Datum des Eingangs: 10.04.2015 / Ausgegeben: 15.04.2015 Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/1095 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 403 der Abgeordneten Andreas Galau und Andreas Kalbitz der AfD-Fraktion Drucksache 6/873 Wortlaut der Kleinen Anfrage 403 vom 13.03.2015 Reaktivierung der Heidekrautbahn Die Strecke der Heidekrautbahn, führte ursprünglich Strecke von Berlin-Wilhelmsruh über die Landkreise Oberhavel und Barnim bis in die Schorfheide. Über eine Reaktivierung der alten Stammstrecke wird bereits seit vielen Jahren diskutiert. So ist in der Koalitionsvereinbarung der Regierung im Berliner Abgeordnetenhaus zu lesen: „die Heidekrautbahn wird auf der Stammstrecke wieder in Betrieb genommen.“ Ich frage die Landesregierung: 1. Wie positioniert sich die Landesregierung zu dem Vorhaben der Berliner Regierung, die Heidekrautbahn auf der Stammstrecke wieder in Betrieb zu nehmen? 2. Mit welchen Maßnahmen gedenkt sie das Vorhaben der Berliner Regierungskoalition, im Falle einer Befürwortung der Reaktivierung des historischen Streckenverlaufs der Heidekrautbahn, zu unterstützen? 3. Wann ist mit einer regelmäßigen Inbetriebnahme der Heidekrautbahn zu rechnen? Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie positioniert sich die Landesregierung zu dem Vorhaben der Berliner Regierung, die Heidekrautbahn auf der Stammstrecke wieder in Betrieb zu nehmen? Frage 2: Mit welchen Maßnahmen gedenkt sie das Vorhaben der Berliner Regierungskoalition, im Falle einer Befürwortung der Reaktivierung des historischen Streckenverlaufs der Heidekrautbahn, zu unterstützen? Frage 3: Wann ist mit einer regelmäßigen Inbetriebnahme der Heidekrautbahn zu rechnen? Zu Frage 1, 2 und 3: Die Länder Berlin und Brandenburg haben im Jahr 2010 eine gemeinsame NutzenKosten -Untersuchung (NKU) durchgeführt, in der verschiedene Varianten der Anbindung über die heutige Streckenführung und über die Stammstrecke untersucht wurden . Im Ergebnis der Untersuchung hat sich gezeigt, dass nur die beiden Varianten mit Bündelung des gesamten Verkehrsangebotes auf einer Strecke weiterverfolgt werden sollten, also entweder ein Halbstundentakt über Schönerlinde oder über Berlin -Wilhelmsruh nach Gesundbrunnen. Die Reaktivierung der Stammstrecke über Wilhelmsruh für den Schienenpersonen- nahverkehr (SPNV) erzeugt nach der gemeinsamen NKU verkehrliche Vorteile ausschließlich entlang des mit hohen Investitionskosten zu reaktivierenden Abschnittes der Stammstrecke. Die Verlängerung der heutigen Linienführung über Karow hinaus nach Gesundbrunnen bietet dagegen verkehrliche Vorteile für alle derzeit bedienten Orte der Heidekrautbahn und lässt sich ohne zusätzliche Investitionskosten nach dem seitens der DB Netze AG geplanten Umbau des Karower Kreuzes umsetzen. Neben der Reaktivierung der Stammstrecke Schönwalde-Wilhelmsruh ist innerhalb von Berlin zusätzlich die im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) derzeit vorgesehene Ertüchtigung der Nordbahn zwischen Wilhelmsruh und Gesundbrunnen Grundvoraussetzung für die Bedienung dieser Verbindung im SPNV. Gegenwärtig wird der BVWP neu aufgestellt, so dass erst im Nachgang zur Entscheidung des Bundes eine abschließende Bewertung der Varianten erfolgen kann. Bis dahin geht das Land Brandenburg von der Bedienung der heutigen Linienführung über Schönerlinde aus.