Drucksache 18 / 17 178 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Ronald Gläser (AfD) vom 29. November 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 30. November 2018) zum Thema: Warte, warte noch ein Weilchen… und Antwort vom 18. Dezember 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Dez. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung - Herrn Abgeordneten Ronald Gläser (AfD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/17178 vom 29. November 2018 über Warte, warte noch ein Weilchen ... ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht ohne Beiziehung der Charité – Universitätsmedizin Berlin (Charité) beantworten kann. Sie wurde daher um Stellungnahme gebeten. 1. Wie lange ist die durchschnittliche Wartezeit eines Patienten in der Kindernotaufnahme im Virchow- Klinikum? Zu 1.: Die Wartezeiten der Patientinnen und Patienten richten sich nach Dringlichkeit (Systematik der sog. Manchester-Triage). Aus diesem Grunde variieren die Wartezeiten in der Kindernotaufnahme zwischen sofortiger Behandlung bis zu mehreren Stunden bei nicht-dringlichen Fällen. Zeitmäßige Angaben können nicht getätigt werden, da der Beginn der Wartezeit in dem klinischen Informationssystem der Charité nicht dokumentiert wird. 2. Wie bewertet der Senat die 30stündige Odyssee einer elfjährigen Schülerin, die erst nach dreißig Stunden einen OP-Termin wegen eines gebrochenen Handgelenks erhielt? Zu 2.: Berlin als Stadtstaat weist ein vergleichsweise dichtes Netz an Notfallkrankenhäusern mit einer Fachabteilung für Kinder- und Jugendmedizin auf. Vor diesem Hintergrund sieht der Senat die gesundheitliche Versorgung von Berliner Kinder und Jugendlichen grundsätzlich als gewährleistet an. Die Erstversorgung der Patientin hat offensichtlich funktioniert. Trotzdem kann es in Stoßzeiten und wegen eingehender Notfälle zu Wartezeiten bei der Behandlung kommen. Über die Reihenfolge der jeweiligen Versorgung entscheidet die Dring- - - 2 lichkeit. Deswegen obliegt es der Entscheidung des behandelnden Arztes, in welcher Reihenfolge welche Operationen stattfinden müssen. 3. Das Mädchen wurde zuerst in der Kindernotaufnahme des Virchow-Klinikums eingeliefert und dann fort geschickt. Kurz zuvor war im Virchow-Klinikum eine Kindernotdienstpraxis eröffnet worden. Diese sollte die Notaufnahme entlasten. Ist dieses Konzept gescheitert? Zu 3.: Das Konzept ist nicht gescheitert. Im Gegenteil, die Behandlung von Kindern in der Kindernotdienstpraxis am Charité Virchow-Klinikum (CVK) führt zu einer bedarfsgerechteren Inanspruchnahme und somit zu einer Entlastung der Notaufnahme der Charité am CVK. Die Wartezeiten im o. g. Fall waren mangelnden OP-Kapazitäten nicht nur an der Charité, sondern auch in anderen Häusern geschuldet. 4. Wie lange ist die durchschnittliche Wartezeit eines Patienten in der Kindernotaufnahme im Krankenhaus Benjamin Franklin? Zu 4.: Siehe Antwort zu 1. 5. Ist die Rettungsstelle für Kinder dort wieder dauerhaft geöffnet? Zu 5.: In der bei der Berliner Feuerwehr für den Rettungsdienst geführten Krankenhausübersicht für Notfallversorgung wird die Fachabteilung Pädiatrie am Campus Benjamin Franklin seit der Version vom 26.05.2015 nicht mehr aufgeführt. Eine Änderung ist nicht vorgesehen. Im Übrigen hat die Charité ein Konzept zur pädiatrischen Notfallversorgung in der Region Südwest vorgelegt. Dies wird derzeit durch den Senat geprüft. Der Senat wird dafür Sorge tragen, dass die umfassende pädiatrische Notfallversorgung in der Region Südwest gewährleistet ist. Berlin, den 18. Dezember 2018 In Vertretung Steffen Krach Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung -