Landtag Brandenburg Drucksache 6/10509 6. Wahlperiode Eingegangen: 28.01.2019 / Ausgegeben: 04.02.2019 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 4118 des Abgeordneten Björn Lakenmacher (CDU-Fraktion) Drucksache 6/10181 Ärztliche Versorgung im Landkreis LDS Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkungen des Fragestellers: Seit Jahren fehlen Ärzte in Brandenburg. Die Antwort der Landesregierung auf die Anfrage Nr. 3953 zur medizinischen Versorgung im Landkreis OSL war sehr ausführlich. Auch im Landkreis LDS ist der Mangel an Ärzten besonders spürbar. Aus diesem Grund soll mit dieser Anfrage für Landkreis LDS eine vergleichbare Abfrage erfolgen. Ich frage die Landesregierung: Frage 1: Wie wird die aktuelle vertragsärztliche Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises LDS bewertet? Vorbemerkung der Landesregierung: Die Fragen 1-5 betreffen die Angebote der ambulanten medizinischen Versorgung im Landkreis Dahme-Spreewald. Die Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung obliegt der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Brandenburg (KZV BB). Diese wurden um Zuarbeit zur Beantwortung der Kleinen Anfrage gebeten. Die nachfolgenden Antworten beruhen auch auf diesen Stellungnahmen. zu Frage 1: Gemäß den Vorgaben der Bedarfsplanungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses ist die räumliche Grundlage der Bewertung der vertragsärztlichen Versorgung (Versorgungsgrad) nach Versorgungsebenen gegliedert: in der hausärztlichen Versorgung: der Mittelbereich, in der allgemein fachärztlichen Versorgung: der Landkreis, die kreisfreie Stadt bzw. die Kreisregion, in der spezialisierten fachärztlichen Versorgung: die Raumordnungsregion (ROR) in der gesonderten fachärztlichen Versorgung: der KV-Bereich. Für die Bewertung der ambulanten Versorgung im Landkreis Dahme-Spreewald hat die KVBB in der nachfolgenden Tabelle demzufolge nur die Arztgruppen der ersten und zweiten Versorgungsebene dargestellt. Landtag Brandenburg Drucksache 6/10509 - 2 - Tab. 1: Hausärztliche, allg. fachärztliche und psychotherapeutische Versorgung im Landkreis Dahme-Spreewald (12.12.2018) Arztgruppe Planungsbereich Einwohner im Planungsbereich (31.11.2017) Regionalisierte Verhältniszahl Gesamtzahl Ärzte1 Versorgungs - grad in %2 Hausärzte Mittelbereich (MB) Königs Wusterhausen 69.350 1.615 42,25 98,4 MB Lübben 47.269 1.587 31,0 104,0 MB Schönefeld-Wildau 50.541 1.629 29,0 93,5 Augenärzte Landkreis Dahme- Spreewald 167.160 20.600 9,0 110,9 HNO-Ärzte 32.600 6,0 117,0 Hautärzte 40.981 4,0 98,1 Urologen 46.411 4,0 111,1 Chirurgen 41.800 4,5 112,5 Orthopäden 25.705 8,5 130,7 Nervenärzte 31.291 8,5 159,1 Psychotherapeuten 8.860 21,0 111,3 Frauenärzte 84.223 (weibliche Bevölkerung) 6.514 14,5 112,1 Kinderärzte 25.627 (Bevölkerung unter 18 Jahren ) 3.990 9,0 140,1 Nach Angabe der KVBB zeichnet sich insgesamt eine stabile ambulant-ärztliche Versorgungssituation im Landkreis Dahme-Spreewald ab. Lediglich in den hausärztlichen Versorgungsregionen Mittelbereiche Königs-Wusterhausen und Schönefeld-Wildau wird das bedarfsgerechte Versorgungsniveau von 100 % Versorgungsgrad nicht ganz erreicht. Für diese beiden Mittelbereiche bestehen ebenso Zulassungsmöglichkeiten (5,0 bzw. 5,5) wie auch für die Hausärzte im Mittelbereich Lübben (2,0). Mit einem Versorgungsgrad von 98,1 % bestehen nach Angabe der KVBB darüber hinaus auch in der Arztgruppe Hautärztinnen /Hautärzte im Landkreis Dahme-Spreewald 0,5 Zulassungsmöglichkeiten. Allerdings liegt dem Zulassungsausschuss der KZV BB aktuell ein Antrag eines Hautarztes für einen vollen Vertragsarztsitz zur Prüfung und Entscheidung vor. Alle weiteren Arztgruppen gelten mit Versorgungsgraden von über 110 % als überversorgt. Mit Blick auf die Entwicklung der Altersstruktur der Ärztinnen/Ärzte hat der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen des Landes Brandenburg am 19.12.2018 den 1 Angaben nach Anrechnungsfaktoren gem. Bedarfsplanungs-Richtlinie des G-BA, die sich aus dem Zulassungsstatus eines in eigener Niederlassung tätigen Arztes (hälftiger Versorgungsauftrag = 0,5 AF; voller Versorgungsauftrag = 1,0 AF) bzw. dem Beschäftigungsumfang eines angestellten Arztes (bis 10 h/Wo = 0,25 AF, über 10 bis 20h/Wo = 0,5 AF, über 20 bis 30h/Wo = 0,75 AF, über 30h/Wo = 1,0 AF) ergeben. 2 Der Versorgungsgrad in % wird in Bezug auf die kumulierten Versorgungsaufträge aller Ärzte einer Fachgruppe und des Planungsbereiches unter Berücksichtigung der Einwohner ermittelt. Eine Sperrung des Planungsbereiches ist vom Landesausschuss für Ärzte und Krankenkassen zu erteilen, wenn der Versorgungsgrad von 110% erreicht bzw. überschritten wurde. Landtag Brandenburg Drucksache 6/10509 - 3 - Mittelbereich Lübben als Förderregion für den hausärztlichen und augenärztlichen Bereich ausgewiesen. In den Förderregionen werden Niederlassungen bzw. die Übernahme von Praxen mit bis zu 55.000 € gefördert. Die KZV BB hat folgende Zahlen übermittelt: Stichtag Einwohnerzahl statistisch Zahnärztliche Versorgung 31.12.2016 164.528 115,4 % 31.12.2017 166.074 111,8 % 31.12.2018 166.074 108,0 % Stichtag Einwohnerzahl statistisch (Altersgruppe: 0-18 Jahre) Kieferorthopädische Versorgung 31.12.2016 24.812 153,2 % 31.12.2017 25.627 191,2 % 31.12.2018 25.627 160,2 % Quelle: KZV Brandenburg Überversorgung: ab 110 % Regelrechte Versorgung: ±100 % (über 75 % bis 110 %) Drohende Unterversorgung: 75 % Unterversorgung: 50 % Frage 2: Wie viele Arztpraxen für Allgemeinmedizin, Zahnarzt-und Facharztpraxen existieren derzeit im Landkreis LDS? (Mit der Bitte um Aufzählung nach Gemeinde.) zu Frage 2: Die Angaben der KVBB zu den angefragten Arztpraxen sind der Tabelle 2 zu entnehmen. In der nachfolgenden Tabelle wurden auch Zweigpraxen berücksichtigt, die in der Bedarfsplanung ohne Anrechnungsfaktor geführt werden. Tab.2: Anzahl der Arztpraxen im Landkreis Dahme-Spreewald nach Gemeinde und Arztgruppe (12.12.2018) Anzahl Arztpraxen Gemeinde H au sä rz te A u g en är zt e H N O -Ä rz te H au tä rz te K in d er är zt e N er ve n är zt e U ro lo g en C h ir u rg en O rt h o p äd en F ra u en är zt e Ä P T * F ac h - in te rn is te n R ad io lo g en K JP P ** P P T ** * Bestensee 4 - - - 1 - - - - 1 1 - - - - Eichwalde 4 - - - 1 - - - - 1 - - - - 1 Groß Köris 1 - - - - - - - - - - - - - - Halbe 2 - - - - - - - 1 - - - - - - Heidesee 3 - - - - - - - - - - - - - - Königs Wusterhausen 19 4 2 2 4 1 2 1 8 4 3 7 2 1 9 Märkisch- 1 - - - - - - - - - - - - - - Landtag Brandenburg Drucksache 6/10509 - 4 - Anzahl Arztpraxen Gemeinde H au sä rz te A u g en är zt e H N O -Ä rz te H au tä rz te K in d er är zt e N er ve n är zt e U ro lo g en C h ir u rg en O rt h o p äd en F ra u en är zt e Ä P T * F ac h - in te rn is te n R ad io lo g en K JP P ** P P T ** * Buchholz Mittenwalde 2 - - - - - - - - - - - - - - Teupitz 1 - - - - 1 - - - - - - 1 - 1 Krausnick- Groß Wasserburg 1 - - - - - - - - - - - - - - Lübben (Spreewald) 10 1 2 1 2 3 1 1 1 2 - - 1 1 6 Märkische Heide 3 - - - - - - - - - - - - - - Schlepzig 1 - - - - - - - - - - - - - - Schönwald 1 - - - - - - - - - - - - - - Schwielochsee 3 - - - - - - - - - - - - - - Straupitz 2 - - - - - - - - - - - - - - Golßen 3 - - - - - - - - - - - - - - Heideblick 1 - - - - - - - - - - - - - - Luckau 7 1 - - - - 2 1 - 2 - 1 - - 2 Jamlitz 1 - - -- - - - - - - - - - - - Lieberose 2 - - - - - - - - - - - - - - Schönefeld 4 - - - - - - 1 - - - 1 - - - Schulzendorf 5 - - - - - - - - - - - - - - Wildau 3 1 1 1 1 2 - 1 - 1 - - 1 - 4 Zeuthen 6 - 1 - - 1 - - - 2 1 1 - - 1 SUMME 90 7 6 4 9 8 5 5 9 13 5 10 5 2 24 Quelle: KVBB *Ärztliche Psychotherapeuten, **Kinder- und Jugendpsychiater, ***Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Die KZV BB hat folgende Zahlen übermittelt: Einzelpraxen: 68 örtliche Berufsausübungsgemeinschaften: 11 Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaften: 1 KZV-übergreifende Berufsausübungsgemeinschaften: 1 MVZ: 1 GESAMT: 82 Praxen ln den 82 Praxen sind insgesamt 96 Vertragszahnärzte und 29 angestellte Zahnärzte tätig. Landtag Brandenburg Drucksache 6/10509 - 5 - Vertragszahnärztliche Zulassungen nach Gemeinden Planungsbereich/Ort Zulassungen Vollzulassungen Teilzulassungen Ermächtigung § 24 Abs. 3 ZV-ZÄ (13h) RVO- Ermächtigung § 32 ZO-Z Vollzulassung MVZ Leiter + angestellter MVZ Dahme-Spreewald Bestensee 4 4 Eichwalde 8 8 Golßen 2 2 Groß Koris 1 1 Halbe 1 1 Heideblick 1 1 Heidesee 3 3 Königs Wusterhausen 23 20 1 2 Lübben 12 12 Lübbenau 2 2 Luckau 8 8 Märkische Heide 2 2 Mittenwalde 2 2 Schönefeld 5 5 Schulzendorf 3 3 Schwielochsee OT Goyatz 2 2 Straupitz 1 1 Teupitz 2 2 Unterspreewald 1 1 Wildau 5 5 Zeesen 1 1 Zeuthen 7 7 Gesamt: 96 93 1 2 Quelle: KZV Brandenburg Frage 3: Wie setzen sich die Allgemeinmediziner sowie die Zahn-und Fachärzte nach Altersgruppen zusammen? zu Frage 3: Nach Angaben der KVBB setzen sich die Allgemeinmedizinerinnen/-mediziner und Fachärzte nach Altersgruppen folgendermaßen zusammen, s. Tabelle 3: Tab. 3: Altersstruktur der Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten im LK Dahme-Spreewald (Stand 12.12.2018) Arztgruppe Gesamt 12.12.2018 Unter 40 Jahre 40 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 60 Jahre 60 Jahre und älter Hausärzte 102,25* 10,0 14,0 44,0 32,75 Fachärzte 90,0 2,0 15,0 43,0 30,0 Augenärzte 9,0 - - 2,0 7,0 HNO-Ärzte 6,0 - - 4,0 2,0 Hautärzte 4,0 - - 2,0 2,0 Urologen 4,0 - - 2,0 2,0 Chirurgen 4,5 - 0,5 3,0 1,0 Landtag Brandenburg Drucksache 6/10509 - 6 - Arztgruppe Gesamt 12.12.2018 Unter 40 Jahre 40 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 60 Jahre 60 Jahre und älter Orthopäden 8,5 0,5 1,5 5,0 1,5 Nervenärzte 8,5 - 3,5 4,0 1,0 Frauenärzte 14,5 0,5 3 6,0 5,0 Kinderärzte 9,0 1 1 4,0 3,0 Ärztliche PT 4,5 - - 4,0 0,5 Fachinternisten 8,0 - 3 3,0 2,0 Kinder- und Jugendpsychiater 2,0 - - 2,0 - Radiologen 7,5 - 2,5 2,0 3,0 Psychotherapeuten 16,5 1,5 5,0 6,5 3,5 SUMME 208,75* 13,5 34,0 93,5 66,25 Quelle: KVBB *inklusive 1,5 Arztstellen zur Nachbesetzung (ohne Alter) Nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Versorgung Brandenburg setzen sich die Altersgruppen der Zahnärztinnen/-ärzte folgendermaßen zusammen: Durchschnittsalter Land Brandenburg: 54,2 Jahre Durchschnittsalter Landkreis LDS: 53,5 Jahre Altersstruktur zugelassener und angestellter Zahnärztinnen/-ärzte im Planungsbereich Dahme-Spreewald Arztgruppe Gesamt 12.12.2018 Unter 40 Jahre 40 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 60 Jahre 60 Jahre und älter Zugelassene Zahnärztinnen/- ärzte 96 11 20 35 30 Angestellte Zahnärztinnen /-ärzte 29 19 5 1 4 Quelle: MASGF, nach Angaben der KZV BB Frage 4: Wie hat sich die Anzahl der Haus-, Zahn-und Fachärzte in den vergangenen drei Jahren entwickelt und welche Prognose ist für die kommenden 5 Jahre zu erwarten? (Mit der Bitte um Aufzählung nach Jahren und Gemeinden.) zu Frage 4: Nach Angaben der KVBB verweisen die nachfolgenden Tabellen für den Zeitraum 2014 bis 2018 (12.12.2018) einen für den Landkreis Dahme-Spreewald insgesamt betrachtet positiven Entwicklungstrend hinsichtlich der ambulanten Versorgungssituation auf: Insgesamt sind gegenüber 2014 je rund 3,0 % mehr Haus- und Fachärztinnen/-ärzte tätig. Die Anzahl der psychotherapeutischen Versorgungsaufträge stieg um ca. 6,5 % an. Während von den Standorten für Hausarztpraxen im Landkreis Dahme-Spreewald im betrachteten Zeitraum vier Gemeinden (Halbe, Königs Wusterhausen, Schulzendorf und Zeuthen) eine positive Entwicklung der hausärztlichen Versorgungsaufträge verzeichnen, ist nach Angaben der KVBB die Anzahl in 16 Gemeinden aufgrund von Nachbesetzungen Landtag Brandenburg Drucksache 6/10509 - 7 - konstant geblieben. Lediglich in vier Gemeinden (Märkisch Heide, Golßen, Unterspreewald , Schönefeld) ist ein Rückgang der hausärztlichen Versorgungsaufträge zu verzeichnen (siehe auch Frage 5). Von den insgesamt zehn Facharztstandorten verzeichnen fünf Gemeinden (Bestensee, Lübben, Schönefeld, Wildau, Zeuthen) über den betrachteten Zeitraum ein positives Saldo sowie weitere vier Gemeinden (Eichwalde, Halbe, Teupitz, Luckau) ein neutrales Saldo der fachärztlichen Versorgungsaufträge. Lediglich in Königs Wusterhausen hat sich die Zahl der fachärztlichen Versorgungsaufträge aufgrund von Praxissitzverlegungen in eine andere Gemeinde des Landkreises Dahme-Spreewald um 1,5 verringert. Die KVBB führt aus, dass bei den Psychotherapeutinnen/-therapeuten in den Jahren 2014 bis 2018 ein Standort in der Gemeinde Schönefeld weggefallen ist (ohne direkte Nachbesetzung , siehe Frage 5). In den weiteren acht Gemeinden konnten die psychotherapeutischen Versorgungsaufträge konstant gehalten (Eichwalde, Königs Wusterhausen, Luckau, Teupitz, Zeuthen) oder erhöht (Lübben, Wildau) werden. Haus- und Fachärztinnen/-ärzte Tab. 4: Entwicklung Anzahl Haus- und Fachärztinnen/-ärzte im LK Dahme-Spreewald 2014 - 2018 (nach Gemeinden) Gemeinde Hausärzte Fachärzte* 2014 (31.12) 2015 (31.12.) 2016 (31.12.) 2017 (31.12.) 2018 (12.12.) 2014 (31.12) 2015 (31.12.) 2016 (31.12.) 2017 (31.12.) 2018 (12.12.) Bestensee 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,5 Eichwalde 4,0 4,0 4,0 4,0 4,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 Groß Köris 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 - - - - - Halbe 3,0 3,0 3,0 4,0 5,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 Heidesee 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 - - - - - Königs Wusterhausen 24,0 22,0 23,5 24,75 24,25 38,5 36,5 36,5 38,0 37,0 Mittenwalde 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 - ´- - - - Teupitz 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 Lübben (Spreewald) 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 16,0 16,0 16,0 16,0 16,5 Märkische Heide 2,0 2,0 1,0 1,0 1,0 - - - - - Schlepzig 1,0 2,0 2,0 1,0 1,0 - - - - - Schönwald 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 - - - - - Schwielochsee 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 - - - - - Straupitz 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 - - - - - Golßen 3,5 3,5 3,5 3,5 2,5 - - - - - Heideblick 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 - - - - - Luckau 8,5 8,5 8,5 8,5 8,5 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 Lieberose 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 - - - - - Schönefeld 5,0 4,0 4,0 4,0 4,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,5 Schulzendorf 4,0 5,5 5,75 6,0 5,0 - - - - - Landtag Brandenburg Drucksache 6/10509 - 8 - Gemeinde Hausärzte Fachärzte* 2014 (31.12) 2015 (31.12.) 2016 (31.12.) 2017 (31.12.) 2018 (12.12.) 2014 (31.12) 2015 (31.12.) 2016 (31.12.) 2017 (31.12.) 2018 (12.12.) Unterspreewald 1,0 - - - - - - - - - Wildau 6,0 5,0 6,0 6,0 6,0 9,0 11,0 1,0 10,0 11,0 Zeuthen 6,0 6,0 7,0 10,0 10,0 7,0 7,0 7,5 7,5 7,5 SUMME 99,0 96,5 99,25 103,75 102,25 87,5 87,5 88,0 88,5 90,0 Quelle: KVBB *Augen-, Frauen-, Haut-, HNO-, Nerven-, Kinderärzte, Chirurgen, Orthopäden, ärztliche Psychotherapeuten, Urologen, Radiologen, Fachinternisten, Kinder- und Jugendpsychiater Psychotherapeutinnen/-therapeuten Tab. 5: Entwicklung Anzahl Psychotherapeutinnen/-therapeuten im LK Dahme- Spreewald 2014 - 2018 (nach Gemeinden) Gemeinde Psychotherapeuten* 2014 (31.12) 2015 (31.12.) 2016 (31.12.) 2017 (31.12.) 2018 (12.12.) Eichwalde 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 Königs Wusterhausen 6,5 6,5 6,5 6,5 6,5 Lübben (Spreewald) 3,5 3,5 3,5 3,5 4,0 Luckau 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 Schönefeld 0,5 - - - - Teupitz 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 Wildau 0,5 0,5 0,5 1,5 1,5 Zeuthen 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 SUMME 15,5 15,0 15,0 16,0 16,5 Quelle: KVBB *Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Hinsichtlich zu erwartender Arztzahlen für das Jahr 2023 respektive einer Aussage über die weitere Entwicklung der vertragsärztlichen Versorgung im Landkreis Dahme- Spreewald können nach Angaben der KVBB keine verlässlichen Angaben erfolgen, zumal das Niederlassungs- und Nachbesetzungsgeschehen von Arztpraxen von höchst individuellen Entscheidungskriterien abhängig ist. Zudem hat der Gesetzgeber die Regelung des Erlöschens der Zulassung zur vertragsärztlichen Versorgung mit Vollendung des 68. Lebensjahres zum Jahresbeginn 2009 aufgehoben, so dass Vertragsärztinnen/-ärzte auch (weit) über das 68. Lebensjahr hinaus arbeiten können. Eine valide Auskunft über die konkrete Anzahl an Vertragsärztinnen/-ärzten, die in den nächsten fünf Jahren in den Ruhestand gehen wird, ist laut KVBB verlässlich nicht möglich. Landtag Brandenburg Drucksache 6/10509 - 9 - Entwicklung der Anzahl an Zahnärztinnen/-ärzten in den vergangenen drei Jahren nach Angaben der KZV BB a) Entwicklung zahnärztliche und kieferorthopädische Versorgung Stichtag Anzahl Zahnärzte (Vertragszahnärzte Angestellte) nach Vollzeitäquivalent Anzahl kieferorthopädisch tätiger Zahnärzte (Kieferorthopäden, ausschließlich im Kfo-Bereich tätige Zahnärzte sowie Angestellte ) nach Vollzeitäquivalent 31.12.2016 113,0 9,5 31.12.2017 110,5 12,25 31.12.2018 106,75 10,25 Quelle: KZV Brandenburg Die Anzahl wurde auf der Basis der Bedarfsplanungsrichtlinie ermittelt, d.h. nach Vollzeitäquivalent und nicht pro Kopf. Die Angabe berücksichtigt Teil- und Vollzulassungen (50 % und 100 %) sowie Teil- und Vollbeschäftigung (25 %, 50 %, 75 %, 100 %). Prognose Eine valide Prognose, wie viele Zahnärztinnen und Zahnärzte in den nächsten Jahren ausscheiden und ob sie ihre Praxen an Nachfolger bzw. Nachfolgerinnen übergeben werden , kann durch die KZV Brandenburg nicht getroffen werden. Zulassungsvorhaben werden der KZV in der Regel 1 bis 2 Quartale vor der Zulassung bekannt gegeben. Die Altersstruktur der zugelassenen Zahnärztinnen/-ärzte lässt vermuten, dass bei den Geburtsjahrgängen 1941 bis 1955 in den nächsten Jahren Zulassungsverzichte erfolgen werden. Bei den angestellten Zahnärztinnen-/ärzten gibt es nach Angaben der KZV BB bei den Geburtsjahrgängen 1977 bis 1989 aktuell 23 Zahnärztinnen/-ärzte, die potentielle Nachfolgerinnen /Nachfolger für eventuell ausscheidende Zahnärztinnen bzw. Zahnärzte sind. Frage 5: Gibt es im Landkreis LDS Arztpraxen, für die bis keine Nachfolger gefunden wurden ? (Mit der Bitte um Aufzählung nach Facharztgruppe und Gemeinde.) zu Frage 5: Für eine stabile Entwicklung des ambulanten Versorgungsangebotes sind Nachbesetzungen von Praxen maßgeblich. Um die Sicherstellung des ambulanten Versorgungsangebotes zu gewährleisten, bemüht sich die KVBB seit Jahren um die Ansprache und Motivation des ärztlichen Nachwuchses für den ambulanten Bereich, gerade auch für periphere Regionen des Landes. Tabelle 4 und 6 zeigen nach Angabe der KVBB für den Zeitraum 2014 bis 2018 einen Anstieg des hausärztlichen Versorgungsangebotes im gesamten Landkreis Dahme- Spreewald von 99,0 auf 102,25 Versorgungsaufträge. Während in den Mittelbereichen Schönefeld-Wildau 4,0 und im Mittelbereich Königs Wusterhausen 2,25 zusätzliche hausärztliche Versorgungsaufträge gewonnen werden konnten, hat sich die Anzahl der hausärztlichen Versorgungsaufträge im Mittelbereich Lübben um 3,0 reduziert. Dies ist in der ersatzlosen Beendigung von drei Zulassungen in den Gemeinden Märkisch-Heide, Golßen und Unterspreewald begründet (siehe auch Tabelle 4). Landtag Brandenburg Drucksache 6/10509 - 10 - Seit 2014 beendeten laut KVBB im gesamten Landkreis Dahme-Spreewald insgesamt 15 Hausärztinnen/-ärzte (Personen) ihre Tätigkeit, davon konnten sechs Praxen erfolgreich im Rahmen von direkten Praxisübernahmen nachbesetzt werden. Neben den drei benannten Praxen im Mittelbereich Lübben beendeten sechs weitere Hausärztinnen bzw. Hausärzte ihre Tätigkeit ohne direkte Praxisübernahme (in den Gemeinden Bestensee, Königs Wusterhausen, Schönefeld). Nach Angaben der KVBB zeigt die positive Gesamtentwicklung der Hausärzte in den Mittelbereichen Königs Wusterhausen und Schönefeld- Wildau, dass diese Arztsitze innerhalb der betrachteten Jahre durch Neuzulassungen (unabhängig von Nachbesetzungen oder Praxisübernahmen) in der Region ersetzt wurden. Bei den Fachärzten im Landkreis Dahme-Spreewald konnte nach Angabe der KVBB im Zeitraum 2014 bis 2018 ein Anstieg von 87,5 auf 90,0 Versorgungsaufträge verzeichnet werden. Seit 2014 haben neun Fachärztinnen/Fachärzte (Personen) ihre Tätigkeit beendet , davon wurden alle fachärztlichen Arztsitze im Rahmen von Praxisübernahmen am gleichen Standort erfolgreich nachbesetzt. Der Rückgang der Versorgungsaufträge im Bereich Chirurgie (0,5 VA in Schönefeld) ist durch eine Nachbesetzung im Bereich Orthopädie bedingt. Der Rückgang der Ärztlichen Psychotherapeuten (0,5 VA in Königs Wusterhausen ) ist auf eine Nachbesetzung durch Psychologische Psychotherapeuten zurückzuführen . Insgesamt haben im Landkreis Dahme-Spreewald zwei Psychotherapeutinnen/-therapeuten im betrachteten Zeitraum die Zulassung beendet, wovon eine Zulassung nicht direkt am gleichen Standort nachbesetzt werden konnte (Schönefeld) (siehe Tabelle 5). Dennoch entwickelt sich die Gesamtzahl der Psychotherapeutinnen/-therapeuten im Landkreis Dahme-Spreewald positiv, was wiederum verdeutlicht, dass der psychotherapeutische Versorgungsauftrag innerhalb der betrachteten Jahre durch Neuzulassungen (unabhängig von Nachbesetzungen oder Praxisübernahmen) in der Region ersetzt wurde. Tab. 6: Entwicklung der Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten im Landkreis Dahme-Spreewald 2014 bis 2018 nach Arztgruppen Arztgruppe 31.12.2014 12.12.2018 Veränderung absolut Hausärzte 99,0 102,25 +3,25 MB Königs Wusterhausen 40,0 42,25 +2,25 MB Lübben 34,0 31,0 -3,0 MB Schönefeld - Wildau 25,0 29,0 +4,0 Fachärzte 87,5 90,0 +2,5 Augenärzte 9,0 9,0 - Frauenärzte 14,0 14,5 +0,5 HNO-Ärzte 6,0 6,0 - Hautärzte 4,0 4,0 - Kinderärzte 9,0 9,0 - Nervenärzte 8,0 8,5 +0,5 Urologen 4,0 4,0 - Orthopäden 7,0 8,5 +1,5 Chirurgen 5,0 4,5 -0,5 Fachinternisten 7,0 8,0 +1,0 Kinder- und Jugendpsychiater 2,0 2,0 - Landtag Brandenburg Drucksache 6/10509 - 11 - Arztgruppe 31.12.2014 12.12.2018 Veränderung absolut Radiologen 7,5 7,5 - Ärztliche Psychotherapeuten 5,0 4,5 -0,5 Psychotherapeuten 15,5 16,5 +1,0 Psychologische Psychotherapeuten 11,0 12,0 +1,0 Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten 4,5 4,5 - Quelle: KVBB Praxisübergaben bei Zahnarztpraxen im Landkreis LDS: Jahr Beendigungen davon mit Praxisübergabe davon ohne Praxisübergabe 2016 2 2 - 2017 1 1 - 2018 4 3 1 Quelle: KZV Brandenburg Für 2019 oder später sind nach Angabe der KZV BB bisher keine konkreten Zulassungsrückgaben bzw. Schließungsvorhaben für Zahnarztpraxen bekannt.