Datum des Eingangs: 09.04.2015 / Ausgegeben: 14.04.2015 Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/1077 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 387 des Abgeordneten Klaus Ness der SPD-Fraktion Drucksache 6/844 Brandenburger Teilnehmer an Aufmärschen und Kundgebungen der PEGIDA- Bewegung Wortlaut der Kleinen Anfrage 387 vom 11.03.2015: Seit einigen Wochen marschieren in Dresden regelmäßig Anhänger der sogenannten PEGIDA-Bewegung auf, um ihrer islamkritischen Haltung Ausdruck zu verleihen. Immer wieder wird in den Medien, aber auch von den Organisatoren selbst, betont, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet zu den Aufmärschen anreisen. Zusätzlich soll sich unter den Teilnehmern eine relevante Anzahl von Personen mit rechtsextremistischer oder ausländerfeindlicher Gesinnung befinden. Deshalb frage ich die Landesregierung: 1. Hat die Landesregierung Erkenntnisse darüber, ob Anhänger der rechtsextremen Szene aus Brandenburg an den Aufmärschen der PEGIDA-Bewegung teilnehmen? 2. Hat die Landesregierung Erkenntnisse darüber, ob Anhänger lokaler Initiativen gegen Flüchtlingsunterkünfte, wie z. B. der verschiedenen „Nein zum Heim“- Gruppierungen o. ä. aus Brandenburg an den Aufmärschen der PEGIDA- Bewegung teilnehmen? 3. Wenn „Ja“, wie groß schätzt die Landesregierung die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Brandenburg ein? 4. Hat die Landesregierung Erkenntnisse darüber, wie in Brandenburg für eine Teilnahme an den Aufmärschen mobilisiert wird und ob es ggf. organisierte Anreisen gibt? Namens der Landesregierung beantwortet der Minister des Innern und für Kommunales die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Hat die Landesregierung Erkenntnisse darüber, ob Anhänger der rechtsextremen Szene aus Brandenburg an den Aufmärschen der PEGIDA-Bewegung teilnehmen? zu Frage 1: Die rechtsextremistische Szene verfolgt mit Interesse die Entwicklung der PEGIDA- Bewegung in Dresden. Rechtsextremistische Parteien und neonationalsozialistische Gruppierungen beobachten die Szenerie genau und versuchen, von der islamfeindlichen Stimmung zu profitieren. Aus diesem Grunde reisten auch Brandenburger Rechtsextremisten zu den PEGIDA-Kundgebungen nach Dresden. Bis zum Abflauen der Teilnehmerzahlen nach internen Querelen der PEGIDA- Führung nahmen bis zu einhundert Personen aus der rechtsextremistischen Szene des Landes Brandenburgs an den PEGIDA-Demonstrationen in Dresden teil. Derzeit wird von einer Teilnehmerzahl von ca. 30 bis 50 Personen ausgegangen. Frage 2: Hat die Landesregierung Erkenntnisse darüber, ob Anhänger lokaler Initiativen gegen Flüchtlingsunterkünfte, wie z. B. der verschiedenen „Nein zum Heim“- Gruppierungen o. ä. aus Brandenburg an den Aufmärschen der PEGIDA-Bewegung teilnehmen? Frage 3: Wenn „Ja“, wie groß schätzt die Landesregierung die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Brandenburg ein? zu den Fragen 2 und 3: Zu diesen Fragen liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor. Frage 4: Hat die Landesregierung Erkenntnisse darüber, wie in Brandenburg für eine Teilnahme an den Aufmärschen mobilisiert wird und ob es ggf. organisierte Anreisen gibt? zu Frage 4: Für die Teilnahme an den PEGIDA-Demonstrationen wird über das Internet mobilisiert. Die eigentliche Anreise regeln Kleingruppen und Einzelpersonen aus dem Land Brandenburg in Eigenregie.