Drucksache 18 / 20 077 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Paul Fresdorf (FDP) vom 27. Juni 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. Juni 2019) zum Thema: Mitarbeiter/-innen an Berliner Schulen fühlen sich wenig gewertschätzt von SenBildJugFam? und Antwort vom 08. Juli 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. Juli 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Herrn Abgeordneten Paul Fresdorf (FDP) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/20077 vom 27. Juni 2019 über Mitarbeiter/-innen an Berliner Schulen fühlen sich wenig gewertschätzt von SenBildJugFam? ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1.) Wann hat die letzte Mitarbeiterbefragung an Berliner Schulen stattgefunden? 2.) Um welche Befragung hat es sich im Februar 2019 gehandelt? Zu 1. und 2.: Die letzte MAB fand im Februar 2019 statt. Es handelte sich um die Befragung des pädagogischen Personals an allgemeinbildenden Schulen der Regionen Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf zum Thema Arbeit und Gesundheit. 3.) Wie viele Mitarbeitende wurden zur Umfrage eingeladen, wie viele Personen haben geantwortet ? Zu 3.: Es wurden 6024 Personen eingeladen, 3025 haben geantwortet. 2 4.) Was war das Ziel dieser Befragung? Zu 4.: Ziel der Befragung war es, den Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen und Gesundheit der Beschäftigten zu beleuchten sowie Daten zu schulspezifischen Ressourcen und Belastungen zu erfassen 5.) Welches waren die Kernergebnisse der Befragung? Zu 5.: Wesentliche Ressourcen zur Gesundheiterhaltung der Beschäftigten sind: Anforderungsvielfalt , soziale Ressource Schülerinnen und Schüler, Gesundheitsverhalten, Entwicklungsmöglichkeiten, Handlungsspielraum. Als wesentliche Belastungen gelten : nicht ausgewogene Work-Life-Balance, Zeitdruck, emotionale Belastungen, Lärm, unterrichtsferne Aufgaben, fehlende Räume. 6.) Wie lauteten die Antworten auf die offenen Fragen der Befragung? Zu 6.: Folgende Punkte wurden bei der offenen Frage nach den Umgebungsbedingungen angesprochen: Temperatur / Heizung zu warm / kalt, mangelnde Reinigung, Sanitäranlagen , Ausstattung, räumliche Situation, baulicher Zustand, Lärm. Die Antworten auf die allgemeine offene Frage am Ende des Fragebogens werden durch die Prozessbegleiterinnen und –begleiter für die Regionen bzw. Schulen geclustert und anschließend mit den Kollegien besprochen. 7.) Ist es zutreffend, dass der Senat, anstatt alle Ergebnisse zusammen zu veröffentlichen, jeder Schule einen Freigabeprozess auferlegt hat einschließlich der Beteiligung des jeweiligen Personalrates ? Ist die Hoffnung des Senats, dass bei einzelnen Schulen dieser Freigabeprozess untergeht und so für den Senat ungünstige Mitarbeiteraussagen nicht veröffentlicht werden? Zu 7.: Nein, das ist nicht zutreffend. Die Gesamtergebnisse beider Regionen wurden zunächst in Anwesenheit der Referatsleitungen der regionalen Schulaufsicht und den Beschäftigtenvertretungen vorgestellt. Im Anschluss erfolgte die Präsentation der regionalen Ergebnisse vor den Schulleiterinnen und Schulleitern sowie den Beschäftigtenvertretungen der Regionen. Die Präsentation der jeweiligen Schulergebnisse erfolgt in der Regel auf einer Gesamtkonferenz, auf der das Kollegium auch entscheidet , wie sie weiter mit ihrem Schulbericht umgeht. Damit ist gewährleistet, dass alle Beteiligten auf ihrer jeweiligen Ebene eingebunden sind und gleichzeitig die zugesicherte Anonymität der Befragten gewahrt wird. 3 8.) Ist es zutreffend zusammengefasst, dass die Mitarbeiter/-innen an Berliner Schulen sich nicht bzw. wenig durch SenBJF wertgeschätzt fühlen? Wenn ja, welche konkreten Schritte will der Senat einleiten, um gegenzusteuern. Zu 8.: Die Frage nach der Wertschätzung durch die Senatsverwaltung haben 48,9 % beantwortet . Dabei deckten die Antworten das gesamte mögliche Antwortspektrum von „sehr zufrieden“ bis „sehr unzufrieden“ ab. Dennoch geben die aus den unterschiedlichen individuellen Rahmenbedingungen gegebenen Antworten Anlass, Angebote und Maßnahmen der Gesundheitsprävention weiter zu verstärken. Dabei stehen sowohl baulich-organisatorische Maßnahmen wie Lärmprävention, Schaffung von Lehrerarbeitsplätzen und Ruhezonen als auch personenbezogene Angebote wie Coachings, Studientage zu Stressmanagement, Supervision und kollegiale Fallberatung sowie Teamentwicklungsprozessen im Mittelpunkt. Darüber hinaus soll pro Region ein/-e Gesundheitskoordinator/-in sowie an möglichst vielen Schulen Gesundheitsbeauftragten implementiert werden. Berlin, den 8. Juli 2019 In Vertretung Sigrid Klebba Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie