Drucksache 18 / 17 033 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tommy Tabor (AfD) vom 13. November 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 13. November 2018) zum Thema: Berlin: Gemeinschaftsschulen II und Antwort vom 29. November 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. Dez. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Herrn Abgeordneten Tommy Tabor (AfD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/17 033 vom 13. November 2018 über Berlin: Gemeinschaftsschulen II ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Die Gemeinschaftsschule (GS) wurde als Pilotprojekt im Schuljahr 2008/2009 eingerichtet. Sie hat das Ziel gehabt mehr Chancengleichheit und -gerechtigkeit durch längeres gemeinsames Lernen und eine optimale Förderung der individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten aller Schülerinnen und Schüler zu schaffen. So kann man es auf der offiziellen Homepage der Senatsverwaltung für Familie, Jugend und Bildung lesen. Welche statistischen Erfahrungswerte gibt es nach 10 Jahren Pilotphase? Zu 1.: Für die Gemeinschaftsschulen finden sich die statistischen Erfahrungswerte im Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung vom März 2016: https://www.berlin.de/sen/bildung/schule/bildungswege/gemeinschaftsschule/gems_2 013_2014_abschlussbericht_mit_isbn_pdf.pdf Weitere statistische Erfahrungswerte, die speziell für die Gemeinschaftsschulen erhoben wurden, liegen nicht vor. 2. Auf welcher Grundlage beruht die Entscheidung, die GS im Schulgesetz zu verankern? Zu 2.: Wesentliche Grundlage der Entscheidung war der positive Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung vom März 2016. 2 3. Welche Gründe gab es für die Auswahl der 26 GS in der Pilotphase? Zu 3.: Es handelt sich aktuell um 23 öffentliche Gemeinschaftsschulen und zwei eng kooperierende Schulen in freier Trägerschaft. Die Entscheidungen für die neun ersten öffentlichen Gemeinschaftsschulen – zwei sind dabei aus Fusionen von Grund- und Oberschule hervorgegangen - und der Evangelischen Schulen in Berlin Mitte wurden zunächst mittels Interessenbekundungsverfahren getroffen. Die Schulen mussten dafür ausführlich ihre Gründe, Bedingungen und Ziele für die Beteiligung an der Pilotphase Gemeinschaftsschule darlegen. Diese wurden dann von der Projektleitung begutachtet und den Schulen entsprechend des Ausgangs der Begutachtung die Genehmigung erteilt. Beurteilungskriterien waren zum Beispiel Stand bzw. Rahmenbedingungen, organisatorische Voraussetzungen, Konzepte zur Umsetzung der Binnendifferenzierung und schulartbezogene Angebote. Die weiteren Schulen sind auf der Grundlage des § 109 Abs. 3 in Verbindung mit dem § 105 Abs. 4 Schulgesetz genehmigt worden. Schul- Nr. Region Schulname Gründungsdatum Schuljahr 01K04 Mitte Heinrich-von-Stephan-Schule 2008/2009 01K10 Mitte Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule 2008/2009 02K02 Friedrichshain- Kreuzberg Carl-von-Ossietzky-Schule 2011/2012 02K04 Friedrichshain- Kreuzberg Lina-Morgenstern-Schule 2009/2010 03K07 Pankow Tesla-Schule 2010/2011 03K11 Pankow Wilhelm-von-Humboldt-Schule 2008/2009 04K05 Charlottenburg- Wilmersdorf Paula-Fürst-Schule 2009/2010 05K05 Spandau B.-Traven-Gemeinschaftsschule 2008/2009 06K11 Steglitz- Zehlendorf Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule 2010/2011 07K12 Tempelhof- Schöneberg Friedenauer Gemeinschaftsschule 2011/2012 08K01 Neukölln Walter-Gropius-Schule 2010/2011 08K06 Neukölln Fritz-Karsen-Schule 2008/2009 08K08 Neukölln Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli 2008/2009 08K13 Neukölln Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg 2013/2014 09K02 Treptow- Köpenick Anna-Seghers-Schule 2008/2009 09K07 Treptow- Köpenick Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule 2008/2009 09K09 Treptow- Köpenick Grünauer Gemeinschaftsschule 2009/2010 10K10 Marzahn- Hellersdorf Wolfgang-Amadeus-Mozart-Schule 2008/2009 10K11 Marzahn- Hellersdorf Marcana-Schule 2015/2016 10K12 Marzahn- Hellersdorf Gretel-Bergmann-Gemeinschaftsschule 2009/2010 11K10 Lichtenberg Grüner Campus Malchow 2011/2012 3 11K12 Lichtenberg Paul-und-Charlotte-Kniese-Schule 2015/2016 12K12 Reinickendorf Campus Hannah Höch 2012/2013 01P01/ 01P23 Mitte Evangelische Schule Berlin-Mitte Evangelische Schule Berlin Zentrum 2008/2009 4. Welches Lehrer-Schüler-Verhältnis gab es an den 26 Schulen? Bitte aufschlüsseln. Zu 4.: Siehe Anlage 1. 5. Wie hoch ist der Ausländeranteil bzw. der Migrationsanteil an diesen Schulen? Bitte aufschlüsseln. Zu 5.: Die Zahlen sind dem jeweiligen Schulporträt zu entnehmen. https://www.berlin.de/sen/bildung/schule/berliner-schulen/schulverzeichnis/ 6. Wurden die Gemeinschaftsschulen mit Geldern ausgestattet, die für andere Schulen nicht zur Verfügung stehen? Wenn ja, warum? Zu 6.: Die Beantwortung der inhaltsgleichen Frage ist nachzulesen in der Schriftlichen Anfrage Nummer 18/16 841 vom 13. November 2018. 7. Wie hoch war und ist der durchschnittliche Krankenstand der Lehrkräfte an der GS? Bitte genau aufschlüsseln. Zu 7.: Auswertungen der krankheitsbedingten Abwesenheiten sind für die Dienststellen weder möglich noch zulässig. Die Auswertung der pauschalen jährlichen Gesundheitsquoten erfolgt durch die Statistikstelle Personal bei der Senatsverwaltung für Finanzen. https://www.berlin.de/sen/finanzen/personal/personalstatistik/archiv/#4 Die dort abrufbaren Berichte weisen jedoch die Gesundheitsquoten für die Integrierten Sekundarschulen und die Gemeinschaftsschulen gemeinsam aus, so dass Daten für die Gemeinschaftsschulen allein nicht vorliegen. 4 8. Warum gab es nur Zwischenberichte von 2008 – 2013 und nicht in den Folgejahren? Zu 8.: Die Zwischenberichte der wissenschaftlichen Begleitung wurden vertraglich festgeschrieben und dementsprechend vorgelegt. Der 4. Zwischenbericht wurde im Frühjahr 2014 mit dem Berichtsstand von Ende 2013 veröffentlicht. Der Abschlussbericht erfolgte dann mit den Ergebnissen aus 2015 im März 2016. Berlin, den 29. November 2018 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Anlage 1 zur Schriftlichen Anfrage Nr. 18/17033 Angaben zur Anzahl der Lehrkräfte1) und Schülerzahlen an den Gemeinschaftsschulen im Land Berlin im Schuljahr 2017/18 BSN Schulname Aktive Lehrkräfte Schülerinnen und Schüler Personen VZE insgesamt 01K04 Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule 69 61,768 663 01K10 Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule 106 100 983 02K02 Carl-von-Ossietzky-Schule (Gemeinschaftsschule) 131 124,922 1209 02K04 Lina-Morgenstern-Schule (Gemeinschaftsschule) 60 57,808 455 03K07 Tesla-Schule (Gemeinschaftsschule) 41 38,589 469 03K11 Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule 72 66,403 838 04K05 Paula-Fürst-Schule (Gemeinschaftsschule) 94 84,138 1070 05K05 B.-Traven-Gemeinschaftsschule 42 40,692 435 06K11 Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule 95 81,676 955 07K12 Friedenauer Gemeinschaftsschule 84 79,681 818 08K01 Walter-Gropius-Schule (Gemeinschaftsschule) 95 88,364 1020 08K06 Fritz-Karsen-Schule (Gemeinschaftsschule) 117 106,803 1252 08K08 Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli 85 76,742 870 08K13 Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg 76 71,087 718 09K02 Anna-Seghers-Schule (Gemeinschaftsschule) 91 83,181 1215 09K07 Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule 66 63,588 855 09K09 Grünauer Gemeinschaftsschule 73 69,954 914 10K10 Wolfgang-Amadeus-Mozart-Schule (Gemeinschaftsschule) 68 66,415 780 10K11 Marcana-Schule (Gemeinschaftsschule) 22 21,607 232 10K12 Gretel-Bergmann-Gemeinschaftsschule 93 89,441 1108 11K10 Grüner Campus Malchow (Gemeinschaftsschule) 140 129,817 1565 11K12 Paul-und-Charlotte-Kniese-Schule (Gemeinschaftsschule) 60 55,651 582 12K12 Campus Hannah Höch (Gemeinschaftsschule) 67 62,438 621 01P01 Evangelische Schule Berlin Mitte (Gemeinschaftsschule)* x x 288 01P23 Evangelische Schule Berlin Zentrum (Gemeinschaftsschule)* x x 640 * Lehrkräftedaten für Schulen in freier Trägerschaft liegen nicht in vergleichbarer Form vor.