Drucksache 18 / 17 221 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Maren Jasper-Winter (FDP) vom 03. Dezember 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 05. Dezember 2018) zum Thema: Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter von Girlsatec und ihr Erfolg und Antwort vom 18. Dezember 2018 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Dez. 2018) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Frau Abgeordnete Dr. Maren Jasper-Winter (FDP) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/17221 vom 03.12.2018 über Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter von Girlsatec und ihr Erfolg ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Schulen haben im Schuljahr 2017/2018 am Projekt „girlsatec“ teilgenommen? Wie viele Schulen haben in den vergangenen fünf Jahren teilgenommen? Zu 1.: Die Anzahl der teilnehmenden Schulen wurde nicht nach Schuljahren, sondern nach Kalenderjahren erfasst. Danach ergibt sich folgende Übersicht: 02.01.2013 bis 31.12.2014: 41 Schulklassenbesuche (die Anzahl der Schulen wurde in 2014 nicht erfasst) 01.01.2015 bis 31.12.2016: 31 Schulen 01.01.2017 bis 31.12.2017: 26 Schulen 01.01.2018 bis 01.12.2018: 44 Schulen 2. Welche Veranstaltungen werden von „girlsatec“ und den Ausbildungsbotschafterinnen an Schulen und besonders für Schülerinnen durchgeführt und welche Zielsetzungen werden dabei verfolgt? 2 Zu 2.: Folgende Veranstaltungen wurden durchgeführt: Technik Camps (5 Tage in den Schulferien. Zum Angebot zählen: Bauen eines Solarfliegers, Löten, Betriebsbesichtigung, Projektvorstellung, Besichtigung eines Betriebes/Verbundunternehmen) Löt-Arbeitsgruppen Schulklassenbesuche Teilnahme an Berufsmessen Girl´s Day (Würfel löten, Programmieren mit Arduino, Betriebsbesichtigung, Projektvorstellung, Rundgang bei einem Betrieb) Praxisworkshops an Schulen Betriebsbesichtigungen Berufevorstellungen Tag der offenen Tür Praxistage Bewerberinnentage Dabei werden folgende Ziele verfolgt: jüngere Schülerinnen (ab 5. Klasse) für Technik zu begeistern bzw. das Interesse an Technik zu wecken sowie die traditionellen Rollenbilder und Klischees zu durchbrechen ältere Schülerinnen (ab der 7. Klasse) für eine gewerblich-technische Ausbildung zu begeistern und die Vorbilder und Vorteile aufzuzeigen Erweiterung des Spektrums bei der Berufswahl Vorstellung von attraktiven technischen Berufen für Mädchen und junge Frauen Schaffung von Möglichkeiten, sich praktisch auszuprobieren, u. a. im Rahmen von girlsatec-technik-camps oder dem Girl´s Day) Eltern darüber aufzuklären, welche Chancen in technischen Berufen für ihre Töchter bestehen Anstreben eines Mentalitätswechsels in Bezug auf traditionell verankerte Berufsbilder Unterstützung in der Öffentlichkeit 3. Wie viele Schülerinnen wurden dabei bisher angesprochen bzw. haben an den einzelnen Angeboten durch „girlsatec“ teilgenommen (bitte Teilnehmerzahlen für die vergangenen fünf Jahre aufschlüsseln)? a. Wie viele Veranstaltungen wurden 2017/2018 durchgeführt? b. Wie viele Veranstaltungen wurden in den vergangenen fünf Jahren durchgeführt? Zu 3.: Ein wichtiger Bereich im Aufgabengebiet von girlsatec sind Schulbesuche. Die entsprechenden Veranstaltungen finden im Normalfall im Klassenverbund statt, an dem auch Schüler teilnehmen. Erst ab 2018 wird hier die Anzahl der Schülerinnen explizit erfasst. Bis einschließlich 2017 sind bei den Teilnehmenden im Rahmen von Schulklassenbesuchen insofern auch Schüler enthalten. 01.01.2018 – 01.12.2018: 1.708 erreichte Schülerinnen 3 01.01.2017 – 31.12.2017: 734 erreichte Schülerinnen/Schüler 01.01.2015 - 31.12.2016: 668 erreichte Schülerinnen/Schüler 02.01.2013 - 31.12.2014: 3.090 erreichte Schülerinnen/Schüler, hauptsächlich bei Messen Zu 3 a.: Im Zeitraum 1.1.2018 bis 1-12-2018 wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: 36 Schulklassenbesuche in den Schulen 31 Betriebsrundgänge im ABB Ausbildungszentrum 12 Aktivitäten zur Berufsorientierung 8 Elternabende 11 Messen 4 Technik Camps Wöchentliche Löt-AGn 2 Tag der offenen Tür girlsatec day 2 Lehrer*innenwerkstätten Girls‘ Day 14 Botschafterinnentreffen 17 sonstige Veranstaltungen Zu 3 b.: Im Zeitraum vom 01.01.2017 – 31.12.2017 wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: 7 Schulklassenbesuche in Schulen 22 Schulklassenbesuche im ABB Ausbildungszentrum 5 Berufsmessen 4 Technik Camps Tag der offenen Tür Girls‘ Day Aktivitäten des ABB zur Berufsorientierung Im Zeitraum vom 01.01.2015 - 31.12.2016 wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: 4 Betriebsrundgänge 21 Schulklassenbesuche 5 Löt-Workshops 11 Berufsmessen Parents day 8 Technik Camps 3 Girls‘ Day 4 Im Zeitraum vom 02.01.2013 - 31.12.2014 wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: 5 Technik Camps 41 Schulklassenbesuche 11 Berufsmessen 4. Wie viele Ausbildungsbotschafterinnen nehmen am Projekt „girlsatec“ teil? Wie hat sich diese Zahl in den vergangenen fünf Jahren entwickelt? Zu 4.: In 2013 und 2014 insgesamt: 20 In 2015 und 2016 insgesamt: 27 In 2017 insgesamt: 28 In 2018 insgesamt: 36 5. Wie häufig wurden in Schuljahr 2017/2018 durch „girlsatec“ Schulbesuche durchgeführt? a. Wie viele Veranstaltungen wurden in den vergangenen fünf Jahren durchgeführt? b. Wie viele Schülerinnen nahmen dabei durchschnittlich an einer solchen Veranstaltung teil (bitte für alle fünf Jahre aufschlüsseln)? Zu 5.: 01.01.2018 – 01.12.2018 - 36 Schulklassenbesuche (durchmischte Klassen) 01.01.2017 – 31.12.2017: - 7 Schulklassenbesuche (durchmischte Klassen) 01.01.2015 - 31.12.2016: - 21 Schulklassenbesuche (durchmischte Klassen) 02.01.2013 - 31.12.2014: - 41 Schulklassenbesuche (durchmischte Klassen) Zu 5 a.: Siehe Antwort zu den Fragen 3 a und 3 b Zu 5 b.: Die Schulbesuche finden im Normalfall im Klassenverbund statt, an dem auch Schüler teilnehmen. Eine explizite Erfassung der teilnehmenden Schülerinnen erfolgt erst ab dem Jahr 2018. Hier wurden bei insgesamt 36 Schulklassenbesuchen 448 Schülerinnen erreicht. Dies sind durchschnittlich 12,44 Schülerinnen pro Schulklassenbesuch. Für den Zeitraum bis einschließlich 2017 liegt eine entsprechende Auswertung nicht vor. 6. Wie wird das Projekt konkret durch die Senatsverwaltung Integration, Arbeit und Soziales gefördert? Wie hoch sind die finanziellen Mittel, die hierfür aufgewandt werden? 5 Zu 6.: Das Projekt wird durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales aus dem Kapitel 1140, Titel 683 33 finanziert. Für den Zeitraum vom 01.01.2018 bis 31.12.2019 wurden mit Bescheid vom 23.02.2018 insgesamt 444.012,22 € bewilligt, davon 222.806,11 € für das Haushaltsjahr 2018 und 221.206,11 € für das Haushaltsjahr 2019. 7. Plant der Senat die Ausweitung des Projekts „girlsatec“ auf weitere Berliner Schulen in den kommenden Jahren? Zu 7.: Ein Ziel von girlsatec besteht darin, im Rahmen der Möglichkeiten möglichst viele Schulen und Schülerinnen zu erreichen. Dazu finden auch ständig Gespräche mit Schulen statt, die bisher noch nicht am Projekt teilgenommen haben. Wie der Antwort auf Frage 1 zu entnehmen ist, ist die Zahl der teilnehmenden Schulen in den letzten Jahren gestiegen. Die Beteiligung weiterer Schulen ist möglich, solange darunter die Qualität nicht leidet. Ob girlsatec in den folgenden Jahren ggf. mit erweitertem Umfang fortgeführt werden kann, hängt auch davon ab, ob im Haushalt entsprechende Mittel verfügbar sind. 8. Wie evaluiert der Senat die Erfolge des Projekts? Hat der Senat konkrete Zahlen, wie viele Teilnehmerinnen einer Veranstaltung im Anschluss eine technische Ausbildung besuchten bzw. einen solchen Besuch planen? Zu 8.: Es gibt keine externe Evaluation zu dem Projekt. Die Bewertung und Qualitätskontrolle erfolgt im Rahmen regelmäßiger Austausche und Berichte. Informationen über die berufliche Entwicklung gibt es nur zu den Teilnehmerinnen der Technik Camps. Von den bisher 66 Teilnehmerinnen an den Technik Camps ist von 25 Teilnehmerinnen bekannt, dass sie eine gewerblich-technische Ausbildung begonnen haben. Für Schülerinnen, die über Messen, Schulbesuche, Betriebsbesichtigungen u. ä. erreicht wurden, liegen keine Informationen über deren beruflichen Werdegang vor. Berlin, den18. Dezember 2018 In Vertretung Alexander F i s c h e r _____________________________ Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales