Drucksache 18 / 16 832 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Maren Jasper-Winter (FDP) vom 22. Oktober 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 24. Oktober 2018) zum Thema: Alter von Ausbildungsbeginnern II und Antwort vom 12. November 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 14. Nov. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Frau Abgeordnete Dr. Maren Jasper-Winter (FDP) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/16832 vom 22. Oktober 2018 über Alter von Ausbildungsbeginnern II ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Schülerinnen und Schüler besuchen im Schuljahr 2018/2019 ein Oberstufenzentrum und in welchem Schuljahr befinden sie sich? Wie hat sich diese Zahl in den vergangenen fünf Jahren verändert? Zu 1.: Die mit der Frage erbetenen Daten des Schuljahres 2018/2019 wurden mit Stichtag zum 01. Oktober 2018 erhoben und werden gegenwärtig aufbereitet. Die Daten der Beruflichen Schulen werden Anfang Dezember 2018 zu Verfügung stehen. Die Entwicklung der Schülerzahlen an den Oberstufenzentren für die vorhergehenden fünf Schuljahre ist mit der folgenden Tabelle entsprechend der Schülerstatistik bzw. den Schülerzahlen an den Oberstufenzentren dargestellt: 2 Eckdaten zur Entwicklung der Schülerzahlen der Beruflichen Schulen nach Schulzweig und Ausbildungsjahren Oberstufenzentren (OSZ) Zeitreihe von 2013/14 bis 2017/18 Schuljahr Schulzweig Anzahl Schülerinnen und Schüler insgesamt Anzahl Schülerzahlen insgesamt im Detail Berufliches Gymnasium E-Phase, Qualifikationsphase Ausbildungsjahre 1 2 3 4 2017/2018 Berufsschule 46.229 20.964 13.096 10.978 1.191 Berufsfachschule 7.298 4.309 1.749 1.190 50 Fachoberschule 3.235 2.192 1.043 Fachschule 3.186 1.101 995 1.021 69 Berufliches Gymnasium 5.542 5.542 Berufsoberschule 775 591 184 2017/2018 Ergebnis 66.265 5.542 29.157 17.067 13.189 1.310 2016/2017 Berufsschule 45.455 20.312 13.059 10.927 1.157 Berufsfachschule 7.771 4.376 1.967 1.362 66 Fachoberschule 3.480 2.365 1.101 14 Fachschule 3.590 1.347 1.118 1.046 79 Berufliches Gymnasium 5.620 5.620 Berufsoberschule 882 692 190 2016/2017 Ergebnis 66.798 5.620 29.092 17.435 13.349 1.302 2015/2016 Berufsschule 43.393 17.768 12.996 11.275 1.354 Berufsfachschule 8.588 4.940 2.035 1.550 63 Fachoberschule 3.585 2.581 970 34 Fachschule 3.861 1.448 1.330 1.008 75 Berufliches Gymnasium 5.243 5.243 Berufsoberschule 934 658 276 2015/2016 Ergebnis 65.604 5.243 27.395 17.607 13.867 1.492 2014/2015 Berufsschule 44.063 17.182 13.675 12.037 1.169 Berufsfachschule 9.531 5.414 2.155 1.783 179 Fachoberschule 3.350 2.368 963 19 Fachschule 3.968 1.634 1.234 1.001 99 Berufliches Gymnasium 4.282 4.282 Berufsoberschule 1.035 745 290 2014/2015 Ergebnis 66.229 4.282 27.343 18.317 14.840 1.447 2013/2014 Berufsschule 45.994 18.013 14.588 12.024 1.369 Berufsfachschule 9.969 5.483 2.607 1.745 134 Fachoberschule 3.333 2.495 838 Fachschule 3.669 1.566 1.138 842 123 Berufliches Gymnasium 3.635 3.635 Berufsoberschule 1.082 775 307 2013/2014 Ergebnis 67.682 3.635 28.332 19.478 14.611 1.626 3 2. Wie viele der Schülerinnen und Schüler sind männlich oder weiblich (bitte qualitativ und quantitativ darstellen )? Zu 2.: In den letzten fünf Jahren ergab sich folgende Geschlechterverteilung: Eckdaten zur Entwicklung der Schülerzahlen der Beruflichen Schulen nach Schulzweig und Geschlecht Oberstufenzentren (OSZ) Zeitreihe von 2013/14 bis 2017/18 Schuljahr Schulzweig Anzahl Schülerinnen und Schüler insgesamt Anzahl Schülerzahlen im Detail männlich weiblich 2017/2018 Berufsschule 46.229 27.399 18.830 Berufsfachschule 7.298 4.388 2.910 Fachoberschule 3.235 1.741 1.494 Fachschule 3.186 937 2.249 Berufliches Gymnasium 5.542 2.945 2.597 Berufsoberschule 775 408 367 2017/2018 Ergebnis 66.265 37.818 28.447 in Prozent 100% 57% 43% 2016/2017 Berufsschule 45.455 26.417 19.038 Berufsfachschule 7.771 4.594 3.177 Fachoberschule 3.480 1.865 1.615 Fachschule 3.590 988 2.602 Berufliches Gymnasium 5.620 2.943 2.677 Berufsoberschule 882 471 411 2016/2017 Ergebnis 66.798 37.278 29.520 in Prozent 100% 56% 44% 2015/2016 Berufsschule 43.393 24.475 18.918 Berufsfachschule 8.588 5.059 3.529 Fachoberschule 3.585 1.916 1.669 Fachschule 3.861 1.100 2.761 Berufliches Gymnasium 5.243 2.763 2.480 Berufsoberschule 934 477 457 2015/2016 Ergebnis 65.604 35.790 29.814 in Prozent 100% 55% 45% 2014/2015 Berufsschule 44.063 24.508 19.555 Berufsfachschule 9.531 5.694 3.837 Fachoberschule 3.350 1.779 1.571 Fachschule 3.968 1.181 2.787 Berufliches Gymnasium 4.282 2.226 2.056 Berufsoberschule 1.035 569 466 2014/2015 Ergebnis 66.229 35.957 30.272 in Prozent 100% 54% 46% 2013/2014 Berufsschule 45.994 25.673 20.321 Berufsfachschule 9.969 5.897 4.072 Fachoberschule 3.333 1.758 1.575 Fachschule 3.669 1.118 2.551 Berufliches Gymnasium 3.635 1.890 1.745 4 Berufsoberschule 1.082 627 455 2013/2014 Ergebnis 67.682 36.963 30.719 in Prozent 100% 55% 45% 3. Wie viele Schülerinnen und Schüler begannen eine Ausbildung an einem Oberstufen-zentrum im Schuljahr 2018/2019? Wie hat sich die Zahl in den vergangenen 8 Jahren entwickelt? a. Wie alt sind die Schülerinnen und Schüler durchschnittlich, wenn sie ihre Ausbildung an einem Oberstufenzentrum beginnen? b. Wie hat sich diese Zahl in den vergangenen fünf Jahren entwickelt? Zu 3.: Zur Datenerhebung für das Schuljahr 2018/2019 siehe Antwort 1. Das Durchschnittsalter für alle Schulzweige ist auf Basis vorhandener Datenerhebungen für die gesamte Schülerschaft ermittelt. Die Entwicklung des Durchschnittsalters für die letzten fünf Schuljahre bis einschließlich des Schuljahres 2017/2018 ist mit der folgenden Tabelle zur Schülerstatistik dargestellt: Eckdaten zur Entwicklung des Durchschnittsalters der Schüler der Beruflichen Schulen nach Schulzweig und 1. Ausbildungsjahr Oberstufenzentren (OSZ) Zeitreihe von 2013/2014 bis 2017/2018 Schuljahr Schulzweig Anzahl Schülerinnen und Schüler insgesamt Anzahl Schülerzahlen im Detail Durschnittsalter der gesamten Schülerschaft E-Phase 1. Ausbildungsjahr 2017/2018 Berufsschule 20.964 20.964 Berufsfachschule 4.309 4.309 Fachoberschule 2.192 2.192 Fachschule 1.101 1.101 Berufliches Gymnasium 1.922 1.922 Berufsoberschule 591 591 2017/2018 Ergebnis 31.079 1.922 29.157 Ø 21,1 Jahre 2016/2017 Berufsschule 20.312 20.312 Berufsfachschule 4.376 4.376 Fachoberschule 2.365 2.365 Fachschule 1.347 1.347 Berufliches Gymnasium 2.190 2.190 Berufsoberschule 692 692 2016/2017 Ergebnis 31.282 2.190 29.092 Ø 21,2 Jahre 2015/2016 Berufsschule 17.768 17.768 Berufsfachschule 4.940 4.940 Fachoberschule 2.581 2.581 Fachschule 1.448 1.448 Berufliches Gymnasium 2.512 2.512 Berufsoberschule 658 658 2015/2016 Ergebnis 29.907 2.512 27.395 Ø 21,4 Jahre 2014/2015 Berufsschule 17.182 17.182 Berufsfachschule 5.414 5.414 5 Fachoberschule 2.368 2.368 Fachschule 1.634 1.634 Berufliches Gymnasium 1.941 1.941 Berufsoberschule 745 745 2014/2015 Ergebnis 29.284 1.941 27.343 Ø 21,6 Jahre 2013/2014 Berufsschule 18.013 18.013 Berufsfachschule 5.483 5.483 Fachoberschule 2.495 2.495 Fachschule 1.566 1.566 Berufliches Gymnasium 1.402 1.402 Berufsoberschule 775 775 2013/2014 Ergebnis 29.734 1.402 28.332 Ø 21,6 Jahre 4. Wie viele Schülerinnen und Schüler verließen im Schuljahr 2017/2018 ein Oberstufenzentrum (bitte aufschlüsseln nach Abgang, Abbruch und Abschluss)? Wie hat sich diese Zahl in den vergangenen 5 Jahren entwickelt? Zu 4.: Die Daten der Absolventinnen und Absolventen und Abgängerinnen und Abgänger an den Beruflichen Schulen für das Schuljahr 2017/2018 werden gegenwärtig aufbereitet. Die Daten der Beruflichen Schulen werden Anfang Dezember 2018 zur Verfügung stehen. In den letzten fünf Jahren ergab sich hierzu folgende Entwicklung: Absolventinnen, Absolventen, Abbrecherinnen, Abbrecher, Abgängerinnen und Abgänger Beruflicher Schulen Oberstufenzentren (OSZ) Zeitreihe von 2013/2014 bis 2017/2018 Schuljahr Schulzweig Absolventinnen, Absolventen und Abgängerinnen , Abgänger insgesamt Absolventinnen, Absolventen und Abgängerinnen, Abgänger im Detail Abschluss Abgang Abbrecher 2016/2017 Berufsschule 16.860 11.126 1.998 3.736 Berufsfachschule 4.220 2.593 284 1.343 Fachoberschule 2.102 1.239 202 661 Fachschule 1.387 1.194 31 162 Berufliches Gymnasium 1.911 1.070 440 401 Berufsoberschule 610 353 20 237 2016/2017 Ergebnis 27.090 17.575 2.975 6.540 2015/2016 Berufsschule 16.599 11.186 1.818 3.595 Berufsfachschule 4.289 2.700 427 1.162 Fachoberschule 2.067 1.312 182 573 Fachschule 1.348 1.133 21 194 Berufliches Gymnasium 1.552 909 324 319 Berufsoberschule 613 360 15 238 2015/2016 Ergebnis 26.468 17.600 2.787 6.081 2014/2015 Berufsschule 16.940 11.438 2.284 3.218 Berufsfachschule 5.254 3.127 373 1.754 Fachoberschule 2.170 1.408 150 612 Fachschule 1.368 1.179 46 143 Berufliches Gymnasium 1.218 827 391 Berufsoberschule 765 441 35 289 2014/2015 Ergebnis 27.715 18.420 3.279 6.016 2013/2014 Berufsschule 16.722 11.526 2.270 2.926 Berufsfachschule 5.090 2.937 301 1.852 Fachoberschule 2.050 1.340 157 553 6 Fachschule 1.151 1.077 51 23 Berufliches Gymnasium 1.044 757 287 Berufsoberschule 768 399 34 335 2013/2014 Ergebnis 26.825 18.036 3.100 5.689 2012/2013 Berufsschule 19.443 13.570 2.795 3.078 Berufsfachschule 5.473 3.268 297 1.908 Fachoberschule 2.120 1.434 163 523 Fachschule 1.147 1.046 38 63 Berufliches Gymnasium 972 584 388 Berufsoberschule 824 548 23 253 2012/2013 Ergebnis 29.979 20.450 3.704 5.825 Bei der Bewertung dieser Daten ist zu berücksichtigen, dass es für einige Bildungsgänge, so z.B. für den Schulversuch Integrierte Berufsausbildungsvorbereitung eine Verringerung der Abbruchzahlen gibt, die hier statistisch in dem Bildungsgang Berufsschule nicht differenziert ausgewiesen ist. Auf der anderen Seite sind im Bildungsgang Berufsschule auch die Abbrüche der Dualen Ausbildung mit aufgeführt. Hier gibt es jedoch jeweils differenzierte Ursachen für Abbrüche, die nicht alle auf den Berufsschulunterricht zurückzuführen sind. Im Gegenteil: Nach allen aktuellen wissenschaftlichen Expertisen sind die Ursachen für den Abbruch von betrieblicher Ausbildung nicht vorrangig im Berufsschulunterricht zu suchen. In den letzten beiden Jahrgangskohorten muss berücksichtigt werden, dass der Anteil von Jugendlichen ohne Berufsbildungsreife im Einstieg zum Bildungsgang gestiegen ist. In dieser Gruppe sind auch viel junge Geflüchtete, deren Sprachkompetenzen trotz deutlich intensivierter Sprachförderung nicht zur Erlangung der formellen Abschlüsse ausreichten. Gerade für die letztgenannte Zielgruppe greifen zudem Überleitungsstrukturen von den beruflichen Schulen zu der Jugendberufsagentur Berlin, um trotz Abbruchs eine schnelle Vermittlung in Qualifizierung für die Betroffenen zu gewährleisten. Jeder Jugendliche, der einen Bildungsgang abgebrochen hat, wird entweder von seiner Schule oder der Netzwerkstelle der Jugendberufsagentur kontaktiert. Wenn er dann den Standort der Jugendberufsagentur besucht, erhält er sofort einen Beratungstermin durch dezidierte Beratungsfachkräfte , die jeweils während der Öffnungszeiten keine anderen Beratungsverpflichtungen haben. So wird eine schnelle Vermittlung in Anschlusschancen ohne lange Überbrückungszeiten angestrebt. Berlin, den 12. November 2018 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie