Drucksache 18 / 20 858 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Adrian Grasse (CDU) vom 29. August 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 30. August 2019) zum Thema: Zukunft des Museumsstandorts Dahlem II und Antwort vom 12. Sep. 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 16. Sep. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Seite 1 von 4 Senatsverwaltung für Kultur und Europa Herrn Abgeordneten Adrian Grasse (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei – G Sen – Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 20858 vom 29.08.2019 über Zukunft des Museumsstandorts Dahlem II Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wann sollen mit welchen Institutionen neben der Freien Universität Berlin Gespräche geführt werden , um weitere Kooperationspartner in das zu entwickelnde Konzept für einen Forschungscampus am Kulturstandort Dahlem einzubeziehen und wann ist mit dem Abschluss dieser Gespräche und ersten Ergebnissen zu rechnen? Zu 1.: Es ist geplant, mit einer Reihe externer strategischer Partnerinnen und Partner in Berlin und außerhalb Berlins zu kooperieren, von denen aber nur ein Teil kontaktiert wurde. Für 2020 steht die Beantragung eines Graduiertenkollegs an, in das zumindest Berliner Institutionen einbezogen werden sollen. Dazu werden in den nächsten Monaten Workshops stattfinden, so dass die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) aller Voraussicht nach ab Frühjahr 2020 erste Kooperationen benennen kann. Berlin: Humboldt-Universität zu Berlin, insbesondere Institut für Europäische Ethnologie , Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage, Institut für empirische Migrations- und Integrationsforschung; Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin insbesondere Studiengänge Museumskunde und Museumsmanagement und -kommunikation; Freie Universität Berlin, insbesondere Institut für Sozialund Kulturanthropologie; Technische Universität, insbesondere Studiengang Bühnenbild und Szenografie; Max-Planck-Institut für Bildungsforschung; Europäische Akademie Berlin; European Union National Institutes for Culture. Außerhalb Berlins: Museumsverbände in Deutschland und international (Deutscher Museumsbund e.V., International Council of Museums); Deutsche Gesellschaft für Volkskunde; Deutsche Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie; National Museum of Ethnology (MINPAKU), Osaka; Ethnographische Museen in verschiedenen europäischen Ländern. EU-Projekt Participatory Memory Practices (Horizon 2020), Seite 2 von 4 Doktorandenprogramm zur partizipativen Erinnerungsarbeit mit Institutionen und Universitäten in Deutschland, England, Dänemark, Schweden und Zypern (2018-2022). 2. Ist eine fachliche Begutachtung der bestehenden Gebäude insbesondere der Depots am zukünftigen Forschungscampus in Dahlem als Vorstufe zu möglichen Sanierungen geplant? Wenn ja, wann, durch wen und wann ist mit einem Abschluss zu rechnen? (Bitte mit Zeitplan). Zu 2.: Eine baufachliche Betrachtung aller Gebäudeteile am Standort Dahlem ist die notwendige Grundlage für alle weiteren Planungen zu Sanierungen. Diese werden für die SPK üblicher Weise durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) durchgeführt. Nach Vorlage der Potentialanalyse zum Standort Dahlem in diesem Frühsommer haben erste Gespräche zu den weiteren Schritten mit dem BBR stattgefunden. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, einen konkreten Zeitplan hierfür vorzulegen. Dieser muss noch entwickelt werden. 3. Ist ein dauerhafter Verbleib der Depots am Kulturstandort Dahlem geplant? (Bitte mit Begründung). Zu 3.: Das Museum für Asiatische Kunst und das Ethnologische Museum haben ihre Dauerausstellungen zwar geschlossen und abgebaut, aber die ehemaligen Ausstellungsflächen wurden für die umzugsvorbereitenden Maßnahmen zum Humboldt Forum umgewandelt und werden vom Museum für Asiatische Kunst und vom Ethnologischen Museum als Depotflächen, Arthandlingbereiche und Werk- sowie Packbereiche genutzt. Die Dauer- und Sonderausstellungsflächen in Dahlem (inkl. Bruno-Paul- Bau) für das Museum Europäischer Kulturen, das Museum für Asiatische Kunst und das Ethnologische Museum betragen insgesamt rund 15.500 qm inkl. 600 qm Sonderausstellungsfläche . Das Museum Europäischer Kulturen konnte 2017 seine Ausstellungsflächen von 1.100 qm auf 1.500 qm ausbauen. Das Museum für Asiatische Kunst (ehemalige Ausstellungsfläche 3.400 qm) und das Ethnologische Museum (ehemalige Ausstellungsfläche 10.000 qm) nutzen ihren ehemaligen Ausstellungsflächen in der oben beschriebenen Weise. 4. Wo lagern derzeit welche Depotbestände insbesondere des Ethnologischen Museums (EM) und des Museums für Asiatische Kunst (AKu) und ist eine Neuordnung bzw. Neuverortung dieser geplant? (Bitte mit Angabe der einzelnen Standorte und prozentualem Anteil an den Sammlungsbeständen der genannten Institutionen). Zu 4.: Siehe Antwort zu Frage 3. 5. Ist eine finanzielle und/oder personelle Beteiligung des Senats an der Entwicklung und Ausgestaltung des Forschungscampus Dahlem über die Beteiligung an der Finanzierung der SPK hinaus geplant ? Wenn ja, in welcher Höhe und wenn nein, warum nicht? Zu 5.: Nein. Der Senat beteiligt sich an der Finanzierung der SPK entsprechend des Finanzierungsabkommens an den Betriebsausgaben der Stiftung, das wird auch die Ent- Seite 3 von 4 wicklung des Forschungscampus Dahlem einschließen, sofern hierfür die erforderlichen Gremienbeschlüsse vorliegen. Die Stiftung ist rechtlich selbständig, beschäftigt eigenes Personal und plant dessen Einsatz eigenverantwortlich. (Kein neuer Sachstand zur Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/20441.) 6. Für welche Aktivitäten lokaler Initiativen, des Bezirks sowie Idee von Zwischennutzungen für und von Künstlerinnen und Künstlern wirbt der Senat konkret in den Gremien der SPK und wie war die Resonanz in diesen Gremien? Zu 6.: Der Senat unterstützt Aktivitäten lokaler Initiativen sowie des Bezirks und generell die Idee von Zwischennutzungen für und von Künstlerinnen und Künstlern und wirbt hierfür im Rahmen des Umsetzbaren in den Gremien der SPK. Die Resonanz der Gremienmitglieder außerhalb des Landes Berlin ist in dieser Frage sehr zurückhaltend. (Kein neuer Sachstand zur Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/20441.) 7. Erfolgt eine direkte finanzielle Unterstützung von Aktivitäten lokaler Initiativen, des Bezirks sowie Idee von Zwischennutzungen für und von Künstlerinnen und Künstlern durch den Senat? (Bitte mit Auflistung der geförderten und der jeweiligen Höhe der Unterstützung bzw. einer Begründung bei Nichtförderung). Zu 7.: Die Möglichkeiten der Inanspruchnahme verschiedener Förderprogramme der Senatsverwaltung für Kultur und Europa sind vielfältig. Es steht allen Interessierten frei, entsprechende Projektanträge zu stellen, über deren Förderung in Jury-Verfahren befunden wird. 8. Wie und durch wen werden/wurden wann welchen lokale Initiativen, Künstlerinnen und Künstler sowie Künstlergruppen zur Zwischennutzung von konkret welchen Räumlichkeiten am Kulturstandort angesprochen? Zu 8.: Aus Sicht des Senats sind die Dahlemer Museen ein Ort der Öffentlichkeit, der auch öffentlich genutzt werden können muss. Dazu steht die SPK in regelmäßigem Austausch mit dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Die Vermittlung in die Kultur- und Kunstszene des Bezirks erfolgt über die lokalen Informationsstränge des Bezirksamtes. (Kein neuer Sachstand zur Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/20441.) 9. Bis wann soll Art und Umfang der Möglichkeiten zur Nutzung von freien Flächen am Kulturstandort festgestellt werden und wann ist mit dem Erstbezug etwa durch Künstlerinnen und Künstler zu rechnen ? Zu 9.: Auf besondere Initiative des Senats wird auch für Zwischennutzungen Raum geschaffen . Lokale Initiativen, Künstlerinnen und Künstler sowie Künstlergruppen werden spartenübergreifend dabei besonders angesprochen. Dazu steht die Stiftung in regelmäßigem Kontakt zum Bezirk In Abhängigkeit vom Bedarf und Freiraum sollen Möglichkeiten zur Nutzung eröffnet werden. Art und Umfang lässt sich jedoch derzeit Seite 4 von 4 noch nicht festlegen. (Kein neuer Sachstand zur Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/20441.) 10. Wie wird konkret der Bezirk in die Planungen zur Entwicklung des Kulturstandorts Dahlem einbezogen ? Zu 10.: Die Stiftungsleitung hält zum Fortgang der Planungen regelmäßig mit dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf Kontakt. Berlin, den 12.09.2019 In Vertretung Dr. Torsten Wöhlert Senatsverwaltung für Kultur und Europa