Drucksache 18 / 18 693 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (LINKE) vom 25. April 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 26. April 2019) zum Thema: Zukunft von Filialen der Berliner Sparkasse und Antwort vom 07. Mai 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. Mai 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Herrn Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/18693 vom 25. April 2019 über Zukunft von Filialen der Berliner Sparkasse ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht in eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort auf Ihre Anfrage zukommen zu lassen und hat daher die Berliner Sparkasse um eine Stellungnahme gebeten, die von dort in eigener Verantwortung erstellt und dem Senat übermittelt wurde. Sie wird nachfolgend wiedergegeben. 1. Welche Filialen der Berliner Sparkasse sollen in diesem Jahr geschlossen werden? Zu 1.: Insgesamt plant die Berliner Sparkasse für 2019 die Schließung von bis zu zehn Standorten. Im Juli dieses Jahres stehen zunächst vier Schließungen an: - Filiale Alt-Köpenick 38, 12555 Berlin - Filiale Allee der Kosmonauten 199, 12685 Berlin - Filiale Mehrower Allee 22, 12687 Berlin - Filiale Oberfeldstr. 138, 12683 Berlin Die betroffenen Kunden werden ab 13. Mai über die Schließung schriftlich informiert. Nach Auskunft der Berliner Sparkasse bleiben an allen Standorten Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker und SB-Terminals erhalten. Darüber hinaus hat die Berliner Sparkasse für Ende Mai 2019 Kiez-Vertreterinnen und Kiez-Vertreter aus Weißensee, Wedding und Spandau zu Gesprächen eingeladen, um mit ihnen die dortige Situation und die jeweiligen sparkassenseitigen Überlegungen ergebnisoffen zu besprechen. Hieraus könnten noch weitere Schließungen für 2019 folgen. 2 2. Welche Gründe liegen für die Filial-Schließungen jeweils vor? Zu 2.: Das Verhalten und auch die Erwartungen der Kundinnen und Kunden an ihre Sparkasse haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Auf der einen Seite wird, gerade bei komplexeren Beratungsthemen, nach wie vor das persönliche Gespräch in der Filiale geschätzt und gesucht. Auf der anderen Seite werden Bankgeschäfte zunehmend online oder mobil erledigt, insbesondere wenn es um Service oder einfache Produktabschlüsse geht. Mehr als die Hälfte der Kundinnen und Kunden nutzt inzwischen digitale Kanäle – Tendenz steigend. Dabei unterstützt die Berliner Sparkasse ihre Kundinnen und Kunden, zum Beispiel bei der Einrichtung des Handys oder mit Online-Banking-Kursen. In den letzten Jahren hat die Berliner Sparkasse die Zahl ihrer Filialen zwar verringert, aber sie ist immer noch flächendeckend vertreten und hat die mit Abstand meisten Standorte eines Kreditinstituts in der Stadt. Hinzu kommen neue Beratungsund Vertriebswege, wie der Sparkassen-Bus „Justav“ oder Beraterplätze zu bestimmten festen Zeiten in Einrichtungen Dritter, die sogenannten „roten Schreibtische“ (siehe www.berliner-sparkasse.de/berater-im-kiez wie bei 4.). Die Berliner Sparkasse überprüft ihr Standortnetz regelmäßig anhand verschiedener Faktoren und Kennzahlen, zu denen neben anderen Wirtschaftlichkeit und Potenzial des Standortes zählen. Ein wichtiger Teil dieser Bewertung ist – zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Gesamtprozess – auch die Einbeziehung von Kiezvertreterinnen und Kiezvertretern aus Politik, Vereinen, Interessenvertretungen sowie von Firmenkundinnen und Firmenkunden. 3. An welchen Standorten werden bestimmte Leistungen wie z.B. das Ein- und Auszahlen von Bargeld nach wie vor möglich sein? Zu 3.: Alle grundlegenden Finanzdienstleistungen, wie das Einrichten und Führen eines Girokontos, eines Sparkontos, der Bargeldverkehr sowie Versicherungen und regelmäßiges Sparen, werden weiterhin an allen 89 Standorten mit Beraterinnen und Beratern verfügbar sein. Für einen Großteil dieser Leistungen, zum Beispiel Ein- und Auszahlungen, stehen außerdem 60 SB-Center zur Verfügung. Insgesamt verfügt die Berliner Sparkasse über mehr als 600 Geldautomaten und rund 500 SB-Terminals, womit sie das mit Abstand dichteste Netz in der Stadt unterhält. 4. Wie wird die individuelle Beratung von Kundinnen und Kunden an den Standorten weiterhin gewährleistet? Zu 4.: Bei Fragen zu den grundlegenden Finanzdienstleistungen können sich die Kundinnen und Kunden weiterhin an alle Filialstandorte mit Beraterinnen und Beratern vor Ort wenden. Außerdem ist die Telefonzentrale der Berliner Sparkasse 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche besetzt. Information und Beratung bietet die Berliner Sparkasse auch per Video oder WhatsApp an. Hinzu kommen die mobilen Einheiten, die bereits deutlich ausgebaut wurden: Die Beraterinnen und Berater im Kiez sind inzwischen an 15 Standorten mit dem Sparkassenbus „Justav“ und an „roten Schreibtischen“ präsent. Ab Mitte 2019 wird zusätzlich ein zweiter Bus eingesetzt (zu den genauen Zeiten und Orten siehe www.berlinersparkasse .de/berater-im-kiez). 3 Für anspruchsvollere Beratungen, etwa zur Baufinanzierung, Unternehmenskredite oder Anlage größerer Beträge, gibt es eigene Beratungs-Center. Außerdem gibt es für diese Beratungsanliegen rund 50 mobile Beraterinnen und Berater, die die Kunden zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs treffen. 5. Wie viele Sparkassenfilialen werden nach den Schließungen in diesem Jahr noch vorhanden sein? Voraussichtlich mehr als 80. 6. Sind darüber hinaus weitere Schließungen vorgesehen? Wenn ja, welche? Die Sparkasse geht heute davon aus, dass 2020 keine weiteren Standorte geschlossen werden. Berlin, den 7.5.2019 In Vertretung Christian R i c k e r t s ............................................... Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe