Drucksache 18 / 18 670 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Andreas Otto (GRÜNE) vom 13. April 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. April 2019) zum Thema: Wann wird das Denkzeichen „Kaninchenfeld“ rekonstruiert? und Antwort vom 29. April 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 02. Mai 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Seite 1 von 2 Senatsverwaltung für Kultur und Europa Herrn Abgeordneten Andreas Otto (GRÜNE) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei – G Sen – Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 18670 vom 13.04.2019 über Wann wird das Denkzeichen „Kaninchenfeld“ rekonstruiert? Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wann wird das Denkzeichen „Kaninchenfeld“ der Künstlerin Karla Sachse an der ehemaligen Grenzübergangsstelle zwischen Ost- und Westberlin an der Chausseestraße wieder hergestellt bzw. rekonstruiert? Zu 1.: Das künstlerische Zeichen „Kaninchenfeld“ der Künstlerin Karla Sachse wurde 1999 im Bereich des ehemaligen, innerstädtischen Grenzübergangs Chausseestraße realisiert . Eine „Rekonstruktion“/ Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands ist nicht möglich, da das künstlerische Zeichen in Teilbereichen des öffentlichen Straßenraums (Fahrbahn) baufachlich nicht dauerhaft installiert werden kann. Jedoch soll zeitnah durch die Künstlerin ein Konzept für die behutsame Revitalisierung erstellt werden. 2. Wie viele der ursprünglich 120 Kaninchen-figuren sind noch im Straßenraum vorhanden, wie viele hat das Land Berlin eingelagert? Zu 2.: Durch den überaus starken Straßenverkehr, durch zahlreiche Straßen- und Tiefbauarbeiten sowie einer Vielzahl von Neubauprojekten in diesem innerstädtischen Bereich seit 1999 sind eine Vielzahl der Kaninchenintarsien nicht mehr im Bodenbelag (Fahrbahn, Gehweg) vorhanden bzw. sind unter neuen Asphaltschichten nicht mehr sichtbar. Von den ursprünglich 120 Intarsien sind aktuell noch 63 vor Ort auffindbar (Stand 19.03.2019). Der Künstlerin wurden 2016 von der für den baulichen Unterhalt zuständigen Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) fünf Kaninchenobjekte übergeben. 3. Was ist geplant für die Anbringung einer angemessenen Tafel zur Erklärung? Zu 3.: Beide ursprünglichen Hinweistafeln im A3-Format sind nicht mehr vorhanden bzw. nicht mehr lesbar. Im Zuge einer geplanten Revitalisierung des Kunstwerks soll geprüft werden, ob zwei zusätzliche Glas-Informationstafeln (in Anlehnung an die bei- Seite 2 von 2 den Informationstafeln zur künstlerischen Markierung „Übergänge“ in der Bernauer Straße) jeweils auf „Ost-“ und „Westseite“ aufgestellt werden können. 4. Welche Kosten veranschlagt der Senat, um die fehlenden Kaninchenfiguren herstellen und einsetzen zu lassen sowie für die Tafel? Zu 4.: Im Zuge der Konzepterstellung zur behutsamen Revitalisierung soll durch die Künstlerin auch eine Kostenprognose erstellt werden. 5. Wie ist geplant, das durch Baumaßnahmen veränderte Erscheinungsbild einzelner Figuren und des gesamten „Kaninchenfelds“ in der Chausseestraße zu korrigieren? Zu 5.: Über die Ausrichtung einzelner Objekte soll im Rahmen der Konzepterstellung entschieden werden. 6. Wie ist der Gesprächsstand mit der Künstlerin zur Wiederherstellung des Denkzeichens und den Positionen der Figuren im Straßenland? Zu 6.: Nach der aktuellen Bestandserfassung wurde mit der Künstlerin seitens der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Kontakt aufgenommen. Ebenso wurde der direkte Kontakt zwischen der Künstlerin und der BIM vermittelt. 7. Ist gewährleistet, dass die Rekonstruktion des Denkzeichens bis zum 30. Jahrestag des Mauer-falls am 9. November 2019 abgeschlossen ist? Zu 7.: Nach Vorlage eines prüffähigen Honorarangebots zur Konzepterstellung und künstlerischen Begleitung, soll die Künstlerin mit diesen Leistungen durch die BIM zeitnah beauftragt werden. Nach Vorlage des Konzepts einschl. der Prüfung und Wertung soll die Umsetzung ebenso zügig durch die BIM beauftragt werden. Vermutlich ist hierfür noch ein Planer für die Koordinierung der Gewerke einschl. der Einzelausschreibungen erforderlich. Eine Fertigstellung zum 09. November 2019 wird hierbei angestrebt, kann jedoch - bedingt durch gesetzliche Ausschreibungsvorschriften, Vergabefristen und Verfügbarkeiten auf der Angebotsseite - nicht verbindlich zugesichert werden. Berlin, den 29.04.2019 In Vertretung Dr. Torsten Wöhlert Senatsverwaltung für Kultur und Europa