Drucksache 18 / 20 051 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Stefanie Fuchs (LINKE) vom 27. Juni 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 27. Juni 2019) zum Thema: Umsetzung der Altenhilfe gem. § 71 SGB XII in den Berliner Bezirken und Antwort vom 10. Juli 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. Jul. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Frau Abgeordnete Stefanie Fuchs (Linke) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/20051 vom 27. Juni 2019 über Umsetzung der Altenhilfe gem. § 71 SGB XII in den Berliner Bezirken ________________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er hat daher die Bezirksämter von Berlin um Stellungnahme gebeten. 1. In welchen Berliner Bezirken gibt es bereits einen Altenhilfekoordinator / eine Altenhilfekoordinatorin? 2. Soweit es noch keine/n gibt: Bis wann soll in dem jeweiligen Bezirk die Stelle des Altenhilfekoordinators bzw. der Altenhilfekoordinatorin besetzt werden? Zu 1. und 2.: Bezirk Angaben der Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf In Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es seit 1.1.2019 eine Koordinatorin der Altenhilfe/Geriatrie. Friedrichshain-Kreuzberg Es ist mit der Stellenbesetzung zum Herbst 2019 zu rechnen . Der Bezirk befindet sich im Stellenbesetzungsverfahren . Lichtenberg In Lichtenberg gibt es eine bezirkliche Altenhilfekoordinatorin . Marzahn-Hellersdorf Im BA Marzahn-Hellersdorf gibt es 2 Altenhilfekoordinatorinnen (besetzt) und eine Stelle Altenhilfeplanung (unbesetzt). Die bisher noch nicht besetzte Stelle der Altenhilfeplanung soll im Jahr 2019 besetzt werden. Mitte Seit Februar 2019 gibt es im Bezirk Mitte eine Altenhilfekoordinatorin - 2 - 2 Bezirk Angaben der Bezirke Neukölln Im Amt für Soziales ist eine Stelle für den/die Altenhilfekoordinator /Altenhilfekoordinatorin bisher nicht eingerichtet. Im Stellenplan 2020/21 ist die Einrichtung einer Stelle des Altenhilfekoordinators bzw. der Altenhilfekoordinatorin nicht vorgesehen. Pankow Die Aufgabe der Altenhilfekoordination soll zeitnah besetzt werden. Das Auswahlverfahren hat stattgefunden. Reinickendorf In Reinickendorf war dieser Aufgabenbereich in der Gesundheitswirtschaft der Wirtschaftsförderung verortet und wird künftig in der OE „Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes“ vorgesehen . Ab 01.08.2019 wird der Bezirk dort den Bereich Altenhilfekoordination (koordinierende und konzeptionelle Angelegenheiten der Geriatrie / Gerontopsychiatrie / Seniorengesundheit ) mit einer Vollzeitstelle besetzen. Spandau In Spandau gibt es seit Dezember 2017 eine Altenhilfekoordinatorin . Steglitz-Zehlendorf Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf gibt es seit 01.12.2018 einen Altenhilfekoordinator. Tempelhof-Schöneberg In Tempelhof-Schöneberg gibt es eine Altenhilfekoordinatorin . Treptow-Köpenick Im Amt für Soziales Treptow-Köpenick gibt es noch keinen Altenhilfekoordinator bzw. keine Altenhilfekoordinatorin. Die Aufgabe der Altenhilfekoordination ist seitens des Amtes für Soziales beschrieben worden und befindet sich in der Bewertung. Die Besetzung der Aufgabe ist für das vierte Quartal 2019 geplant. - 3 - 3 3. In welchem Geschäftsbereich bzw. in welchem Amt des jeweiligen Bezirksamtes sind die bereits vorhandenen Altenhilfekoordinator/innen angesiedelt bzw. sollen die noch einzustellenden Altenhilfekoordinator /innen angesiedelt werden und aus welchen Gründen? 4. Wie sind die bereits vorhandenen Stellen der Altenhilfekoordinator/innen jeweils ausgestattet bzw. sollen die noch zu besetzenden Stellen jeweils ausgestattet werden (Räumlichkeiten, Mitarbeiter/innen, sachliche Ausstattung etc. – bitte nach Bezirken aufschlüsseln)? Zu 3. und 4.: Bezirk Ressort Ausstattung Charlottenburg-Wilmersdorf In Charlottenburg- Wilmersdorf ist die Koordination der Altenhilfe/Geriatrie als Stabsstelle in der Abteilung Soziales und Gesundheit angesiedelt. Die Koordinatorin der Altenhilfe /Geriatrie hat ein eigenes Büro mit vollständiger Computerausstattung im Rathaus Charlottenburg. Friedrichshain-Kreuzberg In Friedrichshain-Kreuzberg sieht die Planung vor, die Altenhilfekoordination im Geschäftsbereich Soziales anzusiedeln. Hier sind aus Sicht der Abteilung die Schnittmengen am größten und der effiziente Einsatz der Altenhilfekoordination am besten gewährleistet. Die Besetzung hat sich durch fehlende Räume im Sozialamt verzögert. Lichtenberg Amt für Soziales, Fachbereich 2, Soziale Dienste und Angebote. Die Altenhilfe nach §71 SGB XII ist in Lichtenberg schon immer bei Soziales angesiedelt (enge Schnittstellen Fachteam Pflege und Seniorenberatung , welche ebenfalls bei Soz angesiedelt ist). 1 Vollzeitstelle, 1 Büro /Arbeitsplatz Marzahn-Hellersdorf Aufgrund der organisatorischen Zuordnung zum Senioren ServiceBüro und dem Netzwerk im Alter sind die Altenhilfekoordinatoren/innen im Amt für Soziales angesiedelt . Einzelzimmer, Standardbüroausstattung (Pauschal 5000 Euro), 2 VZÄ Altenhilfekoordination , 1 VZÄ Altenplanung, 1 VZÄ Mitarbeiterin Sozialkommission - 4 - 4 Bezirk Ressort Ausstattung Mitte Die Stelle der Altenhilfekoordination ist im Sozialamt angesiedelt , um eine gute Anbindung an den Allg. Sozialdienst (ASD), das Ehrenamtsbüro und die Seniorinnen - und Seniorenvertretung zu gewährleisten. Zur Koordinierung und ggf. auch Initiierung seniorinnen- und seniorenspezifischer Aufgaben ist die Zusammenarbeit mit allen relevanten Ressorts und Fachämtern, insbesondere den Bereichen Qualitätsentwicklung , Planung und Koordination Gesundheit (QPK) und der Sozialraumorientierten Planungskoordination (SPK) ein wesentlicher Bestandteil der Aufgabenstellung . Die Stelle ist komplett ausgestattet . Die Altenhilfekoordinatorin (E11) kann zur Unterstützung auf eine Mitarbeiterin zurückgreifen. Räumlich ist die Nähe zum Ehrenamtsbüro und zum ASD gegeben. Wegen des erhöhten Außendienstes wurde die Altenhilfekoordinatorin mit einem Blackberry ausgestattet. Ein Laptop ist beantragt. Neukölln Da bisher keine entsprechende Stelle in Planung ist, besteht derzeit auch keine Entscheidung, wo diese Stelle dann organisatorisch konkret angesiedelt sein soll. Da bisher keine entsprechende Stelle in Planung ist, besteht derzeit auch keine Entscheidung , wie diese Stelle dann ausgestattet sein soll. Pankow In Pankow ist die Stelle Altenhilfekoordination im Amt für Soziales, speziell im Fachbereich Seniorenservice und soziale Angebote - angesiedelt . Diese strukturelle Anbindung widerspiegelt die Geschäftsverteilung des Bezirksamtes . Gesonderte Ausstattungen sind nicht vorgesehen. Reinickendorf Organisationseinheit Qualitätsentwicklung , Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes (OE QPK) (vgl. Antwort zu Frage 1. und 2.) Aufgrund der räumlichen Verdichtung wird die Altenhilfekoordination in einem Büro mit zwei Arbeitsplätzen untergebracht. Sachliche Ausstattung erfolgt nach üblicher Arbeitsplatzausstattung und weiterem notwendigen Bedarf. - 5 - 5 Bezirk Ressort Ausstattung Spandau Die Altenhilfekoordinatorin ist im Amt für Soziales angesiedelt . Sie ist organisatorisch direkt an den Amtsleiter angebunden . Die Altenhilfekoordinatorin hat im Amt für Soziales ein eigenes Büro. Die Altenhilfekoordinatorin verfügt über kein eigenes Budget. Es sind keine Mitarbeiter/innen zugeordnet . Steglitz-Zehlendorf Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf ist der Altenhilfekoordinator in der Abteilung Bildung, Kultur , Sport und Soziales, im Amt für Soziales, verortet. Im Amt für Soziales gibt es eine Arbeitsgruppe, die für Seniorenarbeit sowie Altenhilfeplanung zuständig ist. In diese wurde der Altenhilfekoordinator thematisch passend integriert. Zudem gibt es in der Arbeitsgruppe "Qualität, Planung und Koordination" (QPK) im Gesundheitsamt eine weitere Stelle, die sich mit allen gesundheitlichen Fragen im Alter beschäftigen soll. Diese Altenhilfekoordination im Rahmen des Programms 80+ im Bereich QPK ist nach Auskunft der Abteilung Jugend und Gesundheit noch nicht besetzt, demnach sind noch keine Aktivitäten erfolgt. Eine enge Zusammenarbeit ist angestrebt. Der Altenhilfekoordinator im Amt für Soziales verfügt über ein eigenes Büro, inkl. Büroausstattung , einer Besprechungsgelegenheit und ein Tablet zur mobilen Nutzung. Da der Altenhilfekoordinator in eine bestehende Arbeitsgruppe integriert ist, kann er ggf. auf freie Ressourcen von Kolleginnen bzw. Kollegen bei Unterstützungsbedarf zurückgreifen . Tempelhof-Schöneberg Im Amt für Soziales. 0,7 VzÄ, Einzelzimmer mit der üblichen Büroausstattung Treptow-Köpenick Die Altenhilfekoordination wird im Fachbereich Betreuungsbehörde und soziale Dienste angesiedelt und direkt der Fachbereichsleitung unterstellt. Der Arbeitsplatz der Altenhilfekoordination wird als normaler Computerarbeitsplatz ausgestattet. - 6 - 6 5. Welche Arbeitsschwerpunkte bzw. Strategien verfolgen die bis jetzt vorhandenen Altenhilfekoordinator /innen bei der Umsetzung der Vorgaben von § 71 SGB XII? Zu 5.: Bezirk Arbeitsschwerpunkte und Strategien für die Altenhilfe Charlottenburg-Wilmersdorf In Charlottenburg-Wilmersdorf werden im Rahmen der Altenhilfe - und Geriatriekoordination zurzeit folgende Konzepte und Maßnahmen geplant und umgesetzt: Im Herbst 2019 wird eine repräsentative Befragung der älteren Bevölkerung stattfinden. Für die Befragung wurde bereits ein circa 20-seitigen Fragebogen, der mit den beteiligten Fachbereichen im Bezirksamt und der Seniorenvertretung abgestimmt wurde, konzipiert. Der Fragebogen umfasst 80 Fragen u.a. zu den Themen Pflege, Wohnen im Alter, soziales Umfeld, Freizeitangebote und ehrenamtliches Engagement und soll an 10.000 Bürgerinnen und Bürger im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf verschickt werden. Mit den Ergebnissen können auch aktuelle Herausforderungen, Bedarfe und Wünsche der älteren Bevölkerung bei der Erstellung eines Handlungs- und Entwicklungsplans berücksichtigt werden. Auch für die datenschutzrechtliche und logistische Umsetzung des Projektes wurde ein Konzept entwickelt . Des Weiteren wurde eine Vernetzung mit den Altenhilfekoordinatoren /innen aus den anderen Berliner Bezirken initiiert , um sich fachlich über das Thema Planung und Umsetzung von Bevölkerungsbefragungen auszutauschen. Zwei Treffen mit bis zu 10 Berliner Bezirken und Vertreterinnen bzw. Vertretern der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung fanden bereits Anfang Mai und Anfang Juni 2019 im Rathaus Charlottenburg statt, weitere Treffen sind ab August 2019 geplant. Weiterhin ist vorgesehen ein Konzept zur Modernisierung und Digitalisierung des bislang ausschließlich in gedruckter Form vorliegenden Seniorenprogramms zu entwickeln. Friedrichshain-Kreuzberg Beginn mit dem Einstieg in die Altenhilfeplanung 2021 - 7 - 7 Bezirk Arbeitsschwerpunkte und Strategien für die Altenhilfe Lichtenberg Lichtenberg hat seit 2004 ein Handlungskonzept für die Arbeit mit Senior*innen im Rahmen der Altenhilfe. Darin werden die Handlungsfelder bei Fortschreibung der Konzepte stets bedarfsgerecht angepasst. Das aktuelle Handlungskonzept mit der Laufzeit von 2016- 2020 verfolgt als wesentliche Ziele: gutes Älterwerden in Lichtenberg, Bevölkerungsentwicklungen frühzeitig im Blick haben, Bedarfsstrukturen definieren, ressortübergreifende Strukturen verstetigen. Zentrale Handlungsfelder sowie Maßnahmen: Versorgung /Pflege (Fachtag 2018 und 2019 „Gute Pflege Lichtenberg “), Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe (Fachtag 2019 „Altern und Migration in Lichtenberg“), Wohnen/Wohnumfeld und Infrastruktur (Studie in 2018 „Soziales Umzugsmanagement in Lichtenberg (SUMLi), Kultur/Bildung/Freizeit (Miteinander der Generationen ressortübergreifend ausweiten ; Fachtag 2018 „Miteinander der Generationen in Lichtenberg “), Partizipation/Ehrenamt und Teilhabe (Senioren Newsletter „Bunt statt Grau“, Gesundheitsförderung und Prävention (Vortragsreihe 2017 „Leben und Gesund alt werden in Lichtenberg“). Marzahn-Hellersdorf Eine seit 2000 bestehende Sozialstudie in Bezirk Marzahn- Hellersdorf ist seitdem Grundlage der Altenhilfe und -planung. Zuletzt erfolgte diese Studie im Jahr 2015 (50+ in Marzahn-Hellersdorf) mit auszugsweisen Zielen bis 2021: - sich selbst bis in hohe Alter gesund zu erhalten - so lange wie möglich selbstbestimmt in der eigenen Häuslichkeit zu wohnen - soziale Kontakte mit allen Generationen, mit Menschen aus anderen Kulturkreisen mit und ohne Behinderungen zu pflegen - Freizeit aktiv, sinnvoll, mit zeitgemäßem Niveau zu gestalten und am gesellschaftlichen Leben so lange wie möglich aktiv teilzuhaben soziale Kommunikationsmöglichkeiten möglichst wohnortnah und auch generationsübergreifend in Anspruch zu nehmen - Vernetzung von Angeboten selbstbestimmten Wohnens mit seniorengerechten ServiceStrukturen weiter fördern etc. Mitte Der § 71 SGB XII findet im Bezirksamt Mitte entsprechend der rechtlichen Rahmenbedingungen im Einzelfall bei Bedarf Anwendung. Ein besonderer Schwerpunkt wird bezüglich § 71 Abs. 2 Nr. 5 SGB XII gesetzt, indem ein Entwicklungsplan für die bezirkliche Seniorinnen- und Seniorenarbeit erarbeitet wird. - 8 - 8 Bezirk Arbeitsschwerpunkte und Strategien für die Altenhilfe Neukölln Entfällt Pankow Entfällt Reinickendorf In den letzten Jahren erfolgte eine Schwerpunktbesetzung im Bereich der Schaffung und Weiterentwicklung von kooperations - und Vernetzungsstrukturen im Bereich der Versorgung alter Menschen. Ziel ist dabei die Sicherstellung einer möglichst umfassenden Versorgung, Betreuung und Pflege alter Menschen im Bezirk in allen relevanten Bereichen. Dieser Prozess wird aktuell weiter vorangetrieben und im Rahmen der Netzwerkförderung gem. § 45 c SGB XI zusätzlich qualifiziert. Themen sind hierbei u.a. Selbstverständnis, Zweck und Ziele , Zielgruppen und Akteure sowie Inhalte und Handlungsfelder künftiger Verbundarbeit. Aber auch die interkulturelle Öffnung der Bestehenden Angebote sowie die Schaffung von Schutzräumen für dementiell erkrankte Menschen waren und sind Arbeitsinhalt. Spandau Handlungsleitend sind für die Altenhilfekoordination in Spandau zum einen die Bedarfe auf Bezirksebene und zum anderen die aktuellen Erkenntnisse der Altenberichte auf Bundesebene, die Seniorenpolitischen Leitlinien Berlins sowie der aktuelle Wissenstand aus Publikationen zu seniorenpolitischen Themen/Themen der Altenhilfe (z.B. WHO Guidelines zum Thema Demenz 2019). Die Arbeitsschwerpunkte der Altenhilfekoordination ergeben sich aus deren Arbeitsauftrag und -umfang (insb. konzeptionelle Aufgaben, Netzwerkarbeit, Öffentlichkeitsarbeit; siehe zugehörige BAK) sowie der Ausrichtung des Art. 71 SGB XI. Steglitz-Zehlendorf Arbeitsschwerpunkte sind in 2019 der Netzwerkaufbau bzw. die erfolgreiche Integration in bestehende Netzwerke (z.B. Runde Tische, Arbeitsgruppen der SenIAS, Seniorenvertretung ), um ein umfassenden Eindruck der bestehenden Strukturen der Altenhilfe im Bezirk zu bekommen. Zudem soll die aktuelle Datenlage beleuchtet und somit u.a. die Teilhabemöglichkeiten von Seniorinnen und Senioren im Bezirk auf Grundlage sozialräumlicher Daten aufgezeigt werden. Es gilt, etwaige Bedarfe zunächst zu eruieren, diese zu verifizieren und schließlich in eine bedarfsgerechte Planung zu überführen. Die interkulturelle Öffnung der Altenhilfe und Seniorenarbeit ist ein Querschnittthema, welches befördert werden soll. Perspektivisch soll der vorhandene Altenplan aus dem Jahre 2010 fortgeschrieben werden. - 9 - 9 Bezirk Arbeitsschwerpunkte und Strategien für die Altenhilfe Tempelhof-Schöneberg Erstellen des Altenhilfeplanungsberichts - Umsetzung einzelner Maßnahmen, zunächst mit den Schwerpunkten „Wohnen“, „Mobilität und Bewegung“ sowie „Altersarmut“ - eigenes Angebot zur Teilhabe an Kultur, Informations-, Bildungs-, Kultur- und Freizeitangeboten, wobei eine Teilhabe aller älteren Menschen ermöglicht werden soll - mit und ohne Migrationshintergrund, mit und ohne Behinderung und unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung . Ein weiterer Schwerpunkt ist eine umfangreiche Vernetzung in und außerhalb des Bezirks. Treptow-Köpenick Entfällt 6. Gibt es bezirkliche Altenpläne, analog zum Bundesaltenplan vom 17. Februar 2009, oder ist beabsichtigt, bezirkliche Altenpläne zu erarbeiten? a. Wenn nein, warum nicht? b. Wenn ja, was beinhalten die jeweiligen bezirklichen Altenpläne bzw. was sollen sie beinhal- ten? Zu 6.: Bezirk Gibt es bezirkliche Altenpläne? Charlottenburg-Wilmersdorf Die Ergebnisse aus der repräsentativen Befragung der älteren Bevölkerung sollen dafür genutzt werden, einen Handlungs - und Entwicklungsplan für die bezirkliche Seniorenarbeit zu erstellen. Der Handlungs- und Entwicklungsplan soll konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität von älteren Menschen im Bezirk beinhalten . Friedrichshain-Kreuzberg Zuletzt ist im Jahr 2011 die bezirkliche Seniorenplanung von der Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit / Sozialplanung erarbeitet und vorgelegt worden. In 6 Maßnahmegruppen wurden 26 Handlungsbereiche mit insgesamt über 100 Handlungsfeldern identifiziert, die konkrete Ziele im Hinblick auf die alternsgerechte Gestaltung des Gemeinwesens benennen. Damit ordnet das Bezirksamt die Altenhilfe erheblich umfassender als § 71 SGB XII ein. Lichtenberg Siehe 5. Marzahn-Hellersdorf Ja Inhalt sind die Schwerpunkte gem. der Beantwortung der Frage 5. - 10 - 10 Bezirk Gibt es bezirkliche Altenpläne? Mitte Im Bezirk Mitte wurde 2014 das Handlungskonzept „Gemeinsam Älterwerden in Mitte – Moderne Generationenpolitik in Mitte – zu den zukünftigen Anforderungen des demografischen Wandels bezogen auf die älter werdende Bevölkerung “ erarbeitet. Eine zeitnahe Fortschreibung und Weiterentwicklung dieses Konzeptes ist vorgesehen. Neukölln Ein bezirklicher Altenplan, analog zum Bundesaltenplan vom 17. Februar 2009, existiert nicht. Innerhalb des Seniorenservices des Amts für Soziales wird an einer Altenplanung fortlaufend gearbeitet mit dem Ziel, im Abgleich zwischen Wünschen und Möglichkeiten für die Senior*innen des Bezirkes praktische Verbesserungen zu erzielen, ihre Partizipationsmöglichkeiten zu erweitern, die Beratungsangebote weiter zu verbessern und sie noch mehr als bisher für ehrenamtliches Engagement zu interessieren und neue Interessent *innen für die Aktivitäten in den bezirklichen Seniorenfreizeitstätten zu gewinnen. Pankow zu a. In Pankow sind Altenhilfekoordination und Planung getrennte Aufgabenbereiche. Hier sollen Fachbereichsleitung und Altenhilfekoordination in Personalunion durchgeführt werden . Stattdessen soll eine neue Stelle mit den Aufgaben der Sozial- und Altenhilfeplaner/-in/ Sozialberichterstatter/-in implementiert werden. Zu deren Aufgaben gehört auch die Altenplanung. zu b. Der bezirkliche Altenplan wird sich an den Grundlagen des Bundesaltenplanes orientieren. Darüber hinaus führen die Richtlinien der Regierungspolitik verschiedene planungsrelevante Punkte aus. Beispielhaft genannt seien: • Bestandsaufnahme der sozialräumlichen Angebote; Ausbau der sozialen Infrastruktur • Stärkung der Sozialraumorientierung • Ausbau der Beratungsangebote für ältere Menschen • Bedarfsgerechter Ausbau der Plätze in der Wohnungslosenhilfe /Kältehilfe • Ausgewogener Ausbau von Stadtteilzentren Mindestens diesen Punkten soll sich die bezirkliche Planung widmen. Der bezirkliche Altenplan wird in den Bundes- und Landeskontext eingebettet sein und zudem aktuelle Entwicklungen berücksichtigen. Reinickendorf Bisher nicht. Es ist das Ziel, dass Reinickendorf einen Altenhilfeplan entwickeln wird, wenn die Stelle zum 1.8.2019 besetzt ist. Zu den Inhalten und Schwerpunkten kann daher zum aktuellen Zeitpunkt noch keine abschließende Auskunft gegeben werden. - 11 - 11 Bezirk Gibt es bezirkliche Altenpläne? Spandau Der Bezirk verfügt über einen Altenhilfeplan aus dem Jahr 2016. Derzeit wird ein neuer Altenhilfeplan erarbeitet. Der neue Altenhilfeplan beinhaltet eine Bestandaufnahme in Form eines Datenberichts, ein Rahmenkonzept sowie eine Bedarfsanalyse entlang wesentlicher Handlungsfelder (Themenfelder u. a. Gesundheit, Pflege, Soziale Sicherung, Wohnen und Wohnumfeld, Örtliche Infrastruktur, Sicherheit). Auf dieser Grundlage werden kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen und Handlungsempfehlungen entwickelt. Steglitz-Zehlendorf Der bezirkliche Altenplan "50 und älter, Bericht zur Situation älterer Menschen in Steglitz-Zehlendorf 2010" besteht aus drei Teilen und beinhaltet: 1. eine Bestandsanalyse altersgerechter Dienste und Angebote - Zusammenstellung aller niederschwelligen, ambulanten, teilstationären sowie stationären Angebote im Bezirk, inkl. Bevölkerungsaufbau und -struktur sowie - entwicklung 2. eine Bedarfsanalyse mittels Befragung von Steglitz- Zehlendorfer Bürgerinnen und Bürgern ab 50 Jahren - ca. 18.500 Haushalte erhielten einen Fragebogen, die Rücklaufquote betrug rund 20% - der Fragebogen umfasste u.a. folgende Themenbereiche : Wohnsituation und Wohnwünsche, gesundheitliche Versorgung, Freizeitverhalten, Soziale Kontakte und Mobilität 3. Handlungsempfehlungen auf Grundlage der Bestandsund Bedarfsanalyse Die Handlungsempfehlungen wurden in vielen Teilen umgesetzt und finden auch heute noch in der Seniorenarbeit Berücksichtigung . - 12 - 12 Bezirk Gibt es bezirkliche Altenpläne? Tempelhof-Schöneberg Antwort Soz Tempelhof-Schöneberg: Seit dem Jahr 2015 existiert ein Bezirks-Senioren-Plan. Zur Zeit wird eine Altenhilfeplanung für den Bezirk erstellt, in der der Fokus auf den noch aktuellen 17 politischen Leitlinien der Berliner Seniorenpolitik liegt und diese in Bezug zum Gesamtbezirk sowie zu den sieben Bezirksregionen gesetzt werden. Anhand der existierenden seniorenspezifischen Angebote im Bezirk sowie von statistischen Werten, sollen Versorgungslücken identifiziert und deren Schließung initiiert werden. Der Fokus liegt hierbei jedoch weniger auf der Förderung von Trägern und Projekten – wie im Bundesaltenplan, sondern vielmehr auf der Vernetzung der Akteure im Bezirk, Unterstützung von Trägern sowie eigener Angebote, bei denen kulturelle und vielfältige Teilhabe ermöglicht wird und Informationen zu unterschiedlichen seniorenspezifischen Themen angeboten werden. Treptow-Köpenick Die bezirkliche Altenhilfeplanung ist integrativer Bestandteil des vom Bezirksamt Treptow-Köpenick 2015 beschlossenen Handlungskonzepts zum demografischen Wandel. Die vom stellvertretenden Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat für Soziales und Jugend berufene Steuerungsrunde evaluiert zur Zeit die Ergebnisse der Arbeitsgruppen. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Veranlassung, über einen bezirklichen Altenplan zu entscheiden. 7. Wie unterstützt die gem. Abschnitt V. Nr. 35 des Geschäftsverteilungsplanes des Senats von Berlin für die Altenhilfe zuständige Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung die Bezirke in ihren Aufgaben der Altenhilfe? Zu 7.: Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung stellt den Bezirken im Rahmen einer auftragsweisen Bewirtschaftung finanzielle Mittel für die Erarbeitung konzeptioneller Grundlagen, Qualifizierung und Vernetzung zur Verfügung, die aktuell 11 Bezirke in Anspruch nehmen. Ferner wurde ein Musteranforderungsprofil mit Beschreibung des Aufgabenkreises (BAK) von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung gemeinsam mit den Bezirken erarbeitet. - 13 - 13 Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung nimmt an den Treffen der Koordinatorinnen und Koordinatoren für Altenhilfe/Geriatrie teil und trägt die Themen auch in die AG Bezirke "Seniorenpolitik und Altenhilfe", die in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales angeboten wird. Berlin, den 10. Juli 2019 In Vertretung Barbara König Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung