Drucksache 18 / 21 480 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Sebastian Walter (GRÜNE) vom 03. November 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. November 2019) zum Thema: Wie geht es weiter mit der Sanierung der Löwenbrücke im Großen Tiergarten? und Antwort vom 15. Nov. (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Nov. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Herrn Abgeordneten Sebastian Walter (GRÜNE) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/21480 vom 3. November 2019 über Wie geht es weiter mit der Sanierung der Löwenbrücke im Großen Tiergarten? Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Für wann ist eine Sanierung der Löwenbrücke im Großen Tiergarten geplant? Frage 2: Welche Schäden liegen bei der Löwenbrücke im Detail vor und welche sollen im Rahmen der Sanierung beseitigt werden? Frage 3: Sind seit Schließung der Brücke im Jahre 2008 bis heute weitere Schäden aufgetreten bzw. entstanden? Antwort zu 1, 2 und 3: Die Brücke wurde aufgrund von erheblichen Schäden (Faulstellen am Holzbohlenbelag, an den Längs- und Querträgern sowie am Holzgeländer) im Jahr 2008 gesperrt und in 2014 mit Ausnahme der Löwenfiguren, der Widerlager und der Tragseilverankerung zurückgebaut. Es ist vorgesehen, einen Ersatzneubau unter Berücksichtigung der Anforderungen des Denkmalschutzes sowie der aktuell gültigen Vorschriften bezüglich der Standsicherheit und Verkehrssicherheit ab dem Jahr 2022 durchzuführen. Frage 4: Wieso befinden sich derzeit nur noch drei der historischen Brückenfiguren in Löwenform am Standort? Antwort zu 4: Zur Bearbeitung der erforderlichen Planungsphasen, insbesondere zur Machbarkeitsuntersuchung, mussten u.a. die Löwenfiguren von innen und außen gescannt und zusätzlich metallurgisch untersucht werden. Diese Bestandsanalyse konnte 2 in Kooperation mit der TU-Berlin durchgeführt werden. Dazu musste eine Löwenfigur demontiert und in die Behrenshalle der TU-Berlin verbracht werden. Frage 5: Mit welchen Kosten wird für die Sanierung kalkuliert? Wo und in welcher Höhe sind für die Sanierung der Brücke Mittel eingestellt? Ist davon auszugehen, dass diese Mittel ausreichen werden? Frage 6: Welche Planungen liegen für die Sanierung im Detail vor? (Bitte auch nach Verwendung der Mittel aufschlüsseln). Antwort zu 5 und zu 6: Der Neubau der Löwenbrücke ist mit einem Ansatz von 700.000 EURO in der Investitionsplanung des Landes Berlin berücksichtigt. Über die Kostenentwicklung kann – auch aufgrund der derzeitigen Wirtschafts-/Auftragslage – keine belastbare Aussage getroffen werden. Für den Ersatzneubau der Löwenbrücke liegen Unterlagen der Entwurfsplanung vor. Frage 7: Wie lange werden die Baumaßnahmen zur Sanierung der Brücke voraussichtlich in Anspruch nehmen? (Bitte Planungen auch nach Jahren aufschlüsseln). Antwort zu 7: Nach derzeitiger Projektplanung ist mit einer Bauzeit von 12 bis 14 Monaten zu rechnen. Frage 8: Wieso konnten die Schäden an der Löwenbrücke bislang nicht behoben werden? Was hat zu den bisherigen Verzögerungen geführt? Antwort zu 8: Aufgrund der vorhandenen Personalkapazitäten in der zuständigen Tiefbauabteilung und des herrschenden Instandhaltungs- und Instandsetzungsrückstaus mussten Prioritäten gesetzt werden, so dass der Ersatzneubau der Löwenbrücke verschoben werden musste. Frage 9: Ist davon auszugehen, dass es zu keiner weiteren Verzögerung mehr kommt? Falls nein, warum nicht? Bitte erläutern. 3 Frage 10: Welche Maßnahmen sind beabsichtigt, um weitere Verzögerungen der Sanierung möglichst zu verhindern? Frage 11: Ist damit zu rechnen, dass bei einer weiteren Verzögerung der Sanierung weitere Schäden entstehen werden? Falls ja, welche? Antwort zu 9, 10 und 11: Aufgrund der begrenzten Personalkapazitäten sowie der Herausforderung, die Belange des Denkmalschutzes und der Verkehrssicherheit sowie der Standsicherheit einvernehmlich zu klären, kann es zu weiteren Verzögerungen kommen. Da der Überbau der Brücke im Jahr 2014 vollständig zurückgebaut wurde, sind keine weiteren Schäden möglich. Frage 12: Wie bewertet der Senat die Bedeutung der Löwenbrücke als kulturhistorisches Denkmal im Großen Tiergarten? Antwort zu 12: Die historische Bedeutung der ca. 17 m langen und rund 2 m breiten Fußgängerbrücke, die 1838 nach einem Entwurf des Hofarchitekten Ludwig Ferdinand Hesse im Berliner Tiergarten erbaut wurde, ist bekannt. Die Löwenbrücke ist Berlins erste und bis heute auch einzige Hängebrücke. Berlin, den 15.11.2019 In Vertretung Ingmar Streese Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz