Drucksache 18 / 20 887 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dirk Stettner (CDU) vom 03. September 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. September 2019) zum Thema: Situation des Bogensports in Berlin – Trainingsmöglichkeiten für Spitzensportler und Antwort vom 16. Sep. 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 19. Sep. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Seite 1 von 2 Senatsverwaltung für Inneres und Sport Herrn Abgeordneten Dirk Stettner (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/20 887 vom 03.09.2019 über Situation des Bogensports in Berlin – Trainingsmöglichkeiten für Spitzensportler ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Ist dem Senat bekannt, dass Berliner Spitzensportler im Bogensport erfolgreich an nationalen und internationalen Wettbewerben (zuletzt Hyundai Archery World Cup im Juli 2019 in Berlin) teilnehmen und sich für die Olympischen Spiele in Tokyo 2020 qualifiziert, sowie herausragende Leistungen bei den Finals Berlin 2019 erbracht haben? Zu 1.: Ja, dem Senat ist die sehr gute Erfolgsbilanz der Berliner Bogensportlerinnen und Bogensportler bekannt. 2. Wie bewertet der Senat die aktuelle Trainingssituation der Berliner Spitzensportler/innen und des Nachwuchskaders im Bogenschießen in der trockengelegten Sommerschwimmhalle aus den 50er Jahren auf dem Gelände des Sportforums Hohenschönhausen, die in keiner Weise auch nur annähernd den nationalen und internationalen Ansprüchen genügt, bzw. auch für den Behindertensport völlig ungeeignet ist? 3. Hält der Senat die derzeitige Beheizung der nicht isolierten Bogenhalle mit Flüssiggas weiterhin aus ökologischer und ökonomischer Sicht für tragbar? Falls nicht, welche kurzfristigen Maßnahmen sind geplant? Zu 2. und 3.: Sportlerinnen und Sportler des Deutschen Schützen Bundes e.V. und des Schützenverbandes Berlin Brandenburg e.V. aber auch Schülerinnen und Schüler des Schulund Leistungssportzentrums Berlin sowie Vereinssportlerinnen und -sportler nutzen seit dem Jahr 1999 die ehemalige Schwimmsportanlage im Sportforum Berlin, die für den Bogensport umfunktioniert wurde. In den Folgejahren wurden Trainings- und auch Seite 2 von 2 Wettkampfbedingungen – so zum Bespiel durch Errichtung einer Freianlage – geschaffen , die ein kontinuierliches Training aber auch den Wettkampf in der olympischen Disziplin (70m / Recurve-Bogen) sowie als Hallensport (18m) überhaupt erst ermöglichten. Der Bewertung hinsichtlich der ehemaligen Schwimmhalle (Sommerbad mit Schleppdach ) kann uneingeschränkt gefolgt werden. Es trifft zu, dass die Trainingsbedingungen weder sportartgerecht noch barrierefrei sind. Die Beheizung der Halle ist gegenwärtig nur in der beschrieben Form möglich. Kurzfristige Maßnahmen sind nicht geplant. 4. Wann ist geplant, die bauliche Situation für den Bogensport zu verbessern und endlich dem Leistungsniveau der Sportler/innen anzupassen? (Bitte eine detaillierte Zeitplanung der konkreten Maßnahmen , einschließlich der Finanzplanung angeben.)? 5. Wie hat der Senat die Kooperationsmöglichkeiten mit dem Olympiastützpunkt Berlin genutzt, um den Bund bei der Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen für die Bogenhalle zu beteiligen? Zu 4. und 5.: Mit Veranschlagung von Mitteln im SIWANA III ergänzt um eine finanzielle Beteiligung des Bundes (Förderprogramm „Bau von Sportanlagen für den Spitzensport“) sollte eine sportartgerechte Ersatzlösung errichtet werden, die mit den Partnern des Sports – Spitzensportverband / Olympiastützpunkt Berlin – konzipiert wurde. Die Planungen wurden bis zum qualifizierten Bedarfsprogramm im Jahr 2018 vorangetrieben; allerdings wies bereits das ungeprüfte Bedarfsprogramm Kosten bis zu rd. 18 Mio. € aus, die haushalterisch nicht abgebildet waren und sind. Das Bundesministerium des Innern ist grundsätzlich förderwillig; verweist aber auf eine Förderquote von bis zu 30 %. Somit ist eine Umsetzung des Vorhabens gegenwärtig nicht möglich. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport prüft gegenwärtig – wiederum unter Mitwirkung des Partners des Sports -, ob das Bedarfsprogramm auf ein Mindestmaß reduziert werden kann, um die Finanzierungserfordernisse abbildbar machen zu können. Parallel lobt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen im Auftrag der Senatsverwaltung für Inneres und Sport einen städtebaulichen Wettbewerb „Sportforum Berlin“ aus, wobei der Neubau einer Bogensporthalle /-anlage mit zu betrachten ist. Nach Vorlage der Wettbewerbsergebnisse müssen die Schlussfolgerungen zur Machbarkeit gezogen werden. Dies wird erst ab dem II. Quartal 2020 möglich sein. Ein weiterführender Zeit-, Maßnahme und Finanzplan kann somit noch nicht vorliegen. Berlin, den 16. September 2019 In Vertretung Aleksander Dzembritzki Senatsverwaltung für Inneres und Sport