Drucksache 18 / 18 746 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Sven Kohlmeier (SPD) vom 30. April 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 02. Mai 2019) zum Thema: Was bewegt sich im Modellversuch Tempo-30 in der Leipziger Straße? 12. Monat: Die Bilanz nach einem Jahr und Antwort vom 15. Mai 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 21. Mai 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Herrn Abgeordneten Sven Kohlmeier (SPD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/18746 vom 30. April 2019 über Was bewegt sich im Modellversuch Tempo-30 in der Leipziger Straße? 12. Monat: Bilanz nach einem Jahr Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie hoch ist der Durchschnittswert der Belastung an Stickstoffdioxiden a) im Jahr 2019 gem. der Daten des Messbusses, Leipziger Str. 21? b) seit Einführung des Tempo-30-Versuchs auf der Leipziger Straße gem. der Daten des Messbusses, Leipziger Str. 21? Antwort zu 1: a) Ein Stickstoffdioxid-Jahresmittelwert für das Jahr 2019 kann noch nicht angegeben werden. Für Januar 2019 bis April 2019 betrug der Mittelwert, gemäß der Messungen mit dem automatischen Referenzverfahren am Messbus, in der Leipziger Straße 43 µg/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter). b) Am Standort des Messbusses an der Leipziger Straße beträgt der Stickstoffdioxid- Mittelwert für den Zeitraum vom 9. April 2018 (Tag der Umstellung auf Tempo 30) bis 30. April 2019 45 µg/m³. Frage 2: Wie hoch ist der Durchschnittswert der Belastung an Stickstoffdioxiden a) im Jahr 2019 gem. der Daten des Passivsammlers, Leipziger Str. 32? b) seit Einführung des Tempo-30-Versuchs auf der Leipziger Straße gem. der Daten des Passivsammlers, Leipziger Str. 32 (Durchschnittswert der bisherigen vierzehntägigen Messungen im Zeitraum 09.04.2018 bis 08.04.2019)? Antwort zu 2: a) Ein Stickstoffdioxid-Jahresmittelwert für das Jahr 2019 kann noch nicht angegeben werden. Vorläufige Daten der Passivsammler liegen nur bis 13. März 2019 vor. Die mittlere Stickstoffdioxidbelastung zwischen 2. Januar 2019 und 13. März 2019 betrug 52 µg/m³. 2 b) Die vorläufige, mittlere Stickstoffdioxidbelastung zwischen 10. April 2018 und 13. März 2019 betrug 57 µg/m³. Die Mittelwertbildung ist für den exakten angefragten Zeitraum aufgrund des vierzehntägigen Wechselrhythmus nur durch gewichtete Mittelung möglich. Deshalb wurde zur Bestimmung des Mittelwertes ein Intervall gewählt, das vollständig im angefragten Zeitraum liegt. Frage 3: Wie hoch war der Durchschnittswert der Belastung an Stickstoffdioxiden a) im Jahr 2017 gem. der Daten des Passivsammlers, Leipziger Str. 32? b) gem. der Daten des Passivsammlers, Leipziger Str. 32 im Zeitraum 09.04.2017 bis 08.04.2018)? Antwort zu 3: a) Dem Jahresbericht des Berliner Luftgütemessnetzes (abrufbar über https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/luftqualitaet/de/messnetz/download/jahresbericht201 7.pdf) ist zu entnehmen, dass der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid an der Leipziger Straße Nr. 32, gemäß den Erhebungen des Passivsammlers, 63 µg/m³ betrug. b) Die mittlere Stickstoffdioxidbelastung zwischen 11. April 2017 und 27. März 2018 betrug an der Leipziger Straße Nr. 32, gemäß den Erhebungen des Passivsammlers, 62 µg/m³. Die Mittelwertbildung ist für den exakten angefragten Zeitraum aufgrund des vierzehntägigen Wechselrhythmus nur durch gewichtete Mittelung möglich. Deshalb wurde zur Bestimmung des Mittelwertes ein Intervall gewählt, das vollständig im angefragten Zeitraum liegt. Frage 4: Wie hoch war der prozentuale Rückgang der Stickstoffdioxidbelastung auf dem Tempo-30-Abschnitt der Leipziger Straße im Zeitraum des Modellversuchs verglichen mit den 12 Monaten davor? Antwort zu 4: Der gewünschte Vergleich eines jeweils 12 Monate langen Zeitraums vor und nach Einführung von Tempo 30 ist mit den Daten des Messbusses nicht möglich, da die Messungen erst am 4. Dezember 2017 begannen. Es liegt also nur ein 4 Monate langer Vergleichszeitraum vor Beginn der Tempo 30-Anordnung am 9. April 2018 vor. Ein entsprechender Vergleich auf Basis der Passivsammler Daten ist möglich, da die Messreihe weiter in die Vergangenheit reicht. Allerdings sind bislang erst Messdaten bis 13. März 2019 verfügbar, da Sammler neueren Datums erst noch im Labor analysiert werden müssen. Eine vollständige Zeitreihe, die einen Zwölfmonatsvergleich zumindest mit vorläufigen Daten zulässt, wird voraussichtlich erst im Juli diesen Jahres verfügbar sein. Frage 5: Wie viele Kraftfahrzeuge wurden im Tempo-30-Abschnitt a) vom 1. – 31. März gezählt? b) in den Monaten April bis März 2019 gezählt? c) was waren die Spitzenwerte (Tage)? 3 Antwort zu 5: a) In Fahrtrichtung Ost (Alexanderplatz) wurden 646.102 Kraftfahrzeuge (Kfz) gezählt und in Fahrtrichtung West (Potsdamer Platz) 612.590 Kfz. Beide Messquerschnitte befinden sich in der Leipziger Straße zwischen Charlotten- und Markgrafenstraße. b) Es wird davon ausgegangen, dass der Zeitraum von April 2018 bis März 2019 in der Fragestellung gemeint ist. In diesem Zeitraum wurden in Fahrtrichtung Ost (Alexanderplatz) 7.997.185 Kfz gezählt und in Fahrtrichtung West (Potsdamer Platz) 7.655.851 Kfz. c) Die Spitzenwerte im März 2019 lagen in Fahrtrichtung Ost (Alexanderplatz) bei 24.737 Kfz am Freitag, den 29. März 2019 und in Fahrtrichtung West (Potsdamer Platz) bei 22.782 Kfz am Donnerstag, den 7. März 2019. Die Spitzenwerte in den Monaten April 2018 bis März 2019 wurden in Fahrtrichtung Ost (Alexanderplatz) mit 28.909 Kfz am Freitag, den 18. Mai 2018 erhoben und in Fahrtrichtung West (Potsdamer Platz) mit 25.430 Kfz am Freitag, den 6. April 2018. Frage 6: War während des Tempo-30-Modellversuchs eine Verdrängung des Verkehrs in umliegende Straßen spürbar a) Wenn ja, in welche Straßen? b) Wenn ja, was unternimmt der Senat um diese Verdrängung in umliegende Straßen zu minimieren? Antwort zu 6: Auf Basis der Messwerte auf der Leipziger Straße und auf den potenziellen Umfahrungsrouten (Nord: Unter den Linden, Französische Straße; Süd: Kochstraße und Lindenstraße) konnten bislang keine Verlagerungseffekte infolge der erfolgten Anordnung von Tempo 30 festgestellt werden. Frage 7: Wie hoch war die Schadstoffbelastung im jetzigen Modellversuchsbereich in der Leipziger Straße in den Monaten Dezember 2017 bis März 2019 (Durchschnittswerte pro Monate) gemessen durch den Messbus, Leipziger Str. 21? Antwort zu 7: Die Monatsmittelwerte der am Messbus gemessenen Luftschadstoffe am Standort Leipziger Straße können auf der Internetseite des Berliner Luftgütemessnetzes unter https://luftdaten.berlin.de/station/mw088 eingesehen werden. Die Tabelle zeigt die Monatsmittelwerte für die am Messbus ermittelten Luftschadstoffe. 4 Tabelle: Monatsmittelwerte der Messungen des Messbusses am Standort Leipziger Straße in µg/m³ (außer Kohlenmonoxid (CO)) Stickstoffmonoxid (NO) Stickstoffdioxid (NO2) Stickstoffoxide * (NOx) Ozon (O3) Partikel PM10 Kohlenmonoxid (CO) in mg/m³ Dezember 2017 40 42 103 25 18 0,3 Januar 2018 52 46 126 22 22 0,4 Februar 2018 59 61 150 23 35 0,4 März 2018 48 56 129 31 33 0,4 April 2018 32 51 100 51 28 0,3 Mai 2018 22 50 84 63 25 0,3 Juni 2018 19 39 69 60 20 0,3 Juli 2018 14 37 58 64 19 0,3 August 2018 24 46 83 60 20 0,3 September 2018 33 52 102 41 21 0,4 Oktober 2018 48 55 128 28 27 0,4 November 2018 64 50 148 10 33 0,5 Dezember 2018 42 38 103 21 18 0,4 Januar 2019 33 39 90 30 21 0,4 Februar 2019 43 51 118 24 29 0,4 März 2019 23 35 70 47 17 0,3 *Anmerkung: NOx = NO*1,533 + NO2, d.h. NO wird auf die Masse von NO2 umgerechnet (Konvention) Frage 8: Wie hoch war die Stickstoffdioxidbelastung gemessen durch den Passivsammler in den Monaten Januar 2017 bis Mär 2019 (Bitte die gemessenen Daten für den jeweiligen Zweiwochenrhythmus darstellen)? Antwort zu 8: Für den Zeitraum vom 11. April 2017 bis 2. Januar 2019 wird auf die Antwort zu Frage 5 der Schriftlichen Anfrage 18/17536 verwiesen. Die folgende Tabelle zeigt die vorläufigen Stickstoffdioxid-Messwerte der Passivsammler für den Zeitraum 2. Januar 2019 bis 13. März 2019. Tabelle: NO2-Zweiwochenwerte der Passivsammler am Standort Leipziger Str. Datum Probennahmestart (zwischen 7:00 Uhr und 15:00 Uhr) Datum Probennahmeende (zwischen 7:00 Uhr und 15:00 Uhr) NO2 in µg/m³ 02.01.2019 16.01.2019 44 16.01.2019 30.01.2019 50 30.01.2019 13.02.2019 46 13.02.2019 27.02.2019 67 27.02.2019 13.03.2019 54 5 Frage 9: Wie hoch war die Luftschadstoffbelastung a) im Monatsdurchschnitt im März 2018? b) in den Tagen 1. März – 08. April 2018 (pro Tag)? Antwort zu 9: Es wird angenommen, dass sich die Frage auf das laufende Jahr 2019 bezieht. Die Messwerte der am Messbus gemessenen Luftschadstoffe am Standort Leipziger Straße können auf der Internetseite des Berliner Luftgütemessnetzes unter https://luftdaten.berlin.de/station/mw088 eingesehen werden. a) Die Daten sind der Antwort zu Frage 7 zu entnehmen. b) In der nachfolgenden Tabelle sind die Tagesmittelwerte für den 1. März 2019 bis 8.April 2019 für die am Messbus gemessenen Luftschadstoffe zusammengestellt. Tabelle: Tagesmittelwerte der Messungen des Messbusses am Standort Leipziger Straße in µg/m³ (außer Kohlenmonoxid (CO)) Stickstoffmonoxid (NO) Stickstoffdioxid (NO2) Stickstoffoxide * (NOx) Ozon (O3) Partikel PM10** Kohlenmonoxid (CO) in mg/m³ 01.03.2019 16 32 57 31 39 0,3 02.03.2019 27 39 80 38 20 0,3 03.03.2019 13 22 42 43 16 0,3 04.03.2019 29 34 78 52 12 0,3 05.03.2019 21 33 65 50 12 0,3 06.03.2019 56 58 143 28 19 0,4 07.03.2019 49 53 127 36 16 0,4 08.03.2019 12 22 40 64 9 0,3 09.03.2019 14 28 49 58 11 0,3 10.03.2019 15 27 50 64 10 0,3 11.03.2019 19 32 61 53 10 0,3 12.03.2019 30 40 85 49 15 0,3 13.03.2019 18 27 55 65 8 0,3 14.03.2019 32 36 85 49 9 0,3 15.03.2019 18 28 56 61 10 0,3 16.03.2019 24 33 69 56 12 0,3 17.03.2019 11 20 36 65 8 0,3 18.03.2019 21 27 59 60 9 0,3 19.03.2019 15 35 59 51 14 0,3 20.03.2019 37 49 105 47 21 0,4 21.03.2019 36 47 101 28 30 0,4 22.03.2019 46 51 121 18 35 0,4 23.03.2019 19 30 60 29 38 0,4 24.03.2019 6 24 33 58 16 0,3 25.03.2019 16 33 57 51 11 0,3 26.03.2019 9 29 43 54 12 0,3 27.03.2019 14 33 54 49 13 0,3 28.03.2019 10 31 46 36 13 0,3 6 Stickstoffmonoxid (NO) Stickstoffdioxid (NO2) Stickstoffoxide * (NOx) Ozon (O3) Partikel PM10** Kohlenmonoxid (CO) in mg/m³ 29.03.2019 50 52 128 27 19 0,4 30.03.2019 33 55 106 36 25 0,4 31.03.2019 5 22 30 67 21 0,3 01.04.2019 45 59 127 45 20 0,4 02.04.2019 43 54 119 50 37 0,4 03.04.2019 45 68 137 50 56 0,5 04.04.2019 39 63 123 57 96 0,4 05.04.2019 41 48 111 32 49 0,4 06.04.2019 17 55 81 62 47 0,4 07.04.2019 9 45 58 72 40 0,3 08.04.2019 19 57 85 63 44 0,3 Frage 10: Wie bewertet der Senat die Wirksamkeit der Tempo-30-Zone im Hinblick auf die Reduzierung von Luftschadstoffen auf der Leipziger Straße nach einem Jahr? Frage 11: Rechtfertigen die Ergebnisse aus Sicht des Senats die Aufrechterhaltung der Tempo-30-Anordnung? Antwort zu 10 und zu 11: Frage 10 und 11 werden aufgrund des inhaltlichen Zusammenhangs gemeinsam beantwortet. Eine Auswertung der Daten des Untersuchungskonzeptes zur lufthygienischen und verkehrlichen Wirkung von Tempo 30 und Tempo 50 in der Leipziger Straße ist umfangreich und deshalb auch noch nicht abgeschlossen. Eine Bewertung der Wirksamkeit von Tempo 30 bei gleichzeitiger Verkehrsverstetigung liegt somit noch nicht vor. Die bestehende Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 aus Gründen der Luftreinhaltung in der Leipziger Straße bleibt bis zu einer vollständigen Auswertung des gesamten Untersuchungskonzeptes weiterhin bestehen. Frage 12: Bis wann ist mit einer Auswertung des Pilotprojekts Tempo 30 auf der Leipziger Straße zu rechnen? Antwort zu 12: Eine detaillierte und vollumfängliche Auswertung des Untersuchungskonzeptes zur lufthygienischen und verkehrlichen Wirkung von Tempo 30 und Tempo 50 in der Leipziger Straße wird nach Abschluss des gesamten Konzepts erfolgen. Dieses umfasst die Pilotstrecken an der Leipziger Straße, an der Potsdamer Straße, an der Hauptstraße, am Tempelhofer Damm sowie an der Kantstraße. Die NO2-Messungen der Passivsammler werden am Anfang des kommenden Kalenderjahrs mit gleichzeitig stattfindenden Messungen an den Messcontainern im Berliner Stadtgebiet validiert, in denen mit dem vorgeschriebenen Referenzverfahren NO2 bestimmt wird. Eine Auswertung des Pilotprojekts Tempo 30 wird demzufolge frühestens im ersten Quartal 2020 erfolgen. 7 Frage 13: Ist mittlerweile eine Bestimmung der Vergleichsdaten, mit denen die Daten des Pilotprojektes verglichen werden, erfolgt (s. Antwort schriftliche Anfrage 18/17531, Frage 6)? a) Wenn ja, mit welchen Vergleichsdaten werden die Daten des Pilotprojekts vom 09.04.2018 – 08.04.2019 verglichen? b) Wenn nein, wieso noch nicht? Frage 14: Mit welchen Hauptverkehrsstraßen werden die Messdaten der Leipziger Straße vor und nach Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung verglichen (s. Antwort schriftliche Anfrage 18/17531, Frage 5)? Antwort zu 13 und zu 14: Frage 13 und 14 werden aufgrund des inhaltlichen Zusammenhangs gemeinsam beantwortet. Eine Bestimmung der Vergleichsdaten ist noch nicht erfolgt. Es wird auf die Antwort zu Frage 12 verwiesen. Frage 15: Welchen Erkenntnisgewinn erhofft sich der Senat von der Durchführung von Messfahrten zur Bestimmung der Emissionen (s. Antwort schriftliche Anfrage 18/17531, Frage 5)? Antwort zu 15: Der Senat erhofft sich durch eine Durchführung von Messfahrten Erkenntnisse darüber, ob und wie sich die Fahrdynamik und die spezifischen Stickoxidemissionen der Fahrzeuge durch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h verändert haben. Frage 16: Wann und in welcher Form werden die Messfahrten zur Bestimmung der Emissionen durchgeführt? Antwort zu 16: Es erfolgen Messfahrten vor und nach Anordnung von Tempo 30. Die Vorher-Fahrten für alle Untersuchungsstrecken haben im Zeitraum vom 13. November 2017 bis 17. November 2017 stattgefunden. Aufgrund der zeitlich gestaffelten Einführung der Anordnung von Tempo 30 wurden bisher für den Nachher-Zustand bei Tempo 30 nur die Leipziger Straße und die Potsdamer Straße befahren. Diese Fahrten fanden vom 12. November 2018 bis 16. November 2018 statt. Alle Fahrten beschränken sich auf den Zeitraum von 6 bis 22 Uhr. Weitere Fahrten sollen im 2. oder 3. Quartal 2019 durchgeführt werden. Die Messfahrten werden mit einem Pkw durchgeführt, der im Verkehr „mit schwimmt“. Dabei orientiert sich der Fahrzeugführende an den jeweiligen Verkehrsbedingungen. Nach diesem Prinzip ermittelte Fahrkurven reflektieren das durchschnittliche Geschwindigkeitsverhalten des Fahrzeugkollektivs auf der Straße. Die persönlichen Fahrgewohnheiten des Testfahrers treten dabei in den Hintergrund. Das Fahrzeug misst den pro Sekunde zurückgelegten Weg. Daraus lassen sich Geschwindigkeit und Beschleunigung berechnen. Die Ergebnisse lassen sich als Geschwindigkeits-Zeit oder Geschwindigkeits-Weg-Diagramme (sog. Fahrkurve) darstellen. Mit einem Emissionsmodell der Technischen Universität Graz können damit Emissionen pro Sekunde oder abschnittsweise berechnet werden. 8 Die Auswertung der Messfahrten erfolgt im Gesamtzusammenhang der Auswertung des Projektes (siehe Antwort zu Frage 12). Frage 17: Gibt es der Beantwortung der Anfrage zu dem Thema der Anfrage aus Sicht des Senats noch etwas hinzuzufügen? Antwort zu 17: Eine Zusammenstellung der bisherigen Erkenntnisse zu den Wirkungen von Tempo 30 im Stadtverkehr wurde aktuell auf der Webseite der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz veröffentlicht (https://www.berlin.de/hauptstadtluft/luftverbesserung/tempo-30/artikel.746139.php). Berlin, den 15.05.2019 In Vertretung Ingmar Streese Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz