Drucksache 18 / 18 590 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Thomas Seerig (FDP) vom 09. April 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. April 2019) zum Thema: Staatliche Museen – Erkennbar inklusive? und Antwort vom 24. April 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 26. April 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Seite 1 von 7 Senatsverwaltung für Kultur und Europa Herrn Abgeordneten Thomas Seerig (FDP) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei – G Sen – Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 18590 vom 09.04.2019 über Staatliche Museen – Erkennbar inklusive? Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine umfassende Antwort auf Ihre Anfrage zukommen zu lassen und hat daher die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss um Stellungnahme gebeten. Die Stellungnahmen sind in der Beantwortung berücksichtigt. Vorab: Nahezu alle Gebäude der Staatlichen Museen zu Berlin stehen unter Denkmalschutz , einige (Museumsinsel Berlin) zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Bei diesen historischen Bauten findet stets ein langer und intensiver Abwägungsprozess zwischen zahlreichen Beteiligten statt, um die Belange der Inklusion und des Denkmalschutzes in Einklang zu bringen. Da es sich bei den meisten Häusern der Staatlichen Museen um einmalige Baukunstwerke handelt, gibt es auch keine einheitlichen Lösungen, sondern es werden stets in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Barrierefreies Bauen in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und verschiedenen Betroffenenverbänden individuell maßgeschneiderte Lösungen entwickelt . Bei den meisten Grundinstandsetzungen und Neubauten der Staatlichen Museen zu Berlin handelt es sich um sehr langwierige Bauprojekte, die den jeweiligen Stand der Barrierefreiheit zum Zeitpunkt der Planung widerspiegeln. Einige der Museen wurden national und international unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit zertifiziert (unter anderem: Neues Museum: Reisen für Alle, geprüft am 23.6.2015, gültig bis Juli 2018: barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung. Neues Museum: Reisen für Alle, geprüft am 23.06.2015, gültig bis Juli 2018: teilweise barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung). Seite 2 von 7 1. Inwieweit sind Kulturforum, Museumsinsel und Humboldt Forum umfassend inklusive, d.h. für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar und alle Museen bzw. Sammlungen dort uneingeschränkt besuchbar , mit Blinden-leitsystemen ausgestattet und mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen? Bitte nach Museen und Sammlungen differenziert darstellen. Zu 1.: Museumsinsel Altes Museum (das Gebäude wartet noch auf seine Grundinstandsetzung) - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Über den Diensteingang, Anmeldung beim Pförtner, Begleitpersonal wird gestellt, über einen kleinen Personenaufzug für nicht-elektrische Rollstühle, über einen großen Lastenaufzug für elektrische Rollstühle. - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Nein. - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Nein. Neues Museum - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Ja, der einfachste Weg führt über die barrierefreien Rampen links und rechts der Haupttreppe, im Haus gibt es zwei Aufzüge. - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Nein. - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Ja, Haupttreppe eingelegte Streifen in Bronze. Im Haus sind die innenliegenden Treppen an den Antritten und obersten Stufen und auch auf den Zwischenpodesten wiederum mit eingelegten Bronzestreifen markiert. Alte Nationalgalerie - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Über den Diensteingang (ausgeschildert), innen Aufzüge. - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Nein. - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Nein. Bode-Museum - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Ja, Ausstellungsräume Ebenen 1 und 2 sowie Sonderausstellungsbereich Ebene 0 (inkl. WC, Werkräume für Bildung und Vermittlung), Treppenplattformlift im Außenbereich für nicht-elektrische Rollstühle, elektrische Rollstühle über Diensteingang . - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Nein. - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Nein. Pergamonmuseum (wird zur Zeit in zwei Bauabschnitten grundinstandgesetzt) - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Zurzeit nein, betriebsbedingt (Aufzug defekt) ist der Südflügel (Nordflügel und Mittelbau sind Baustelle) momentan für Menschen im Rollstuhl nicht erreichbar. Ab dem 13. Juli 2019 (Eröffnung James-Simon-Galerie) sind das Vorderasiatische Museum und Teile des Milet-Saals (Antikensammlung) barrierefrei zu erreichen. Nach der Reparatur des Aufzuges im Spätherbst 2019 ist auch das Museum für Islamische Kunst auf Ebene 3 wieder barrierefrei erreichbar. - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Seite 3 von 7 Zur Zeit nein (wird mit Grundinstandsetzung geändert). - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Zur Zeit nein (wird mit Grundinstandsetzung geändert). James-Simon-Galerie (das Gebäude wird am 12. Juli eröffnet) - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Ja, entweder ebenerdig über den Neuen Hof in das Untere Foyer oder über den Aufzug neben der Freitreppe und über die Terrasse in das Obere Foyer. Im Inneren werden alle Ebenen auch über Aufzüge erschlossen. - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Ja, Führung vom Straßenraum bis in die Foyers zu den Infotresen (menschlicher Erstkontakt). - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Ja, die Antrittsstufen, Podeststufen sowie letzten Stufen der Treppen sind kontrastierend gekennzeichnet. Archäologisches Zentrum - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: ja, ebenerdige Erschließung von außen, im Inneren Aufzug. - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: nein - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: nein Pergamonmuseum. Das Panorama - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Ja, über Rampe, Türöffner (selbst bedienbar) an der Eingangstür, im Inneren Aufzüge zum Café im 1. OG sowie zu den oberen Etagen der Panorama-Plattform. - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Ja, Bodenindikator im Ausstellungsbereich vor dem Eingang zur Rotunde. Bodenmarkierung mit Leitlinien und Aufmerksamkeitsfeldern in der Rotunde, vom Eingang der Rotunde bis zum Aussichtsturm und von dort bis zum Ausgang aus der Rotunde. - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Nein. Kulturforum Neue Nationalgalerie (das Gebäude wird zur Zeit grundinstandgesetzt) - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Ja, an der Potsdamer Straße wir eine neue, flach geneigte Rampe gebaut. Im Inneren wird ein zweiter Aufzug installiert, der Rollstuhlnutzer barrierefrei in das Untergeschoss fährt (vorher nur über Lastenaufzug möglich) - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Ja, im Außenbereich über die Terrasse bis zur Fassade, die als weitergehende Leitung funktioniert. Im Inneren wird eine personelle Leitlinie umgesetzt. - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Ja, Treppe an der Potsdamer Straße; Anfangs- und Endstufe gekennzeichnet. Treppe an der Sigismundstraße / Namenlose Straße; jede Stufe gekennzeichnet. Seite 4 von 7 NG 20 (das Gebäude befindet sich in Planung) - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Ja, das Gebäude wird in den öffentlichen und nicht-öffentlichen Bereichen so barrierefrei wie möglich gestaltet werden. Das Gebäude ist über den zukünftigen Scharounplatz ebenerdig, aber auch über die Eingänge an der Potsdamer Straße und am Matthäikirchhof barrierefrei erreichbar. Die Ebenen des Hauses (1. Untergeschoss , Erdgeschoss und 1. Obergeschoss) werden über mehrere Aufzugsanlagen uneingeschränkt besuchbar sein. - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Ja, führt von außen nach innen bis zur Information/Kasse (menschlicher Erstkontakt ). - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Ja, nach DIN. Kunstgewerbemuseum (auch Standort Köpenick) - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Ja, über den Diensteingang. Im Inneren setzt sich die Barrierefreiheit über Fahrstühle und Rampen fort - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Nein. - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Nein. Kupferstichkabinett - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Ja, über den gemeinsamen Eingang des Kupferstichkabinetts und der Kunstbibliothek , dort befindet sich der Aufzug. Die Ausstellungsräume, Studiensäle und Lesesäle sind uneingeschränkt besuchbar. - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Nein. - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Nein. Kunstbibliothek - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Ja, über den gemeinsamen Eingang des Kupferstichkabinetts und der Kunstbibliothek . Dort befindet sich der Aufzug. Die Ausstellungsräume, Studiensäle und Lesesäle sind uneingeschränkt besuchbar. - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Nein. - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Nein. Gemäldegalerie - Für Rollstuhlnutzer barrierefrei erreichbar, uneingeschränkt besuchbar: Ja, über den gemeinsamen Eingang des Kupferstichkabinetts und der Kunstbibliothek . Dort befindet sich der Aufzug. Die Ausstellungsräume sind uneingeschränkt besuchbar. - Mit Blindenleitsystemen ausgestattet: Nein. - Mit kontrastreichen Zugängen und Stufen (DIN 32975) versehen: Nein. Seite 5 von 7 Humboldt Forum Alle Ausstellungsbereiche werden komplett barrierefrei zugänglich sein. Darüber hinaus gibt es ein umfassendes Paket an Maßnahmen für Besucherinnen und Besucher , die aus diversen Gründen besondere Angebote benötigen. Das betrifft kognitive Einschränkungen ebenso wie Seh- oder Höreinschränkungen usw. Auch im Vermittlungsprogramm wird es umfassende Angebote für Besucherinnen und Besucher mit besonderen Bedürfnissen geben. Im Bereich Besucherservice wird es eine Stelle geben, die alle Belange im Bereich Inklusion bündelt. Zurzeit ist eine Fachfrau für Inklusion im Museum vertraglich für dieses Projekt gebunden, das von vom Vorstand der Stiftung Humboldt Forum – Berliner Schloss direkt betreut wird. 2. Welche Nachrüstungen in Sachen Barrierefreiheit, visuelle Kontraste und Leitsystem sind wo bis wann vorgesehen? Bitte nach Museen und Sammlungen differenzieren. Zu 2.: Jedes Mal, wenn ein Museum grundinstand gesetzt werden muss, wird dieser Umstand dazu genutzt, das jeweilige Gebäude in Abstimmung mit der Koordinierungsstelle Barrierefreies Bauen in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und verschiedenen Betroffenenverbänden – sofern es der Denkmalschutz erlaubt – auf den aktuellen Stand der Inklusion zu bringen. So aktuell beispielsweise im Pergamonmuseum und in der Neuen Nationalgalerie. Wenn das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung die Planungsaufträge für die Grundinstandsetzung des Alten Museums und das Kunstgewerbemuseum erhalten wird, werden entsprechende Nachrüstungen auch bei diesen Bauten vorgesehen werden. 3. Welche Angebote gibt es bei den Staatlichen Museen zu Berlin für Menschen mit Leseproblemen und kognitiven Einschränken? Welche Informationen sind in Einfacher Sprache verfügbar? Bitte auch nach Museen bzw. Sammlungen differenziert. Zu 3.: Angebote für Menschen mit Leseproblemen und kognitiven Einschränkungen: Die Staatlichen Museen zu Berlin bieten Ausstellungsbesuche für Menschen mit dementiellen Veränderungen und ihre Begleitungen an. Die Angebote finden im Bode- Museum, in der Gemäldegalerie und im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin statt. Sie werden in Zusammenarbeit mit der Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V. angeboten. Zudem richten sich regelmäßig inklusive Workshops an Kinder und Familien mit und ohne Beeinträchtigungen. Diese Angebote finden derzeit im Alten Museum, in der Gemäldegalerie, im Neuen Museum und im Hamburger Bahnhof statt. Im Herbst 2019 startet ein großes Vermittlungsprojekt, das den Titel „Ausnahmen sind hier die Regel! Inklusive Bildungsarbeit auf der Museumsinsel Berlin“ trägt. In modellhaften Kooperationsprojekten mit inklusiven Schulen und einem „Experimentierfeld “ für Expert*innen soll die gleichberechtigte und kreative Zusammenarbeit von Akteuren aus Museen, Bildungseinrichtungen, Kunst und Kultur sowie Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen erprobt und reflektiert werden. Informationen in Einfacher Sprache: Im Neuen Museum gibt es einen Audioguide in Leichter Sprache. Dieser ist kostenfrei im Neuen Museum ausleihbar. Weitere Informationen: https://www.smb.museum/bildung-vermittlung/inklusion.html Seite 6 von 7 Die Website der Staatlichen Museen zu Berlin ist in Leichter Sprache verfügbar. Sie gibt allgemeine Informationen zu den Staatlichen Museen als auch zu den einzelnen Museen und Instituten sowie zur Benutzung der Website https://www.smb.museum/leichte-sprache.html. Die Staatlichen Museen zu Berlin sind mit sechs Häusern im „Berliner Museumsführer in einfacher Sprache“ vertreten, den die Lebenshilfe gGmbH 2018 herausgegeben hat. (Häuser: Pergamonmuseum, Alte Nationalgalerie, Neues Museum, Bode- Museum, Gemäldegalerie, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin). Siehe hierzu auch die Anlage „Stichworte zur Barrierefreiheit und Inklusion bei den Staatlichen Museen“. 4. Gibt es bei den Staatlichen Museen zu Berlin einen zentralen Ansprechpartner zu Fragen der Barrierefreiheit ? Zu 4.: Nein. 5. Wenn nein, warum nicht? Zu 5.: Bei dem Thema Barrierefreiheit handelt es sich um ein Querschnittsthema, das ganz unterschiedliche Museen, Sammlungen, Abteilungen und Referate berührt. Hier sind jeweils ganz unterschiedliche Expertisen gefragt, je nachdem ob es sich beispielsweise eher um eine bauliche Fragestellung handelt oder um ein Thema des Besucherservices . 6. Wenn ja, welche Kompetenzen besitzt diese Stelle? (Initiativrecht, Vetorecht bei Baumaßnahmen) Zu 6.: Entfällt. 7. Ist der Senat der Meinung, dass die Angebote der Staatlichen Museen zu Berlin vollumfänglich den Kriterien der UN-BRK entsprechen? Zu 7.: Ja, in dem Maße, wie sie für den Museumsbetrieb Relevanz haben. Die inklusiven Angebote der Staatlichen Museen zu Berlin richten sich an Besucherinnen und Besucher mit und ohne Beeinträchtigungen. Es gibt Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Demenz, gehörlose und hörende Besucher, Besucher mit und ohne Seheinschränkungen sowie für Familien und Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen , die zum gemeinsamen Erkunden der Sammlungen und Sonderausstellungen einladen. Ein Audioguide begleitet Besucherinnen und Besucher in Leichter Sprache durch das Neue Museum. Das Angebot an inklusiven Veranstaltungen wird kontinuierlich ausgebaut. Seite 7 von 7 8. Wenn nein, bis wann soll dies erreicht werden? Zu 8.: Entfällt. Berlin, den 24.04.2019 In Vertretung Dr. Torsten Wöhlert Senatsverwaltung für Kultur und Europa Anlage zu S18/18590 1 GENERALDIREKTION BILDUNG UND KOMMUNIKATION HEIKE KROPFF LEITERIN Stichworte zur Barrierefreiheit und Inklusion bei den Staatlichen Museen zu Berlin _Veranstaltungen / Inklusion in der Bildungs- und Vermittlungsarbeit Neben der baulichen Barrierefreiheit wird es in Zukunft verstärkt darum gehen müssen, die Staatlichen Museen zu Berlin für heterogene Besuchsgruppen zu öffnen. Dies wird zum einen durch personelle Vermittlungsformate und Vermittlungsmedien verfolgt, die Zugangsmöglichkeiten zu den Sammlungs- und Ausstellungsinhalten der Staatlichen Museen zu Berlin bieten. Zum anderen werden zunehmend Projekte entwickelt, die Menschen mit Diskriminierungserfahrungen eigene Gestaltungsräume eröffnen. Seit 2014 werden Konzepte entwickelt, um sich dieser großen Aufgabe widmen zu können. Gemeinsam mit Verbänden, Betroffenen, internen und externen Experten*innen aus der Kunst- und Kulturvermittlung, der (Sonder-)Pädagogik und der Kunst sollen Vermittlungsformate und Methoden entwickelt und erprobt werden. Zunehmend integrieren die Staatlichen Museen zu Berlin inklusive Angebote in den Regelbetrieb. Seit Herbst 2016 werden z.B. Workshops und mehrtägige Ferienprogramme für Kinder mit und ohne Beeinträchtigung und ihre Eltern in unterschiedlichen Häusern der Staatlichen Museen zu Berlin angeboten. Die Angebote werden 2019 weiterentwickelt. Zudem wird im Zentrum für Kulturelle Bildung im Haus Bastian im Herbst 2019 das große Vermittlungsprojekt „Ausnahmen sind hier die Regel – Inklusive Bildungsarbeit auf der Museumsinsel“ starten, das vom Bundesministerium für Kultur und Medien gefördert wird. Dieses Projekt versteht sich als ein Experimentierfeld der formalen und nonformalen inklusiven Bildungsarbeit in Museen. An Menschen mit demenzieller Erkrankung und ihre Angehörigen richten sich „Zeit zum Erleben“ im Hamburger Bahnhof und „Augenblicke im Museum“ in der Gemäldegalerie. Zu den großen Sonderausstellungen wurden vermehrt Führungen für gehörlose und hörende Besucher*innen sowie für Besucher*innen mit und ohne Sehbeeinträchtigung angeboten. Die bislang exklusiven Angebote für blinde Menschen und Menschen mit Sehbeeinträchtigung sowie für mobilitätseingeschränkte Museumsbesucher*innen wurden durch inklusive Formate ersetzt, die sich an Besucher*innen mit und ohne Seheinschränkung bzw. Mobilitätseinschränkung richten. Neben den inklusiven Angeboten tragen seit 2018 zudem so genannte „Outreach-Projekte“ zu einer Diversifizierung der Nutzergruppen bei. Eine durch Drittmittel finanzierte Stelle einer „Wissenschaftlichen Mitarbeiterin Outreach“ eröffnet im Museum für Islamische Kunst dieses Experimentierfeld. Das Projekt „Tape Art“, das im Jahr 2018 im Berliner Stadtraum stattfand und darüber hinaus eine große Ressonanz in sozialen Medien fand, ist ein gutes Beispiel dafür, wie Museen ihren Wirkungsbereich erweitern können. Der Erfolg der Outreach-Projekte lässt sich nur schwer messen, da sie nicht auf eine Steigerung der Besuchszahlen abzielen. Vielmehr sollen Gesellschaftsgruppen einbezogen werden, die das Kulturangebot aus unterschiedlichen Gründen nicht eigeninitiativ wahrnehmen. Der Museumsbesuch ist nicht maßgeblich, sondern die Auseinandersetzung mit dessen Inhalten. Im Dezember 2018 wurde eine weitere durch Drittmittel finanzierte „Outreach-Stelle“ eingerichtet, die ausgehend von den Sammlungen des Museums für Islamische Kunst den Fokus auf schulische Bildungsarbeit legen wird. Auch im Kontext von Haus Bastian sind ab Anlage zu S18/18590 2 GENERALDIREKTION BILDUNG UND KOMMUNIKATION HEIKE KROPFF LEITERIN 2020 Outreach-Projekte angedacht, die u.a. Schüler*innen in ländlichen Räumen erreichen möchten. Für diese Projekte wird derzeit ein Förderer gesucht. Eine besondere Erwähnung verdient das Projekt „Multaka: Treffpunkt Museum“, das seit Ende 2015 eine herausragende Entwicklung vorweisen kann und zunehmend an Eigenständigkeit gewinnt. 2018 fanden circa 400 Führungen vorwiegend in arabischer Sprache statt. Seit August 2018 werden zudem Rundgänge in deutscher und englischer Sprache angeboten. Zudem finden Workshops statt. Bislang wurden 25 Multaka-Guides ausgebildet. „Multaka“ hat sich als fester Bestandteil der Bildungs- und Vermittlungsarbeit der Staatlichen Museen zu Berlin etabliert. 2018 startete das Projekt „HIER SIND WIR!“, das durch den Deutschen Museumsbund e.V. im Rahmen der Initiative „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird. „HIER SIND WIR!“ richtet sich an Kinder und Jugendliche von acht bis 18 Jahren, deren soziales Umfeld wenige Berührungspunkte mit der Institution Museum bietet. Fünf sozialräumliche Bündnispartner konnten als Projektpartner gewonnen werden. In insgesamt zehn Teilprojekten suchten die jungen Teilnehmer*innen nach Verbindungen zwischen ihren eigenen Lebenswelten und den Sammlungen der Museumsinsel. Unterstützt durch Künstler*innen, Kulturvermittler*innen und Sozialarbeiter*innen eigneten sie sich physische, soziale und kulturelle Räume in den Museen an. „HIER SIND WIR!“ ist eine Weiterentwicklung des Projekts „Knack den Code“ (2016 – 2017). Für 2019 sind zehn weitere Teilprojekte geplant. „Kiez Meets Museum“ sorgt mit Projekten seit 2016 für mehr Teilhabe junger Menschen aus strukturschwachen Quartieren am kulturellen Leben der Stadt. Mit künstlerischen Strategien wie Zeichnen, Fotografieren, Abpausen und Sammeln entwickeln die Schüler*innen einen eigenen Zugang zu den Museen und ihren Inhalten. Dabei stehen ihre persönlichen Erzählungen und Assoziationen im Vordergrund. Im Jahr 2018 fanden drei Projekte am Hamburger Bahnhof statt, aus denen jeweils ein kostenloser Ausstellungsbegleiter für Kinder und Jugendliche hervorging. _Veranstaltungen (Auswahl): Angebote für Menschen mit und ohne Demenz Seit 2012 bieten die Staatlichen Museen zu Berlin in der Gemäldegalerie Veranstaltungen für Menschen mit demenziellen Veränderungen und ihrer Begleitung an. „Augenblicke im Museum“ richtet sich an Betroffene und ihre Angehörigen sowie Gruppen aus Einrichtungen und ihre Betreuer*innen. Bei Kaffee und Gebäck stimmen sich die Teilnehmer*innen auf die neue Umgebung ein und lernen sich kennen. In den anschließenden Ausstellungsgesprächen wird eine kleine Auswahl an Werken betrachtet. Die Themen wechseln und knüpfen an die Erfahrungen der Teilnehmer*innen an: Jahreszeiten, Familie, Reisen, Essen etc. Die Teilnehmer*innen werden angeregt, eigene Gedanken, Empfindungen und Erinnerungen einzubringen. Speziell geschulte Kunstvermittler*innen gehen dabei ganz gezielt auf die besonderen Bedürfnisse der Betroffenen ein. Die Veranstaltungen finden einmal im Monat statt. „Augenblicke im Museum“ wird in Zusammenarbeit mit der Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V. durchgeführt. Anlage zu S18/18590 3 GENERALDIREKTION BILDUNG UND KOMMUNIKATION HEIKE KROPFF LEITERIN 2016 wurde das Angebot auf den Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin ausgeweitet. Unter dem Titel „Zeit zum Erleben“ bieten die Veranstaltungen insbesondere Menschen mit dementiellen Veränderungen und ihren Angehörigen und Freunden die Möglichkeit, gemeinsam Zeit im Museum zu verbringen. Die zeitgenössischen künstlerischen Werke des Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin bieten vielfältige Gesprächsanlässe. Die öffentlichen Veranstaltungen finden jeden dritten Samstag im Monat statt, die Themen wechseln. Seit 2019 findet das Angebot auch im Bode-Museum unter dem Titel „Kunst- und Fantasiegeschichten im Museum“ statt. Tandemführungen für Erwachsene mit und ohne Sehbeeinträchtigung Seit 2016 bieten die Staatlichen Museen zu Berlin inklusive Angebote für Erwachsene mit und ohne Beeinträchtigungen zu ausgewählten Sonderausstellungen an. Dabei wird eng mit den Verbänden und Communities zusammengearbeitet. Für die Ausstellung „Wanderlust“ in der Alten Nationalgalerie wurde ein Konzept entwickelt, das sich an Besucher*innen mit und ohne Sehbeeinträchtigung richtete und an die Gegebenheiten des Hauses angepasst war. Konzepte, die für Sonderausstellungen entwickelt wurden, haben zu einer Verstetigung des Angebotes auch in den Dauerausstellungen geführt. In einem regelmäßigen Turnus, der eine Reihe von Häusern der Museumsinsel umfasst, wird den Besucher*innen ein Angebot gemacht, das die Vielfalt der Häuser erschließt und eine Regelmäßigkeit jenseits gelegentlicher Sonderausstellungen gewährleistet. Die Führungen finden als Tandem bestehend aus einem Guide mit und einem Guide ohne Sehbeeinträchtigung statt. 2018 konnten so 30 Führungen für diese Zielgruppe angeboten werden. Tandemführungen für gehörlose und hörende Besucher*innen Die seit 2016 entwickelten inklusiven Angebote für Erwachsene richten sich auch an hörende und gehörlose Besucher*innen. Das Ziel der Inklusion ist es, die Museen für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichermaßen zu öffnen. In verschiedenen Sonderausstellungen wurden in den vergangenen Jahren Führungen für gehörlose und hörende Besucher*innen im Tandem mit Gebärdensprachdolmetscher*innen angeboten. 2018 wurden in einem Erfahrungsaustausch mit verschiedenen Gebärdensprachdolmetscher *innen und tauben Lehrer*innen an Gehörlosenschulen verstärkt Angebote entwickelt, die spezifischer auf die Gewohnheiten und Anforderungen der gehörlosen Besucher*innen eingehen. Positiv wurden die Tandemführungen mit tauben Guides im Rahmen der Sonderausstellung „Wanderlust“ aufgenommen. Diese werden in der Alten Nationalgalerie und in „Pergamon.Das Panorama“ verstetigt. Zukünftig ist eine enge Zusammenarbeit mit den Verbänden und Communities sowie mit dem Berufsverband der Gebärdensprachdolmetscher*innen Berlin/Brandenburg (BGBB) vorgesehen. Ein zentrales Anliegen ist es, freie Mitarbeiter*innen zu akquirieren, die gleichermaßen über fachliche Kompetenz verfügen und Gebärdensprache beherrschen. 2018 konnten 14 Führungen angeboten werden. Multaka: Treffpunkt Museum – Geflüchtete als Guides in Berliner Museen Die Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Stiftung Deutsches Historisches Museum starteten im Dezember 2015 das Projekt „Multaka: Treffpunkt Museum“, das seitdem erfolgreich realisiert wird. „Multaka“ bedeutet auf Arabisch „Treffpunkt“ und steht für den Austausch kultureller und historischer Erfahrungen. Geflüchtete in Berlin sind eingeladen, das Pergamonmuseum, das Bode-Museum und das Deutsche Historische Museum kennenzulernen und an Ausstellungsgesprächen in arabischer Sprache teilzunehmen. Das Angebot ist kostenfrei. Das Projekt hat bereits in den Anlage zu S18/18590 4 GENERALDIREKTION BILDUNG UND KOMMUNIKATION HEIKE KROPFF LEITERIN Vorjahren 25 syrische und irakische Geflüchtete zu Museumsguides fortgebildet. Ihre Führungen in arabischer Sprache wurden 2018 verstetigt und kontinuierlich an zwei Tagen pro Woche angeboten. Seit August 2018 werden nun an drei Tagen im Monat die Führungen auch auf Deutsch und an einem Tag im Monat ebenso auf Englisch an allen Standortorten angeboten. 2018 fanden 396 öffentliche Führungen und 127 zusätzlich gebuchte Rundgänge statt, die von über 12.400 Personen wahrgenommen wurden. Fünf mehrtägige Workshops konnten 2018 zudem in Zusammenarbeit mit Berlin Glas e.V. angeboten werden. Alt- und Neuberliner*innen kamen im Pergamonmuseum zusammen und tauschten sich über den Umgang und die Gestaltung des Materials Glas in verschiedenen Kulturen aus. Im Anschluss wurden eigene Glasobjekte geschaffen. Vom 4. bis 10. November wurden die gläsernen Ergebnisse der Workshops in der Ausstellung „Connected طبارتم“ der Galerie Benhadj & Djilali in Berlin Mitte ebenso präsentiert, wie die Stimmen derer, die sie geschaffen haben. Inklusive Workshops für Kinder und Familien Seit Oktober 2016 bieten die Staatlichen Museen zu Berlin öffentliche Workshops für Kinder von 6 bis 12 Jahren mit und ohne Beeinträchtigung und ihre erwachsenen Begleitungen an. Eine Vielzahl unterschiedlicher Themen steht Kindern und Eltern bei Ausstellungsgesprächen zur Auswahl. Dialogische Strukturen, eine aktive Einbeziehung der Kinder und Eltern bestimmen die einstündigen Rundgänge. Die zweistündigen Workshops verbinden Ausstellungsbesuche mit bildnerisch-praktischem Arbeiten. Sie beziehen künstlerische, archäologische oder kulturhistorische Fragestellungen ein und vermitteln diese handlungsorientiert. In den Schulferien laden die Staatlichen Museen zu Berlin Kinder und Jugendliche ein, verschiedene Museen intensiv erkunden. In mehrtägigen Workshops diskutieren die Kinder und Jugendlichen mit Gleichaltrigen in den Ausstellungen über Kunstwerke oder kulturgeschichtliche Objekte. Sie ergründen, was sich hinter den Dingen verbirgt und was dieses mit ihren eigenen Interessen und Lebenswelten zu tun haben könnte. Sie erproben künstlerische Ausdrucksformen und nehmen in kreativer Weise Stellung zu dem Erlebten. 2018 fanden dreizehn eintägige und sieben mehrtägige inklusive Workshops für Kinder und Familien mit und ohne Beeinträchtigungen statt. _Website Die Website der Staatlichen Museen zu Berlin www.smb.museum zeigt sich seit Mai 2016 in einem überarbeiteten Erscheinungsbild. Das seit dem Relaunch im Dezember 2013 bestehende Layout wurde weiterentwickelt und benutzerfreundlicher und übersichtlicher gestaltet, das bestehende responsive Webdesign optimiert und die Website auch nach Google-PageSpeed-Kriterien verbessert. Orientierung und Navigation Die Darstellung des Internetangebots ist nun für alle Seiten sowohl in Layout als auch Struktur einheitlich. Die Navigationselemente wurden so überarbeitet, dass sie einen Überblick über die grobe Struktur der Seite geben. Als einheitlicher Navigationsmechanismus fungiert das Drop-Down-Menu mit einer neuen zweiten Ebene. Eine visuell hervorgehobene Position im Webauftritt sorgt für gute Orientierung und zeigt dem Besucher der Website wo er/sie sich befindet. Anlage zu S18/18590 5 GENERALDIREKTION BILDUNG UND KOMMUNIKATION HEIKE KROPFF LEITERIN Wesentlich verbessert hat sich die Funktion des Logos: Es gibt nur noch das Logo der SMB, das bei Linkklick zurück führt zur Startseite. Der Name der Einrichtung führt bei Linkklick immer zu der entsprechenden Einrichtungs-Home-Seite zurück. Auf den Menüpunkt „Home“ wurde grundsätzlich verzichtet, was eine große Verbesserung ist. Neben der Navigation gibt es auch alternative Zugangswege, z. B. über die frei belegbaren Teaserboxen der mehr als 40 Startseiten der einzelnen Museen, Sammlungen und Institute. Es gibt zudem eine Sitemap als Orientierungshilfe und eine Suche mit Filterfunktion. Sämtliche Inhaltsbereiche wurden neu strukturiert. Es wurde auf eine übersichtliche und verständliche Gliederung und zweckmäßige Reihenfolge der Inhalte geachtet. Es gibt sinnvolle Dokumenttitel, aussagekräftige Linktexte und die Links informieren über Dateiformate. Am Ende jeder Seite werden Sprungmarken angeboten, die wieder zum Beginn der Seite zurückführen. Auch grundlegende inhaltliche Anforderungen werden erfüllt: Die URL des Internetangebotes ist eindeutig und semantisch korrekt, d. h. sie spiegelt den Inhalt der Seite wider. Impressum, Haftungsausschluss und Datenschutzhinweise sind genauso vorhanden wie ein Newsletter- Service und RSS-Feeds. Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme mit Anbieter des Internetangebots und auch vor Ort sind gegeben. Bei der Auffindbarkeit und Usability von Inhalten wurde stets mit Blick auf mobile Endgeräte gearbeitet. Design und Nutzung Die Gestaltung der Inhalte erfolgte so, dass sie ohne Informations- oder Strukturverlust in unterschiedlicher Weise präsentiert werden können. So gibt es z. B. HTML- Strukturelemente für Überschriften und Listen. Elemente und Attribute, die in der HTML Version 4.01 als überholt definiert sind, wurden weggelassen. Beim Besuch der Seite ist die Zeitbegrenzung anpassbar, d.h. Seiteninhalte können ohne Zeitbegrenzung angezeigt oder die Zeitbegrenzung kann verlängert werden (z.B. für zeitbegrenzte Dialoge wie Online-Transaktionen etc.). Um für alle Besuchenden die Wahrnehmung von Inhalten, das bessere Erkennen und die Lesbarkeit zu gewährleisten, wurde z. B. auf Kontraste von Texten und Bildern geachtet und eine größere Schrift verwendet. Informationen und Verweise auf Inhalte sind ohne Wahrnehmung der Farbe oder Form verfügbar, auf komplizierte Schriftgrafiken oder flackernde Elemente wurde verzichtet. Das Layout der Website kann proportional per Zoom- Funktion moderner Browser um 200% vergrößert werden. Für Screen Reader ist die Hauptsprache der Website angegeben. Die Website ist in weiten Teilen durch die schlüssige Reihenfolge bei der Tastaturbedienung ohne Maus sowie ohne Bezug auf sensorische Merkmale nutzbar. Nicht-Text-Inhalte Die verwendeten Fotos und Werkbilder sind für die Online-Darstellung und speziell für die Nutzung mit dem Smartphone optimiert. Dadurch gibt es kürzere Ladezeiten und die Ausgabe wird jeweils für das entsprechende Gerät angepasst. Zudem wurde der Lazyload- Effekt integriert: das Nachladen von Bildern geschieht, während der Text bereits angezeigt wird. Für Nicht-Text-Inhalte gibt es Alternativen in Textform: Bildbeschreibungen für Bedienelemente wie Logos, für Bilder, Grafiken und Objekte. Filme und Videos sind in Anlage zu S18/18590 6 GENERALDIREKTION BILDUNG UND KOMMUNIKATION HEIKE KROPFF LEITERIN deutscher und englischer Sprache untertitelt. Ein Video zeigt ausgewählte Inhalte in Gebärdensprache. Informationen (die Staatlichen Museen zu Berlin, ihre Sammlungen und Institute sowie die Bedienung der Website) werden auch in Leichter Sprache zur Verfügung gestellt. Fazit Gestaltung, Programmierung und Redaktion der neuen Website der SMB gewährleisten einen barrierefreien Zugang. Bei dem entwicklungsbegleitenden BITV-Test durch die Prüfstelle BIK Beratungsstelle Hamburg vom 21.10.2013 wurde für die vorangegange Website ein Gesamtergebnis von 84,75 Punkten erreicht. Durch den Website-Relaunch im Mai 2016 wurden zahlreiche technische und redaktionelle Verbesserungen umgesetzt. Nach Schätzung der betreuenden Agentur xmental könnte die aktuelle Website inzwischen ein Ergebnis von ca. 95 % erreichen. Um dies zu überprüfen und den barrierefreien Zugang zur Website noch weiter zu optimieren, ist zeitnah ein weiterer BITV-Test geplant.