Drucksache 18 / 21 191 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Claudio Jupe (CDU) vom 02. Oktober 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 07. Oktober 2019) zum Thema: Umsetzung der im Aachener Vertrag vereinbarten Sprachförderung und Kooperation im Bildungswesen und Antwort vom 22. Oktober 2019 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. Okt. 2019) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Herrn Abgeordneten Claudio Jupe (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/21191 vom 02. Oktober 2019 über Umsetzung der im Aachener Vertrag vereinbarten Sprachförderung und Kooperation im Bildungswesen ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Welche Maßnahmen wurden bislang seitens des Landes Berlin, das zugleich Bundeshauptstadt und größte deutsche Stadt ist, vorbereitet und ergriffen, um die im Aachener Vertrag (v.a. Art 10) beschlossene Förderung des Erwerbs der Partnersprache (Französisch) durch Schüler/-innen und Studenten/-innen umzusetzen? 3. In diesem Kontext stellt sich, aufgrund der geographischen Nähe zur Republik Polen, die Frage, welche gleichartigen Maßnahmen zur Förderung des Erwerbs der polnischen Sprache in Berlin bestehen? Zu 1. und 3.: Die Förderung der Mehrsprachigkeit ist erklärtes Ziel des Senats, wobei der französischen Sprache eine besondere Rolle zukommt. Die Begegnung mit der französischen Sprache hat in Berlin historisch bedingt eine lange und gute Tradition. Seit der Verabschiedung des gemeinsamen Strategiepapiers zur Förderung der beiden Partnersprachen Deutsch und Französisch im Jahre 2004, also lange vor der Unterzeichnung des Aachener Vertrags am 22. Januar 2019, sind verschiedene bildungspolitische Initiativen für das Erlernen der französischen Sprache ergriffen worden. Dazu gehört die Einführung von Französisch als erster Fremdsprache als Regelangebot in der Berliner Schule und die Entwicklung bilingualer Unterrichtsangebote. 2 Berlin bietet Unterricht in der französischen Sprache beginnend in Einrichtungen der vorschulischen Erziehung bis hin zum Zweiten Bildungsweg als Fremdsprache und/oder als Herkunftssprache an. Bilingualer Sachfachunterricht ist an allen weiterführenden Schulen des Landes auf der Grundlage der Ausführungsvorschriften für bilingualen Unterricht an allgemein bildenden Schulen (AV bilingualer Unterricht) möglich. Vorschulische Erziehung In Berlin gibt es 44 deutsch-französische Kindertagesstätten, die meisten davon in freier Trägerschaft. Teilweise handelt es sich um deutsch-französische Kindergruppen in den Kindertagesstätten, teilweise sind sie in Gänze bilingual strukturiert. Deutsch-polnische Angebote gibt es derzeit 35. Primarstufe Aktuell bieten 32 Berliner Grundschulen Französischunterricht an. In den Regelgrundschulen kann seit dem Schuljahr 2002/2003 ab Jahrgangsstufe 3 mit Französisch als erster Fremdsprache begonnen werden. Sekundarstufe I und II An fast allen allgemeinbildenden weiterführenden Schulen (Integrierten Sekundarschulen (ISS), Gemeinschaftsschulen und Gymnasien) kann Französisch als Fremdsprache gewählt werden. Französisch ist derzeit die meistgewählte zweite Fremdsprache in Berlin. Auch Polnisch kann in Berlin als zweite oder weitere Fremdsprache angeboten werden. In den beruflichen Schulen sind für die Fortführung des Französischunterrichts die beruflichen Schwerpunkte relevant. Für den Bereich des Gastgewerbes, des Hotelund Gaststättengewerbes sowie der Wirtschaftssprachen wird Französisch an verschiedenen Oberstufenzentren angeboten. An den beruflichen Gymnasien, der Berufsoberschule und der Fachoberschule ist grundsätzlich die Wahl von Französisch als zweiter Fremdsprache möglich. Darüber hinaus können die beruflichen Schulen und Oberstufenzentren im Rahmen der schulischen Selbstgestaltung in weiteren Bildungsgängen Angebote rund um die Sprachen Französisch und Polnisch machen. Besondere Sprachenangebote - Staatliche Europa-Schule Berlin (SESB): Die Staatliche Europa-Schule Berlin (SESB) wird seit dem Schuljahr 2011/2012 als „Schule besonderer pädagogischer Prägung“ geführt. Die besondere pädagogische Prägung ist gekennzeichnet durch die integrierte Erziehung und Bildung in kulturell heterogenen Lerngruppen bei durchgängig zweisprachigem Unterricht. Die SESB leistet neben der umfassenden Vermittlung von Kompetenzen in zwei Partnersprachen gleichzeitig einen Beitrag zur interkulturellen Erziehung und zur Förderung eines europäischen und internationalen Bewusstseins. Um diese Intention nachhaltig zu verwirklichen, ist die SESB als durchgängiger Bildungsgang konzipiert, der in Jahrgangsstufe 1 beginnt und grundsätzlich erst mit dem Erwerb schulischer Abschlüsse (Berufsbildungsreife, erweiterte Berufsbildungsreife, mittlerer Schulabschluss, Abitur) endet. Der Unterricht wird in Deutsch und Französisch, Deutsch und Polnisch sowie sieben weiteren Sprachkombinationen mit Deutsch von der ersten Jahrgangsstufe bis zum Abitur erteilt. Beide Sprachen, die Erstsprache 3 („Muttersprache“) und die Partnersprache, sind schulrechtlich und curricular gleichgestellt. Die unterrichtenden Lehrkräfte sind fast ausschließlich muttersprachliche Lehrkräfte. Dieses Modell ist einzigartig in Deutschland. - Das AbiBac: Der Bildungsgang AbiBac ermöglicht an vier öffentlichen Schulen den gleichzeitigen Erwerb der deutschen und französischen Hochschulreife. Er umfasst die drei letzten Schuljahre vor der Abiturprüfung und wird in der Regel durch Sachfachunterricht auf Französisch spätestens ab Jahrgangsstufe 9 vorbereitet. In den letzten drei Jahren vor dem Abitur sind die Fächer Französisch, Geschichte und ein weiteres gesellschaftswissenschaftliches Fach zu belegen. Hauptunterrichtssprache in diesen Fächern ist Französisch. Der Bildungsgang zum gleichzeitigen Erwerb von Abitur und Baccalauréat (AbiBac) soll die kulturelle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich weiter fördern und die engen Beziehungen, insbesondere auf dem Gebiet des Bildungswesens, durch weitere Verflechtungen im Schulsystem beider Länder vertiefen und stärken. Das Französische Gymnasium/ Lycée Français Es ist ein besonderes öffentliches schulisches Angebot, das neben der Sprache und den vergebenen Abschlüssen auch die Verwaltung betrifft. Schulleitung und Verwaltung sind je zur Hälfte deutsch und französisch. Schülerinnen und Schüler werden jeweils zur Hälfte in deutscher und französischer Verwaltung geführt. Schulträger ist das Land Berlin, die Französische Republik (AEFE = Agence pour l’Enseignement Français à l’étranger) ist „Träger“ für die französischen Lehrkräfte. Weitere Kooperationen und Veranstaltungen mit Bezug zu Französisch - 2017: Jahr der französischen Sprache und der frankophonen Kulturen mit diversen Einzelveranstaltungen - Jährliche Aktivitäten: o jährliches Netzwerktreffen des Deutsch-Französischen Jugendwerks „Diversität und Partizipation“, o Fête de la Francophonie unter gemeinsamer Beteiligung Jugend und Familie im Centre Français de Berlin o Deutsch-französisches Kulturfest o Zusammenarbeit bei Aktivitäten im Rahmen des Weimarer Dreiecks, hier insbesondere mit dem deutsch-polnischen und deutschfranzösischen Jugendwerk o Zusammenarbeit im Bereich Schüleraustausch - Kooperationsvereinbarung mit dem Centre Français de Berlin: Ziel der Kooperation ist es, die französische Sprache attraktiv für die Wahl als Fremdsprache in der Berliner Schule zu erhalten und bestmöglich zu stärken. Der Erwerb von Kenntnissen der französischen Sprache und Kultur wird somit als eine Form der interkulturellen Kompetenz im gesamteuropäischen Bildungsparadigma kontinuierlich gefördert. - Grundlage / Rahmen für die nachfrage- als auch angebotsorientierten Vorhaben sind einerseits der deutsch-französische Freundschaftsvertrag auf dem Gebiet der Bildung und Kultur, andererseits die enge städtepartnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Berlin und Paris. Diese Vereinbarungen geben auch die Grundlage für die Intensivierung von Austausch und Begegnung in allen Zuständigkeitsbereichen der SenBildJugFam (allgemeine Bildung, berufliche Bildung, Jugend) sowie eine 4 damit einhergehende Stärkung der Kooperation der verschiedenen schulischen wie außerschulischen Lernorte sowie der Stärkung der „Europäischen Dimension“ in der Zusammenarbeit, insbesondere über das Erasmus+-Programm. Berlin ist Mitglied des jährlich tagenden Ausschusses für Bildungszusammenarbeit der Deutsch-Polnischen Regierungskommission für regionale und grenznahe Zusammenarbeit. Die Arbeitsgruppen zur „Allgemeinschulischen Bildung - einschließlich frühkindlicher Aspekte“ sowie die zur „Beruflichen Bildung“ und „Hochschulbildung“ setzen sich intensiv mit den Themen zur deutsch-polnischen Zusammenarbeit auseinander. Wichtig zu erwähnen sind hierbei die Aktivitäten des Deutsch-Polnischen Jugendwerks sowie das Schulbuch für Deutschland und Polen „Gemeinsam Geschichte schreiben: ein Schulbuch für Deutschland und Polen“. Hinsichtlich der Förderung des Polnischen seien hier folgende Projektbeispiele genannt: - Der Senat engagiert sich durchgehend in der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit. In diesem Kontext erfolgen kontinuierlich verschiedene Aktivitäten, u. a. ein Erasmus+-Projekt für Lehrkräfte aus Berlin und Warschau zur interkulturellen Kompetenzförderung („Intercultural competences of teachers in multicultural cities – Warsaw-Berlin“, Laufzeit 09/2016-08/2018) sowie ein digitales eTwinning-Seminar (eine Programmlinie von Erasmus+) für Lehrkräfte aus Berlin, Frankreich und Polen im Rahmen des Weimarer Dreiecks (24.-26. Oktober 2019 in Berlin). - Basierend auf der Städtepartnerschaft Berlin-Warschau und als Ergebnis des o. g. Erasmus+-Projekts wurde ein „Memorandum of Understanding“ zwischen den Bildungsverwaltungen beider Städte aufgesetzt. Als erste Maßnahme dieses gemeinsamen Arbeitsprogramms werden Berliner Lehrkräfte Ende Oktober 2019 in Warschau an vier weiterführenden Schulen hospitieren. Der Gegenbesuch findet im Dezember 2019 in Berlin statt. - Darüber hinaus haben Berliner Lehrkräfte die Möglichkeit an bilateralen Fachprogrammen verschiedener Organisationen, beispielsweise des Deutsch- Polnischen Jugendwerks teilzunehmen und in diesem Zusammenhang Fortbildungen zu absolvieren. - Die SenBildJugFam fördert explizit Gedenkstätten- und Erinnerungsfahrten nach Polen. - Des Weiteren unterstützt der Senat regelmäßig Projekte und Veranstaltungen zur Förderung des Polnischen, zuletzt in Form einer Lesung zur Veröffentlichung des dritten Bands des Deutsch-Polnischen Geschichtsbuchs (5. September 2019 in der Buchhandlung buch|bund). Dies ist nur eine Auswahl an Projekten, da die Berliner Schulen selbst zahlreiche Partnerschaften und Projekte mit polnischen Schulen durchführen sowie AGs zur Vermittlung der polnischen Sprache organisieren. Da es sich hierbei um Aktivitäten im Sinne der eigenverantwortlichen Schule handelt, werden diese nicht zentral erfasst. 2. Vor dem Hintergrund des Aachener Vertrages vom 22. Januar 2019, der bewusst allgemein gehalten ist, um eben den Regionen und Ländern Gestaltungsfreiheit zu überlassen und Verantwortung zu übertragen, frage ich: Welche Förderungen gibt es im Bereich dualer deutschfranzösischer Studiengänge an den Berliner Universitäten/ Hochschulen? 5 Zu 2.: Da der Fragesteller in der Schriftlichen Anfrage mit dem Begriff „Förderung“ nicht etwa eine finanzielle Unterstützung durch das Land (z.B. Stipendien o.ä.), sondern die Beförderung von Angeboten deutsch-französischer Kooperationsprojekte, insbesondere deutsch-französischer Studiengänge mit Doppelabschlüssen der Berliner Hochschulen meint, findet sich die Antwort zu Frage 2 in der beiliegenden Tabelle mit den deutsch-französischen Angeboten der Berliner Hochschulen. Berlin, den 22. Oktober 2019 In Vertretung Beate Stoffers Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Reg. Bürgermeister von Berlin Datum: 28. Oktober 2019 - Senatskanzlei – Wissenschaft Übersicht über duale deutsch-französische Studiengänge und deutsch-französische Einrichtungen an Berliner Universitäten/Hochschulen – Anlage zu Frage 2 der Schriftlichen Anfrage 18 / 21 191 Quellen: https://www.dfh-ufa.org/programme/studienfuehrer/#studie-filter https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/frankreichzentrum/index.html https://cmb.hu-berlin.de/ Hochschule Studiengang/Einrichtung Abschluss Ziele/Besonderheiten Freie Universität Berlin, Institut für Romanische Philologie Deutsch-Französische Literatur- und Kulturstudien B.A. Doppeldiplom - Studium an der Freien Universität Berlin und der Université Sorbonne Nouvelle-Paris 3 mit Erwerb eines Doppeldiploms - Förderung durch die Deutsch-Französische Hochschule - Spezifische, anwendungsorientierte sprachpraktiche Ausbildung auf MuttersprachlerInnenniveau - 6-wöchiges Pflichtpraktikum in Frankreich oder dem frankophonen Ausland Freie Universität Berlin, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaften Politikwissenschaft - Affaires européennes/Affaires internationales M.A. Doppelmaster - Durch die Komplementarität der Studiengänge an den beiden Partnerinstituten vertiefen und erweitern die Studierenden ihre forschungsorientierten politikwissenschaftlichen Fähigkeiten und erwerben zugleich anwendungsbezogene Kompetenzen, die in vielfältigen Tätigkeiten in Wirtschaft, Politik,Verwaltung und Medien sowie in kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen genutzt werden können. - Nach erfolgreichem Abschluss aller Studien- und Prüfungsleistungen erwerben die Studierenden den Master of Arts in Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin und den Master de Sciences Po mit den Spezialisierungen „Affaires internationales“ oder „Affaires Européennes“. Hochschule Studiengang/Einrichtung Abschluss Ziele/Besonderheiten Freie Universität Berlin, Fachbereich Physik Physik M.A. Doppelmaster - Studierende im Masterstudiengang haben die Möglichkeit, an einem Doppelmasterprogramm, das in Zusammenarbeit mit der École Polytechnique in Palaiseau (Paris) angeboten wird, teilzunehmen. - Das Programm ist als Studiengang der Deutsch-Französischen Hochschule akkreditiert. - Absolventen erhalten je eine Urkunde über den Master of Science in Physik der Freien Universität Berlin und der École Polytechnique. Humboldt-Universität zu Berlin, Juristische Fakultät, Humboldt European Law School Europäischer Jurist M.A. 3 berufsqualifizierende Abschlüsse: dt. Staatsexamen, franz. Master 1, engl. LLM - Das European Law School Network wurde im Sommer 2007 von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Paris 2 (Panthéon-Assas) und dem King’s College London ins Leben gerufen und später um die Universität Rom la Sapienza und die Universiteit van Amsterdam erweitert. Ziel des Netzwerks ist es, gemeinsam eine integrierte europäische Juristenausbildung anzubieten - den Europäischen Juristen (European Lawyer/Juriste Européen). - Die Ausbildung der Studierenden erfolgt in Deutschland, Frankreich oder Italien, in England oder den Niederlanden an den genannten Institutionen und führt im Regelfall innerhalb eines Zeitraumes von zehn Semestern zu drei anerkannten berufsqualifizierenden Abschlüssen. Mittlerweile werden rund 15 handverlesene Studentinnen und Studenten pro Jahr zum Europäischen Juristen zugelassen. Diese Zahl soll stufenweise weiter ausgebaut werden. Technische Universität Berlin Wirtschaftsingenieurwesen M.A., Doppelmaster - Das Ziel der Doppelmasterprogramme ist das Kennenlernen der französischen Studienstruktur, der Erhalt eines zweiten Masterabschlusses einer renommierten Universität Frankreichs. Vor allem dient der zweisemestrige Aufenthalt jedoch dem Erkunden von Land, Leuten aus aller Welt, Kultur und Sprache. - Das Doppelmaster-Programm ermöglicht den Studierenden zwei Masterabschlüsse bei nur geringfügiger Verlängerung der Hochschule Studiengang/Einrichtung Abschluss Ziele/Besonderheiten Studiendauer zu erlangen. - Zurzeit existiert das Doppelmasterprogram mit der Toulouse Business School (ESCT) und der Ecole Centrale Paris (ECP). - Unterstützt werden diese Programme von der Deutsch- Französischen Hochschule (DFH). Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Internationales Management / Management International B.A.,M.A. Doppelmaster - Unter dem Dach der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) bieten die HWR Berlin und die Ecole Supérieure du Commerce Extérieur (ESCE) in Paris diesen binationalen Studiengang an, der an beiden Hochschulen absolviert wird. - Der binationale Studiengang ist ein kombinierter Bachelor- /Masterstudiengang, bei dem kein Quereinstieg möglich ist. Das Studium beginnt mit dem ersten Semester (Bachelor) und endet nach zehn Semestern mit dem Masterabschluss. - Das erste Studienjahr findet an der Heimathochschule statt. Das zweite Studienjahr wird, gemeinsam mit den französischen Studierenden, in Paris absolviert. Das Praxissemester (5. Semester) absolvieren die deutschen Studierenden in Frankreich oder einem frankophonen Land, die französischen Studierenden in Deutschland oder in einem deutschsprachigen Land. - Nach dem Praktikum verbringen die deutschen und französischen Studierenden das sechste und siebte Bachelorsemester gemeinsam in Berlin. Im konsekutiven Masterstudiengang findet das achte Semester in Berlin, das neunte Semester in Paris und das zehnte Semester wahlweise in Paris oder Berlin statt. Humboldt-Universität zu Berlin Master of European Governance and Administration (MEGA), berufsbegleitend M.A., Joint Degree - Der Studiengang Master of European Governance and Administration (MEGA) wurde im Jahr 2005 zur Vorbereitung auf europäische und internationale Aufgaben ins Leben gerufen und hat bisher neunmal erfolgreich stattgefunden. Neben deutschen und französischen Bediensteten haben auch zahlreiche Teilnehmer aus anderen EU-Staaten und aus Staaten mit EU-Beitrittsperspektive diese Fortbildungschance genutzt. Hochschule Studiengang/Einrichtung Abschluss Ziele/Besonderheiten - Mit diesem gemeinsamen Master-Programm bieten Deutschland und Frankreich Referenten und Referentinnen sowie Führungskräften aus Verwaltung und Wirtschaft eine einzigartige Vorbereitung auf die Herausforderungen der europäischen Verwaltungszusammenarbeit. Freie Universität Berlin Institut für Romanische Philologie Frankreichstudien B.A. - Spezifische, anwendungsorientierte sprachpraktische Ausbildung auf MuttersprachlerInnenniveau - Integrieter Studienaufenthalt in Frankreich oder im frankophonen Ausland im 3. Studienjahr - 6-wöchiges Pflichtpraktikum in Frankreich oder dem frankophonen Ausland ESCP Europe Berlin, staatlich anerkannte private Hochschule Management B.A., M.A. Die ESCP Europe geht zurück auf die 1819 in Paris gegründete, weltweit erste Wirtschaftshochschule, die „Ecole Supérieure de Commerce de Paris“ (ESCP). Im Jahr 1973 wurde zunächst der deutsche Standort der Wirtschaftshochschule der EAP (Ecole Européenne des Affaires) in Düsseldorf gegründet. Dieser entstand auf Initiative der Pariser Industrie- und Handelskammer hin, um Nachwuchsmanager auszubilden und auf das Europa der Zukunft vorzubereiten. 1985 zog die deutsche EAP nach Berlin um und wurde später in ESCP umbenannt. Grundlage für den Berliner Standort der ESCP ist der Vertrag von 1988 zwischen dem Senat von Berlin und der Industrie- und Handelskammer zu Paris (CCIP, heute CCIR: Chambre de Commerce et d'Industrie de région Paris Ile-de-France), der u.a. in dem Wunsch geschlossen wurde, "die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Berlin und Paris fortzuführen und zu vertiefen". Freie Universität Berlin, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften Frankreichzentrum - - Das Frankreichzentrum wurde 1998 an der Technischen Universität Berlin gegründet. - 2006 wurde das Frankreichzentrum an die Freie Universität verlagert. 2015 erfolgte eine Umstrukturierung des Zentrums, Hochschule Studiengang/Einrichtung Abschluss Ziele/Besonderheiten und Fachbereich Geschichtsund Kulturwissenschaften - Nach einer Interimsphase hat das Frankreichzentrum zum Sommersemester 2017 seine Aktivitäten wieder aufgenommen. - Der Fokus der Arbeit am Frankreichzentrum liegt auf der wissenschaftlichen, interdisziplinär ausgerichteten Forschung und Lehre zu: Frankreich & Frankophonie Deutschland & Frankreich in kontrastiver Sicht deutsch-französische Kooperationen in europäischer und globaler Perspektive Humboldt-Universität zu Berlin, An-Institut der Humboldt- Universität Berlin Centre Marc Bloch - - seit 2011 An-Institut der Humboldt-Universität Berlin: Teil dieser engen und verstetigten Kooperation sind die Juristische Fakultät, die Philosophische Fakultät, die Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät sowie die Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät. 2018 wurde eine S- Professur für die deutsche stellvertretende Direktorin bzw. den deutschen stellvertretenden Direktor des CMB an der HU eingerichtet. Die Zusammenarbeit umfasst sowohl fortlaufende Kooperationsprogramme (wie die Marc-Bloch-Seminare oder das deutsch-französische Graduiertenkolleg „Unterschiede denken“) als auch gemeinsame Forschungs- und Veranstaltungsprojekte. - seit 2015 gemeinnütziger Verein Centre Marc Bloch e.V: genuin binationale, in der Forschungslandschaft einzigartigen Institution. Die Mitglieder des Vereins sind zum einen Regierungsträger – das Außenministerium (MEAE) und das Ministerium für Bildung und Forschung (MESRI) Frankreichs sowie das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) –, zum anderen Forschungseinrichtungen – das Centre national de la recherche scientifique (CNRS), die École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) und das Wissenschaftskolleg zu Berlin (Wiko). Hinzu kommen der Berliner Senat und, als wichtiger Akteur in der deutsch-französischen Wissenschaftskooperation, die Deutsch-Französische Hochschule (UFA/DFH).