Drucksache 18 / 19 071 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Franz Kerker und Tommy Tabor (AfD) vom 31. Mai 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 31. Mai 2019) zum Thema: Summer School II: Berliner Ferienschulen zur Sprachförderung – Ferienangebote zur Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund und Antwort vom 21. Juni 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 24. Jun. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Herrn Abgeordneten Franz Kerker und Herrn Abgeordneten Tommy Tabor (AfD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/19071 vom 31. Mai 2019 über Summer School II: Berliner Ferienschulen zur Sprachförderung – Ferienangebote zur Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1.) Sommercamps auf der Grundlage der Jacobs-Sommercamps Laut Drs. 16/2464 führt die Senatsverwaltung seit dem Schuljahr 2004/05 auf der Grundlage der Jacobs-Sommercamps Maßnahmen zur außerschulischen Sprachförderung für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in der Sekundarstufe I durch. a.) Welche Ferienangebote gibt es aktuell in Berlin zur Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund? (Bitte um aktualisierte Darstellung von Punkt 2 – inklusive Unterpunkte – des Berichts Drucksache 16/2464) c.) „Aktuell [25. Mai 2009] wird in Berlin keine derartige Sprachförderung in den Ferien für Grundschülerinnen und -schüler angeboten. […] Für die Erprobung von Ferienangeboten zur Sprachförderung für Schülerinnen und Schüler der Grundschule bemüht sich die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung eine Finanzierung sicherzustellen.“ (Drucksache 16/2464) Welche Ferienangebote zur Sprachförderung wurden seither für Grundschüler probeweise und dauerhaft geschaffen? d.) Welche Institutionen und Träger beteiligen sich an der Durchführung dieser Ferienangebote? Welchen konkreten Beitrag leisten die einzelnen Institutionen und Träger? Zu 1. a.), c.) und d.): Aktuell gibt es in Berlin die „Berliner Ferienschulen – Sprachförderung, Bildung und Teilhabe für geflüchtete Kinder und Jugendliche“ die ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung , Jugend und Familie des Landes Berlin, sind. Weitere Ferienangebote zur Sprachförderung werden zurzeit nicht durchgeführt bzw. sind dem Senat nicht bekannt . Die nachfolgenden Antworten können sich somit nur auf das Angebot der Berliner Ferienschulen beziehen. 2 b.) Welche Angebote sind dazugekommen? Sind Angebote weggefallen? Wenn ja: welche und warum? Zu 1. b.): In den Jahren 2010 und 2011 wurden zweiwöchige Feriensprachcamps für Grundschülerinnen und Grundschüler der 5. und 6. Jahrgangsstufe in den Herbst- und Sommerferien in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg, Tempelhof-Schöneberg, Spandau und Neukölln durchgeführt. Die Finanzierung erfolgte aus dem Titel Sprachcamps für Grundschulen. Das dafür entwickelte Programm „KieWi - Kinder entdecken Wissenschaften - sprachförderlicher naturwissenschaftlicher Unterricht“ förderte unterrichtssprachliche und naturwissenschaftsbezogene kommunikative Kompetenzen durch Erkunden naturwissenschaftlicher Sachverhalte. Da aufgrund der Freizügigkeitsregelung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der neuen EU-Mitgliedsstaaten ab 01.05.2011 die Anzahl der neu zugezogenen Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse vor allem aus Südosteuropa enorm gestiegen ist, wurde entschieden, im Jahr 2012 eine Sommer- und Herbstferienschule für Kinder aus Roma Familien im Bezirk Mitte (Wedding) anzubieten. Im Kalenderjahr 2013 wurde wiederholt das Angebot einer Ferienschule in den Oster -, Sommer- und Herbstferien im Bezirk Mitte gemacht. Ab Januar 2014 wurden Ferienschulen über den Aktionsplan Roma finanziert. Der Zuschuss für 2014 betrug 400.000€. Im Jahr 2014 führten 11 Träger in den Oster-, Sommer- und Herbstferien 29 Ferienschulen in folgenden 6 Bezirken durch: Mitte, Spandau, Neukölln, Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Reinickendorf. Mit einer Teilnehmerzahl zwischen 12-23 Schülerinnen und Schülern wurden rund 390 Kinder und Jugendliche in je zwei- bis dreiwöchige Ferienschulen erreicht. Die Maßnahme Ferienschule ist folgendermaßen gewachsen: Jahr Budget Anzahl Ferienschulen Anzahl Teilnehmende rund 2010 20.000€ 1 20 2011 20.000€ 2 40 2012 20.000€ 2 60 2013 20.000€ 7 150 2014 420.000€ 29 400 Seit 2015 ist die Maßnahme Ferienschule auf alle Bezirke ausgeweitet. Trägerin des Programms ist seit dem Jahr die „Deutsche Kinder und Jugendstiftung“ (DKJS), die in Zusammenarbeit mit Trägern der freien Jugendhilfe und gemeinnützigen Vereinen das Ferienangebot organisiert und durchführt. Das Mercator-Projekt (2005 bis März 2009) - Sprachförderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in der Sekundarstufe I der Essener Stiftung Mercator war bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie angebunden . Durchgeführt wurden parallele Sprachförderung im Fachunterricht, Nachmittagskurse , Sprachfördercamps und Samstagsangebote durch Studentinnen und Studenten der Berliner Universitäten, die in besonderen Kursen bzw. im Rahmen des Lehramtsstudiums auf ihre Aufgabe vorbereitet wurden. 12 Berliner Schulen aller Schularten in der Sekundarstufe I nahmen daran teil. Kooperationspartner waren die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, das 3 IZLL (Interdisziplinäre Institut für Lehr- und Lernforschung) der Freien Universität, FörMig (Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund), die Technische Universität Berlin, das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin- Brandenburg, die gelbe Villa (Kreativ- und Bildungszentrum) und das ibbbw (Institut für berufliche Bildung und Weiterbildung). Von 2008 bis 2010 wurde das Projekt auch in der Sekundarstufe II an 10 Berliner Schulen angeboten. 2.) Ziele und Evaluation a.) Was sind die jeweiligen Ziele der einzelnen Ferienangebote und wie wird das Erreichen der Lernziele überprüft und festgehalten (Lernerfolgskontrolle)? b.) Welche Träger stellen ein Zertifikat aus? c.) In welcher Form wird der Gesamterfolg aller Ferienangebote externer Evaluation unterzogen? d.) Welche Angebote sind besonders erfolgreich, welche Angebote zeigen Verbesserungsbedarf? e.) Welche strategische, organisatorische und qualitative Weiterentwicklung ist seit dem 25. Mai 2009 erfolgt? Zu 2. a.) bis e.): Aktuell gibt es in Berlin die „Berliner Ferienschulen – Sprachförderung, Bildung und Teilhabe für geflüchtete Kinder und Jugendliche“ die ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung , Jugend und Familie des Landes Berlin, sind. Das Ziel der Maßnahme besteht in der Förderung der Sprachkompetenz sowie der Stärkung des Selbstkonzepts der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. Die Ferienschulen helfen dabei, Berlin als Lebensort zu entdecken und Kontakte zu Freizeitstätten und Anlaufstellen zu knüpfen . Die durchführenden Träger sind im Rahmen der Zuwendungsverträge mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) angehalten, die Entwicklung des Sprachstands der Angebotsteilnehmerinnen und -teilnehmer in geeigneter Weise zu dokumentieren . Verbindliche Regelungen zur Ausstellung von Zertifikaten sind für die „Berliner Ferienschulen“ nicht festgelegt. 3.) Kosten und Finanzierung a.) „Die Durchführung der Ferienangebote erfordert einen hohen Organisations- und Koordinierungsaufwand , eine fachlich qualifizierte Begleitung und die Bereitstellung nicht unerheblicher Mittel.“ (Drs. 16/2464) Wie haben sich die Kosten der einzelnen Projekte entwickelt, wie haben sich die Gesamtkosten entwickelt? (Bitte nach Jahr aufschlüsseln, Aufwendungen für Sach- und Personalkosten, Bereitstellung von Infrastruktur, usw. trennen) b.) Was hat die Senatsverwaltung für die „Bereitstellung und dauerhafte Sicherung ausreichender Mittel für Koordination, Kurse, Unterbringung oder Transport, Qualifizierung von Lehrkräften und Evaluation und Gewinnung von qualifizierten Trägern der Kinder- und Jugendarbeit mit Erfahrung in der Bildungsförderung“ (Drs. 16/2464) unternommen? c.) Wie viele öffentliche Mittel erhalten die einzelnen Projekte und wie hat sich die Mittelzuweisung entwickelt? (Bitte nach Jahr und Verwendungszweck aufschlüsseln, Haushaltstitel angeben) d.) „Die bisherigen Formen der Finanzierung sind zum großen Teil von Drittmitteln abhängig. Problematisch sind die kurzen Programmlaufzeiten und die Bindung an bestimmte Zielgruppen sowie die geringe Verfügbarkeit von Eigenmitteln bei den Schülerinnen und Schülern aus sozial benachteiligten Familien.“ (Drs. 16/1464) Wie wurde der Abhängigkeit von Drittmitteln und dem Problem kurzer Programmlaufzeiten begegnet? e.) Die Förderung durch die Stiftung Mercator und durch das Bundesministerium sowie die Unterstützung durch die FU Berlin hinsichtlich der Akquise und Ausbildung der studentischen Förderlehrkräften und der Evalution sind ausgelaufen. Was waren die Gründe, dafür, dass die 4 Kooperationen nicht fortgesetzt wurden? Welche weiteren Finanzierungsquellen (z.B. ESF und Jugendhilfe) und Kooperationen sind weggefallen und wie wurde dies aufgefangen? f.) Welche Projekte verlangen eine Teilnahmegebühr oder Materialkostenpauschale? Ist eine Befreiung möglich, wenn ja: unter welchen Voraussetzungen? Wie viele Mittel werden jährlich über Kostenbeteiligungen seitens der Teilnehmer eingenommen und wie hat sich diese Summe seit 2008 entwickelt? (Bitte nach Jahr aufschlüsseln) Zu 3. a.) bis f.): Es wird auf die Antworten zur Frage 1, 2 und 10 verwiesen. 4.) Qualifikation der Sprachlehrer a.) Über welche Qualifikation verfügen die Sprachlehrer der einzelnen Ferienangebote zur Sprachförderung für Schüler ndH? b.) Wie viele Personen haben an einer entsprechenden Qualifizierung teilgenommen? (Bitte nach Jahr aufschlüsseln) c.) Welche Stellen bietet für das außerschulische Personal vorbereitende Seminare und begleitende Beratung an? In welcher Form beteiligen sich die Universitäten an der Akquise des Personals und der Vorbereitung? d.) Wie viele Personen unterstützen die Ferienangebote zur Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund in ehrenamtlicher Tätigkeit? (in absoluten und relativen Zahlen) In welchen Projekten kommen studentischen Förderlehrkräfte zum Einsatz? Können sich die Studenten dies für ihr Studium anrechnen lassen? Erhalten die Studenten eine Vergütung? Zu 4. a.) bis d.): Die Auswahl und Qualifizierung des in den Angeboten der „Berliner Ferienschulen“ eingesetzten Personals obliegt den durchführenden Trägern. Die Deutsche Kinderund Jugendstiftung bietet darüber hinaus trägerübergreifende Fortbildungsangebote zu ausgewählten Themen an. Der Einsatz des Personals in den Angeboten der „Berliner Ferienschulen“ obliegt den durchführenden Trägern. Statistische Erhebungen über die Anzahl der ehrenamtlich Tätigen oder der studentischen Förderlehrkräfte werden nicht erhoben. 5.) Plätze und Teilnahmen a.) Laut Drucksache 16/2464 lag die Teilnehmerzahl an den Sprachfördercamps des ibbw pro Ferienzeitraum noch sehr weit unter den Zielvorstellungen. Wie hat sich die Zahl der Plätze bei den unterschiedlichen Ferienangeboten zur Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund entwickelt? (Bitte aufschlüsseln nach Jahr, nach Ferienart und Träger) b.) Wie viele Kinder und Jugendliche haben an einem Ferienangebot zur Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund teilgenommen? (Bitte aufschlüsseln nach Jahr, nach Ferienart und Träger) 5 Zu 5. a.) und b.): Es wird auf die Antworten zur Frage 1,8 und 10 verwiesen. 6.) Kooperationspartner und begleitendes Freizeitangebot a.) Welche Schulen sind Kooperationspartner der Ferienangebote zur Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund? b.) An welchen Orten werden die Angebote zur Sprachförderung durchgeführt? (Bitte nach Bezirken gegliedert darstellen) c.) Welche Träger und Vereine unterstützen die Ferienangebote zur Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund bei der Gestaltung des begleitenden Freizeitangebots? Wie viele Mittel erhalten diese für ihre unterstützende Tätigkeit? d.) Welcher Art ist das begleitende Freizeitangebot? e.) Welchen zeitlichen Anteil haben jeweils die explizite Sprachförderung (schulmäßiges Lernen) und die implizite Sprachförderung (Freizeit- und Kreativangebot)? Zu 6. a.) bis e.): Es wird auf die Antwort zur Frage 10 verwiesen. Eine Übersicht über die im Sommer 2019 stattfindenden Berliner Ferienschulen ist zu finden unter https://www.dkjs.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/programme/080519_Traeger_F erienschulen__Sommer_2019.pdf 7.) Form der Bekanntmachung a.) In welcher Form werden die Ferienangebote zur Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund beworben? (Bitte nach Anbieter aufschlüsseln) b.) In welchen Sprachen werden die Ferienangebote zur Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund beworben? (Bitte nach Anbieter aufschlüsseln Zu 7. a.) und b.): Die Angebote der „Berliner Ferienschulen“ werden z. B. über Flyer, den Internetauftritt der DKJS und verschiedene Informationsveranstaltungen bekannt gemacht. Die Bewerbung in Printform erfolgt überwiegend auf Deutsch. Wichtige Kooperationspartner bei der Angebotsveröffentlichung sind zudem die Schulen mit Willkommensklassen und die darin tätigen Lehrkräfte. 8.) Zielgruppe a.) Wie wird der Sprachförderbedarf von Kindern und Jugendlichen definiert? Welche Teilnahmevoraussetzungen bestehen? b.) Welche Herkunftssprachen sind unter den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen besonders stark vertreten? Korrespondieren diese Zahlen dem Anteil der Kinder und Jugendlichen nichtdeutscher Herkunftssprache in Berlin oder sind bestimmte Bevölkerungsgruppen bei den Ferienangeboten unter- oder überrepräsentiert? c.) Wie groß ist jährlich die mögliche Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die von einer Ferienschule zum Erlernen der deutschen Sprache profitieren könnten? d.) Wie hat sich die Größe der möglichen Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die von einer Ferienschule zum Erlernen der deutschen Sprache profitieren könnten, seit 2008 entwickelt? (Bitte nach Jahr aufschlüsseln) Ist das Ferienangebot zur Sprachförderung in gleichem Maße gewachsen? e.) In welchem Umfang müssten Räume, Personal und finanzielle Mittel bereitgestellt werden, um für 6 die ganze Zielgruppe eine Ferienschule zum Erlernen der deutschen Sprache anzubieten? (Gesamtkosten bitte nach Verwendungszweck aufschlüsseln) Zu 8. a.) bis e.): Zielgruppe ist die Gruppe der neu zugewanderten und geflüchteten Kinder und Jugendliche ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen. Die mögliche Zielgruppe korreliert mit der Anzahl der Schülerinnen und Schülern in den Willkommensklassen bzw. Schülerinnen und Schülern mit geringen Deutschkenntnissen. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie führt keine Erhebungen zu Schülerinnen und Schülern mit Sprachförderbedarf. Eine Übersicht über die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die an den Angeboten der „Berliner Ferienschulen“ teilgenommen haben, liegen dem Senat nur in kumulierter Form vor. In Zahlen stellt sich das wie folgt dar: Jahr Anzahl Teilnehmende 2015 1055 2016 1211 2017 1372 2018 2077 9.) Jugend- und Bildungsreisen a.) Gibt es auch weiterhin Ferienangebote in Form einer Jugend- und Bildungsreise? Wenn nein: Sollen diese wieder eingeführt werden? b.) Welcher Vorteil besteht aus Sicht der Senatsverwaltung BJF – trotz erhöhtem Kostenaufwand – bei Jugend- und Bildungsreisen gegenüber Tagesangeboten? c.) In der Drucksache 16/2464 heißt es unter Punkt 2.1: „Die Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler und deren Eltern, Angebote in den Sommerferien anzunehmen, die mit einer Bildungsreise verbunden sind, ist begrenzt. Insbesondere zögern Eltern von Mädchen mit Migrationshintergrund, der Teilnahme zuzustimmen.“ Worauf ist dieses Problem nach Kenntnis der Senatsverwaltung BJF zurückzuführen? Zu 9. a.) bis c.): Nein. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie bietet keine Ferienangebote in Form einer Bildungsreise an. Schülerfahrten werden von den Schulen organisiert und durchgeführt. 10.) Berliner Ferienschulen der DKJS a.) Die „Berliner Ferienschulen – Sprachförderung, Bildung und Teilhabe für geflüchtete Kinder und Jugendliche“ sind ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin. Es wird von der DKJS koordiniert und von Trägern der freien Jugendhilfe und gemeinnützigen Organisationen in Berlin durchgeführt.1 Seit wann gibt es die „Berliner Ferienschulen“, die von der DKJS koordiniert werden? Welche Leistungen werden von der DKJS erbracht? In welchen Ferien finden die Angebote statt? 1 https://www.dkjs.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/programme/Infoflyer_Ferienschulen.pdf 7 Zu 10. a.) Seit April 2015 werden die „Berliner Ferienschulen“ zur Förderung der Sprachkompetenz sowie der Bildung und Teilhabe angeboten. Die Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) koordiniert und begleitet diese Angebote, die letztlich durch verschiedene Träger der freien Jugendhilfe bzw. weitere gemeinnützige Organisationen organisiert und umgesetzt werden. Das Angebot der „Berliner Ferienschulen“ richtet sich an geflüchtete bzw. neu zugewanderte Jugendliche und Kinder ab dem Grundschulalter . Die „Berliner Ferienschulen“ finden aktuell in den Oster-, Sommer- und Herbstferien eines Jahres statt. Die Koordinierungsaufgaben der DKJS umfassen dabei alle für die Weiterleitung der Projektmittel an die durchführenden Träger der freien Jugendhilfe verbundene Tätigkeiten. Dazu gehören u. a. die Formulierung von Auswahlkriterien für die Durchführung von Angeboten im Rahmen der Ferienschulen, die Vorbereitung und Durchführung des Auswahlverfahrens der durchführenden Träger der freien Jugendhilfe, die verwaltungsmäßige Abwicklung der Weiterleitung der Zuwendungsmittel an die ausgewählten Träger der freien Jugendhilfe, Beratung, Qualifizierung und ggf. fachliche Begleitung der durchführenden Träger, Unterstützung der Träger bei der Akquise von Teilnehmenden und bei der Kontaktaufnahme zu Schulen und anderen Einrichtungen in der Bildungsregion, Vernetzung der an den Ferienschulen teilnehmenden Träger. Die Angebote der „Berliner Ferienschulen“ erfolgen überwiegend in den Räumen der jeweiligen durchführenden Träger. b.) Welche Träger beteiligen sich am Programm „Berliner Ferienschulen“, das von der DKJS koordiniert wird? Wie viele öffentliche Mittel erhielten die einzelnen Träger und das Programmbüro der DKJS für diesen Zweck? (Bitte nach Jahr aufschlüsseln und Nennung der konkreten Kosten und Haushaltstitel) Zu 10. b.) Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) ist mit der Auswahl der Träger und der Weiterleitung der Projektmittel an diese im Rahmen ihrer Zuwendung beauftragt. Die fachliche Auswahl der durchführenden Träger obliegt daher der DKJS. Eine namentliche Nennung der Träger ist seitens der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie im Detail nicht möglich. Die Berliner Ferienschulen sind im Jahr 2015 als Teil des Maßnahmepakets „Aktionsplan Roma“ entstanden. Im Jahr 2015 standen für das Projekt 540.000 Euro (Kapitel 1010, Titel 68569, TA 4) zur Verfügung, in den Jahren 2016 und 2017 jeweils 600.000 Euro (Kapitel 1010, Titel 68569, TA 14). Für den Doppelhaushalt 2018/2019 wurde eine Erhöhung der Haushaltsmittel für das Projekt beschlossen, 2018 wurden 1.024.080 Euro und 2019 1.041.460 Euro (jeweils Kapitel 1010, Titel 68569, TA 12) in den Haushalt eingestellt. Der Anteil für die Finanzierung des Programmbüros der DKJS lag in den fünf Projektjahren zwischen 10 Prozent und 15 Prozent. Die übrigen Mittel wurden durch die DKJS im Rahmen der Weiterleitung der Zuwendungsmittel an die durchführenden Träger der freien Jugendhilfe weitergegeben. 11.) Weitere Ferienangebote zur Sprachförderung für Kinder ndH a.) Welche weiteren Ferienangebote zum Erlernen der deutschen Sprache gibt es für Kinder und Jugendliche neben Sommercamps auf der Grundlage der Jacobs-Sommercamps (Vgl. Drucksache 16/2464) und neben den von der DKJS koordinierten Angeboten in Berlin? (Auch die „Zukunftstiftung 8 Bildung“ richtet z.B. eine „Ferienschule Berlin“ aus.) Wie viele öffentliche Mittel werden für diese weiteren Ferienangebote bereitgestellt? b.) Es gibt deutschlandweit eine breite Palette verschiedener Ferienangebote zur Sprachförderung für Kinder ndH. Welche Konzepte der Ferienschule zur Sprachförderung sind der Senatsverwaltung BJF bekannt? Wodurch unterscheiden sich die Jacobs-Sommercamps, die Berliner Ferienschulen (DKJS) und andere Ansätze konzeptionell? Welches Konzept ist aus Sicht der Senatsverwaltung BJF das für Berlin geeignetste und warum? Wie wird für die Ferienangebote zur Sprachförderung für Kinder ndH Qualitätssicherug geleistet? Zu 11. a.) und b.): Der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sind keine weiteren Ferienangebote als die bereits genannten „Berliner Ferienschulen“ zum Erlernen der deutschen Sprache bekannt. c.) Laut Drucksache 16/2464 bietet die Volkshochschule (VHS) Mitte seit 2006 Sprachfördercamps an. Welches außerschulische Angebot für Kinder und Jugendliche nichtdeutscher Herkunftssprache bieten die (anderen) Volkshochschulen zur Sprachförderung in den Ferien und wie viele Mittel stehen hierfür bereit? (Bitte nach Bezirk aufschlüsseln und Hausthaltstitel nennen) Zu 11. c.): Die Schriftliche Anfrage betrifft zum Teil Sachverhalte, die allein in der Zuständigkeit der Bezirke liegen. Die Abfrage der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie ergab, dass die Volkshochschulen keine „Sprachfördercamps“ oder ähnliche Sprachförderangebote speziell „für Kinder und Jugendliche nichtdeutscher Herkunftssprache “ in den Ferien zu Verfügung stellen. d.) Über welchen Zeitraum erstreckte sich das Programm „Ferienschulen für Schülerinnen und Schüler aus Südosteuropa, insbesondere Roma“ insgesamt, wer hat dieses Programm organisiert, welchen Inhalt hatten die Ferienschulen, wo wurden sie durchgeführt, wie viele Mittel wurden aufgewendet und wie mit welchem Ergebnis wurde das Programm evaluiert? Zu 11. d.): Es wird auf die Antwort zu den Fragen 1 und 10 verwiesen. 12.) Außerschulische Sprachförderung außerhalb der Ferien a.) Welche Träger bieten an den Wochenenden sprachfördernde Angebote für Kinder und Jugendliche? b.) Welche Träger bieten Nachmittagsförderunterricht für Kinder und Jugendliche? c.) Wurden die unterschiedlichen Angebote außerschulischer Sprachförderung hinsichtlich ihrer Effektivität wissenschaftlich untersucht? d.) Welche Angebotsformen außerschulischer Sprachförderung sind aus Sicht der Senatsverwaltung die erfolgsversprechendsten Ansätze und warum? e.) Welche Angebotsformen werden von den Kindern und Jugendlichen am besten angenommen? f.) Welche Angebotsformen sind gemessen an Kosten und Nutzen besonders vielversprechend? 9 Zu 12. a.) bis f.): Daten über außerschulische Angebote zur Sprachförderung an Wochenenden bzw. außerhalb der Ferien werden von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie nicht erhoben. Berlin, den 21. Juni 2019 In Vertretung Beate Stoffers Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie