite durch die Polizei Berlin ergab darüber hinaus, dass dort durch Nutzende wiedergegebene Inhalte oder Kommentare nicht zwangsläufig in einem Zusammenhang mit der genannten Versammlung stehen. a) In welcher Form schritt die Polizei bei der Demonstration ein und welche Maßnahmen wurden gegen Demonstranten ergriffen? Zu 8.a): Im Zusammenhang mit der Versammlung „Liebe & Bass statt AfD und Fremdenhass" erfolgten keine polizeilichen (Zwangs-) Maßnahmen gegen Teilnehmende während der Versammlung. b) Wegen welcher Rechtsverstöße und in wie vielen Fällen gingen Einsatzkräfte gegen Demonstranten vor? Zu 8.b): Im Zusammenhang mit der genannten Versammlung wurden keine Rechtsverstöße bekannt. c) In wie vielen Fällen kam es zu einer polizeilichen Festnahme, zu einer Identitätsfeststellung, zu einer Anzeige und zu einer strafrechtlichen Verurteilung? Seite 9 von 9 Zu 8.c): Siehe Antwort zur Frage 8.a). 9. Weiter heißt es auf der Facebookseite: „wir solidarisieren uns daher ausdrücklich mit allen betroffenen und fordern dazu auf, die rote hilfe zu unterstützen (https://www.rote-hilfe.de).“ a) Welche Kenntnisse hat der Senat über Träger, arbeitsweise und politische Positionierungen der „Roten Hilfe“? b) Wie beurteilt der Senat die frühere und gegenwärtige Verfassungsmäßigkeit der „Roten Hilfe“? Zu 9.a)-b): Die linksextremistische Gruppierung „Rote Hilfe“ ist Beobachtungsobjekt des Berliner Verfassungsschutzes und wird als solche in den jährlich publizierten Berichten erwähnt. Die diesbezüglichen Bewertungen haben sich in den letzten Jahren nicht verändert. Die „Rote Hilfe“ versteht sich gemäß Satzung als „linke Schutz- und Solidaritätsorganisation“ für alle, die aufgrund ihrer politischen Betätigung verfolgt würden. Sie unterstützt von Strafermittlungen Betroffene materiell und politisch. Ausschlaggebend ist allein die politisch linke Motivation der Tat. Die „Rote Hilfe“ versteht sich als Gegengewicht zu den „staatlichen Repressionsorganen“, welche die bestehenden „Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse“ verteidigen würden. Trotz der eindeutigen Ausrichtung verfolgen nicht alle Mitglieder des Vereins selbst verfassungsfeindliche Zielsetzungen. Die an Statuten und Aktivitäten erkennbaren Bestrebungen der Organisation und ihrer Entscheidungsträger führen jedoch zu ihrer Beobachtung durch den Verfassungsschutz. c) Das Logo von „AfD wegbassen“ (https://www.residentadvisor.net/images/events/flyer/2018/5/de-0527-1112352-1133827-front.jpg) zeigt eine stilistische Nähe zur sogenannten Antifa. Für den Sonntag nach der Demonstration wurde zu einer „Antifaschistischen Afterhour“ aufgerufen. Welche Nähe und welchen Zusammenhang sieht der Senat zwischen „AfD wegbassen“ und der linksextremen Szene in Berlin? Zu 9.c): Auch nicht-extremistische Gegner rechter und rechtsextremistischer Positionen nutzen mitunter die Symbolik der „Antifa“. Berlin, den 05. November 2018 In Vertretung Torsten Akmann Senatsverwaltung für Inneres und Sport