Drucksache 18 / 21 094 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Emine Demirbüken-Wegner (CDU) vom 23. September 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 24. September 2019) zum Thema: Mitarbeit in Sozialkommissionen und Sondersozialkommissionen – ehrenamtliche Arbeit, die stärker gewürdigt werden muss und Antwort vom 10. Oktober 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 14. Okt. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Frau Abgeordnete Emine Demirbüken-Wegner (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/21094 vom 23. September 2019 über Mitarbeit in Sozialkommissionen und Sondersozialkommissionen - ehrenamtliche Arbeit, die stärker gewürdigt werden muss ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie bewertet der Senat die Arbeit der bezirklichen Sozialkommissionen (Soko) und Sondersozialkommissionen (Sonder-Soko) insbesondere unter dem Aspekt der zunehmenden Hochaltrigkeit im Land Berlin? Was tut der Senat, um deren Arbeit inhaltlich und finanziell zu unterstützen? Gibt es dafür ein einheitliches Rahmenkonzept? Wenn ja, welches? Wenn nein, warum verfügt der Senat über ein solches nicht? Zu 1.: Der Senat sieht die ehrenamtliche Arbeit der bezirklichen Sokos und Sonder- Sokos als sehr wichtig an. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft leisten die Sokos und Sonder-Sokos einen wichtigen Teil für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Mitglieder des Ehrenamtlichen Dienstes helfen u. a. in Fragen des sozialen Bedarfs, leisten persönliche Hilfeleistungen, informieren über soziale Angebote des Bezirkes und fördern mit ihrer Tätigkeit die Teilnahme am öffentlichen Leben und tragen somit wesentlich dazu bei, dass ältere Menschen in Berlin nicht vereinsamen. Auf gemeinsame Einladung der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung und der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales finden vierteljährliche Treffen der sogennanten „AG Bezirke Seniorenpolitik und Altenhilfe“ statt. In den Sitzungen dieser AG mit Vertreterinnen und Vertretern der Bezirke wird sich auch über die inhaltliche und finanzielle Unterstützung der Arbeit der Sokos und Sonder-Sokos ausgetauscht. Ein Ergebnis dieses fachlichen Austausches ist die 2 geplante Erhöhung der Aufwandsentschädigungen für die Mitglieder der Sokos und Sonder-Sokos. Sowohl die Sokos als auch die Sonder-Sokos stellen laut Allgemeines Zuständikeitsgesetz (AZG) eine Bezirksaufgabe dar. Somit sind die Bezirke federführend für die Arbeit der Sokos und Sonder-Sokos verantwortlich. 2. Wie viele Sokos und Sonder-Sokos mit wie vielen Mitgliedern gibt es derzeit im Land Berlin? Wie viele der Mitglieder sind weiblich, wie viele männlich, wie viele haben einen Migrationshintergrund und wie hoch ist das Durchschnittsalter in den Sokos und Sonder-Sokos? (Bitte nach Bezirken auflisten.) Zu 2.: Die folgenden Darstellungen basieren auf den Rückmeldungen der Bezirke: Charlottenburg-Wilmersdorf: In Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es 34 SoKos mit insgesamt 111 Ehrenamtlichen, davon 83 weiblich und 28 männlich sowie 25 Sonder- SoKos mit 280 Ehrenamtlichen, davon 176 weiblich und 104 männlich. Das Durchschnittsalter beträgt 71 Jahre. Migrationshintergründe werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erfasst. Friedrichshain-Kreuzberg: Bereich Sozialkommissionen (Sokos): Anzahl der Engagierten in den Sokos insgesamt: 77 Weibliche Engagierte in den Sokos: 54 Männliche Engagierte in den Sokos: 23 Engagierte mit Migrationshintergrund in den Sokos:7 Bereich Sonder-Sokos: Anzahl der Engagierten insgesamt: 48 Weibliche Engagierte in den Sonder-Sokos: 38 Männliche Engagierte in den Sonder-Sokos: 11 Engagierte mit Migrationshintergrund in den Sonder-Sokos: 15 Engagierte mit besonderen Funktionsaufgaben: (vergleichbar mit den Soko-Leitungen): 2 Weibliche Engagierte:1 Männliche Engagierte:1 Engagierte mit Migrationshintergrund: 1 Durchschnittsalter in den Bereichen: Durchschnittsalter aller Mitglieder: 68,3 Jahre Durchschnittsalter der Sozialkommissionsmitglieder: 67,5 Jahre Durchschnittsalter der Mitglieder in den Sonder-Sokos: 69,2 Jahre Mitgliederanzahl insgesamt: 127 (inkl. der zwei Mitglieder mit besonderen Funktionsaufgaben). Lichtenberg: In Lichtenberg gibt es 17 Sokos (84 Mitglieder) und 8 Sondersokos (20 Mitglieder). Ergänzend sind noch 73 von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) berufene Ehrenamtliche in den Begegnungsstätten für ältere Menschen tätig. Weiblich: 145 Personen, männlich 38 Personen, davon 4 mit Migrationshintergrund. Durchschnittsalter: 70,5 Jahre. 3 Marzahn-Hellersdorf: Soko Sonder-Soko gesamt Anzahl der Sokos 27 3 30 Anzahl Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter 158 15 173 männlich 34 7 41 weiblich 124 8 132 Durchschnittsalter 68 64 68 Migrationshintergrund 17 0 17 Mitte: Im Bezirk Mitte gibt es aktuell 23 Sozialkommissionen für den Gratulationsdienst mit 108 ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Durchschnittsalter von 66 Jahren. Ferner gibt es sechs Sondersozialkommissionen mit 115 ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Durchschnittsalter von 68 Jahren. Von den insgesamt 223 Ehrenamtlichen sind 158 weiblich und 65 männlich, 28 haben einen Migrationshintergrund. Neukölln: Im Bezirk Neukölln gibt es 76 Sozialkommissionen, von denen aktuell 18 Sokos nicht besetzt sind. Diese werden durch den bezirklichen Seniorenservice betreut. Zusätzlich gibt es zwölf Sondersozialkommissionen für kulturelle Veranstaltungen. Insgesamt gibt es aktuell 148 ehrenamtliche Mitglieder (Wahl über die BVV am 25.09.2019 erfolgt, neue Amtsperiode ab 01.10.2019 für vier Jahre). Es gibt 109 weibliche und 39 männliche Mitglieder, fünf Personen haben einen Migrationshintergrund. Das Durchschnittsalter in den Sokos und Sondersokos beträgt rd. 80 Jahre. Pankow: Anzahl Sokos: 47 Anzahl der Mitglieder: 142 Anzahl Sonder-Soko: 2 Anzahl der Mitglieder: 4 Anzahl weiblich: 110 Anzahl männlich: 32 Anzahl Migrationshintergrund: nicht bekannt Durchschnittsalter: 78 Jahre Reinickendorf: Im Bezirk Reinickendorf gibt es derzeit 45 Sokos mit 155 Mitgliedern, davon sind 96 weiblich und 59 männlich, zwei mit einem Migrationshintergrund. Das Durchschnittsalter liegt bei 68 Jahren. Spandau: In Spandau gibt es 3 Sozialkommissionen mit 65 Mitgliedern (48 weiblich und 17 männlich). Ein Migrationshintergrund wird nicht erfasst. Das Durchschnittsalter beträgt 60 + (Stand: 27.09.2019). Zudem gibt es 18 Sondersozialkommissionen mit 120 Mitgliedern (86 weiblich und 34 männlich). Ein Migrationshintergrund wird auch hier nicht erfasst. Das Durchschnittsalter beträgt 60 + (Stand: 27.09.2019). Insgesamt gibt es 185 Mitglieder (134 weiblich und 51 männlich). Steglitz-Zehlendorf: Im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf gibt es mit Stand 31.08.2019 20 Sozialkommissionen und 15 Sondersozialkommissionen mit insgesamt 359 Mitgliedern, wovon 276 Mitglieder eine Aufwandsentschädigung erhalten. Es engagieren sich derzeit in den Sokos und Sonder-Sokos 273 Frauen und 86 Männer. Durchschnittsalter und Migrationshintergrund werden nicht gesondert erhoben, allerdings ist davon 4 auszugehen, dass die Mehrzahl der Engagierten in den Sokos und Sonder-Sokos das Renteneintrittsalter ebenfalls schon erreicht haben. Tempelhof-Schöneberg: Tempelhof-Schöneberg verfügt insgesamt über 123 Ehrenamtliche, die eine Aufwandsentschädigung erhalten. 92 Frauen, 31 Männer, 13 Personen mit Migrationshintergrund: 12 Frauen, 1 Mann (4 polnisch, 2 russisch, 1 serbisch, 1 türkisch, 1 ungarisch, 1 japanisch, 1 chinesisch, 1 koreanisch, 1 italienisch). Das Durchschnittsalter beträgt: 72,23 Jahre. Die elf Sozialkommissionen (Ehrungsdienst), haben insg. 70 Mitglieder, die eine Aufwandsentschädigung erhalten. Davon elf Sokoleiterinnen und Sokoleiter (8 Frauen, 3 Männer, kein Migrationshintergrund), die jeweils eine monatliche Aufwandsentschädigung i. H. v. 91,36 € erhalten sowie 59 Ehrenamtliche, die die Ehrungen durchführen (mit einer monatlichen Aufwandsentschädigung i. H. v. 30,00 €.) Insgesamt gibt es 49 Frauen, 21 Männer, 6 Personen mit Migrationshintergrund (alle weiblich, davon 2 russisch, 2 polnisch, eine Serbin und eine Türkin). Das Durchschnittsalter beträgt 70,52 Jahre. In der Sondersozialkommission Besuchsdienst befinden sich neun Personen mit einer mtl. Aufwandsentschädigung i. H. v. 30,00 €), nur Frauen und kein Migrationshintergrund. Durchschnittsalter: 77,11 Jahre. 44 Ehrenamtliche arbeiten in den Seniorenfreizeitstätten und Nachbarschaftstreffpunkten (35 Frauen, 9 Männer). Durchschnittsalter: 70,65 Jahre. Sieben (6 Frauen, 1 Mann) mit Migrationshintergrund (2 polnisch, eine Ungarin, eine Koreanerin, 1 Chinesin, 1 Japanerin, 1 Italienerin). Treptow-Köpenick: Soko Sonder- Soko Gesamt 207 112 319 Soko Frauen Soko Männer Sonder- Soko Frauen Sonder- Soko Männer Gesamt Frauen Gesamt Männer 181 26 89 23 270 49 Soko Durchschnittsalter Sonder-Soko Durchschnittsalter Gesamt Durchschnittsalter 70,135 72,027 70,799 Ob bei den Ehrenamtlichen ein Migrationshintergrund vorliegt, wird mangels Relevanz dieser Information nicht erfasst. 3. Erhalten die Mitglieder der Soko und Sonder-Soko eine Ehrenamtskarte mit entsprechenden Vergünstigungen? Wenn nein, warum nicht? Welche anderen Möglichkeiten der Würdigung werden durch die Bezirke genutzt? Zu 3.: Die Mitgliedschaft in einer Soko oder Sonder-Soko bedeutet nicht automatisch Inhaberin oder Inhaber einer Ehrenamtskarte zu sein. Jedoch erhalten de facto die meisten Mitglieder einer Sokos oder Sonder-Soko die Ehrenamtskarte. 5 Die folgenden Darstellungen basieren auf den Rückmeldungen der Bezirke: Charlottenburg-Wilmersdorf: Ehrenamtliche in Charlottenburg-Wilmersdorf erhalten ausnahmslos die Ehrenamtskarte. Darüber hinaus werden Ehrenamtliche ebenfalls am Tag des Ehrenamtes zur „Dankeschön Feier“ und bei der Jugendkompetenzpassverleihung einmal jährlich geehrt. Friedrichshain-Kreuzberg: Ja, Mitglieder des Ehrenamtlichen Dienstes (EAD) erhalten eine Ehrenamtskarte. Weitere Würdigungen: Anzumerken ist, dass die gelebte Anerkennungskultur im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg vielgestaltig und facettenreich ist. Neben der Nutzung des Ehrungsinstruments der Berlin-Brandenburger Ehrenamtskarte werden u. a. für die Verleihung der Berliner Ehrennadel bzw. für die Bezirksmedaille ehrenamtlich Tätige (z. B. Mitglieder des EAD) vorgeschlagen. Einmal pro Jahr erfolgt zudem eine große Dankeschön-Veranstaltung mit Ehrung langjähriger Mitglieder des Ehrenamtlichen Dienstes (EAD). Hier werden bezirkliche Dankurkunden, Dankeschön- Präsente durch die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung und den stellvertretenden Bezirksbürgermeister / Bezirksstadtrat übereicht. Darüber hinaus gibt es auch weitere Danksagungen, z. B. in Begegnungsstätten mit Blumen- und / oder Buchpräsenten, persönliche Einladungen zu besonderen kulturellen Veranstaltungen (u. a. Dampferfahrten). Im Dezember erhalten die Mitglieder des Ehrenamtlichen Dienstes zu den Festtagen eine Gruß- und Dankkarte, die die Wertschätzung ihres Engagements unterstreicht. Lichtenberg: In Lichtenberg erhalten die Mitglieder der Sokos und Sonder-Sokos eine monatliche Aufwandsentschädigung gemäß der Verwaltungsvorschrift (VwV) Ehrenamtlicher Dienst. Die Ehrenamtskarte wird in Lichtenberg im Rahmen der Sozialtage jeweils an etwa zehn besonders zu ehrende Engagierte öffentlich verliehen. Das Amt für Soziales richtet jährlich eine große Dankeschön-Veranstaltung für die Ehrenamtlichen aus. Darüber hinaus gibt es von anderen Abteilungen und Trägern im Bezirk organisierte Danke-Feste und weitere Formen der Anerkennung. Marzahn-Hellersdorf: Es werden jährlich zwischen 10 bis 20 „Ehrenamtskarten für Berliner und Brandenburger Freiwillige“ als eine besondere Anerkennung für die geleistete ehrenamtliche Tätigkeit vergeben. Jährlich wird eine Dankeschön-Veranstaltung für alle Ehrenamtlichen und ihren Partnerinnen und Partnern in einem feierlichen Rahmen durchgeführt, dort werden auch die Auszeichnungen (Berliner FreiwilligenPass, Ehrenamtskarte für Berliner und Brandenburger Freiwillige sowie Präsente z. B. Bücher u. a.) übergeben. Als eine weitere Auszeichnung wird die Ehrung zum „Tag des Ehrenamtes“ im Bezirk genutzt. Mitte: Ehrenamtskarten werden auf Wunsch der Ehrenamtlichen ausgestellt, vorausgesetzt sie erfüllen die daran geknüpften Voraussetzungen. Die ehrenamtlich Tätigen werden 1 x jährlich zu einer Dankesveranstaltung im stilvollen Rahmen eingeladen. Hier werden langjährig Tätige besonders gewürdigt. Anlässlich dieser Dankesveranstaltung wird zusätzlich der Ehrenamtspreis des Bezirks Mitte verliehen. Neukölln: Im Jahr 2016 wurden von der Senatskanzlei 20 Ehrenamtskarten zur Verfügung gestellt. Bei damals rd. 170 ehrenamtlichen Mitgliedern wurde jedoch 6 entschieden, keine Ehrenamtskarten herauszugeben. Maßgebend war hier, dass als Voraussetzung für den Erhalt der Ehrenamtskarte benannt wurde, dass keine Aufwandsentschädigung gewährt wird. Aufgrund von Nachfragen wurde das Thema in 2019 erneut aufgegriffen. Auf Nachfrage teilte die Senatskanzlei mit, dass jedes ehrenamtliche Mitglied eine solche Karte erhalten soll, um das bürgerschaftliche Engagement zu fördern. Die Senatskanzlei bat die Ausgabe mit einer kleinen Zeremonie zu verbinden, um die Wertschätzung hervorzuheben. Es wurden 200 Karten angefordert, eine entsprechende Veranstaltung zur Übergabe an die ehrenamtlichen Mitglieder ist in Planung. Als weitere Würdigung wird einmal jährlich eine Ehrenamtsfahrt durchgeführt. Hierbei erhalten die ehrenamtlichen Mitglieder ab einer Zugehörigkeit von 10 Jahren (15, 20, 25 usw.) eine Dankesurkunde, einen Gutschein über 25,00 € und ein kleines Präsent aus dem Büro des Bezirksbürgermeisters. Auf Vorschlag erfolgt zudem die Verleihung der Neuköllner Ehrennadel. Pankow: Die Mitglieder erhalten eine Ehrenamtskarte mit entsprechenden Vergünstigungen. Es findet jährlich eine Dankeschön-Veranstaltung mit Würdigung statt. Reinickendorf: Eine Ehrenamtskarte erhalten die Soko Mitglieder bei Bedarf vom Ehrenamtsbüro. Spandau: In Spandau erhalten die Mitglieder eine Karte, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Weitere Würdigungen sind jährliche Dankesfeste und Ehrungen langjähriger Mitglieder (ab 10 Jahre Zugehörigkeit). Steglitz-Zehlendorf: Die Mitglieder der Sozialkommissionen und Sondersozialkommissionen erhalten, sofern vorhanden, selbstverständlich eine Ehrenamtskarte mit entsprechenden Vergünstigungen. Im Jahr 2019 wurden dem ehrenamtlichen Dienst im Bereich Seniorenarbeit 30 Ehrenamtskarten zugeteilt. Diesen stehen rund 360 Mitglieder der Sozial- und Sondersozialkommissionen gegenüber, sodass ein Losverfahren zur möglichst gerechten Verteilung der vorhandenen Karten angewendet wurde und viele Ehrenamtliche leider nicht bedient werden konnten. Es werden im Bezirk weitere Möglichkeiten zur Würdigung genutzt. Hier ist das sogenannte „Soko-Fest“ hervorzuheben – ein jährlicher Dankes-Brunch für alle bezirklich bestellten Ehrenamtlichen in der Seniorenarbeit. Dieser Anlass wird zur Auszeichnung von Personen genutzt, die sich in besonders hervorragender Weise über einen längeren Zeitraum, insbesondere auf sozialem Gebiet, verdient gemacht haben. Hierfür wird das Engagement je nach Dauer mit dem Bezirksabzeichen in drei verschiedenen Stufen gewürdigt: - Gold (nach 30 Jahren) - Silber (nach 25 Jahren) - Bronze (nach 20 Jahren). Zudem werden individuelle Präsente (Geldwertgeschenke) ab einer Zugehörigkeit von 35 Jahren mit Erhöhung um 10 Euro alle 5 Jahre sowie Büchergutscheine nach 10 Jahren und 15 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit überreicht, zusätzlich zur Urkunde und Pralinen für alle zu ehrenden Ehrenamtlichen ab 10 Jahren Zugehörigkeit. 7 Tempelhof-Schöneberg: In 2018 und 2019 haben insgesamt 36 Ehrenamtliche die Ehrenamtskarte erhalten und 2 Ehrenamtliche die bezirkliche Verdienstmedaille. Viele der angesprochenen Ehrenamtlichen legten bisher keinen Wert auf die Verleihung der Ehrenamtskarte, da diese Vergünstigungen nur in sehr beschränktem Ausmaß bot. Mit Erweiterung des regionalen Bezugs sowie der Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Vergünstigungen anbieten, ist die Nachfrage seitens der Ehrenamtlichen stark gestiegen, so dass es inzwischen eine Warteliste gibt. Die Seniorenarbeit des Bezirks organisiert für ihre Ehrenamtlichen regelmäßig zum Ende des Jahres die „Dankeschönfeier“ im Hotel Steglitz International, in deren Rahmen Jubilare mit Urkunden und Gutscheinen ausgezeichnet werden und allen mit einem Showprogramm sowie einem wunderbaren Buffet „DANKE“ gesagt wird. Weitere „Auszeichnungen“ sind Präsente zu Weihnachten für die Ehrenamtlichen in den Seniorenfreizeitstätten, deren Einsatz weit über das Erwartete hinausgeht, sowie die Ehrenamtlichen, die keine Aufwandsentschädigung erhalten, wie Seniorenvertreterinnen und Seniorenvertreter und Hobbygruppenleiterinnen und Hobbygruppenleiter . Ferner werden jährlich ca. 10-12 Fortbildungen organisiert, die auf die Bedürfnisse der Ehrenamtlichen zugeschnitten sind. Ferner werden immer wieder besonders herausragende Ehrenamtliche für die Ehrennadel des Landes Berlin vorgeschlagen. Treptow-Köpenick: Wenn die Voraussetzungen vorliegen, erhalten Soko-Mitglieder eine Ehrenamtskarte. Weitere Würdigungen werden den Ehrenamtlichen in Form von Dankesveranstaltungen und Feiern angeboten. 4. Welche Unterschiede gibt es hinsichtlich des Aufgabenspektrums einer Soko und einer Sonder-Soko? Können nach Auffassung des Senats diese Aufgaben derzeit erfüllt werden? Wenn nein, warum nicht? Zu 4.: Gemäß § 7 der Verwaltungsvorschriften über den Ehrenamtlichen Dienst im sozialen Bereich (VV EaD) arbeiten die Mitglieder des Ehrenamtlichen Dienstes in Sokos, deren Aufgaben auf ein bestimmtes Wohngebiet bezogen sind, oder in Sonder- Sokos für bestimmte Bevölkerungsgruppen, Einrichtungen und Dienste. Da es nicht in allen Bezirken ausreichend Mitglieder in den Sokos und Sonder-Sokos gibt, können nicht alle Aufgaben erfüllt werden. 5. Was hat hinsichtlich der Aufgabenerfüllung die Evaluation der Arbeit der Sokos und Sonder-Sokos erbracht, die in der Anhörung im Ausschuss BürgEngPart am 7. Mai 2018 durch einen Senatsvertreter mehrmals erwähnt wurde? Welche Forderungen ergeben sich daraus an den Senat und die Bezirke? Zu 5.: Die Abfrage hat trotz ihrer Unvollständigkeit sowohl berlinweite Trends als auch starke bezirkliche Differenzen in Bezug auf die Mitgliedschaft und Aufgabenverteilung des Sokos und Sondersokos ergeben. Berlinweit zeigt sich, - dass das in Ziffer 1 Abs.2 VV EaD angestrebte Ziel von einem Ehrenamtlichen Mitglied pro 700 Einwohnerinnen und Einwohnern nicht erreicht wird. Laut Abfrage bewegt sich das Niveau von ca. einem Ehrenamtlichen Mitglied pro 1558 Einwohnerinnen und Einwohnern. 8 - dass die Sokos und Sondersokos zu dreiviertel mit Mitgliedern besetzt sind, die über 60 Jahre alt sind (ca. 77 %). Die Gruppe der unter 40 jährigen macht nur ca. 4 % der Ehrenamtlichen Mitglieder aus. Bezirklich zeigt sich, - dass die Belastung der Mitglieder der Sokos unterschiedlich verteilt ist. Hier reicht die Spannweite von 102 Geburtstagsgratulationen pro Soko-Mitglied (Charlottenburg- Wilmersdorf) bis zu 23 Geburtstagsgratulationen pro Soko-Mitglied (Friedrichshain- Kreuzberg). - dass die Aufgaben der Sokos und Sondersokos stark vom reinen Gratulationsdienst bis zur Hilfe bei der Integration von Geflüchteten stark differieren. Angesichts der fehlenden Zielerreichung von einem ehrenamtlichen Mitglied pro 700 Einwohnerinnen und Einwohnern und der dargestellten Altersstruktur sollten die Anreize für ehrenamtliche Mitglieder erhöht werden. Eine höhere Entschädigung stellt hierbei einen wichtigen Mechanismus dar. Allerdings verweist die starke Differenz zwischen den Bezirken und zwischen den verschiedenen Sokos und Sonder-Sokos bzgl. der individuellen Belastung und Aufgabenverteilung einzelner ehrenamtlicher Mitglieder daraufhin, dass hier eine pauschale Entschädigung Ungleichheiten schaffen könnte. Nichtsdestotrotz befindet sich die Erhöhung der Aufwandsentschädigung aktuell im politischen Abstimmungsprozess. Die folgenden Darstellungen basieren auf den Rückmeldungen der Bezirke: Lichtenberg: Der Prozess wurde nicht abschließend gemeinsam ausgewertet. Marzahn-Hellersdorf: 2018 wurde eine Erhebung über die Inhalte der Arbeit, die Anzahl der ehrenamtlich Tätigen – weibl./männl.; Alter; Migrationshintergrund usw. in den einzelnen Bezirken durchgeführt und zu einer Übersicht zusammengeführt. Eine Evaluation im eigentlichen Sinne ist nicht erfolgt. Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf konnten auf Grund der demografischen Lage und dem damit verbundenen Mehraufkommen an Gratulationen sowie der Neugründung von Sonder-Sozialkommissionen 23 neue Mitglieder gewonnen werden. Neukölln: Im Bezirk Neukölln gibt es (noch nicht abgeschlossene) Überlegungen, welche Aufgaben in den Sozialkommissionen / Sondersozialkommissionen zusätzlich wahrgenommen werden können. Tempelhof-Schöneberg: Schwierig ist nach wie vor die Akquise geeigneter Ehrenamtlichen. Eine Erweiterung der Aufgaben würde eher abschreckend wirken, besonders auf die bisher tätigen Ehrenamtlichen, die häufig selbst bereits im Seniorenalter sind. Jüngere Ehrenamtliche haben zumeist im Gespräch andere Einsatzschwerpunkte und auch bezüglich der Einsatzzeiten andere Vorstellungen. Hilfreich für die Gewinnung wären klare Vergünstigungen, wie z. B. eine kostenfreie oder sehr stark vergünstigte Monatskarte der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) oder eine deutlich höhere Aufwandsentschädigung. Die anderen Bezirke meldeten zu dieser Frage Fehlanzeigen. 9 6. Wie viele Mitglieder muss eine Soko bzw. eine Sonder-Soko unbedingt umfassen und entsprechen die derzeitigen zahlenmäßigen Besetzungen den Vorschriften? Wenn nein, wie viele Mitglieder fehlen für ganz Berlin und bezogen auf die einzelnen Bezirke? Zu 6.: Gemäß der Verwaltungsvorschriften über den ehrenamtlichen Dienst im sozialen Bereich (VV EaD) Abschnitt I, Allgemeines Nr. 1 (2) gibt es folgende Zielvorgabe: Die Zahl der Mitglieder des Ehrenamtlichen Dienstes bestimmt sich nach der Einwohnerzahl, der sozialen Struktur und nach dem Anteil der Älteren an der Gesamtbevölkerung des Bezirkes. Empfohlen wird pro 700 Einwohnerinnen und Einwohnern ein Mitglied. Die derzeitigen zahlenmäßigen Besetzungen entsprechen nicht den empfohlenen Vorgaben. Da einige Bezirke als Zielvorgabe 800 Einwohnerinnnen und Einwohner pro Mitglied oder keine Regelungen zu der Mitgliedsanzahl haben, kann der Senat keine rechnerisch einheitliche Angabe zum Fehlen der Mitglieder für ganz Berlin machen. Die folgenden Darstellungen basieren auf den Rückmeldungen der Bezirke: Charlottenburg-Wilmersdorf: Die Mindestanzahl der Mitglieder in Sokos beträgt drei Personen, in Sonder-Sokos eine Person. Laut Statistischem Landesamt Berlin-Brandenburg hat Charlottenburg-Wilmersdorf 316.360 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand 31.12.2018). Demnach wären 452 Ehrenamtliche anzustreben. Dies entspricht aktuell einem Minus von 61 Ehrenamtlichen. Friedrichshain-Kreuzberg: Bezogen auf die Sokos ist die Mitgliederanzahl von der Größe des jeweiligen Betreuungsgebietes abhängig. Im Bereich der Sonder-Sokos ist dies von der jeweiligen Aufgabenstellung abhängig. Unter Berücksichtigung der vorgenannten (empfohlenen) Einwohnerzahl bezogenen Berechnung ergibt dies theoretisch eine Mitgliederanzahl von 413 Personen, derzeitig sind es 127 Mitglieder; es gibt vielfältige Anstrengungen unsererseits, den EAD populärer zu machen (s. dazu 7.). Lichtenberg: In Lichtenberg gibt es keine feste Regelegung, wie viele Mitglieder eine Soko oder Sonder-Soko umfassen sollte. Dies wird jeweils bedarfsgerecht bzw. auch je nach Verfügbarkeit der Ehrenamtlichen geregelt. In Lichtenberg besteht derzeit ein Verhältnis von einer/einem Ehrenamtlichen zu 1.483 Einwohnerinnen/Einwohnern. Angestrebte Anzahl von Ehrenamtlichen (eine Ehrenamtliche/ein Ehrenamtlicher auf 700 Bewohnerinnen/Bewohner) beträgt 409, es besteht also derzeit eine Differenz von 216 Ehrenamtlichen. Marzahn-Hellersdorf: Bei einer Einwohnerzahl in Marzahn-Hellersdorf von 268.739 Einwohnerinnen und Einwohnern (Stand: 31.12.2018) ergäbe dies 384 Mitglieder für den ehrenamtlichen Dienst im sozialen Bereich. Demnach beziffert sich das Defizit auf 211 Mitglieder. Mitte: Der Bezirk Mitte hat hierzu Fehlanzeige gemeldet. Neukölln: Eine Sozialkommission / Sondersozialkommission sollte vorzugsweise aus mindestens zwei Personen bestehen (Leiterin/Leiter, Mitarbeiterin/Mitarbeiter). Gemäß VV EAD Abschnitt 1 Nr. 1 Abs. 2 wird pro 700 Einwohnerinnen und Einwohnern ein Mitglied empfohlen. Gemessen an der Einwohnerzahl im Bezirk würden insgesamt ca. 470 ehrenamtliche Mitglieder benötigt. 10 Pankow: Die Anzahl der Mitglieder je Soko bzw. je Sonder-Soko ist nicht geregelt. Reinickendorf: In Reinickendorf sollte eine Soko mindestens drei bis sechs Mitglieder incl. einer Vorsteherin bzw. einem Vorsteher umfassen um den laufenden Betrieb zu gewährleisten. Derzeit fehlen den Sozialkommissionen ca. 35 Mitglieder. Spandau: Es gibt keine Mindestzahl für eine (Sonder-)Sozialkommission. Die Mitgliederzahl wird nach Bedarf festgesetzt. Stand 2018/2019: Gemäß der Empfehlung nach Nr. 1 (2) VVEaD wären 346 Mitglieder möglich, tatsächlich sind es derzeit weitaus weniger, s. Punkt 2. Steglitz-Zehlendorf: Eine Sozialkommission sollte mindestens drei Personen umfassen. Die derzeitigen zahlenmäßigen Besetzungen entsprechen dieser Vorschrift. Im Bereich der Sondersozialkommissionen gibt es keine Mindestmitgliederanzahl. Tempelhof-Schöneberg: Die Verwaltungsvorschrift (VV EaD) sieht einen Schlüssel von einem Mitglied pro 800 Einwohner und Einwohnerinnen vor. Fraglich ist, ob sich die Zahl auf alle Einwohnerinnen und Einwohner oder lediglich ältere Menschen bezieht. Bei 93.000 Seniorinnen und Senioren (60+) im Bezirk würden 116 Ehrenamtliche in Tempelhof-Schöneberg „empfohlen“ werden. Gerade im Migrationsbereich sind die Nutzerinnen und Nutzer der Seniorenfreizeitstätten jedoch weitaus jünger. Daher ist die Zahl von derzeit 123 bei den bisherigen Aufgaben realistisch. Treptow-Köpenick: Die Größe der Soko und ihrer Mitglieder ergibt sich aus der Größe des Einzugsgebietes der Sokos. Allgemein gilt, dass alle auf 700 Einwohnerinnen und Einwohner eine ehrenamtliche Mitarbeiterin bzw. ein ehrenamtlicher Mitarbeiter kommen sollte. Die aktuelle Einwohnerzahl des Bezirks Treptow-Köpenick beträgt 267.167 Einwohnerinnen und Einwohner. D. h. Treptow-Köpenick müsste 381 Soko- Mitglieder berufen. Zur Zeit hat Treptow-Köpenick mit 319 berufenen Soko-/Sonder- Soko-Mitgliedern nicht die Vorgabe erreicht und hat noch einen offenen Bedarf von 62 Mitgliedern. 7. Was tut der Senat gemeinsam mit den Bezirken, um für Nachwuchs in den Sokos und Sonder-Sokos zu werben? Welche Maßnahmen wurden in den vergangenen Jahren mit welchen Erfolgen durchgeführt und was ist insbesondere zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit geplant? Zu 7.: Aufgrund der Zuständigkeitsverteilung sind die Bezirke für die Nachwuchswerbung und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Die folgenden Darstellungen basieren daher auf den Rückmeldungen der Bezirke: Charlottenburg-Wilmersdorf: Charlottenburg-Wilmersdorf ist dabei, das Seniorenprogramm zu überarbeiten und künftig auf einer Internetplattform zur Verfügung zu stellen. Dort wird regelmäßig für das Ehrenamt geworben. Auf Straßenfesten und bei internen Veranstaltungen werden Flyer verteilt. Seit April 2019 wurde durch zusätzliche Mittel der Senatskanzlei eine zweite Freiwilligen Agentur initiiert, das „Junge Engagement“. Da seit mehr als 20 Jahren im Bezirk eine ehrenamtliche Freiwilligenagentur engagiert tätig ist, wurde als Ergänzung ein Träger ausgewählt, der 11 nach bezirklichen Vorgaben das „Junge Engagement“ durchführt. Zwei professionelle Mitarbeitende richten ihr Augenmerk besonders auf Jugendliche und Jungerwachsene, um diese Zielgruppe für das Ehrenamt zu gewinnen. Diese Zielgruppe erfordert andere Vorgehensweisen und Angebote, als dies bisher der Fall war. In diesem Zusammenhang fand kürzlich ein „Barcamp“ statt (https://www.bringdicheinberlin .de/fotogalerie-kiezcamp-19). Dieses Format hat viele Jugendliche angesprochen. In diesem Zusammenhang wird eine enge Zusammenarbeit und Vernetzung mit Einrichtungen für/von Jugendlichen angestrebt. Internetauftritte bei Facebook und Instagram wurden eingerichtet. Friedrichshain-Kreuzberg: Der Bezirk / der Bereich Stadtteil- und Seniorenangebote: Auf Basis eines Maßnahme-Plans (Zielsetzung: Mobilisierung von Interessierten) wurden u. a. neue professionelle Flyer und ein Werbeplakat entworfen und verteilt. Beispielsweise wurden die Flyer in jedem Wartebereich des Jobcenters Friedrichshain- Kreuzberg hinterlegt. Ein neues Suchprofil wurde bei der bezirklichen FreiwilligenAgentur eingestellt. Des Weiteren werden - nach wie vor - bezirkliche Publikationen als Werbeplattformen für neue Mitglieder einbezogen. Sowohl regionale als auch überbezirkliche Veranstaltungen (z. B. Auftaktveranstaltung Berliner Seniorenwoche, Berliner Freiwilligenbörse) werden genutzt, um mit Interessierten ins Gespräch zu kommen. Weitere Werbe-Maßnahmen sind geplant. Lichtenberg: Lichtenberg verfolgt derzeit mehrere Strategien, um das Ehrenamt zu stärken: Es wurde ressortübergreifend ein Leitfaden Bürgerbeteiligung entwickelt, der Lichtenberger Freiwilligenrat entwickelt derzeit gemeinsam mit der Lichtenberger Freiwilligenagentur Oskar eine Engagementstrategie und das Amt für Soziales wirbt verstärkt über Flyer/Seniorennewsletter und die lokale Presse für das Ehrenamt. Darüber hinaus nutzt das Amt für Soziales zurzeit die Durchführung der Zufriedenheitsstudie, in deren Rahmen Briefe an 5000 Haushalte versendet werden, um für das Ehrenamt zu werben. Marzahn-Hellersdorf: Artikel in den Bezirksjournalen, Flyer, Persönliche Empfehlung/Mundpropaganda, Infostände bei Stadtteilfesten, FreiwilligenAgentur, bezirkliche Internetseite, Öffentlichkeitsarbeit wird intensiv fortgesetzt! Mitte: Nachwuchswerbung erfolgt durch regelmäßige Aufrufe auf den Internetseiten des Bezirksamtes Mitte, durch Pressemitteilung, Auslage von Flyern auf den Aufstellern in den vorhandenen Einrichtungen des Bezirks, u. a. den Nachbarschaftstreffs, Werbung durch Teilnahme der Mitarbeitenden des Ehrenamtsbüros an entsprechenden, auch überbezirklichen Veranstaltungen, wie Ehrenamtsbörsen etc. Zudem arbeitet das Ehrenamtsbüro eng mit der Freiwilligenagentur Mitte zusammen und plant hier eine künftige gemeinsame Öffentlichkeitsstrategie. Geplant sind bspw. kostenlose Fortbildungen für ehrenamtlich Tätige durch die Volkshochschule (VHS) Mitte. Neukölln: Ende 2018 wurde Kontakt zum Neuköllner Engagement Zentrum (NEZ) aufgenommen. Dort ist der bezirkliche Seniorenservice als suchende Institution erfasst (in 2019 bisher drei Personen vermittelt). In diesem Jahr wurden neue Werbeflyer für das Ehrenamt entworfen. Diese liegen in den Bürgerämtern, Nachbarschaftstreffs, Quartiersmanagements und vielen anderen Institutionen zur Werbung aus. Über das "Warte-TV" in den Bürgeramtsstandorten wird Werbung für das Ehrenamt ausgestrahlt. Das Stadtratsbüro hat am 10.09.2019 über eine Pressemitteilung einen Aufruf für die Mitarbeit in der ehrenamtlichen Seniorinnenarbeit/Seniorenarbeit 12 veröffentlicht (https://www.berlin.de/ba-neukoelln/aktuelles/pressemitteilungen/2019/- pressemitteilung.844958.php). Für das Jahr 2020 werden Veranstaltungen in großen, im Bezirk ansässigen Firmen (Hinweise für in Zukunft in Rente gehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter), Werbestände auf Veranstaltungen im Bezirk (z. B. 48 Std. Neukölln) und die Organisation einer Seniorinnenmesse/Seniorenmesse geplant. Ebenso sind für 2020 Veranstaltungen in Oberschulen geplant, um jüngere Menschen für eine ehrenamtliche Tätigkeit zu gewinnen. Pankow: Für die Gewinnung neuer Mitglieder wurde/wird Öffentlichkeitsarbeit geleistet wie: öffentliche Aushänge, Werbung in Broschüren und lokalen Zeitungen, Informationen in öffentlichen Veranstaltungen, Werbung über die Freiwilligenagentur und Werbung durch die Soko-Mitglieder. Ein Erfolg blieb aus. An Art und Umfang der Öffentlichkeitsarbeit ist derzeit nichts Zusätzliches geplant. Reinickendorf: In regelmäßigen Abständen werden Pressemitteilungen herausgegeben, um neue Mitglieder zu werben. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Ehrenamtsbüro besteht seit Jahren. Spandau: Vorstellung des EaD in der Broschüre „Aktiv älter werden in Spandau“, Auslage eines Flyers, persönliche Ansprachen, Pressemitteilungen, Internet. Die Gewinnung neuer Mitglieder ist trotz aller Maßnahmen ausgesprochen schwierig. Steglitz-Zehlendorf: Die Gewinnung von Ehrenamtlichen ist ein wichtiges und stets präsentes Thema. Der Ehrenamtliche Dienst hat neue Printmaterialien erstellt sowie Merchandiseprodukte erworben und sich in diesem Jahr öffentlichkeitswirksam auf Veranstaltungen, wie der Freiwilligenbörse im Roten Rathaus und bei der Seniorenwoche präsentiert. Zudem wurde das Angebot eines Marktstandes auf einem Wochenmarkt genutzt. Mittels Interview- und Textbeiträgen wird zudem in den Veröffentlichungen des Bezirkes (Bezirksbroschüre, Journal 55plus, Bei uns in Steglitz- Zehlendorf) sowie via Presseverteiler geworben. Von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung konnten Mittel aus der 80plus-Rahmenstrategie akquiriert und genutzt werden. Des Weiteren fungiert der berlinweite Ehrenamtstag als Anreiz. Tempelhof-Schöneberg: Die Seniorenarbeit Tempelhof-Schöneberg betreibt sehr viel Akquise, um neue Ehrenamtliche zu gewinnen: Werbung auf Straßen - und Familienfesten, Pressemitteilungen, Flyer und konkrete Ansprache von Besuchern in Seniorenfreizeitstätten sowie Interessierten und Teilnehmenden an den Veranstaltungen der Seniorenarbeit. Hierbei hat sich herausgestellt, dass über den direkten Kontakt die meisten Ehrenamtlichen gewonnen werden konnten, die dann auch konstant bleiben. Über Pressemitteilungen werden zwar viele Interessierte akquiriert – hier ist jedoch die Aufgabe des Ehrenamtes nach kurzer Zeit sehr häufig zu beobachten. Treptow-Köpenick: Unterstützung durch den Senat bei Werbung neuer Sokos erfolgt nicht. Die Gewinnung neuer Ehrenamtlichen erfolgt über Pressemitteilungen, im Seniorenmagazin, auf der Homepage des Amtes für Soziales, auf Stadtteilfesten der 10 kommunalen KIEZKLUBs, über Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner insbesondere über das Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick - STERNENFISCHER und auf den Veranstaltungen „Aktiv in Treptow-Köpenick“. Am erfolgreichsten waren die Veröffentlichungen in der Berliner Woche und die Suchanfragen über das 13 Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick - STERNENFISCHER in diesem Jahr. Viele Ehrenamtliche werben mit großem Engagement und Herzblut erfolgreich für neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter. 8. Wie viele Mitarbeiter pro Bezirk kümmern sich um die Sokos und Sonder-Sokos? Wie werden durch diese die Ehrenamtler betreut und angeleitet? Gibt es Fortbildungsangebote für die Kommissionsmitglieder? (Bitte pro Bezirk auflisten.) Zu 8.: Die folgenden Darstellungen basieren auf den Rückmeldungen der Bezirke: Charlottenburg-Wilmersdorf: In Charlottenburg-Wilmersdorf sind für den Bereich Ehrenamt fünf Vollzeitkräfte (VzÄ) tätig. Es finden regelmäßig Gespräche mit den Ehrenamtlichen statt. Insbesondere die Ehrenamtliche Freiwilligenagentur wird durch wöchentliche Gesprächsrunden beraten und betreut. Das „Junge Engagement“ wird ebenfalls durch regelmäßige Beratung betreut. Ein Schwerpunkt hier ist die Vernetzung zu den bezirklichen Einrichtungen der Schulen und Jugendhilfe. Formate wie regelmäßige Dienstbesprechungen, Unterstützung bei der Akquise von Einrichtungen und Öffentlichkeitsarbeit sind installiert. Fortbildungen finden in Absprache mit dem Angebot des Bezirks Tempelhof-Schöneberg statt. Friedrichshain-Kreuzberg: Ein Mitarbeiter, der aber auch noch mit anderen Aufgaben betraut ist. Dieser ist zugleich Ansprechpartner / Kontaktperson mit festen Sprechzeiten, steht aber auch nach Vereinbarung zur Verfügung. Er vermittelt Informationen und Kontakte. Darüber hinaus ergibt sich die Notwendigkeit, dass u. a. in punkto Zahlbarmachungen von Aufwandsentschädigungen an die Mitglieder des EAD (über Profiskal) eine weitere Dienstkraft (anteilig) mitunterstützt. Fortbildungsangebote: Als ein Bestandteil des Ehrenamtlichen Dienstes ist die Beratungsbörse, ein kostenloses Fortbildungssegment, zu nennen. Zielsetzung der Beratungsbörse ist es, denjenigen, die bei der Betreuung und Beratung älterer Menschen im Bezirk tätig sind, eine regelmäßige, monatlich einmal stattfindende, fachliche Anleitung und Unterstützung zu geben. Im Einzelnen bedeutet dies, dass interessierten Bürgerinnen und Bürgern und ehrenamtlich Tätigen, z. B. den Mitgliedern des Ehrenamtlichen Dienstes des Bezirksamtes und der bezirklichen Seniorenvertretung, solche Fortbildungsangebote zu unterbreiten, die zur besseren Ausübung ihres bürgernahen sozialen Engagements dienlich sein können. Daher orientieren sich die Themeninhalte an den Interessen und den Potenzialen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Diese Themen umfassen die Bereiche Gesundheit (z. B. Pflegeversicherungsleistungen), Familie, Wohnung (z. B. Wohnformen für Ältere), Recht (z. B. Mietrecht, Patientenverfügung, Rentenversicherung), Umgang mit Behörden sowie Lösung von Problemen des täglichen Lebens. Darüber hinaus werden Netzwerke und soziale Projekte im Bezirk vorgestellt. Darüber hinaus besteht ein Beratungsangebot einer langjährig tätigen EAD- Mitarbeiterin für Neu-Mitglieder im EAD bei ihrer Tätigkeitsaufnahme (Stichwort Peer- Counseling). Lichtenberg: Die personelle Ausstattung im Wirkungskreis der VVEaD beträgt 0,95 Stellenanteile. Die Ehrenamtlichen werden durch die zuständige Kollegin angeleitet in monatlichen Sitzungen und darüber hinaus nach Bedarf. Fortbildungsangebote für die Kommissionsmitglieder werden durch die Altenhilfekoordination nach Abfrage der 14 Interessen und Bedarfe angeboten. Marzahn-Hellersdorf: 1,7 VZÄ Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter gibt es. Betreuung erfolgt durch Sprechzeiten telefonisch und nach Vereinbarung persönlich; 1x Monat Anleitung der Leiterinnen und Leiter. Fachvorträge innerhalb der monatlichen Anleitung/ bei Bedarf können alle Mitglieder daran teilnehmen; Freiwilligencampus Marzahn Hellersdorf / Kostenlose VHS-Kurse für Ehrenamtliche. Mitte: Aktuell sind in Mitte im Ehrenamtsbüro derzeit 3 Mitarbeitende, 1 Sozialarbeiterin und 2 Verwaltungskräfte eingesetzt. Schulungen werden regelmäßig angeboten. Die Ehrenamtlichen erhalten auch Informationen über Fortbildungsangebote anderer Einrichtungen, wie bspw. den Pflegestützpunkten. Eine Umfrage bei den Ehrenamtlichen nach Fortbildungsbedarfen wird derzeit initiiert. Neukölln: Die Sozialkommissionen / Sondersozialkommissionen werden durch den bezirklichen Seniorenservice betreut, der mit zwei Verwaltungsfachangestellten, zwei Sozialarbeiterinnen und einer Gruppenleiterin mittlerweile "auf dem Papier" wieder vollständig besetzt ist. Zum Jahresende erhalten alle ehrenamtlichen Mitglieder ein Schreiben des Seniorenservices mit Hinweisen auf Termine/Veranstaltungen im Folgejahr. Aufgrund der bisherigen personellen Situation im Seniorenservice (Personalfluktuation, Erkrankung,Stellennachbesetzungen) konnten in 2017, 2018 und 2019 keine Fortbildungsangebote für die ehrenamtlichen Mitglieder organisiert werden. Für 2020 sind wieder Angebote (z.B. Erste-Hilfe-Kurse) vorgesehen. Pankow: Zwei Mitarbeiterinnen kümmern sich um die Sokos und Sonder-Sokos. Die Soko-Mitglieder werden für die Ausübung der ehrenamtlichen Arbeit fachlich angeleitet, informiert und sie erhalten Informationsmaterial. Darüber hinaus finden regelmäßig Soko-Sitzungen statt. Es wurden umfangreiche Fortbildungsveranstaltungen für ehrenamtlich Tätige durchgeführt wie - „Am Ende des Lebens – Einblicke in die Hospizarbeit“ - „Gesund älter werden – gesund Essen – besser Leben“ - „Hygiene im Lebensmittelbereich“ - „Vorstellung 3. Pflegestützpunkt/Aussagen zur Pflegeentwicklung“ - „Energiesparen leicht gemacht“ - „Heizkostenabrechnung verstehen / sparen“ - „Was tun bei Schimmel in der Wohnung“ Reinickendorf: In der Gratulationsstelle arbeitet derzeit eine Mitarbeiterin; die Mitarbeiterin hält einen engen Kontakt zu den einzelnen Mitgliedern der Sokos, betreut und leitet sie an. In regelmäßigen Abständen erfolgen Besprechungen mit der Fachbereichsleitung. Spandau: Es gibt eine Sachbearbeiterin und eine Mitarbeiterin (beide Vollzeit). Die Sozialkommissionen (Gratulationsdienst) werden durch die Sachbearbeiterin betreut und angeleitet. Jährlich finden zum Austausch Treffen mit den einzelnen Sozialkommissionen statt, zusätzliche Treffen erfolgen bei Bedarf (z. B. Konflikten). Die Sondersozialkommissionen werden durch die Einrichtungsleitungen angeleitet und betreut. Es finden regelmäßige Dienstbesprechungen statt. Es werden jährliche Fortbildungen angeboten. 15 Steglitz-Zehlendorf: Insgesamt kümmern sich 11 Mitarbeitende um die Sokos und Sonder-Sokos. Das Freiwilligenmanagement ist ein komplexes, umfassendes Aufgabenfeld. Die Ehrenamtlichen werden sorgfältig betreut: Beginnend vom Erstgespräch, über das Probearbeiten sowie der endgültigen Bestellung. Für die Leitungen der Sozialkommissionen gibt es einmal monatlich einen „Soko-Tag“ sowie mindestens einmal jährlich eine Soko-Sitzung. Alle Mitarbeitenden stehen bei Fragen, Sorgen und Nöten für ihre jeweiligen Ehrenamtsbereiche als verlässliche Ansprechpersonen zur Verfügung. Zudem werden Fortbildungen angeboten und die jeweiligen Wünsche im Vorfeld erfragt. 2018 und 2019 steht und stand unter dem Hauptthema „Kommunikation“. Für diese Fortbildungsreihe wurde eine externe Dozentin eingekauft. Tempelhof-Schöneberg: In Tempelhof-Schöneberg werden die Ehrenamtlichen durch eine Mitarbeiterin mit einer halben Stelle betreut (Akquise, Führung der Personalakten, Fortbildungen, Beratung). Darüber hinaus gibt es in den neun bezirklichen Seniorenfreizeitstätten die jeweiligen Leiterinnen und Leiter, die sich um ihre Ehrenamtlichen kümmern und für diese nicht nur Ansprechpartnerin und Ansprechpartner sind, sondern sie auch besonders würdigen (gemeinsame Ausflüge, Weihnachtspräsente, gemeinsames Essen etc.). Die Seniorenarbeit organisiert regelmäßig Fortbildungen, die den Bedürfnissen der Ehrenamtlichen (Informationen, Entspannung, Austausch) angepasst sind. Die konkreten Themen werden häufig von den Ehrenamtlichen vorgeschlagen: 2018 • Andacht zum Jahresbeginn 2018 • Brandschutz für MA in den SFS • Klausurtag der Seniorenvertretung • Ratgeber-Workshop • Trommel-Workshop • Tanzen 1 • Erste Hilfe • Patientenverfügung • Präventionstheater Polizei • Kneipp-Vortrag für die Ehrenamtlichen • Infoveranstaltung Rente • Backen und Basteln im BB Treptow-Köpenick: Eine hauptamtliche Mitarbeiterin des Amts für Soziales mit Unterstützung eines Trainees begleiten in Treptow-Köpenick die Ehrenamtlichen und organisieren den Soko–Bereich. Alle zwei Monate findet ein Treffen aller Soko– Vorstände statt. In diesem Rahmen organisiert das Amt für Soziales Fortbildungsangebote in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnerinnen bzw. Kooperationspartner des Bezirks, z. B. Informationsveranstaltungen mit der Kontaktstelle PflegeEngagement, den Pflegestützpunkten und vieles mehr. Die Bedarfe an Fortbildungen der Ehrenamtlichen werden im Vorfeld erfragt. Weitere Angebote werden in Kooperation mit der VHS und dem Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick – STERNENFISCHER organisiert. Diese stehen allen Ehrenamtlichen des Bezirks zur Verfügung. 16 9. Was plant der Senat, um die Sokos und Sonder-Sokos kontinuierlich zu stärken? Ist darin auch eine Erhöhung der Aufwandsentschädigungen der Mitglieder inbegriffen? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, ab wann in welcher Höhe? Zu 9.: Es ist geplant, sich im Rahmen der oben erwähnten „AG Bezirke Seniorenarbeit und Altenhilfe“ mit der Stärkung der Sokos und Sonder-Sokos intensiver auseinanderzusetzen. Die Erhöhung der Auswandsentschädigung befindet sich aktuell im politischen Abstimmungsprozess. Eine weitere Erhöhung ist nicht vorgesehen. Berlin, den 10. Oktober 2019 In Vertretung Daniel Tietze _____________________________ Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales