Drucksache 18 / 21 074 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Emine Demirbüken-Wegner (CDU) vom 18. September 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. September 2019) zum Thema: „Berlin sagt Danke“ – sind alle Potenziale ausgeschöpft? und Antwort vom 08. Okt. 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. Okt. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Der Regierende Bürgermeister von Berlin - Senatskanzlei – Frau Abgeordnete Emine Demirbüken-Wegner (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei – G Sen – A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 21 074 vom 18. September 2019 über „Berlin sagt Danke“ – sind alle Potenziale ausgeschöpft? ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Ist der Senat davon überzeugt, bereits alle Potenziale zur Ausgestaltung des Ehrenamtstages „Berlin sagt Danke“ ausgeschöpft zu haben? a) Wenn ja, warum? b) Wenn nein, was gedenkt der Senat hinsichtlich des Inhalts, der Organisation und des Ablaufs dieses Aktionstages zu ändern? 9. Welche Bestrebungen gibt es, den Aktionstag in welcher Art und Weise weiterzuentwickeln und inwieweit spielen dabei finanzielle Überlegungen eine Rolle? Zu 1. und zu 9.: Der Senat verfolgt das Ziel, mit dem Aktionstag „Berlin sagt Danke!“ möglichst vielen Engagierten in Berlin Wertschätzung und Anerkennung entgegenzubringen . Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelt der Senat den Aktionstag stetig weiter . Wichtig ist dabei u.a., weitere Partner zu gewinnen, die sich mit wertschätzenden Aktionen am Aktionstag beteiligen, um den Engagierten noch mehr Angebote machen zu können. Auch die Zusammenarbeit mit Organisationen der Zivilgesellschaft, die als Multiplikatoren die Ehrenamtlichen über den Aktionstag informieren, soll weiter ausgebaut werden. Die (Teil-)Veranstaltung „Das Rote Rathaus sagt Danke!“ soll fortgeführt und weiterentwickelt werden. (siehe dazu auch die Antwort zu Frage 10). 2. Wie steht der Senat zur Forderung vieler Ehrenamtlicher, „Berlin sagt Danke“ mit einem Volksfest zu verbinden? 2 Zu 2.: Der Aktionstag „Berlin sagt Danke!“ mit dezentralen Veranstaltungen und Angeboten von Partnern sowie einer zentralen Einladung unter dem Motto „Das Rote Rathaus sagt Danke!“ stößt auf positive Resonanz. Gegenwärtig ist daher eine Verbindung mit einem Volksfest nicht geplant. 3. Wie stellt sich der Senat der Kritik, dass in Verbindung mit „Berlin sagt Danke“ noch immer kein auf diesen Tag ausgerichteter Ehrenamtspreis an verdiente Ehrenamtler bzw. Ehrenamtsprojekte verliehen wird? 4. Ist der Senat bereit, für „Berlin sagt Danke“ einen besonderen Preis in Form einer Figur bzw. einer Verdienstplakette oder ähnliches entwickeln zu lassen, um verdiente Ehrenamtler öffentlich zu ehren und wenn dem nicht so ist, warum nicht? 8. Wie will der Senat das Ehrenamt und dessen Würdigung noch mehr in den Fokus des Aktionstages rücken und was hält der Senat vor diesem Hintergrund von einer jährlichen Gala, auf der der noch zu schaffende Ehrenamtspreis übergeben wird? Zu 3., 4. und 8.: „Berlin sagt Danke!“ ist eine Anerkennung für alle freiwillig Engagierten in Berlin. Durch die Einladung zu „Das Rote Rathaus sagt Danke!“ hat der Senat bereits eine zentrale Veranstaltung etabliert, die diese Wertschätzung der Freiwilligen in besonderer Weise zum Ausdruck bringt. Die Ehrung Einzelner findet dagegen im Rahmen von Preisverleihungen statt (z.B. Berliner Ehrennadel, #Farbenbekennen-Award, Medaillen und Preise der Bezirke). 5. Wie stellt sich der Senat der kritischen Bewertung vieler Ehrenamtler, dass - trotz großer Bemühungen - „Berlin sagt Danke“ immer noch nicht zu einem öffentlichen Ereignis geworden ist? 6. Inwieweit wird der Senat angesichts dieser kritischen Bewertung seine Aktivitäten zur öffentlichen Bewerbung des Aktionstages „Berlin sagt Danke“ ausweiten? Zu 5 und 6.: Der Senat entwickelt den Aktionstag „Berlin sagt Danke!“ stetig weiter, um noch mehr Engagierten Wertschätzung und Anerkennung entgegenzubringen. Die Rückmeldungen zum Aktionstag waren überwiegend positiv. „Berlin sagt Danke!“ ist ein berlinweit gut sichtbarer Tag der Anerkennung, an dem sich in diesem Jahr über 135 Partner beteiligt haben (2018: 105 Partnerorganisationen). Die am Aktionstag 2019 erstmals ausgerichtete Veranstaltung „Das Rote Rathaus sagt Danke!“, bei der engagierte Berlinerinnen und Berliner in das Rote Rathaus eingeladen wurden, erfuhr mit über 700 Anmeldungen große Resonanz. 7. Warum macht der Senat keine Plakatkampagne o.ä., die gleichzeitig Werbung für das Ehrenamt sein könnte, im Vorfeld des Aktionstages? Zu 7.: Seit es den Aktionstag „Berlin sagt Danke!“ gibt, wird dieser im Vorfeld berlinweit auf zahlreichen Werbeflächen öffentlich beworben. Mehrere Kooperationspartner haben auch über ihre eigenen medialen Kanäle und Werbeflächen dazu beigetragen, eine hohe Sichtbarkeit und Verbreitung zu erzielen. 10. Was hat der Senat in den vergangenen Jahren für den Aktionstag „Berlin sagt Danke“ ausgegeben und was hat er dafür im Haushalt 2020/2021 eingeplant und in welcher Höhe wäre er bereit, das Finanzierungsvolumen für diesen wichtigen Aktionstag aufzustocken? Zu 10.: Die Kosten für „Berlin sagt Danke!“ beliefen sich im Jahr 2017 auf insgesamt 114.000 €, im Jahr 2018 auf insgesamt 140.000 € und im Jahr 2019 auf insgesamt 130.192,75 €. Das Abgeordnetenhaus beteiligte sich im Jahr 2019 mit 17.085,79 € am Aktionstag. Die Senatskanzlei übernahm entsprechend Kosten in Höhe von 3 113.106,96 €. Für die Haushaltsjahre 2020 und 2021 geht der Senat von einem Gesamtbedarf in Höhe von insgesamt 190.000 € aus. 11. Wie bewertet der Senat die mediale Presseberichterstattung über den Aktionstag „Berlin sagt Danke“ in Qualität und Quantität? Zu 11.: Der Tag erfährt in den Medien immer wieder eine positive Resonanz. 12. Welche Initiativen hat der Senat bisher entwickelt, um die öffentliche Berichterstattung zu aktivieren oder überlässt er dieses dem Selbstlauf? Zu 12.: Neben der aktiven Pressearbeit wurde mit Unterstützung von zahlreichen Kooperationspartnern eine Vielzahl von Initiativen umgesetzt, die zu einer erhöhten medialen Resonanz geführt und die Sichtbarkeit von „Berlin sagt danke!“ in der Öffentlichkeit gesteigert haben. Hierzu zählen insbesondere die Kommunikation über social media sowie berlinweite Werbemaßnahmen mit City Light Poster Plakatwerbung, Mediaflight in den Bereichen Gastronomie, Bahnhöfe und City-Light-Boards, Digitalen City Light Boards, Plakaten und Postkarten. 13. Wie will der Senat grundsätzlich das Ehrenamt noch stärker in den Fokus der Stadtgesellschaft rücken, damit den Ehrenamtlichen mehr öffentliche Aufmerksamkeit geschenkt wird? Zu 13.: Der Senat rückt mit zahlreichen Maßnahmen das bürgerschaftliche Engagement der Berlinerinnen und Berliner in den Fokus der Stadtgesellschaft. Dazu zählt der Aktionstag „Berlin sagt Danke!“ ebenso wie z.B. die Förderung der Freiwilligenbörse , die Verleihung des Berliner Unternehmenspreises durch den Regierenden Bürgermeister , die IHK und die Handwerkskammer, der #Farbenbekennen-Award, der Neustifterempfang sowie die Weiterentwicklung der Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg . Noch mehr Sichtbarkeit des vielfältigen Engagements der Berlinerinnen und Berliner zu schaffen, ist auch ein Ziel, das der Senat bei der Erarbeitung der Berliner Engagementstrategie verfolgt. Der Prozess beginnt mit der Auftaktveranstaltung am 22. Oktober 2019 und endet im Sommer 2020 mit der Vorlage von Handlungsempfehlungen zur weiteren Verbesserung der Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement in Berlin. Berlin, den 8. Oktober 2019 Der Regierende Bürgermeister In Vertretung Steffen Krach Staatssekretär für den Chef der Senatskanzlei