Drucksache 18 / 19 844 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Franz Kerker (AfD) vom 31. Mai 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 07. Juni 2019) zum Thema: zum Thema: BDS, Theater X und die „kulturelle Intifada“. und Antwort vom 18. Juni 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Juni 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Seite 1 von 2 Senatsverwaltung für Kultur und Europa Herrn Abgeordneten Franz Kerker (AfD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei – G Sen – Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 19844 vom 31.05.2019 über: BDS, Theater X und die „kulturelle Intifada“. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Vorbemerkung des Abgeordneten: Ahmed Shah, ein in Berlin-Neukölln lebender britischer Staatsbürger mit pakistanischer Herkunft, betreibt das Theater X in Moabit. Laut einem Bericht des Deutschlandfunks von 2016 erklärte Ahmed Shah in einem Video, dass er seine Arbeit als Teil einer „kulturellen Intifada“ verstehe. In den Räumen seines Theaters veranstaltete die antisemitische Bewegung "Boycott, Divestments and Sanctions" (Boy-kott, Desinvestitionen und Sanktionen, abgekürzt BDS) im März 2016 den Workshop „BDS ist cool“. Der Tageszeitung "Bild" zufolge hat die Senatsverwaltung der Zeitung gegenüber erklärt, dass „Desti- Nation Unknown“, ein Stück des Theaters, im Zeitraum von Juni 2019 bis Mai 2020 mit 96,438,60 Euro gefördert werden solle. [Antje Schippmann: Zusammenarbeit mit Israel-Hasser? Antisemitismus- Zentrum schon wieder in der Kritik. In: Bild Online vom 21.05.2019.] Ich frage den Senat: In Drucksache 18/13260 verneint der Senat die Frage Nr. 1 nach einer Unterstützung finanzieller Art für die sogenannte "BDS-Bewegung". Wie begründet der Senat die Förderung des Veranstaltungsformates „DestiNation Unknown“? Antwort: Nach den Vorwürfen aus dem Jahr 2016 haben sich die Theater-Beteiligten intensiv mit dem Thema Antisemitismus und Antisemitismuskritik auseinandergesetzt. Der Beirat des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung hat sich mit dem Gegenstand und den Vorwürfen sehr gründlich befasst und als Voraussetzung für eine Projektförderung 2018 vereinbart, dass die Theaterarbeit des Theater X durch das Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) der TU Berlin kritisch begleitet wird. Seite 2 von 2 Wie aus dem Abschlussbericht des ZfA hervorgeht, der der Geschäftsstelle des Projektfonds Kulturelle Bildung zur Verfügung steht, hat im Rahmen des begleiteten Projekts Be_Heim_Art_@!? eine differenzierte künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Antisemitismus sowie auch mit anderen Aspekten von Gewalt Ausgrenzung stattgefunden. Im Rahmen der Begleitung gab es zudem keine Vorfälle im Theater X, die vor dem Hintergrund der Vorwürfe von 2016 Anlass geben könnten, die Förderwürdigkeit des Theaters grundsätzlich in Frage zu stellen. Auf Basis dieser Ergebnisse hat sich der Beirat für die Förderung des Folgeprojekts ausgesprochen. Berlin, den 18.06.2019 In Vertretung Dr. Torsten Wöhlert Senatsverwaltung für Kultur und Europa