Drucksache 18 / 17 710 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tommy Tabor (AfD) vom 29. Januar 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 30. Januar 2019) zum Thema: Berlin: Unterhaltsvorschuss und Antwort vom 13. Februar 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 18. Feb. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Herrn Abgeordneten Tommy Tabor (AfD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/17710 vom 29. Januar 2019 über Berlin: Unterhaltsvorschuss Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Vorbemerkung des Abgeordneten: Auf der Homepage https://www.berlin.de/sen/jugend/familie-und-kinder/finanzielleleistungen /unterhaltsvorschuss/ des Landes Berlin heisst es: Kein Kind soll in Not geraten. Bei alleinerziehenden Eltern springt die Unterhaltsvorschusskasse ein, wenn der andere Elternteil für das Kind nicht ausreichend sorgt oder sorgen kann. In diesem Fall wird Ihrem Kind vom Staat ein Vorschuss gezahlt. 1. In welchem Umfang zahlte das Land Berlin an wie viele Kinder von 2016 bis 2018 Unterhaltsvorschüsse? (Bitte nach Bezirken aufschlüsseln) Zu 1.: Die Zahl der Kinder, die im Land Berlin in den Jahren 2016 bis 2018 Unterhaltsleistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) zu den Stichtagen am 31.12. eines jeden Jahres erhalten haben und deren Umfang, ist in den folgenden Tabellen A bis C dargestellt . - - 2 Tabelle A Jahr 2016 Tabelle B Jahr 2017 Kinder im Bezug von Unterhaltsvorschuss /Jahr ./. Ausgaben Anzahl der Kinder als Leistungsempfänger am 31.12.2017 Leistungsausgaben im Jahr 2017 Bundes- und Landesanteil Charlottenburg-Wilmersdorf 1.772 3.713.069 Euro Friedrichshain-Kreuzberg 1.787 3.907.292 Euro Lichtenberg 4.452 8.724.324 Euro Marzahn-Hellersdorf 5.008 9.924.696 Euro Mitte 2.105 4.791.989 Euro Neukölln 2.462 5.446.675 Euro Pankow 2.640 5.485.630 Euro Reinickendorf 2.484 5.289.404 Euro Spandau 2.662 5.721.346 Euro Steglitz-Zehlendorf 1.320 3.096.437 Euro Treptow-Köpenick 1.705 3.712.754 Euro Tempelhof-Schöneberg 2.130 4.985.441 Euro Berlin gesamt 30.527 64.772.057 Euro Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, UVG-Statistiken 2016 bis 2018 Kinder im Bezug von Unterhaltsvorschuss /Jahr /Ausgaben Anzahl der Kinder als Leistungsempfänger am 31.12.2016 Leistungsausgaben im Jahr 2016 Bundes- und Landesanteil Charlottenburg-Wilmersdorf 1.610 3.052.271 Euro Friedrichshain-Kreuzberg 1.587 3.247.792 Euro Lichtenberg 3.044 6.067.274 Euro Marzahn-Hellersdorf 4.215 7.736.632 Euro Mitte 2.013 4.703.805 Euro Neukölln 2.097 4.852.799 Euro Pankow 2.076 4.291.981 Euro Reinickendorf 2.230 4.861.171 Euro Spandau 2.601 5.382.722 Euro Steglitz-Zehlendorf 1.353 2.852.780 Euro Treptow-Köpenick 1.647 3.372.095 Euro Tempelhof-Schöneberg 2.158 4.931.427 Euro Berlin gesamt 26.631 55.352.749 Euro Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, UVG-Statistiken 2016 bis 2018 - - 3 Tabelle C Jahr 2018 Kinder im Bezug von Unterhaltsvorschuss /Jahr ./. Ausgaben Anzahl der Kinder als Leistungsempfänger am 31.12.2018 Leistungsausgaben im Jahr 2018 Bundes- und Landesanteil Charlottenburg-Wilmersdorf 2.533 7.373.670 Euro Friedrichshain-Kreuzberg 2.617 7.973.752 Euro Lichtenberg 5.426 14.700.840 Euro Marzahn-Hellersdorf 6.638 17.906.744 Euro Mitte 3.498 9.402.578 Euro Neukölln 3.871 11.348.369 Euro Pankow 3.952 11.753.034 Euro Reinickendorf 3.498 9.795.462 Euro Spandau 3.789 10.669.584 Euro Steglitz-Zehlendorf 2.311 7.258.129 Euro Treptow-Köpenick 2.695 8.672.988 Euro Tempelhof-Schöneberg 2.884 8.344.465 Euro Berlin gesamt 43.712 125.199.615 Euro Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, UVG-Statistiken 2016 bis 2018 2. Wie hoch waren die Ausgaben von 2016 – 2018? (Bitte aufschlüsseln nach Gesamtausgaben, Landes- und Bundesmittel) Zu 2.: In der folgenden Tabelle werden die Leistungsausgaben nach dem UVG für die Jahre 2016 bis 2018 aufgeschlüsselt nach dem Anteil des Landes Berlin, dem Bundesanteil und den Gesamtausgaben: Jahr Landesanteil in Euro Bundesanteil in Euro Gesamt in Euro 2016 36.901.833 18.450.916 55.352.749 2017 41.130.257 23.641.800 64.772.057 2018 75.119.769 50.079.846 125.199.615 Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, UVG-Statistiken 2016 bis 2018 Die Leistungsausgaben nach dem UVG waren zwischen Bund und Ländern nach § 8 UVG bis zum 30.06.2017 im Verhältnis ein Drittel (Bund) zu zwei Drittel (Länder) aufgeteilt. Seit dem 01.07.2017 beträgt das Verhältnis 40 Prozent zu 60 Prozent. 3. Wie hoch sind die Rückholquoten? (Bitte nach Bezirken und 2016 – 2018 aufschlüsseln) Zu 3.: Es wird auf die Antwort zu den Fragen 8. und 8a. der Schriftlichen Anfrage Nr. 18/17419 vom 08. Januar 2019 verwiesen. - - 4 4. Wie viele Anträge sind derzeit noch in Bearbeitung? (Bitte nach Bezirken aufschlüsseln) Zu 4.: Die von den Bezirken zum Stichtag 31.12.2018 gemeldeten Zahlen der sich noch in Bearbeitung befindlichen Anträge bzw. Erstattungsansprüche anderer Sozialleistungsträger je Bezirk können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden. Bezirk in Bearbeitung befindliche bzw. zu bearbeitende UV-Anträge (Stichtag: 31.12.2018) Mitte 1.498 Friedrichshain-Kreuzberg 489 Pankow 700 Charlottenburg-Wilmersdorf 339 Spandau 1.537 Steglitz-Zehlendorf 347 Tempelhof-Schöneberg 3.679 Neukölln 713 Treptow-Köpenick 777 Marzahn-Hellersdorf 421 Lichtenberg 251 Reinickendorf 1.408 Land Berlin 12.159 Quelle: Angabe der Berliner Jugendämter (Bezirksabfrage); Aufbereitung: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie 5. Wie ist die aktuelle Personalsituation in den bezirklichen Unterhaltsvorschussstellen und wie hat sich diese seit 2016 verändert? (Bitte nach Bezirken aufschlüsseln und begründen) 6. Wie viele Stellen sind in den Unterhaltsvorschussstellen derzeit unbesetzt? 6.1. Wann werden alle Stellen besetzt sein? Zu 5. bis 6.1.: Regelhafte Erhebungen zum Personalbestand in den Unterhaltsvorschussstellen werden von der für Familie zuständigen Senatsverwaltung nicht durchgeführt. Die nachfolgenden Angaben zur Personalausstattung nach finanzierten, besetzten und unbesetzten Stellen in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) zu den Stichtagen 31.12.2017 und 31.12.2018 wurden im Rahmen von gesonderten Einzelabfragen der bezirklichen Jugendämter erhoben. Der Personalbestand in den Unterhaltsvorschussstellen der Berliner Jugendämter zum Jahresende 2017 und 2018 ist in folgender Tabelle dargestellt. - - 5 UVG-Personal zum 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 Bezirk finanzierte Stellen (ohne Leitung) (in VZÄ) besetzte Stellen (in VZÄ) unbesetzte Stellen (in VZÄ) finanzierte Stellen (ohne Leitung) (in VZÄ) besetzte Stellen (in VZÄ) unbesetzte Stellen (in VZÄ) Mitte 25,5 19,4 6,1 25,8 22,6 3,1 Friedrichshain-Kreuzberg 14,9 11,9 3,0 14,9 14,9 0,0 Pankow 22,3 22,8 -0,5 22,8 22,8 0,0 Charlottenburg-Wilmersdorf 16,6 11,6 5,0 22,0 15,0 7,0 Spandau 20,0 15,1 4,9 23,8 20,0 3,8 Steglitz-Zehlendorf 15,6 12,6 3,0 15,6 14,6 1,0 Tempelhof-Schöneberg 20,5 10,8 9,8 20,8 20,8 0,0 Neukölln 24,0 21,3 2,7 23,0 21,2 1,8 Treptow-Köpenick 18,0 15,0 3,0 19,0 18,0 1,0 Marzahn-Hellersdorf 22,0 18,5 3,5 24,0 24,0 0,0 Lichtenberg 24,0 21,0 3,0 25,0 22,0 3,0 Reinickendorf 17,9 14,9 3,0 16,0 16,0 0,0 Land Berlin 241,2 194,7 46,5 252,6 231,9 20,7 Quelle: Angabe der Berliner Jugendämter (Bezirksabfrage); Aufbereitung: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Innerhalb eines Jahres konnte die Anzahl der unbesetzten Stellen von 46,5 VZÄ auf 20,7 VZÄ mehr als halbiert werden. Der Senat erwartet, dass sich mit Abschluss von noch laufenden bezirklichen Stellenbesetzungsverfahren ein positiver Effekt bei der Antragsbearbeitung entfalten wird. 7. Wie viele Sprechstunden mussten in den Jahren 2014 – 2018 ausfallen? (Bitte nach Bezirken aufschlüsseln) Zu 7.: Es findet keine statistische Erfassung eines Ausfalls von Sprechstunden statt. Alle Bezirke bieten wöchentlich Termine zur Beratung und Antragsstellung bzgl. des Unterhaltsvorschusses an. In Fällen längerer betriebsbedingter Schließzeiten, wie z.B. bei einer EDV- Umstellung, wird ein Notfalldienst organisiert. Berlin, den 13. Februar 2019 In Vertretung Sigrid Klebba Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie