Drucksache 18 / 16 902 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Regina Kittler (LINKE) vom 30. Oktober 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 31. Oktober 2018) zum Thema: Schulbibliotheken in Berlin V – Ergänzung der Schriftlichen Anfragen 18/15 523 und 18/16 042. Hier: Bezirke Pankow, Neukölln, Steglitz-Zehlendorf und Antwort vom 13. November 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 15. Nov. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Frau Abgeordnete Regina Kittler (Die Linke) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/16902 vom 30. Oktober 2018 über Schulbibliotheken in Berlin V - Ergänzung der Schriftlichen Anfragen 18/15523 und 18/16042. Hier: Bezirke Pankow, Neukölln, Steglitz-Zehlendorf ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Vorbemerkung der Verwaltung: Gemäß § 109 Schulgesetz von Berlin (SchulG) obliegt es den bezirklichen Schulträgern, die äußeren Rahmenbedingungen für das Lehren und Lernen in der Schule zu schaffen. Dies beinhaltet den Bau, die Ausstattung und die Unterhaltung der Schulstandorte – somit auch der Schulbibliotheken. Bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gibt es keine Stellen für Bibliothekare. Schulen, die am Bonusprogramm beteiligt sind, können allerdings über Kooperationen ihre Schulbibliotheken personell untersetzen. Von dieser Möglichkeit machen die Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung Gebrauch. Die Schriftliche Anfrage betrifft daher Sachverhalte, die der Senat nicht in eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er hat daher die Bezirksämter um Zulieferung gebeten, die von dort in eigener Verantwortung und in Abstimmung mit der Schulaufsicht erstellt und dem Senat mit nachfolgenden Aussagen übermittelt wurden. 1. Welche Schulen verfügen in den Bezirken Pankow, Neukölln und Steglitz-Zehlendorf über Schulbibliotheken (bitte nach Schularten aufgeschlüsselt)?? 2. Wer kümmert sich in diesen Schulen um den Betrieb der Schulbibliothek, bitte aufgeschlüsselt nach: a) hauptamtlichem Personal mit Ausbildung zur/zum Diplom-Bibliothekar/in, b) hauptamtlichem Personal mit Ausbildung zur/zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, c) freigestelltem Lehrpersonal der Schule (Vollzeit- oder mit Zeitanteil), d) anderem pädagogischen Personal, e) Beschäftigten in Arbeitsmaßnahmen der Job-Center, f) Eltern, g) Schülerinnen und Schülern, 2 h) Fördervereinen oder Initiativen, i) anderen? 3. Welche Modelle von Schulbibliotheken sind besonders erfolgreich, welche Kooperationen haben sich bewährt und welche Ausstattung ist empfehlenswert? 5. Wie sind die Schulbibliotheken der Bezirke Pankow, Neukölln und Steglitz-Zehlendorf mit den Stadtbezirksbibliotheken vernetzt? Zu 1. bis 3. und 5.: Dem Bezirksamt Pankow liegen diesbezüglich keine Daten vor, weshalb die Schulen bis Ende des Jahres abgefragt werden, um dann aussagekräftige Antworten nachzureichen. Die aus den Bezirken Neukölln und Steglitz-Zehlendorf übermittelten Informationen sind den Anlagen 1 (Steglitz-Zehlendorf) und 2 (Neukölln) zu entnehmen. 4. Welche Rahmenbedingungen sind erforderlich, um Erkenntnisse aus diesen Modellen auch in Berlin flächendeckend oder pilotierend in einigen Schulen erfolgreich umsetzen zu können? Zu 4.: Bei der durchgeführten Abfrage bei den Neuköllner Schulen aufgrund der vorherigen Anfragen, war eine Beantwortung dieser Frage nicht gefordert. Trotzdem gab es einige Hinweise aus den Schulen, bzw. gibt es von Seiten des Schulamtes Erkenntnisse zu den erforderlichen Rahmenbedingungen: - Geeignete Räume für die Ausleihe und die Lagerung der Bücher. - Eine gute Ausstattung (Bücher und Medien, Lagerungs- und Präsentationsmöglichkeiten, Technikausstattung). - Ausreichenden Platz für einen „Lesesaal“ für die Schülerinnen und Schüler gerade für außerhalb des Unterrichts. - Festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Betrieb der Schulbibliotheken. - Feste Berücksichtigung im Schulbudget. - Feste, auf die individuellen Schulbedürfnisse abgestimmte Öffnungszeiten. - Aufnahme im Schulprogramm. Der Bezirk Pankow hat mitgeteilt, dass keine Aussage möglich sei. Die Angaben für Steglitz-Zehlendorf sind der Anlage 1 zu entnehmen. Berlin, den 13. November 2018 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Anlage 1: Steglitz-Zehlendorf Schule Nr. Grundschulen Wer ist für die Schulbibliothek zuständig? Welche Modelle von Schulbibliotheken sind besonders erfolgreich, welche Kooperationen haben sich bewährt und welche Ausstattung ist empfehlenswert? Welche Rahmenbedingungen sind erforderlich, um Erkenntnisse aus diesen Modellen auch in Berlin flächendeckend oder pilotierend in einigen Schulen erfolgreich umsetzen zu können? Wie sind die Schulbibliotheken mit den Stadtbezirksbibliotheken vernetzt? Süd-GS 06G02 eine Mutter, pädagogisches Personal (2 Lehrerinnen ohne Ermäßigung), zwei ehrenamtliche Damen offener Zugang im Unterricht und in der ergänzenden Förderung und Betreuung durch alle Kollegen mit ihren Klassen, an 2 Tagen feste Öffnungszeiten mit Beratung; Ziel: tägliche Öffnungszeiten, jährlich stattfindendes Event zum Jubiläum der Schulbibliothek mit Würdigung der ehrenamtlichen Mitarbeitern. Lesungen für alle Alterstufen, Kooperation mit Autoren und Bilderbuchreferenten, jährlich stattfindender Büchertrödel, um perspektivisch neue Bücher anschaffen zu können. Austattung (teilweise vorhanden und wünschenswert): Einrichtung des Raumes mit Teppich, unterschiedliche Sitzgelegenheiten wie Couch, Sessel, Sitzkissen, stabile Bücherregale,PC mit Internetanschluß WLan,Bibliotheks-Software,Drucker Laminiergerät für Ausweise, Scancode-Programm und Scanner, Büromaterial feste Öffnungszeiten mit Beratung, Personen, die altersgemäße Literatur empfehlen können und beratend zur Seite stehen. Pädagogisches Personal (sowohl Lehrkräfte als auch Erzieherinnen) der Schule als Unterstützung für die Zuständigen der Schulbibliothek. PC mit Bibliotheks-Software muss vorhanden sein. Ermäßigungsstunden für Lehrkräfte, größere Räume. Eigenes Budget für Schulbibliothek Zum jetzigen Zeitpunkt findet keine Vernetzung statt. Zinnowwald-GS 06G07 2 Lehrkräfte in den Pausen, Schülerinnen, Anschaffungen werden vom Förderverein finanziert Schön wäre eine Fachkraft mit 30 Stunden / pro Monat. Mobilar bibliotheksgerecht, aber auch gemütliche Leseecke. Bilderbücher bis Jugendbücher sowie Sachbücher, Kinderbücher auch in Englisch und Französisch Aussattung mit Fachpersonal Mittel zur Anschaffung von Büchern und Mobilar Gar nicht, es ist eine sehr kleine Bibliothek. Selbstverständlich besuchen die Lehrkräfte mit ihren Klassen regelmäßig die Stadtbibliothek Quentin-Blake-GS 06G12 hauptamtlichem Personal mit Ausbildung zur/zum Diplom- Bibliothekar/in,) Eltern, ) Fördervereinen oder Initiativen Unbedingt mit Fachpersonal von außen, eigene Finanzierung über FV sinnvoll. Medienausstattung über Bücher hinaus ist unabdingbar und muss an jede Schule vorhanden sein. Anlehnung an Library Konzept aus den USA, wo die Schulbibliothek Bestandteil des Curriculums ist und so ein „ Fachraum“ der Schule. Der Bücherbus kommt zusätzlich einmal wöchentlich Sachsenwald GS 06G14 die Bibliothe befindet sich derzeit noch im Aufbau, andere, pädagogische Person Kooperation mit einer Buchhandlung hat sich sehr bewährt. Nein Dunant GS 06G15 Eltern kein klassisches Modell Leseausweise (nach 6 Stempeln kleine Überraschung) eigenständige Führung GS am Insulaner 06G17 Förderverein oder Initiativen Athene-GS 06G18 anderes pädagogisches Personal Alt-Lankwitzer-GS 06G20 anderes pädagogisches Personal Paul-Schneider GS 06G21 Eltern Ausstattung: Tische, Kuschelecken, Teppich Kronach GS 06G23 ehrenamtliche Mitarbeiter, Eltern Sitzbananen Clemens-Brentano-GS 06G25 anderes pädagogisches Personal Käthe-Kruse GS 06G26 Eltern, Schülerinnen und Schüler, Fördervereine Kontinuität im Personal, aktuelle Bücher, aktuelle Serien, Leseecken, Zusammenarbeit mit dem Kollegium, Klassenbesuche, Veranstaltungen für die Klassen anbieten, Bibliotheks AG Gelder für feste Stellen GS am Königsgraben 06G27 Eltern Es gibt keine Kooperation. Die Schülerinnen/Schüler können nach Plan während 1 Deutschstunde in die Bücherei Nein Ludwig-Bechstein GS 06G28 anderes pädagogisches Personal Personelle Besetzung während der Unterrichtszeit und darüber hinaus ist sinnvoll. Die Kooperation mit dem Freien Träger unserer Schule hat sich bewährt. Die Ausstattung richtete sich nach den abgefragten Lesewünschen der Kinder, Eltern und Lehrkräfte, sowie dem pädagogischen Personal des Freien Trägers. Auch Klassensätze sind für die Unterrichtsarbeit verfügbar. Darüber hinaus ist die Einrichtung von Leseecken mit einer wechselnden Buchauswahl empfehlenswert. Die Bibliothek muss im Raumplan der Schule festgeschrieben werden. Auch muss die personelle und finanzielle Ausstattung der Bibliothek gewährleistet sein. Beim jährlich stattfindenden Vorlesewettbewerb der Schule sitzen Vertreter der Stadtbibliothek Steglitz in der Jury. Unsere Schulbibliothek ist bisher noch nicht mit anderen Stadtbezirksbibliotheken vernetzt. Klassen besuchen aber regelmäßig die Stadtbibliotheken in Lankwitz und Steglitz. GS am Karpfenteich 06G29 Lehrerin verwaltet die Bibliothek Bücher nach Alter und Interessengebieten sortiert Das Engagement von Kollegen und der Schule Mercator GS 06G30 Stadtbücherei Steglitz-Zehlendorf mit hauptamtlichem Personal mit Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste Die Kooperation mit der Stadtbibliothek Steglitz- Zehlendorf und somit die Betreuung der Schulbibliothek durch Fachpersonal erweist sich als äußerst positiv und empfehlenswert. Die Schüler erleben bereichernde Bibliotheksangebote (z. B. Regelmäßiges Bilderbuchkino, Lesungen, Bibliotheksführerschein). Vernetzung mit der Stadtbücherei Steglitz- Zehlendorf GS an der Bäke 06G31 Eltern, ehemalige Kolleginnen Ehrenamtliche Mitarbeiter sind toll, werden bei uns von den Lesepatinnen (über VBKI) unterstützt. Wir haben eine Software, die das Einlesen der Bücher sehr erleichtert. Raumplanung!! Gelder für Hauptamtliche? (In USA gehören die Bibliothekarinnen zum regulären Personal, das bringt eine ganz andere Zusammenarbeit.) Unsere Bibliothek ist unabhängig und wird auch viel genutzt. Aber durch die Nähe zur Ingeborg- Drewitz-Bücherei sind viele Klassen von uns regelmäßig dort, besuchen Veranstaltungen und nutzen die Klassenkisten. Der Vorlesewettbewerb der 6. Klassen wird als Bezirksvorentscheid immer bei uns und 2 weiteren Schulen durchgeführt. GS am Stadtpark Steglitz 06G32 anderem, pädagogischen Personal Einbindung ins Schulkonzept, Software für Verwaltungszwecke (Ein- und Ausgabe) Raumkapazität Nein Friedrich-Drake-Grundschule 06G33 Erzieherin - nicht freigestellt Stunden für den Verantwortlichen der Bibliothek!!! Oder wie in manchen Ländern ein Bibliothekar Nein Sekundarschulen John-F.-Kennedy-Schule (GS) +( ISS) 06K01 2 Personen als hauptamtliches Personal mit Ausbildung zur Diplom- Bibliothekarin/zum Diplom- Bibliothekar In der Grundschule wöchentliche, fest eingeplante Unterrichtsstunden. In der Oberschule nach Bedarf in Zusammenarbeit mit Klassen- und Fachlehrerinnen/-lehrern) zu Themen wie z.B. Recherce im Internet und Datenbanken, Schulbibliotheken als multifunktionale Orte brauchen Bereiche bzw. Räumlichkeiten für verschiedene Zwecke, , z.B. Leise-Lernorte, Orte für Gruppen- bzw. Projektarbeit. Die Ausstattung muss Sitzmöbel, aber auch Tische für Computer umfassen. Ausreichendes Budget! Unbedingt ausgebildetes Personal (Lehrer mit Bibliothekswissen bzw. Medienkenntnisse), Datenbankabonnements In der Oberschule (11./12. Jgst.) besuchen die Schüler das Kennedy Institut FU Berlin. Kopernikus-Schule 06K03 Es kümmern sich zwei Kolleginnen um die Schulbibliothek und ein Mitarbeiter von der Einrichtung "Goldnetz" aus dem Programm "Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt". Dieser erledigt kleinere Büroarbeiten und ist ein Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die in der Bibliothek eigenständig arbeiten. Früher war die Stadtbibilothek bei uns im Haus, das war besonders gut. Diesen Service haben wir jetzt natürlich nicht mehr. Wir bemühen uns in der Bibliothek für Schülerinnen und Schüler angemessene Arbeitsbedingungen zu schaffen, die eine individuelle Arbeit ermöglichen. Unverzichtbar ist eine ständig anwesende Person, die Aufsicht führt. Wünswchenswert wäre natürlich jemand, der auch Fachkompetenz hat. Außerdem braucht es Geld für eine räumliche Ausstattung und Möbel sowie Computerarbeitsplätze. Leider noch nicht, im FB Deutsch finden aber regelmäßie Besuche dort statt. Max-von-Laue-Schule (Gartenarbeitsschule) 06K08 andere Personen Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule (GS) 06K11 Freundeskreis (Eltern) Verlässliche Öffnungszeiten, Betreuung der Schüler muss gewährleistet sein Nein Gymnasien Dreilinden-Gymnasium 06Y04 freigestelltem Lehrpersonal der Schule (Vollzeit oder mit Zeitanteil)ja Werner-v-Siemens-Oberschule (Gymnasium) 06Y05 Eltern, Förderverein, andere Kooperationen mit Bibliotheken (vorhanden mit der Drewitz Bibliotheks). Ausstattung der Bücher an den Rahmenlehrplan angepasst, Empehlenswert vor allen Dingen vorhandene digitale Medien mehr Mittel für das Personal Kooperation mit der Drewitz Bibliothek Hermann-Ehlers-Gymnasium 06Y08 2 Lehrkräfte mit jeweils 1 Abminderungsstunde Fichtenberg-Oberschule 06Y09 Schülerinnen und Schülern festangestellte Bibliotheksangestellte/festan-gestellter Bibliotheksangestellter Willi-Graf Gymnasium 06Y12 Eine Kollegin (wird mit Stunden aus dem Stundenpool entlastet) Fungiert als Ausleihsystem und ist nicht für SuS zugänglich. Oberstufenschüler können bestimmte Schulbücher ausleihen.