Drucksache 18 / 20 553 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Stephan Lenz und Stephan Standfuß (CDU) vom 15. August 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 16. August 2019) zum Thema: Bauverzögerung im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark und Antwort vom 28. August 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 02. Sep. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Seite 1 von 4 Senatsverwaltung für Inneres und Sport Herrn Abgeordneten Stephan Lenz und Herrn Abgeordneten Stephan Standfuß (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/20 553 vom 15.08.2019 über Bauverzögerung im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Rechnet der Senat nach wie vor mit der Baufertigstellung des Stadions bis 2023 für die Special Olympics? 2. Wenn nicht, könnte der Olympiasportpark oder das Mommsenstadion eine realistische Alternative hierfür sein? 3. Wenn ja, welche Baumaßnahmen müssten dort realisiert werden, um den Anforderungen für die Special Olympics zu erfüllen? Zu 1., 2. und 3.: Da eine Nutzung des Großen Stadions im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark nur bei optimalem Bauablauf realistisch erscheint, prüft der Senat derzeit die Nutzung des Olympiaparks und alternativ des Mommsenstadions. Die Leichtathletikwettkämpfe der Special Olympics können im Hanns-Braun-Stadion des Olympiaparks ausgetragen werden, sofern dieses um 2 weitere Laufbahnen erweitert wird. Darüber hinaus bietet der Standort die Chance, das Olympiastadion in die Wettkämpfe stärker zu integrieren. Im Olympiapark können die Special Olympics auf die bereits vorhandene Sportinfrastruktur zurückgreifen. Teilweise muss durch temporäre Maßnahmen ergänzt werden. 4. Wird der Neubau des großen Stadions von den Plänen der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2014 abweichen? Zu 4.: Das Große Stadion soll als Ersatzneubau mit gleicher Zuschauerkapazität errichtet werden und entspricht den Planungen der Machbarkeitsstudie 2014. 5. In wieweit und an welchen Stellen ist die Machbarkeitsstudie bereits veraltet – beispielsweise durch eine weitere Bevölkerungsverdichtung im Umfeld des Sportparks? Seite 2 von 4 Zu 5.: Aufgrund des Bevölkerungswachstums und sich neu entwickelnder Bedarfe soll die Machbarkeitsstudie für die Folgebauabschnitte evaluiert werden. In welchem Umfang Ergänzungsbedarf besteht, kann derzeit noch nicht eingeschätzt werden. 6. Welche Veränderungen zur Machbarkeitsstudie ergeben sich spezielle mit Blick auf die Nutzungswünsche von ALBA Berlin? Zu 6.: Die Schaffung eines Vereinszentrums für ALBA Berlin war seinerzeit vom Verein nicht beabsichtigt und damit nicht Gegenstand der Machbarkeitsstudie. Im Rahmen der beabsichtigten Überarbeitung der Studie, werden die Anforderungen und die Einpassung eines Vereinszentrums konkret zu prüfen sein. 7. Wird für den Umbau des Jahn-Sportparks eine neue Machbarkeitsstudie erstellt? 8. Wenn ja, welche Kosten verursacht dies? 9. Wenn nein, welche Ergebnisse der alten Studie werden keine Berücksichtigung in der Umsetzung aus welchen Gründen finden? Zu 7., 8. und 9.: Der 2014 festgestellte Sportflächenbedarf für Vereins- und Individualsport besteht weiterhin , so dass keine komplett neue Studie zu erstellen ist. Im Rahmen einer Überarbeitung wird der erfasste Bedarf nochmals kritisch hinterfragt und auf mögliche Mehrfachnutzungen geprüft. Darüber hinaus wird ermittelt, ob über eine weitere Sportflächenverdichtung das Vereinszentrum von ALBA Berlin ohne Verdrängung anderer Nutzenden eingepasst werden kann. Zu den Kosten der Überarbeitung der Studie, welche auch die Erstellung des Bedarfsprogrammes für die Folgebaumaßnahmen umfassen wird, kann derzeit keine Aussage abgegeben werden. 10. Bestünde im Zuge dessen die Möglichkeit, Flächen für weitere Akteure des Bezirks vorzusehen? Zu 10.: Ob Flächen für weitere Akteure aktiviert werden können, lässt sich derzeit nicht einschätzen . 10. Gibt es Planungen bzgl. der Errichtung einer Sport Kita auf dem Gelände? Zu 10.: Die Überlegungen zur Errichtung einer Kita waren in der Machbarkeitsstudie eine Alternative zur Errichtung von Basketball- und Minispielfeldern. Mit der Umsetzung dieser Maßnahme aus Mitteln von SIWANA IV steht das vorgesehene Grundstück nicht mehr zur Verfügung. 12. Gibt es seit der Schriftlichen Anfrage mit der Drs. 18/20020 Änderungen bezüglich der geplanten Kosten? Zu 12.: Es sind keine Änderungen eingetreten. 13. Wann ist mit einer Umgestaltung des gesamten Sportparks zu einer kompletten Inklusionssportanlage zu rechnen? Seite 3 von 4 Zu 13.: Die weitere Umgestaltung des Sportparks (3. Bauabschnitt) ist in der Investitionsplanung des Landes Berlin ab 2023 vorgesehen. 14. Wieso wird erst so kurz vor Ablauf der Betriebserlaubnis deutlich, dass eine Fertigstellung des gesamten Sportparks bis 2023 nicht einzuhalten ist? Zu 14.: Eine Fertigstellung des gesamten Sportparks war zu keinem Zeitpunkt bis 2023 beabsichtigt . Die aktuell verlängerte Betriebserlaubnis bezieht sich lediglich auf den Stadionbaukörper . 15. In wieweit wird der Bezirk Pankow in die Planung eingebunden? Zu 15.: Das Bezirksamt Pankow von Berlin wird - wie bereits 2014 - in die Fortschreibung der Studie umfassend eingebunden. 16. Welche Probleme wurden im Prozess der Einbeziehung verschiedener Vereine und Verbände zum Stadionneubau diskutiert und zu welchen Ergebnissen führte dies (s. Drs. 18/20020, Frage 6)? Zu 16.: Im Rahmen der Workshops wurden unter anderem auch die in Frage 6 der Schriftlichen Anfrage 18/20 020 angesprochenen Themen Besucherverkehr und Lärm besprochen . Es besteht Konsens, dass das Stadion so errichtet werden soll, dass Lärmimmissionen weitgehend vermieden werden und dass der Besucherverkehr über ein veranstaltungsbezogenes Verkehrskonzept zu steuern ist. Beide Themen können im Rahmen der Stadionbaumaßnahme für den Mauerpark nicht geregelt werden, da der Zugang zu einer öffentlichen Grünanlage und deren Nutzung nicht steuerbar ist. Die Ergebnisse aller Workshops wurden in einem Lastenheft zum Stadionneubau zusammengefasst , welches Bestandteil der Auslobungsunterlagen des Architektenwettbewerbs werden soll. Das Lastenheft liegt den beteiligten Sportverbänden, Behörden und dem Bezirksamt Pankow zur Endabstimmung vor. 17. Wie soll für eine passende Verkehrsinfrastruktur für Nutzer und Besucher des Parks, aber vor allem auch für die Anwohner gesorgt werden? 18. Inwiefern ist die Vorhaltung von Parkflächen geplant? Zu 17. und 18.: Mit Errichtung des Stadions und der Folgebauabschnitte werden keine zusätzlichen Parkplätze geschaffen und kein zusätzlicher Verkehr generiert. Die auf dem Grundstück vorhandenen Parkflächen sollen lediglich zentralisiert werden, um weitere Sportanlagen errichten zu können. Für die aus dem Sportanlagenbetrieb resultierenden punktuellen Verkehrsbelastungen wird ein Verkehrskonzept erstellt, welches für den Besucherverkehr den Schwerpunkt auf ÖPNV und Fahrrad legt. Die Schaffung einer passenden Verkehrsinfrastruktur für die Anwohnenden obliegt den Bezirken Pankow und Mitte. 19. Haben die jetzigen Pläne Auswirkungen auf den geplanten Neubau des Knaack-Clubs in der Tram- Wendeschleife? Wenn ja, welche Änderungen ergeben sich? Seite 4 von 4 Zu 19.: Das Bezirksamt Pankow von Berlin hat bereits bei der Erstellung der Machbarkeitsstudie 2014 über die Errichtung des Knaack-Clubs in der Straßenbahnwendeschleife informiert, so dass der Standort bei allen Planungen berücksichtigt werden konnte. Berlin, den 28. August 2019 In Vertretung Aleksander Dzembritzki Senatsverwaltung für Inneres und Sport