Drucksache 18 / 17 524 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Maja Lasić (SPD) vom 11. Januar 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 16. Januar 2019) zum Thema: Studienfahrten der Berliner Lehrkräfte nach Polen und Antwort vom 24. Januar 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. Jan. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Frau Abgeordnete Dr. Maja Lasić (SPD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/17 524 vom 11. Januar 2019 über Studienfahrten der Berliner Lehrkräfte nach Polen ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1) Abgeordnetenhaus-Beschluss 86/40/30 fordert den Senat auf, regelmäßige Studienfahrten nach Polen in sein Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte aufzunehmen. Fanden bzw. finden diese in den vergangenen Jahren und zurzeit statt? a) Wenn ja, wie oft wurden diese in den vergangenen fünf Schuljahren durchgeführt und wie viele Berliner Lehrkräfte nahmen daran teil (bitte jeweils nach Schuljahr aufschlüsseln)? b) Wenn nein, aus welchen Gründen wurden sie eingestellt? 2) Sollen derartige Fortbildungsreisen künftig wieder stattfinden? Wenn ja: a) Ab wann sollen derartige Fahrten stattfinden und wie viele Lehrkräfte können daran jährlich teilnehmen? b) In wessen Verantwortung soll die Durchführung dieser Reisen liegen? Welche Rolle übernimmt das LISUM? c) Bezieht der Senat bei der Planung der Fortbildungsreisen für Lehrerinnen und Lehrer nach Polen die Zusammenarbeit mit nicht-kommerziellen Partnern (Vereinen, Stiftungen, etc.) in die Überlegungen mit ein? d) Wenn keine Wiederaufnahme geplant ist, welche Gründe liegen dafür vor? 3) Gemäß der Drucksache 16/ 13 214 „können Lehrkräfte des Landes Berlin grundsätzlich am Fortbildungsprogramm des europäischen COMENIUS-Projekts, organisiert über den pädagogischen Austauschdienst der KMK teilnehmen“. Wie viele Berliner Lehrkräfte haben in den vergangenen fünf Schuljahren an einer derartigen Fortbildung in Polen teilgenommen (bitte jeweils nach Schuljahr und Fortbildung/Projekt aufschlüsseln)? Zu 1., 2. und 3.: Mobilitäten von Berliner Lehrkräften nach Polen zum Zweck der Fortbildung werden überwiegend im Rahmen „Erasmus+“ durchgeführt. Erasmus+ ist das EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport. Es löste im Jahr 2014 das EU-Programm für Lebenslanges Lernen (COMENIUS war ein Bestandteil davon.) ab. Dieses wird weiterhin vom Pädagogischen Austauschdienst der KMK (PAD) betreut: Dabei werden einerseits regelmäßig Tagungen und Seminare in den EU-Mitgliedsstaaten angeboten, um Lehrkräfte und andere Fachkräfte im Bereich Schulbildung fortzubilden. Andererseits haben Lehrkräfte die Möglichkeit, sich mehrmals im Jahr für sogenannte „Mobilitätsprojekte für Schulpersonal - Europäische Fortbildungen“ zu bewerben. Darüber hinaus haben Berliner Lehrkräfte die Möglichkeit an bilateralen Fachprogrammen verschiedener Organisationen, beispielsweise des Deutsch-Polnischen Jugendwerks teilzunehmen und in diesem Zusammenhang Fortbildungen zu absolvieren . Im Gegensatz zu Schüler-, Gedenkstätten- und Erinnerungsfahrten ist bei diesen Organisationen wie auch im Land Berlin, keine Erhebung von Einzelmobilitäten von Lehrkräften aufgrund der jeweiligen Förderprogrammstrukturen und – umsetzungen möglich. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie engagiert sich durchgehend in der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit. In diesem Kontext erfolgen kontinuierlich verschiedene Aktivitäten, u. a. ein Erasmus+-Projekt für Lehrkräfte aus Berlin und Warschau zur interkulturellen Kompetenzförderung, ein digitales eTwinning-Seminar (eine Programmlinie von Erasmus+) für Berliner Lehrkräfte zur Vorbereitung einer Kooperation mit Warschauer Schulen sowie ein eTwinning-Seminar im Rahmen des Weimarer Dreiecks. Zurzeit wird weiterer fachlicher Austausch von Lehrkräften beider Länder im Rahmen der Oder-Partnerschaft sowie der Städtepartnerschaft Berlin- Warschau geplant. Hierbei werden auch nicht-kommerzielle Partner berücksichtigt und bei Bedarf einbezogen. Weitere Fortbildungen werden mit polnischen Partnern direkt auf schulischer Ebene bedarfsgerecht und flexibel geplant. Diese Projekte werden u. a. auch über Erasmus + beantragt. Da Erasmus+ auch die berufliche Bildung einschließt, werden bei einer Analyse der bewilligten Projekte in der Programmlinie „Mobilitätsprojekte für Schulpersonal - Europäische Fortbildungen“ sowohl Berliner Lehrkräfte an allgemein bildenden als auch beruflichen Schulen erfasst: Demnach wurden von 2014 bis 2018 insgesamt 13 Projekte von Berliner Schulen bzw. der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie koordiniert. Hinzu kommen 31 Projekte mit polnischer Beteiligung , an denen Berliner Lehrkräfte teilnahmen, die jedoch von Partnereinrichtungen in anderen Mitgliedstaaten koordiniert werden: Jahr Europäische Fortbildungen mit Polen („Leitaktion 1“ in Erasmus +), koordiniert von Berliner Einrichtungen Europäische Fortbildungen mit Polen („Leitaktion 1“ in Erasmus +), Teilnahme von Berliner Lehrkräften 2014 2 2 2015 5 3 2016 11 2 2017 4 3 2018 9 3 Detailinformationen (z. B. Anzahl der Berliner Teilnehmenden) unterliegen dem Datenschutz und werden nicht von der Europäischen Kommission veröffentlicht. Das LISUM ist ausschließlich für die regionale Fort- und Ausbildung von Multiplikatoren zuständig. Berlin, den 24. Januar 2019 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie