Landtag Brandenburg Drucksache 6/10207 6. Wahlperiode Eingegangen: 12.12.2018 / Ausgegeben: 17.12.2018 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 4051 des Abgeordneten Péter Vida (fraktionslos) Drucksache 6/9955 Wildkorridore Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkung des Fragestellers: Brandenburg ist stellenweise geprägt von großen zusammenhängenden Waldgebieten, die seinerzeit beim Bau der Autobahnen zerschnitten wurden, was auch die angestammten Fernwanderkorridore größerer Säugetiere betrifft. Aus nachvollziehbaren Verkehrssicherheitsgründen sind diese Autobahnen i.d.R. auch beidseitig eingezäunt, so dass dem Wild auch nachts keine Überquerungsmöglichkeit mehr gegeben ist. Es geht darum, großflächige Wildnisgebiete und naturnahe Lebensräume wieder miteinander zu vernetzen, um Wildtieren wie Rothirsch, Wolf, Fischotter und Biber Wanderungen zu ermöglichen. Ziel ist es, genetischen Austausch und Biodiversität zu fördern, sich auf Wanderbewegungen im Rahmen des Klimawandels einzustellen und langfristig Wildunfälle zu vermeiden. Ein geeignetes Mittel sind die an einigen Orten über Autobahnen führenden Wildbrücken, wie auch ermittelte Fotos der Benutzung durch das Wild beweisen. 1. Im Biotopverbundskonzept Brandenburg, Teil Wildkorridore, wird auf mehrere zu errichtende Wildbrücken an der A24 hingewiesen, die höchste Priorität haben. Die A24 ist derzeit zwischen dem Dreieck Havelland und dem Bereich Neuruppin eine Großbaustelle. Werden bei der Gelegenheit an geeigneten Orten gleich Wildbrücken mit errichtet? 2. Wenn ja, an welchen Stellen? 3. Wenn nein, warum nicht bzw. sind später welche eingeplant? zu Fragen 1 bis 3: Die Bundesregierung hat im Februar 2012 das „Bundesprogramm Wiedervernetzung “ beschlossen. Zentraler Inhalt ist ein Investitionsprogramm für den Bau von insgesamt 93 Querungshilfen, die sich an prioritären Wiedervernetzungsabschnitten im Bestand des Bundesfernstraßennetzes befinden. Für Brandenburg sind neun dieser Maßnahmen vorgesehen. Zwei dieser Querungshilfen befinden sich an der A 24; nordwestlich Fretzdorf und südlich Fretzdorf/nördlich Warsleben. Die Straßenbauverwaltung des Landes Brandenburg hat im Vorgriff auf das Bundesprogramm bereits insgesamt fünf Grünbrücken zur Wiedervernetzung errichtet. Für eine Grünbrücke des Bundesprogramms Wiedervernetzung (A 2 bei Wenzlow) ist der planerische Entwurf fertiggestellt. Die weiteren Maßnahmen des Bundesprogramms werden im Rahmen der verfügbaren Planungskapazitäten und Haushaltsmittel umgesetzt.