Drucksache 18 / 18 107 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Maren Jasper-Winter (FDP) vom 05. März 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 06. März 2019) zum Thema: Wann kommt der KiTa-Navigator? und Antwort vom 17. März 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. März 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Frau Abgeordnete Dr. Maren Jasper-Winter (FDP) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/18107 vom 5. März 2019 über „Wann kommt der KiTa-Navigator“? ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Zu welchem Zeitpunkt soll das Projekt „KiTa-Navigator“ bzw. das „ISBJ-Verfahren zur Unterstützung der Eltern bei der KiTa-Suche“ in Berlin starten? a) Seit wann verfolgt der Senat Pläne, einen KiTa-Navigator oder ein vergleichbares Portal einzuführen? b) Gab oder gibt es Verzögerungen beim Start des Projekts? 2. Durch wen wurde der KiTa-Navigator entwickelt? Hat der Senat bei der Entwicklung bestehende Angebote aus Berlin wie etwa das „Little Bird Portal“ oder ähnliche Angebote berücksichtigt? Falls nein, wieso hat der Senat das Projekt anderweitig entwickeln lassen? 3. Wie viele Projektphasen sind für den KiTa-Navigator geplant und was beinhalten die jeweiligen Projektphasen? Wie lange sollten diese Projektphasen dauern bzw. zu welchem Zeitpunkt sollen sie beginnen? 6. Wie ist das System in die ISBJ (Integrierte Software Berliner Jugendhilfe) eingegliedert? Zu 1., 2., 3. und 6.: Die Maßnahme „KiTa-Navigator“ ist Teil des Projektes „ISBJ-ReDesign“1 für das im Rahmen der Haushaltsplanaufstellung 2016/2017 die erforderlichen finanziellen Mittel ab dem Jahr 2017 angemeldet und bewilligt wurden (Kapitel 1000/81240). Zu den Zielen dieses von Beginn an geplanten Teilprojektes „KiTa-Navigator“ zählen die Modernisierung des Kitaverzeichnisses und der Kitaplatzsuche einschließlich der Entwicklung einer einrichtungsspezifischen Freiplatzmeldung, die Anpassung von 1 Siehe hierzu Bericht an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses (Rote Nummer 0814 vom 27.09.2017) zu den „Ausgaben für verfahrensabhängige IKT i. V. m. Modernisierung und Anpassung des Fachverfahrens ISBJ-KiTa und Einführungsprojekt ISBJ-Jugendhilfe“. Geschäftsprozessen unter Verwendung der vom Land Berlin bereitgestellten neuen Basisdienste (v. a. Service-Konto Berlin) und Infrastrukturkomponenten (bspw. die PaaS-Umgebung2 im IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ)) sowie die Integration in die vorhandenen Funktionalitäten von ISBJ-KiTa (bspw. ISBJ-Vormerkung und das Vertragsmanagement).3 Die im Jahr 2017 begonnene Umsetzung des Teilprojektes erfolgt durch die in Berlin ansässige Firma Schütze Consulting AG (SCAG), die zugleich auch mit der Pflege und Weiterentwicklung der Kitafachverfahren und Komponenten innerhalb der Integrierten Software Berliner Jugendhilfe (ISBJ) beauftragt ist. Wie bereits in der Antwort zur Schriftlichen Anfrage 18/15320 dargelegt, ist die Umsetzung dieser Maßnahme Teil der fachlichen Weiterentwicklung der bestehenden Berliner Lösung ISBJ-KiTa im Rahmen des Projektes ISBJ-ReDesign. Der gewählte Ansatz zielt auf eine Nachnutzung bestehender Komponenten und Funktionalitäten der ISBJ-Landschaft (zur Begründung dieser Vorgehensweise siehe ausführlich Bericht an den Hauptausschuss Rote Nummer 0814 vom 27.09.2017). Nach derzeitiger Planung soll die Anwendung „KiTa-Navigator“ zu Beginn des Kitajahres 2019/2020, voraussichtlich Anfang September, bereitgestellt werden. Insofern rechnet die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBildJugFam) im Hinblick auf die gewünschte Produktionsaufnahme bisher nicht mit Verzögerungen. Die Realisierung des „Kita-Navigators“ erfolgt in drei Phasen. Die erste Phase beinhaltet die Entwicklung der Kita-Suche, der künftigen Merk- bzw. Favoritenliste sowie die Erstellung des Rechenmodells für die Freiplatzberechnung. Die zweite Phase umfasst die Umsetzung der Freiplatzberechnung auf Basis der zwischenzeitlichen Abstimmung mit den Verbänden (inkl. der Berücksichtigung von Vormerkungen und identifizierten Schulrücksteller/innen). Diese beiden Phasen sind abgeschlossen. Aktuell befindet sich das Projekt in der dritten Phase. Diese umfasst die Integration des Kita-Navigators in die bestehenden Fachanwendungen „ISBJ-KiTa“, „ISBJ-Vormerkung “ und „ISBJ-Einrichtungen und Dienste (EuD)“. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass bei der Berechnung freier Platzkapazitäten die Zahlen der in den übrigen ISBJ-Verfahren erfassten Daten, vor allem der „angebotenen“, „belegten“ und „vorgemerkten“ Plätze herangezogen werden können. Wesentliche Systemintegrationen innerhalb des Teilprojektes sind: - Darstellung der von den Trägern über das ISBJ-Trägerportal erfassten einrichtungsspezifischen Daten über den KiTa-Navigator; - Verwendung der Anzahl der angebotenen Plätze (Meldung der Träger / Einrichtungen über das ISBJ-Trägerportal) sowie der von den Trägern in ISBJ- KiTa erfassten Verträge und Vormerkung (ISBJ-Vormerkungen) bei der Berechnung der Freiplatzmeldung; - Anbindung des Regionalen Bezugssystems (RBS) - Anbindung des Service-Konto Berlin - Anbindung des online-Kitagutscheinantrages 4. Wie viele Kindertagesstätten werden in den KiTa-Navigator integriert? Werden auch Kindertagesstätten teilnehmen, die von freien Trägern geführt werden bzw. ist deren Teilnahme vorgesehen? 2 PaaS = Plattform as a Service 3 Siehe hierzu Schriftliche Anfrage Nr. 18/13320 vom 25. Januar 2018 zu „Online-Wartelisten für Kindertagesstätten“ Zu 4.: In ISBJ-KiTa sind alle öffentlich finanzierten Träger von Kindertageseinrichtungen mit ihren jeweiligen Einrichtungen erfasst. Durch die Integration des KiTa-Navigators in die ISBJ-Landschaft werden alle Einrichtungen, unabhängig von ihrer Trägerschaft, im System abgebildet. 5. Welche Kosten fallen durch die Einführung des Projektes an bzw. welche Kosten entstanden durch die Entwicklung oder Anschaffung des KiTa-Navigators? Zu 5.: Für die Konzeption und Entwicklung des KiTa-Navigators (Kita-Suche, Merk- und Favoritenlisten, Freiplatzberechnung, Integration in ISBJ) fallen nach derzeitiger Planung Kosten in Höhe von rund 500 TEuro an4. 7. Welche Funktionen hat der neue KiTa-Navigator? Welche Funktionen stehen dabei allen Berlinerinnen und Berlinern offen, welche stehen ausschließlich Kindertagesstätten zur Verfügung? 8. Werden auch Verträge mit den Kindertagesstätten im KiTa-Navigator hinterlegt sein? 9. Wird der KiTa-Navigator eine Kommunikation zwischen den Kindertagesstätten und den Eltern im Anschluss an den Vertragsschluss ermöglichen? Zu 7., 8. und 9.: Über den KiTa-Navigator werden den Bürgerinnen und Bürgern folgende Funktionen bereitgestellt5: - Funktion „Kita-Suche / Kita-Liste“ - Funktion „Karten- und Detailansicht“ - Funktion „Freiplatzmeldung“ - Funktion „Merkliste (inkl. Anbindung an das Service-Konto Berlin)“ - Funktion „Teilen von Favoriten“ - Funktion „Kontaktaufnahme zwischen Eltern und Kindertageseinrichtungen“ - Funktion „Betreuungsanfrage stellen“ - Funktion „online-Beantragung eines Kitagutscheins“ Im Kita-Navigator werden keine Verträge bzw. Betriebserlaubnisse mit den Kindertageseinrichtungen hinterlegt. Diese sind in ISBJ-KiTa erfasst. Eine Unterstützung der Kommunikation zwischen den Kindertagesstätten und den Eltern im Anschluss an den Vertragsschluss ist nicht vorgesehen, da dieses der dezentralen Logik des Berliner Kitasystems widerspricht. Berlin, den 17. März 2019 In Vertretung Sigrid Klebba Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie 4 Siehe hierzu: Bericht an den Hauptausschuss mit der Roten Nummer 0017 E – Sachstandsbericht zum Kita-Navigator vom 06.11.2018 5 Siehe Fußnote 4