Drucksache 18 / 18 240 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Heiko Melzer (CDU) vom 13. März 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 15. März 2019) zum Thema: Olympische Sommerspiele 2036 – Eine Chance für die Stadtentwicklung? und Antwort vom 02. April 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. Apr. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Der Regierende Bürgermeister - Senatskanzlei - III C 1 Herrn Abgeordneten Heiko Melzer (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/18 240 vom 13. März 2019 über Olympische Sommerspiele 2036 – Eine Chance für die Stadtentwicklung? ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Welche Auffassung vertritt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hinsichtlich einer Bewerbung Berlins für die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2036? Antwort zu 1.: Schriftliche Anfragen an den Senat werden grundsätzlich für den Senat beantwortet. Der Senat sieht Berlin als Sportmetropole als gut geeignet an, um Austragungsort für große internationale Veranstaltungen des Sports zu sein. Da Rahmenbedingungen und Erfordernisse für die Austragung Olympischer Sommerspiele 2036 aktuell aber weder auf internationaler noch auf nationaler Ebene feststehen, gibt es keine Festlegungen , ob Berlin als Austragungsort in Frage kommt. Der Senat ist allerdings der Auffassung, dass die deutschen Sportverbände hier zunächst gefragt sind. 2. Welche stadtentwicklungspolitischen Potenziale gehen mit einer Olympiabewerbung sowie einer Olympiaaustragung in Berlin einher? Antwort zu 2.: Es ist zu erwarten, dass im Rahmen von Olympischen Spielen neben Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur auch solche in neue Quartierbauten durchgeführt werden, die anschließend nachgenutzt werden können, z.B. ein Olympisches Dorf als Wohnraum für Studierende. Das Land Berlin wird in den kommenden Jahren aufgrund der gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen und auch anstehender Großsportereignisse umfassende Investitionen in den Bereichen Infrastruktur und Stadtentwicklung leisten. Inwiefern sich diese mit den Voraussetzungen für die Austragung Olympischer Spiele decken, kann ohne Kenntnisse der zukünftigen Anforderungen des IOC nicht bewertet werden. 3. Welche Herausforderungen birgt eine Olympiabewerbung sowie eine Durchführung von Olympischen Sommerspielen für den Bausektor? 2 4. Kann Berlin unter den zur Verfügung stehenden stadtentwicklungspolitischen Rahmenbedingungen Olympische Spiele austragen? Antwort zu 3. und 4.: Berlin verfügt über eine gute Sportinfrastruktur, die sich grundsätzlich für die Austragung von Großsportereignissen eignet. Inwiefern für eine Austragung von Olympischen Spielen in 2036 nach den Investitionen in den kommenden Jahren theoretisch Sportanlagen und weitere Infrastruktur saniert oder neu gebaut werden müssten, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht abschätzen, ebenso wenig, wie der Bausektor in Berlin und national in 15 bis 17 Jahren aufgestellt sein wird. 5. Wie schätzt der Senat den Mehrwert einer Olympiabewerbung sowie einer Olympiaaustragung für den Wohnungs -sektor ein? Antwort zu 5.: Das hängt von den Anforderungen an die Durchführung und vom Zeitpunkt ab. 6. Wie schätzt der Senat den Mehrwert für die infrastrukturelle Entwicklung Berlins ein? 7. Inwiefern würden die Berlinerinnen und Berliner nachhaltig vom Bau und der Instandsetzung gedeckter und ungedeckter Sportanlagen profitieren? Antwort zu 6. und 7.: Der Berliner Senat hat im Rahmen des Jahrzehnts der Investitionen ein umfassendes Sanierungs- und Infrastrukturprogramm auf den Weg gebracht, von dem die Berlinerinnen und Berliner ebenso wie der Berliner Sport erheblich profitieren. Inwiefern sich die Entwicklungen mit den Anforderungen hinsichtlich der Austragung von Olympischen Spielen in 2036 decken und welche Sanierungs- und Baumaßnahmen noch notwendig wären bzw. wie die Stadtgesellschaft davon profitieren könnte, kann derzeit nicht verlässlich eingeschätzt werden. 8. Wie bewertet der Senat die Wirkung einer Olympiabewerbung sowie einer Olympiaaustragung auf die Gesamtentwicklung des Baugeschehens in Berlin ein? Antwort zu 8.: Für die Bauwirtschaft bedeutet die Austragung von Olympischen Spielen meist für einen gewissen Zeitraum eine gute Auftragslage. Wie der Bausektor in 15 bis17 Jahren aufgestellt sein wird und ob durch die Bereitstellung der Infrastruktur für Olympische Spielen Kapazitätskonkurrenzen entstünden, die sich negativ auf das übrige Baugeschehen Berlins auswirken könnten, kann aktuell nicht bewertet werden. Berlin, den 2. April 2019 Der Regierende Bürgermeister In Vertretung Christian Gaebler Chef der Senatskanzlei