Drucksache 18 / 19 857 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tommy Tabor (AfD) vom 21. Mai 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. Juni 2019) zum Thema: Berlin: Statistik Geburtshilfe und Antwort vom 27. Juni 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 01. Jul. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Herrn Abgeordneten Tommy Tabor (AfD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/19857 vom 21. Mai 2019 über Berlin: Statistik Geburtshilfe ________________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Vorbemerkung des Abgeordneten: Ich verweise die Senatsverwaltung auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts (Az. 2 BvE 2/11) vom 7. November 2017 zur weiteren Stärkung des verfassungsrechtlichen Auskunftsrechts von Abgeordneten, in dem das Bundesverfassungsgericht klargestellt hat, dass die Nichtbeantwortung von Parlamentarischen Anfragen gegen Art. 38 Abs. 1 Satz 2 und Art. 20 Abs. 2 Satz 2 GG verstößt, die Regierung dem Parlament gegenüber alle Informationen mitzuteilen hat, über die die Regierung verfügt oder sie diese mit zumutbarem Aufwand in Erfahrung bringen kann und eine Antwort nur in sehr engen Grenzen verweigert werden darf, wenn der Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung berührt, Grundrechte Dritter betroffen oder das Staatswohl gefährdet ist 1. Wie hat sich die Anzahl der Hebammen in den letzten 10 Jahren entwickelt in diesen drei möglichen Einsatzfeldern : - nur angestellte Tätigkeit im innerklinischen Bereich - nur freiberufliche Tätigkeit im außerklinischen Bereich inklusive Arbeit als Beleghebamme - Mix aus angestellter (innerklinisch) und freiberuflicher (außerklinisch) Tätigkeit? Zu 1.: Angaben zur Zahl der Hebammen in Berlin liegen aktuell bis einschließlich 2017 vor. Die Anzahl der Hebammen in Berlin im 10-Jahres-Zeitraum von 2008 bis 2017, aufgeschlüsselt nach Tätigkeitsfeld, ist der Tabelle 1 zu entnehmen. - 2 - 2 2. Wie alt sind die in den Kreißsälen angestellten Berliner Hebammen nach heutigem Stand? (Bitte Anzahl der Hebammen so auflisten: bis 30 Jahre, 31-40 Jahre, 41-50 Jahre, 51-60 Jahre, über 60 Jahre.) 3. Wie alt sind die freiberuflich arbeitenden Berliner Hebammen nach heutigem Stand? (Bitte Anzahl der Hebammen so auflisten: bis 30 Jahre, 31-40 Jahre, 41-50 Jahre, 51-60 Jahre, über 60 Jahre.) Zu 2. und 3.: Das Alter der in Berlin arbeitenden Hebammen wird nicht statistisch erfasst. 4. Wie hat sich die Anzahl der Kaiserschnitte (Sectio caesarea) anteilig an der jährlichen Gesamtzahl der Berliner Geburten in den letzten 10 Jahren entwickelt? Zu 4.: Die Geburtenstatistik bezieht sich auf die in Berliner Krankenhäusern durchgeführten Geburten (Ereignisprinzip), nicht auf die in Krankenhäusern durchgeführten Geburten von in Berlin lebenden Frauen (Wohnortprinzip). Angaben zur Kaiserschnittrate in Berliner Geburtskliniken liegen aktuell bis einschließlich 2017 vor. Die Geburtenzahl insgesamt sowie die Anzahl und den prozentualen Anteil der Kaiserschnittgeburten im 10-Jahres-Zeitraum von 2008 bis 2017 zeigt Tabelle 2. ausschließlich freiberuflich angestellt mit freiberuflicher Nebentätigkeit 2008 1.040 350 690 626 397 229 2009 1.103 350 753 594 377 217 2010 1.030 386 644 627 406 221 2011 1.068 367 701 579 388 191 2012 1.107 357 750 617 412 205 2013 1.191 372 819 659 445 214 2014 1.202 411 791 696 482 214 2015 1.344 417 927 698 482 216 2016 1.452 431 1.021 693 485 208 2017 1.542 451 1.091 674 477 197 Quelle: LAGeSo Berlin / SenGPG insgesamt hauptamtlich im Krankenhaus Festangestellte freiberuflich Tätige Tabelle 1: Hebammen in Berlin 2008 - 2017 (Stichtag: 31.12.) Jahr Hebammen gemeldete Hebammen davon Aktivität gemeldet absolut davon - 3 - 3 5. Wie hat sich Anzahl der Lebendgeborenen in Berlin nach der Staatsangehörigkeit der Mutter in den Jahren 2009 bis 2018 entwickelt? (Bitte Angabe in absoluten Zahlen und prozentualem Anteil sowie Nennung der 10 häufigsten Staatsangehörigkeiten unter der Kategorie „nicht deutsch“ pro Jahr.) Zu 5.: Die Statistik der Geborenen in Berlin wird vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS) gemäß Bevölkerungsstatistikgesetz nach dem Wohnortprinzip erfasst. Daher liegt die Zahl der Geborenen deutlich unter der Zahl der Geburten in Berliner Kliniken. Angaben zur Staatsangehörigkeit der Mutter werden nur in den Kategorien „deutsch“ und „nicht deutsch“ übermittelt, daher ist eine weitere Differenzierung nicht möglich. Die Daten liegen aktuell bis einschließlich 2017 vor. In Tabelle 3 sind die Anzahl der Lebendgeborenen in Berlin insgesamt sowie davon die Anzahl und der prozentuale Anteil der Lebendgeborenen mit Mutter mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit für den 10-Jahres-Zeitraum von 2008 bis 2017 ausgewiesen. Anzahl Anteil 2008 33.310 8.148 24,5% 2009 32.202 8.494 26,4% 2010 34.548 9.089 26,3% 2011 34.155 9.292 27,2% 2012 33.943 9.595 28,3% 2013 34.182 9.836 28,8% 2014 38.350 10.774 28,1% 2015 39.195 10.636 27,1% 2016 41.727 11.187 26,8% 2017 41.407 11.558 27,9% Quelle: Geburtshilflich-gynäkologische Statistik, SenGPG Berlin davon Sectio caesarea (Kaiserschnitt) Tabelle 2: Anzahl und Rate der Kaiserschnittentbindungen in Berliner Krankenhäusern 2008 - 2017 Geburten in Berliner Krankenhäusern Anzahl insgesamt Jahr - 4 - 4 6. Wie hat sich das durchschnittliche Alter Berliner Mütter beim 1. Kind in den Jahren 2009 bis 2018 entwickelt ? Zu 6.: Die Daten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg liegen ab 2011 und bis einschließlich 2017 für alle Lebendgeborenen differenziert nach biologischer Geburtenfolge vor. Das durchschnittliche Alter der Berliner Mütter beim 1. Kind in den Jahren 2011 bis 2017 ist Tabelle 4 zu entnehmen. Anzahl Anteil 2008 31.936 7.351 23,0% 2009 32.104 7.348 22,9% 2010 33.393 7.650 22,9% 2011 33.075 7.784 23,5% 2012 34.678 8.385 24,2% 2013 35.038 8.844 25,2% 2014 37.368 9.404 25,2% 2015 38.030 10.343 27,2% 2016 41.086 12.259 29,8% 2017 40.163 12.146 30,2% Quelle: AfS Berlin-Brandenburg Tabelle 3: Lebendgeborene insgesamt sowie mit ausländischer Mutter in Berlin 2008 - 2017 Jahr Lebendgeborene in Berlin Anzahl insgesamt davon mit ausländischer Mutter - 5 - 5 7. Wie hat sich die Anzahl der Mehrgebärenden in Berlin in den Jahren 2009 bis 2018 entwickelt? (Bitte unterteilen in 2. Kind, 3. Kind, 4. Kind, 5. Kind, 6. Kind und mehr.) Zu 7.: Die Daten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg liegen ab 2011 und bis einschließlich 2017 für alle Lebendgeborenen differenziert nach biologischer Geburtenfolge vor. Erfasst wird die biologische Geburtenfolge der Lebendgeborenen. Aufgrund von Mehrlingsgeburten wird dadurch die Anzahl der Mütter leicht überschätzt. In Tabelle 5 ist die Anzahl der Berliner Lebendgeborenen in den Jahren 2011 bis 2017 insgesamt und nach biologischer Geburtenfolge differenziert aufgeführt. Jahr Durchschnittsalter der Mütter beim 1. Kind 1 2011 29,1 2012 29,2 2013 29,2 2014 29,6 2015 29,7 2016 29,7 2017 30,0 Quelle: AfS Berlin-Brandenburg Tabelle 4: Durchschnittsalter der Mütter beim 1. Kind in Berlin 2011 - 2017 1 Unschärfe in der Berechnung, da Alter der Mutter über 50 Jahre pauschal als '50 und älter' ausgewiesen ist. - 6 - 6 8. Wie hat sich die Anzahl der Geburten in Berlin in den Jahren 2009 bis 2018 entwickelt nach dem Bildungsstand der Mutter entsprechend der Internationalen Standardklassifikation für das Bildungswesen (ISCED)? Zu 8.: Der Bildungsstand der Mutter wird in der Statistik nicht ausgewiesen. 9. Wie hoch war die Häufigkeit der 10 beliebtesten männlichen Vornamen von Neugeborenen in der Gesamtstatistik der Berliner Standesämter für das Jahr 2018 (Bitte nach 1. Vornamen, 2. Vornamen und 3. Vornamen listen.) Zu 9.: Auf Anfrage teilte die Senatsverwaltung für Inneres und Sport hierzu mit: „Eine offizielle Statistik über die häufigsten durch Eltern für ihre Kinder ausgewählten Vornamen existiert nicht. Am Beginn eines jeden Jahres wird durch das Landesamt für Bürger - und Ordnungsangelegenheiten (LABO) anhand der von den Bezirken und dem Standesamt I in Berlin übermittelten Daten zur Vornamensvergabe durch die Eltern eine Zusammenstellung (getrennt nach Bezirken) vorgenommen, das dieses elektronisch an die Universität Leipzig, die Gesellschaft für Deutsche Sprache und das Opendata-Portal des Landes Berlin übersendet. Dieses Portal ist in den Geschäftsbereich der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie eingegliedert. Die entsprechend übermittelten Ergebnisse sind dort unter https://daten.berlin.de/datensaetze/liste-der-häufigen-vornamen-2018 abrufbar. Seitens der Gesellschaft für Deutsche Sprache wird eine Auswertung nach Bundesländern vorgenommen, welche auch Einzug in Fachliteratur findet, z.B. „Das Standesamt “ (StAZ). davon waren … Kind 1 2011 33.075 17.698 10.276 3.337 1.075 411 278 2012 34.678 18.351 11.110 3.341 1.160 433 283 2013 35.038 18.408 11.292 3.550 1.078 408 302 2014 37.368 19.419 12.135 3.807 1.220 457 330 2015 38.030 19.664 12.253 4.015 1.292 464 342 2016 41.086 20.583 13.466 4.497 1.577 562 401 2017 40.163 20.081 13.231 4.421 1.548 510 372 Quelle: AfS Berlin-Brandenburg Tabelle 5: Anzahl der Erst- und Mehrgebärenden in Berlin 2011 - 2017 1 Das im Berichtsjahr lebendgeborene Kind ist mit allen lebendgeborenen Kindern der Mutter in der Geburtenfolge mitgezählt. Jahr Lebendgeborene 1. 2. 3. 4. 5. 6. und weiteres - 7 - 7 Für das Jahr 2018 ist dort die Auswertung noch nicht erschienen, allerdings bereits auf der Homepage der Gesellschaft für Deutsche Sprache einsehbar (https://gfds.de/vornamen/beliebteste-vornamen).“ Auf der Homepage der Gesellschaft für Deutsche Sprache ist angegeben, dass in Deutschland insgesamt für 56,2 % der Kinder ein Vorname vergeben wurde, für 39,7 % der Kinder zwei Vornamen, für 3,8 % drei Vornamen und für 0,3 % mehr als drei Vornamen . Bei der Auswertung aller vergebenen Vornamen, unabhängig von ihrer Position, sind für Berlin im Jahr 2018 als beliebteste männliche Vornamen an erster Stelle Alexander, an zweiter Stelle Maximilian und an dritter Stelle Paul aufgeführt. Als beliebteste männliche Erstnamen sind 1. Mohammed, 2. Louis und 3. Emil benannt. 10. Wie hoch war die Häufigkeit folgender männlicher Vornamen von Neugeborenen in der Gesamtstatistik der Berliner Standesämter für das Jahr 2018: Magammat, Magomed, Magomet, Mahomet, Mahmud, Mahmut, Mamadou, Mehmed, Mehmet, Mihemed, Mihemet, Mochamed, Mochamet, Mohamed, Mohamet, Mohammad, Mohammat, Mohammed, Mohammet, Momodou, Muchammed, Muchammet, Muhamad, Muhamat, Muhamed, Muhamet, Muhammad, Muhammat, Muhammed und Muhammet? (Bitte nach 1. Vornamen , 2. Vornamen und 3. Vornamen listen.) Zu 10.: Auf Anfrage teilte die Senatsverwaltung für Inneres und Sport hierzu mit: „Wie der Antwort zu Frage 9. entnommen werden kann, findet eine Auswertung der durch das LABO übermittelten Namenslisten (dort lediglich die häufigsten Vornamen) durch die Behörden nicht statt. Ohne dass eine Aussage zur Positionierung als 1., 2. oder 3. männlichen Vornamen getroffen werden kann, hat eine Auswertung des elektronischen Personenstandsregisters jedoch ergeben, dass die angefragten Vornamensschreibweisen in die Geburtsregister des Landes Berlin zu den in Berlin geborenen Kindern 356 Mal eingetragen wurde. Im Einzelnen ergaben sich dabei Angaben wie folgt: Magammat 0, Magomed 2, Magomet 0, Mahomet 0, Mahmud 3, Mahmut 2, Mamadou 2, Mehmed 11, Mehmet 38, Mihemed 0, Mihemet 0, Mochamed 0, Mochamet 0, Mohamed 54, Mohamet 0, Mohammad 61, Mohammat 0, Mohammed 67, Mohammet 0, Momodou 0, Muchammed 0, Muchammet 0, Muhamad 0, Muhamat 0, Muhamed 4, Muhamet 0, Muhammad 36, Muhammat 0, Muhammed 70, Muhammet 6.“ Berlin, den 27. Juni 2019 In Vertretung Martin Matz Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung