Drucksache 18 / 17 763 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (LINKE) vom 04. Februar 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. Februar 2019) zum Thema: Straßenverkehrsunfälle in Marzahn-Hellersdorf (II) und Antwort vom 17. Februar 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Feb. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Seite 1 von 7 Senatsverwaltung für Inneres und Sport Herrn Abgeordneten Kristian Ronneburg (LINKE) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/17763 vom 04. Februar 2019 über Straßenverkehrsunfälle in Marzahn-Hellersdorf (II) ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Vorbemerkung: Für das Jahr 2018 liegen valide Daten bisher nur für den Zeitraum Januar bis November vor. 1. Wie viele Straßenverkehrsunfälle hat es insgesamt im Jahr 2018 im Bezirk Marzahn-Hellersdorf gegeben (bitte aufgliedern nach Unfällen insgesamt, Unfällen mit Personenschaden, Unfällen nur mit Sachschaden, davon schwerwiegenden Unfällen mit Sachschaden i.e. Sinne, sonstigen Unfällen unter dem Einfluss berauschender Mittel sowie sonstigen Sachschadensunfällen)? Zu 1.: Die Daten können der nachstehenden Tabelle entnommen werden: Verkehrsunfälle (VU) insgesamt 6.323 davon VU mit Getöteten 0 VU mit Schwerverletzten 127 VU mit Leichtverletzten 502 Schwere VU mit Sachschaden (auch unter Alkohol) 63 VU unter dem Einfluss berauschender Mittel 56 Sonstige Sachschadensunfälle 5.575 Stand: 05.02.2019 2. Wie viele Verunglückte hat es bei diesen Straßenverkehrsunfällen im Jahr 2018 insgesamt gegeben? Wie viele der Verunglückten wurden getötet; wie viele verletzt? Zu 2.: Die Daten können der nachstehenden Tabelle entnommen werden: Seite 2 von 7 Verunglückte insgesamt 758 davon getötet 0 schwerverletzt 138 leichtverletzt 620 Stand: 05.02.2019 3. Welche Straßenabschnitte bzw. Kreuzungsbereiche waren im Jahr 2018 im Bezirk Marzahn- Hellersdorf diejenigen mit den höchsten Unfallzahlen (bitte aufgliedern in absteigender Unfallzahl pro Standort)? Zu 3.: Aufgrund der Vielzahl der Unfallörtlichkeiten werden die ersten fünfzig in absteigender Unfallzahl dargestellt. Sie können der nachstehenden Tabelle entnommen werden. Rhinstraße / Landsberger Allee 90 Alt-Biesdorf / Köpenicker Straße / Blumberger Damm 55 Weißenhöher Straße 88 41 Landsberger Allee / Blumberger Damm 40 Allee Der Kosmonauten / Landsberger Allee / Raoul-Wallenberg-Straße 37 Ahrensfelder Chaussee / Märkische Allee 31 Marzahner Promenade 1a 28 Alt-Biesdorf / Grabensprung / Oberfeldstraße 27 Mehrower Allee 22 25 Marzahner Promenade / Märkische Allee 24 Allee Der Kosmonauten / Allee Der Kosmonauten 24 Warener Straße / Rapsweg / Blumberger Damm 23 Landsberger Allee / Märkische Allee 23 Alt-Mahlsdorf / Hönower Straße / Hultschiner Damm 23 Alt-Mahlsdorf / Landsberger Straße / Pilgramer Straße / Straße 61 23 Eisenacher Straße / Gothaer Straße 23 Janusz-Korczak-Straße / Lil-Dagover-Gasse / Stendaler Straße 23 Marzahner Promenade 30 22 Dahmeweg / Märkische Allee / Poelchaustraße 21 Allee Der Kosmonauten / Märkische Allee 21 Alt-Kaulsdorf / Chemnitzer Straße / Dorfstraße 20 Märkische Spitze 15 19 Alt-Biesdorf / Märkische Allee 19 Bruno-Baum-Straße / Marzahner Promenade / Landsberger Allee 19 Pyramidenring / Landsberger Allee 18 Rhinstraße / Allee Der Kosmonauten 18 Cecilienstraße / Blumberger Damm 18 Pyramidenring / Rhinstraße 17 Märkische Allee 161 17 Ringenwalder Straße / Landsberger Allee / Landsberger Allee 17 Seite 3 von 7 Straßenbahnhof Marzahn Elisabethstraße / Blumberger Damm 17 Alt-Kaulsdorf / Myslowitzer Straße 17 Köpenicker Straße / Weißenhöher Straße 16 Bärensteinstraße / Eisenacher Straße / Blumberger Damm 16 Oberfeldstraße 138 15 Marzahner Chaussee / Allee Der Kosmonauten 15 Märkische Allee / Wuhletalstraße 14 Rhinstraße 136 14 Märkische Allee / Raoul-Wallenberg-Straße 14 Alt-Biesdorf 22 14 Hellersdorfer Straße / Feldberger Ring / Neue Grottkauer Straße / Grottkauer Brücke 14 Alice-Salomon-Platz / Kurt-Weill-Gasse / Peter-Weiss-Gasse / Nelly-Sachs-Straße / 14 Altentreptower Straße 14 Neue Grottkauer Straße 23 13 Märkische Allee 172 13 Weißenhöher Straße 108 13 Havemannstraße / Märkische Allee 13 Alt-Kaulsdorf 64 13 Märkische Allee 414 12 Landsberger Allee 494 12 Stand: 05.02.2019 4. Welche Stellen waren nach Einschätzung der zuständigen Stellen im Jahr 2018 Unfallschwerpunkte mit Personenschäden (bitte jeweils die Fallzahlen aufgeschlüsselt nach Jahren angeben; jeweils aufschlüsseln nach der Kategorie der Verkehrsteilnehmer*innen; Unfälle mit Verkehrstoten bitte separat ausweisen)? Zu 4.: Gemäß den Richtlinien der Unfallkommissionen liegt ein Unfallschwerpunkt vor, wenn innerhalb eines Jahres zwei Verkehrsunfälle gleichen Unfalltyps mit schwerem Personenschaden (getötet oder schwerverletzt) oder drei Verkehrsunfälle unterschiedlichen Unfalltyps mit schwerem Personenschaden an einem Knotenpunkt oder einer Strecke registriert werden. Nachstehend sind die Unfallörtlichkeiten aufgeführt, die diese Kriterien 2018 erfüllten: Unfallörtlichkeit/Verkehrsteilnahme/Unfallfolge Anzahl der Verkehrsunfälle / Beteiligten Märkische Allee / Mehrower Allee 3 Fahrerin bzw. Fahrer Krad 1 Zu Fuß Gehende bzw. zu Fuß Gehender 1 Fahrerin bzw. Fahrer Pkw / Pkw mit Anhänger 4 Meeraner Straße / Allee der Kosmonauten 3 Fahrerin bzw. Fahrer drei- und leichtes vierrädriges Kfz über 50 ccm 1 Seite 4 von 7 Fahrerin bzw. Fahrer Pkw / Pkw mit Anhänger 1 Fahrerin bzw. Fahrer Liefer- und Lastkraftwagen bis 3,5 t 1 Fahrerin bzw. Fahrer Straßenbahn 1 Insasse 1 Radfahrende bzw. Radfahrender 1 Landsberger Allee ohne Nummer 2 Fahrerin bzw. Fahrer Pkw / Pkw mit Anhänger 2 Insasse 1 Fahrerin bzw. Fahrer Liefer- und Lastkraftwagen über 3,5t 1 Radfahrende bzw. Radfahrender 1 Stand: 05.02.2019 5. Welche Art Fehlverhalten führte jeweils zu den Unfällen an den angegebenen Schwerpunkten? Zu 5.: Da jeder beteiligten Person bis zu drei Unfallursachen zugeordnet werden können, übersteigt die Gesamtzahl der Ursachen zum Teil die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle. Die Daten können der nachstehenden Tabelle entnommen werden: Unfallörtlichkeit/Unfallursachen Anzahl der Verkehrsunfälle/ Ursachen Märkische Allee / Mehrower Allee 3 falsches Verhalten gegenüber zu Fuß Gehenden an Fußgängerfurten 1 falsches Verhalten gegenüber zu Fuß Gehenden beim Abbiegen 1 Nichtbeachten der vorfahrtregelnden Verkehrszeichen 1 Ungenügender Sicherheitsabstand 1 Meeraner Straße / Allee der Kosmonauten 3 Fehler beim Abbiegen nach links 2 Nichtbeachten der Verkehrsregelung durch Polizeibeamtinnen bzw. Polizeibeamte oder Lichtzeichen 1 Landsberger Allee ohne Nummer 2 fehlerhaftes Wechseln des Fahrstreifens beim Nebeneinanderfahren oder Nichtbeachten des Reißverschlussverfahrens 2 Stand: 05.02.2019 6. Wie gliedern sich 2018 alle Unfallverursacher nach Altersgruppen und Geschlecht auf (bitte nach Jahren aufschlüsseln? Zu 6.: Die Daten können der nachstehenden Tabelle entnommen werden: Seite 5 von 7 Kinder bis unter 15 Jahre 60 männlich 46 weiblich 14 Jugendliche 15 bis unter 18 Jahre 21 männlich 15 weiblich 6 Junge Erwachsene 18 bis unter 25 Jahre 360 männlich 230 weiblich 130 Erwachsene 25 bis unter 45 Jahre 1.780 männlich 1.158 weiblich 622 Erwachsene 45 bis unter 65 Jahre 1.607 männlich 1082 weiblich 525 Senioren über 64 Jahre 910 männlich 677 weiblich 233 Unbekannt 1.585 männlich 347 unbekannt 1.049 weiblich 189 Gesamtergebnis 6.323 Stand: 05.02.2019 7. Wie gliedern sich 2018 alle Unfallverursacher*innen nach Art der Teilnahme am Verkehr auf (Pkw Fahrer*in, Radfahrer*in, Fußgänger*in etc. – bitte nach Jahren aufschlüsseln)? Zu 7.: Die Daten können der nachstehenden Tabelle entnommen werden: Verursachende nach Verkehrsbeteiligung Jahr 2018 zu Fuß Gehende 55 Radfahrende 143 Fahrerin bzw. Fahrer motorisiertes Zweirad 70 Fahrerin bzw. Fahrer Pkw 4.470 Fahrerin bzw. Fahrer Lkw 638 Fahrerin bzw. Fahrer Bus 39 Fahrerin bzw. Fahrer Straßenbahn 1 sonstige Verkehrsteilnehmende 907 Gesamtergebnis 6.323 Stand: 05.02.2019 8. Welche Maßnahmen wurden in den letzten Jahren ergriffen, um Unfallschwerpunkte zu entschärfen, wie hoch waren die Kosten der einzelnen Maßnahmen und wie waren die Auswirkungen dieser Maßnahmen? Seite 6 von 7 Zu 8.: Es wurden in den letzten Jahren folgende Unfallhäufungsstellen im Bezirk Marzahn- Hellersdorf durch Maßnahmen der Unfallkommission Berlin bearbeitet: Knotenpunkt Allee der Kosmonauten/Beilsteiner Straße Maßnahmen: Lichtsignalanlagen Neubau und Vollsignalisierung Kosten: 327.159,19 € Auswirkungen: Die Unfallzahlen haben sukzessive abgenommen und diese Örtlichkeit wird seit dem Jahr 2015 nicht mehr als Unfallhäufungsstelle (UHS) in der UHS-Rangliste geführt. Knotenpunkt Hellersdorfer Straße/Neue Grottkauer Straße/Feldberger Ring Maßnahmen: Getrennt signalisierte Linksabbiegende, Anforderungsfreigabe, Erneuerung der Markierung Kosten: 11.387,48 € Auswirkungen: Die Unfallzahlen haben sukzessive abgenommen und diese Örtlichkeit wird seit dem Jahr 2014 nicht mehr als UHS in der UHS-Rangliste geführt. Knotenpunkt Köpenicker Straße/Eichenallee/Dankratstraße Maßnahmen: Verbesserung der Sichtbeziehungen durch Baumschnitt und durchgehende Beleuchtung des Fußgängerüberweges (FGÜ). Verdeutlichung von Verkehrszeichen und Markierungen durch reflektierende Folie, fluoreszierende Stoffe und innen Gelblichtbeleuchtung des Verkehrszeichens (Z) 350 (Fußgängerüberweg). Anordnung von Piktogrammen auf der Fahrbahn Kosten: Ca. 65.000 € Die Finanzierung der Maßnahmen erfolgte aus bezirklichen Mitteln. Auswirkungen: Die Unfallzahlen haben sukzessive abgenommen und diese Örtlichkeit wird seit dem Jahr 2015 nicht mehr als UHS in der UHS-Rangliste geführt. Knotenpunkt Ahrensfelder Platz–Märkische Allee/Havemannstraße Maßnahmen: Änderung und Erneuerung der Knoten- und Spurmarkierung, straßenbauliche Anpassung des Inselkopfes, verstärkte Geschwindigkeitskontrollen Kosten: 15.966,37€ Auswirkungen: Die Unfallzahlen waren bis zum Jahr 2015 rückläufig. In 2016 musste ein leichter Anstieg der Unfallzahlen festgestellt werden. Seit 2017 sind die Unfallzahlen wieder rückläufig. Die Entwicklung der Unfallzahlen wird weiter beobachtet. Um potentielle Unfallschwerpunkte zu vermeiden und zu entschärfen, hat das zuständige Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks im Jahr 2018 je einen Fußgängerüberweg im Mädewalder Weg/Georgstraße (Kosten: 120.000,00 € ) und in der Havemannstraße/Flämingstraße (Kosten: 55.000,00 €) gebaut. Weiterhin wurde am Jugendclub „Wurzel“ in der Dessauer Straße, zur Verbesserung der Sichtverhältnisse für die Jugendlichen, eine Gehwegvorstreckung markiert (Kosten: 5.000,00 €). Im Allgemeinen führen die genannten Maßnahmen zu erhöhter Sicherheit für zu Fuß Gehende an frequentierten Fußwegeverbindungen. Seite 7 von 7 9. Welche Maßnahmen sind aktuell geplant, um welche Unfallschwerpunkte zu entschärfen und welche Kosten sind jeweils damit verbunden? Zu 9.: Derzeit wird der Neubau einer Lichtsignalanlage an der Örtlichkeit Hultschiner Damm/Rahnsdorfer Straße als Maßnahme der Unfallkommission Berlin zur Entschärfung eines weiteren Unfallschwerpunktes im Bezirk Marzahn-Hellersdorf geplant. Die Kostenschätzung für diese Maßnahme beläuft sich derzeit auf rund 276.000,00 €. Zur Entschärfung gefährlicher Situationen für Radfahrende bei Überfahrung des Fahrrad-Sperrstreifens durch den ÖPNV -Busse- und des einbiegenden Schwerlastverkehrs im Kreuzungsbereich der Landsberger Allee / Raoul-Wallenberg- Straße in Richtung Eastgate ist seitens des Bezirks für 2019 Folgendes vorgesehen: Damit der ÖPNV und der Schwerlastverkehr eine klare Trennung des Radweges auf der Straße erkennen, wird der Radweg über eine Rampe durch Bordsteine auf den Gehweg geleitet. Sobald Radfahrende den Kreuzungsbereich über die Rampe verlassen und der fließende Verkehr sich auf den Fahrspuren verteilt hat, wird der Radweg über eine Rampe wieder nach unten auf der Straße geführt. Damit werden eine Überfahrung des Sperrstreifens verhindert und die Radfahrenden geschützt. Hierfür fallen Kosten in Höhe von ca. 70.000,00 € an. Berlin, den 17. Februar 2019 In Vertretung Torsten Akmann Senatsverwaltung für Inneres und Sport