Drucksache 18 / 19 916 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Turgut Altug (GRÜNE) vom 13. Juni 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 14. Juni 2019) zum Thema: Wie weiter beim Urban Gardening? und Antwort vom 26. Juni 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 01. Juli 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Herrn Abgeordneten Dr. Turgut Altug (GRÜNE) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/19916 vom 13. Juni 2019 über Wie weiter beim Urban Gardening? Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Welche Informationen liegen dem Senat bzgl. der Anzahl von Urban Gardening Projekten in Berlin vor? Frage 2: Wie bewertet der Senat die Zusammenarbeit mit den Akteur*innen der sogenannten Urban Gardening- Szene? Antwort zu 1 und zu 2: Ausgehend vom Abgeordnetenhausauftrag Drucksache 18/0633 „Urban Gardening in der Stadt verwurzeln“ und dem im Dezember 2018 dazu vorgelegten Bericht Drucksache 18/1577 baut der Senat aktuell eine senatseigene Plattform „Gemeinschaftliches Gärtnern “ auf, die bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz angebunden und auch auf meinBerlin.de erreichbar sein wird. Im Verständnis des Senats beschreibt "Urban Gardening" Gemeinschaftsgärtnern im weiteren Sinne. Gegenwärtig erarbeitet der Senat eine Übersicht der Berliner Gemeinschaftsgärten . Diese Übersicht baut auch auf Vorarbeiten der Berliner Gartenaktivistinnen und - aktivisten auf. Bisher sind bereits mehr als 150 Gemeinschaftsgärten erfasst. Dabei sind die Gärten von ihrer Erscheinung, Organisation und Trägerschaft sehr vielfältig, wie Generationengärten , interkulturellen Gärten, Bürgergärten, Gartenarbeitsschulen, Mietergärten, Kiezgärten, Nachbarschaftsgärten, Ökogärten, wobei nicht immer eine eindeutig kategorisieren möglich ist. Diese Bestandsaufnahme der Berliner Gemeinschaftsgärten wird in Form einer interaktiven Karte auf der o.g. Plattform verfügbar sein. Nicht nur bei der Bestandsaufnahme der Berliner Gemeinschaftsgärten, sondern insbesondere auch beim Aufbauprozess der Internet-Plattform gibt es einen regen Austausch mit den Akteurinnen und Akteuren der sogenannten Urban Gardening-Szene. Neben Einzelgesprächen fanden mehrere Workshops in unterschiedlichen Formaten und eine Onli- 2 ne-Befragung statt. Diese Beteiligung der Akteursszene wird seitens des Senats als absolut notwendig erachtet und soll fortgesetzt werden. Dabei schätzt der Senat diesen Diskurs von der Sache her, insbesondere, wenn es um die Flächenfrage geht, als durchaus kritisch , aber sehr sachlich, konstruktiv und hilfreich ein. Frage 3: Wie ist der aktuelle Stand bzgl. der Stellenbesetzung für Urban Gardening in der Senatsverwaltung für Umwelt , Verkehr und Klimaschutz? 3.1 Welche Anforderungen und Aufgabenprofil wurden an die Bewerber/innen gestellt? 3.2 In welcher Abteilung ist die Stelle angesiedelt? Antwort zu 3: Es wurde ein Bewerber ausgewählt. Die Einstellung wird voraussichtlich zum 01.10.2019 erfolgen. Zu 3.1: Im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens wurde eine Bewerberin oder ein Bewerber mit folgendem Anforderungs- und Aufgabenprofil gesucht: „Arbeitsgebiet: Integration neuer Formen der Freiraumnutzung im Bereich Urban Gardening, Kultur und Sport in die konzeptionelle Freiraumplanung im Land Berlin Anforderungen/ Formale Voraussetzungen: abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Master/Diplom) in den Fachrichtungen Freiraumplanung, Stadt- und Regionalplanung, Geografie, Stadtökologie oder vergleichbar bzw. gleichwertige Fähigkeiten und Erfahrungen Fachliche Kompetenzen: Unabdingbar sind gute Kenntnisse des aktuellen Standes und der Trends, insbesondere zum Gärtnern in der Stadt und zu Nutzungen im Stadtgrün im Zusammenwirken mit der wachsenden Stadt. Sehr wichtig sind grundlegende Kenntnisse der Stadtentwicklungs- und Freiraumplanung in Berlin, Kenntnisse über aktuelle Schnittmengen der Stadtentwicklung in der ökologischen und sozialen Dimension und theoretische und praktische Kenntnisse in der Projektarbeit und Managementfähigkeiten für Projektarbeit sowie vertiefte Kenntnisse und Erfahrung bezüglich methodisch-struktureller Arbeitsweisen und ausgeprägtes Politikverständnis und Aufgeschlossenheit gegenüber den Belangen verschiedener Akteurs- und Interessengruppen . Des Weiteren werden Präsentations- und Moderationskenntnisse sowie Kenntnisse der üblichen Bürokommunikationssoftware sowie Bildschirmtauglichkeit erwartet . Die Bewerberinnen und Bewerber sollten über gute Kenntnisse bzw. Erfahrungen im Erarbeiten von strategisch-politisch-programmatischen Ansätzen verfügen. Soziale und Persönliche Kompetenzen: Sehr wichtig sind Belastbarkeit, Leistungsfähigkeit, Organisationsfähigkeit und Selbständigkeit . Erwartet werden darüber hinaus Kommunikationsfähigkeit und Dienstleistungsorientierung . Die Bewerberinnen und Bewerber sollten über die Fähigkeit zum wirtschaftlichen Handeln, Entscheidungsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Verhandlungsgeschick verfügen.“ 3 Zu 3.2: Die Stelle wird in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in der Abteilung Klimaschutz, Naturschutz und Stadtgrün angesiedelt werden. Frage 4: Wie ist die Stelle mit Sachmitteln ausgestattet? Antwort zu 4: Der Stelle und dem Thema Urban Gardening sind keinen eigenen Sachmittel zugeordnet. Momentan werden Maßnahmen im Zusammenhang mit Urban Gardening aus dem Titel 54106 - Strategie Stadtlandschaft finanziert. Frage 5: Ab wann wird das gesamtstädtische Konzept für urbane und interkulturelle Gärten erarbeitet? Welche Vorplanungen laufen in diesem Zusammenhang? Antwort zu 5: Der unter Antwort 1 und 2 erwähnte Aufbau einer Plattform „Gemeinschaftliches Gärtnern“ wird der erste Baustein für ein gesamtstädtisches Konzept für das gemeinschaftliche Gärtnern sein. Weitere Planungsschritte werden sich daraus ergeben bzw. darauf aufbauen . Berlin, den 26.06.2019 In Vertretung Ingmar Streese Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz