Drucksache 18 / 17 200 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Marcel Luthe (FDP) vom 02. Dezember 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 03. Dezember 2018) zum Thema: Tatsachengrundlagen NO2 und Antwort vom 13. Dezember 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Dez. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Herrn Abgeordneten Marcel Luthe (FDP) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/17200 vom 2. Dezember 2018 über Tatsachengrundlagen NO2 Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: An welchen exakten Standorten in Berlin wurden bzw. werden durch das Land Berlin NO2-Werte mit welchen Geräten (Hersteller und Modellbezeichnung, ggf. Software und Version derselben) in den Jahren 2007 bis heute erhoben? Antwort zu 1: Das Berliner Luftgütemessnetz (BLUME) betreibt derzeit 16 stationäre Messcontainer und an insgesamt 29 Messstellen Passivsammler, an denen Daten für Stickstoffdioxid (NO2) erhoben werden (vgl. auch Antwort 1 zu 18/13941). Außerdem steht ein Messbus zur Verfügung, der zurzeit im Rahmen des Modellversuches Tempo-30-Zone in der Leipziger Straße zur Messung von Stickstoffdioxid zum Einsatz kommt. Von den 16 Messcontainern zur Überwachung der Luftqualität gemäß der 39. BImSchV sind sechs verkehrsnah und jeweils fünf in innerstädtischen Wohngebieten und am Stadtrand platziert. Fast alle Messcontainer werden bereits seit mindestens 2007 am jetzigen Standort betrieben. Ein Container (Mariendorfer Damm 148, Tempelhof- Schöneberg) läuft erst seit 2008 im Routinebetrieb, eine weitere Messstation (Buch) musste im Jahr 2017 zu einem anderen – etwa 300 Meter westlich gelegenen – Standort umgesetzt werden. Alle anderen 14 Messcontainer werden durchgehend seit 2007 am gleichen Standort betrieben. Der Messbus kam im Rahmen von verschiedenen Projekten seit 2007 an folgenden Standorten zur NO2-Messung zum Einsatz: 08/2007-12/2007 Leipziger Str. 20, 10117 Berlin 02/2009-06/2009 Glienicker Weg 102, 12489 Berlin 05/2014-09/2014 Nansenstr. 10, 12047 Berlin 06/2016-12/2016 Invalidenstr./Am Nordbahnhof, 10115 Berlin seit 12/2017 Leipziger Straße 20, 10117 Berlin Außerhalb der genannten Zeiten wurde der Messbus für Testmessungen bzw. Parallelmessungen im Rahmen der Qualitätssicherung eingesetzt oder er stand wegen Wartungsund Reparaturarbeiten bzw. Geräteumrüstung nicht für Messungen zur Verfügung. 2 Im Jahr 2007 waren folgende Messgerätetypen zur kontinuierlichen Bestimmung der Konzentration von Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2) im Berliner Luftgütemessnetz in den Messcontainern bzw. im Messbus im Einsatz: Hersteller: Firma Advanced Pollution Instrumentation/ MLU; Gerätetyp MLU-M200A Hersteller: Firma Horiba, Gerätetyp APNA350 Hersteller: Firma Horiba, Gerätetyp APNA360 Hersteller: Firma Horiba, Gerätetyp APNA370 Alle älteren Gerätetypen wurden seit 2007 sukzessive durch Geräte des Typs APNA370 der Firma Horiba ersetzt, so dass seit Juni 2013 nur noch Geräte diesen Typs eingesetzt werden. Standorte und Zeitpunkt des Typwechsels sind der folgenden Tabelle zu entnehmen: 3 BLUME-Standorte und eingesetzte Messgerätetypen für die Bestimmung von NO und NO2: Gerätetyp am 01.01.2007*) Gerätetypwechsel**) Verkehr Hardenbergplatz 10623 Berlin MLU-M200A 07/2007: APNA360; 07/2012: APNA370 Schildhornstr. 76 12163 Berlin MLU-M200A 06/2011: APNA370 Mariendorfer Damm 148 12107 Berlin seit 2008 APNA360 (01.01.2008) 05/2013: APNA370 Silbersteinstr. 1 12051 Berlin APNA360 02/2012: APNA370 Frankfurter Allee 86b 10247 Berlin APNA360 04/2012: APNA370 Karl-Marx-Straße 76 12043 Berlin APNA360 06/2012: APNA370 Städtischer Hintergrund Limburger/Amrumer Str. 13353 Berlin MLU-M200A 08/2011: APNA370 Belziger Str. 52 10823 Berlin APNA350 07/2007: APNA370 Nansenstr. 10 12047 Berlin MLU-M200A 09/2010: APNA370 Brückenstr. 6 10179 Berlin MLU-M200A 06/2011: APNA360; 03/2013: APNA370 Rheingoldstr./ Königswinterstr. 10318 Berlin MLU-M200A 01/2007: APNA370 Stadtrand Schichauweg 58 12307 Berlin MLU-M200A 01/2007: APNA370 Jagen 91 /Grunewald 13465 Berlin APNA360 04/2013: APNA370 Wiltbergstr. 50 13125 Berlin Containerstandort im Juli 2017 verlegt nach APNA360 Hobrechtsfelder Chaussee 110-113 13125 Berlin seit 27.07.2017 10/2012: APNA370 Müggelseedamm 308 12587 Berlin APNA360 02/2011: APNA370 Jägersteig 1 13465 Berlin MLU-M200A 01/2010: APNA360; 01/2013: APNA370 Sondermessungen Messbus, wechselnder Ort siehe Text APNA360 03/2013: APNA370 *) MC124: Gerätetyp am 01.01.2008; **) angegeben sind jeweils Monat/Jahr des Wechsels und der Gerätetyp, der ab diesem Zeitpunkt im Einsatz war 4 Spezielle Stickstoffdioxid-Passivsammler werden zurzeit im Routinebetrieb an 29 Stellen exponiert. Damit werden die zeitlich hoch aufgelösten Messungen des Containermessnetzes um Zweiwochenwerte für Standorte ergänzt, an denen ansonsten aus Platzgründen keine Messungen durchgeführt werden könnten. Die Aufnahme für die Passivsammler ist dabei so an Straßenlaternen befestigt, dass die freie Anströmbarkeit gesichert ist. Insgesamt 6 Messpunkte befinden sich an Containern des BLUME-Messnetzes, um kontinuierlich den direkten Vergleich mit dem Referenzverfahren durchzuführen und damit auch die Qualität der Passivsammler-Daten zu sichern. Diese Standorte sind in der folgenden Tabelle kursiv gekennzeichnet. Die Passivsammler-Messungen erfolgen in einem photometrischen Laborverfahren nach einer modifizierten Saltzman-Methode, das im BLUME-eigenen Labor durchgeführt wird. Der Passivsammler für Stickstoffdioxid beruht auf dem Prinzip der passiven Diffusion von Stickstoffdioxid-Molekülen an ein absorbierendes Medium. Nach einer Expositionszeit von zwei Wochen wird die Gesamtmenge an Stickstoffdioxid extrahiert und photometrisch bei einer Wellenlänge von 535 Nanometern bestimmt. Straße PLZ Messung erst ab Messung nur bis einschließlich Berliner Allee 118 13088 Schildhornstr. 88 12163 2007 Beusselstr. 66 10553 Potsdamer Str.102 10785 Michael-Brückner-Str. 5 12439 Karl-Marx-Str. 236 12055 2007 Spreestr. 2 12439 2014 Alt Friedrichsfelde 7a 10315 Nansenstr. 10 12047 Frankfurter Allee 86b 10247 Schildhornstr. 76 12163 Silbersteinstr. 1 12051 Karl-Marx-Straße 76 12043 Leipziger Str.32 10117 Kantstr. 117 10627 Hauptstr. 54 10827 Spandauer Damm 103 14059 Gitschiner Str. 97 10969 2007 Hermannstr. 120 12051 Hobrechtsfelder Chaussee 110- 113 13125 Alt Moabit 63 10555 Schloßstr.29 12163 Tempelhofer Damm 148 12099 Sonnenallee 68 12045 Landsberger Allee 6-8 10249 Frankfurter Allee 96 10247 2007 Schnellerstr. 20-21, Laterne 48 12439 2007 Herrmannplatz Laterne 21 12047 Buschkrugallee 8; Laterne 3 12359 Friedrichstr.172; Laterne 156 10117 5 Straße PLZ Messung erst ab Messung nur bis einschließlich Adlergestell (stadtauswärts)/ Köpenicker Str. 12489 2007 Badstr. 67 13357 Mariendorfer Damm 62 12109 2007 Potsdamer Str. 3 10785 2007 Klosterstr. 12; Laterne 24 13581 Zossener Str. 4 10961 2007 Glienicker Weg 110 12489 2008 2010 Eichborndamm 23-25 13403 2008 Spandauer Damm 51 14059 2008 2010 Markgrafendamm 33 10245 2011 Invalidenstraße 30 10115 2015 Kursiv = Standorte an Messcontainern Frage 2: Aus welchen natürlichen und anthropogenen Quellen (bei mehreren Quellen bitte deren Anteil in Prozent angeben) stammt aktuell jeweils das an Berliner Messstationen gemessene Stickstoffdioxid? Antwort zu 2: Natürliche Quellen für Stickoxide sind Blitze bei Gewittern, mikrobielle Prozesse in Böden und natürlich durch Blitzschlag entstandene Waldbrände. Anthropogene Quellen für Stickoxide sind überwiegend Verbrennungsprozesse in Verbrennungsmotoren, Kraftwerken und Hausheizung. In geringem Maße stammen Stickoxide auch aus industriellen Prozessen wie die Salpetersäureherstellung sowie aus der Landwirtschaft durch die Ausbringung von stickstoffhaltigen Düngemitteln auf Böden und deren mikrobielle Umsetzung zu Stickoxiden. Für die Stickstoffdioxidbelastung in Berlin wurden Verursacheranteile für die straßennahen Messstationen für das Jahr 2015 mit Hilfe von Ausbreitungsmodellen auf der Basis von Angaben zum Schadstoffausstoß berechnet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengestellt. Danach ist der Straßenverkehr die mit Abstand wichtigste Quelle. Er verursacht im Mittel 74 % der NO2-Belastung an Hauptverkehrsstraßen. Aus dem in der betrachteten Straße fahrenden Verkehr stammen im Mittel 48 % des NO2 (lokaler Kfz- Zusatzbeitrag), weitere 26 % kommen vom stadtweiten Straßenverkehr, dessen Emissionen sich über Berlin verteilen und den größten Anteil an der NO2-Belastung im städtischen Hintergrund haben. Quellen außerhalb Berlins tragen im Mittel nur 14 % zur NO2-Belastung an Berliner Hauptverkehrsstraßen bei. 6 Tabelle 1: Anteile der Verursacher der NO2-Belastung an verkehrsnahen Messstationen Messstation Standort lokaler Kfz- Zusatzbeitrag Kfz-Verkehr städt. Hintergrund Flugverkehr Hausbrand (GHD) Industrie Baustellen Bio-gen Off-road Schienenverkehr Schiffsverkehr Regionaler Hintergrund MC117 Schildhornstr. 76 56,7% 21,4% 0,3% 3,8% 1,1% 1,8% 0,1% 0,4% 0,1% 0,2% 14,0% MC124 Mariendorfer Damm 148 53,9% 21,4% 0,3% 3,7% 1,4% 1,6% 0,1% 0,8% 0,1% 0,2% 16,5% MC143 Silbersteinstr. 1 43,9% 28,5% 0,5% 4,5% 2,9% 1,9% 0,1% 1,3% 0,1% 0,4% 15,9% MC174 Frankfurter Allee 86 b 42,9% 27,7% 0,6% 5,0% 3,1% 3,6% 0,1% 0,7% 0,6% 0,8% 14,9% MS501 Berliner Allee 118 46,6% 26,0% 0,8% 3,8% 2,0% 4,2% 0,2% 0,5% 0,3% 0,6% 14,9% MS504 Beusselstr. 66 54,4% 20,8% 0,7% 3,5% 2,3% 5,7% 0,1% 0,4% 0,3% 1,2% 10,6% MS505 Potsdamer Str. 102 54,8% 23,9% 0,4% 3,6% 1,3% 3,3% 0,1% 0,6% 0,1% 0,7% 11,3% MS507 Michael Brückner Str. 5 33,5% 30,9% 0,8% 4,1% 4,2% 3,5% 0,2% 0,9% 0,3% 0,6% 21,0% MS514 Alt Friedrichsfelde 8a 51,1% 24,8% 0,6% 3,1% 2,5% 2,7% 0,1% 0,5% 0,8% 0,5% 13,3% MS525 Leipziger Str. 32 65,6% 18,4% 0,3% 2,0% 1,2% 2,7% 0,1% 0,4% 0,1% 0,9% 8,4% MS528 Kantstr. 117 40,5% 32,3% 0,4% 4,6% 2,0% 4,5% 0,1% 0,4% 0,3% 0,5% 14,3% MS530 Hauptstr.54 50,6% 28,6% 0,2% 4,1% 1,3% 1,9% 0,1% 0,5% 0,1% 0,3% 12,3% MS531 Spandauer Damm 103 50,2% 30,0% 0,5% 2,5% 1,8% 3,1% 0,1% 0,3% 0,3% 0,4% 10,8% MS533 Hermannstr. 120 60,1% 19,4% 0,3% 3,2% 2,1% 1,3% 0,1% 0,8% 0,1% 0,3% 12,3% MS537 Alt Moabit 63 55,8% 21,0% 0,6% 3,0% 2,1% 4,3% 0,1% 0,4% 0,2% 2,0% 10,6% MS539 Schloßstr. 29 41,5% 31,8% 0,3% 4,6% 1,2% 2,1% 0,1% 0,6% 0,1% 0,3% 17,3% MS542 Tempelhofer Damm 148 49,6% 26,1% 0,3% 4,1% 2,1% 1,7% 0,1% 0,7% 0,1% 0,3% 14,9% MS545 Sonnenallee 68 49,8% 24,4% 0,4% 4,9% 2,1% 2,0% 0,1% 0,8% 0,1% 0,5% 14,8% MS547 Landsberger Allee 6-8 41,3% 30,2% 0,7% 3,8% 2,1% 4,4% 0,1% 0,6% 0,3% 1,4% 15,0% MS555 Hermannplatz, Laterne 21 56,5% 21,4% 0,4% 4,1% 1,7% 1,8% 0,1% 0,7% 0,1% 0,5% 12,7% MS562 Friedrichstr. 172 27,1% 37,6% 0,7% 4,3% 2,6% 6,1% 0,1% 0,8% 0,3% 2,6% 17,8% MS576 Spandau, Klosterstr. 12 62,3% 16,7% 0,5% 2,9% 1,9% 1,7% 0,2% 0,3% 0,3% 0,5% 12,7% MS579 Eichborndamm 23-25 33,0% 29,1% 10,4% 4,7% 2,6% 2,9% 0,2% 0,7% 0,2% 0,5% 15,7% MS581 Markgrafendamm 6 35,1% 32,9% 0,6% 4,1% 2,9% 3,4% 0,2% 0,9% 0,4% 1,5% 18,1% Mittelw. 48,2% 26,1% 0,9% 3,8% 2,1% 3,0% 0,1% 0,6% 0,2% 0,7% 14,2% Min 27,1% 16,7% 0,2% 2,0% 1,1% 1,3% 0,1% 0,3% 0,1% 0,2% 8,4% Max 65,6% 37,6% 10,4% 5,0% 4,2% 6,1% 0,2% 1,3% 0,8% 2,6% 21,0% 7 Frage 3: Welche durchschnittlichen NO2-Werte wurden in den Jahren 2005 bis heute jeweils jährlich in der Leipziger Straße in Mitte (bzw. der nächstgelegenen Station) gemessen? Antwort zu 3: Für den Probenahmepunkt in der Leipziger Straße 32 wurden mittels Passivsammlern seit 2005 folgende NO2-Jahresmittelwerte in Mikrogramm pro Kubikmeter bestimmt: 2005 67 2006 82 2007 80 2008 76 2009 79 2010 67 2011 77 2012 77 2013 79 2014 69 2015 73 2016 66 2017 63 Frage 4: Ist dem Senat das Gutachten des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI zum Zielkonflikt zwischen Feinstaubminderung und Stickstoffdioxidreduzierung und den Auswirkungen von Tempo-30-Zonen auf Feinstaub- und NO2-Emissionen aus Oktober 2011 bekannt? Antwort zu 4: Das Gutachten ist dem Senat bekannt. Es wurde im Auftrag der IHK Ulm erstellt, um gegen die Umweltzone in Ulm zu argumentieren. Die Wirkung von Tempo 30 wird in dem Gutachten nicht behandelt. Der in dem Gutachten dargestellte Zielkonflikt zwischen der Reduzierung von motorbedingten Feinstaubpartikeln und Stickoxiden ist nur zutreffend für die Rohemissionen eines Dieselmotors. Durch den Einsatz von modernen Abgasnachbehandlungssystemen können heute technisch sowohl Partikel als auch Stickoxide gleichzeitig wirksam um über 90 % reduziert werden. Dies wird in dem Gutachten nicht berücksichtigt. Frage 5: Trifft es zu, dass das Berliner Verwaltungsgericht mit Urteil vom 09.10.2018 entschieden habe, es müssten an acht Berliner Straßen Fahrverbote eingeführt werden? Wie genau lautet der Tenor der Entscheidung? Antwort zu 5: Ja. 8 Der Tenor der Entscheidung lautet: „Das Verfahren wird eingestellt, soweit der Kläger die Klage zurückgenommen hat. Der Beklagte wird verurteilt, den Luftreinhalteplan für Berlin bis zum 31. März 2019 so fortzuschreiben, dass dieser - unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zur Notwendigkeit der Anordnung von streckenbezogenen Fahrverboten - die erforderlichen Maßnahmen zur schnellstmöglichen Einhaltung des über ein Kalenderjahr gemittelten Grenzwertes für NO2 i. H. v. 40 μg/Kubikmeter im Stadtgebiet Berlin enthält. Die Gerichtskosten tragen der Kläger und der Beklagte je zur Hälfte, ihre außergerichtlichen Kosten tragen die Beteiligten jeweils selbst. Die Berufung wird zugelassen.“ Frage 6: Welcher Teil einer verwaltungsgerichtlichen Entscheidung (Tenor, Tatbestand, Gründe) erwächst in Rechtskraft? Antwort zu 6: Die Bestandskraft eines Urteils erstreckt sich nicht nur auf den Tenor der Entscheidung, sondern auch auf den Tatbestand und die Entscheidungsgründe, soweit diese - wie hier - den Streitgegenstand und die Entscheidung des Gerichts hierüber bestimmen. Berlin, den 13.12.2018 In Vertretung Stefan Tidow Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz