Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/1501 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 547 der Abgeordneten Iris Schülzke BVB / Freie Wähler Gruppe Drucksache 6/1246 Wortlaut der Kleinen Anfrage 547 vom 24.04.2015: Sanierungsarbeiten an der Bahnstrecke Doberlug-Kirchhain – Wünsdorf Vorbereitung eines akzeptablen Schienenersatzverkehrs während der Sperrung der Bahnstrecke Von Luckau-Uckro nach Berlin sind Berufspendler z.Z. schon 90 min unterwegs. Die Berufspendler befürchten, dass sich die Fahrzeiten durch die geplanten Bauarbeiten erheblich verlängern und die Hinweise aus den Anliegergemeinden beim VBB nicht ausreichend Berücksichtigung finden. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Dahme Spreewald wurden mehrere Vorschläge erarbeitet: 1. Einführung eines Schnellbusses vom Bahnhof Luckau Uckro über die A13 bis zum Bahnhof Berlin Südkreuz im Stundentakt, aber mindestens zum Berufsverkehr 2. Golßen und Drahnsdorf könnten per Bus zu einem anderen Bahnhof fahren, z.B. nach Brand 3. Elsterwerda und Doberlug-Kirchhein könnten ebenfalls mit Schnellbus fahren o- der über Falkenberg angebunden werden Ein Schienenersatzverkehr über die B 96 ist sehr ungünstig, weil an mehreren Standorten (z.B. in Golßen) Brücken gebaut werden und so weitere Umleitungen für den Straßenverkehr entstehen. Ich frage die Landesregierung: 1. Welcher Einfluss wird ausgeübt, um optimale Lösungsvarianten für die Berufs- pendler zu erarbeiten? Welche Gespräche und Besprechungen hat es dazu bisher gegeben und welche Ergebnisse können festgestellt werden? (bitte mit Terminen auflisten) 2. Wann liegt eine Konzeption für die Durchführung des SEV vor? 3. Wie werden die betroffenen Gemeinden in die Vorbereitung des Schienenersatzverkehrs einbezogen? 4. Werden die Berufspendler durch Kundenbefragungen in die Vorbereitung einbezogen ? Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Welcher Einfluss wird ausgeübt, um optimale Lösungsvarianten für die Berufspendler zu erarbeiten? Welche Gespräche und Besprechungen hat es dazu bisher gegeben und welche Ergebnisse können festgestellt werden? (bitte mit Terminen auflisten ) Frage 2: Wann liegt eine Konzeption für die Durchführung des SEV vor? Frage 3: Wie werden die betroffenen Gemeinden in die Vorbereitung des Schienenersatzver- kehrs einbezogen? Frage 4: Werden die Berufspendler durch Kundenbefragungen in die Vorbereitung einbezo- gen? Zu Fragen 1 bis 4: Das Eisenbahnverkehrsunternehmen ist verpflichtet, Schienenersatzverkehre (SEV) aufgrund baubedingter Beeinträchtigungen selbständig zu planen und zu organisie- ren. Als Regieebene des Landes ist der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) beteiligt. Dies erfolgt auf Grundlage der bestehenden verkehrsvertraglichen Regelungen zwi- schen dem Land und dem betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen. Grundsätzlich wird angestrebt, Ersatzmaßnahmen möglichst auch über den Schie- nenweg bzw. mit Busverkehren in Verbindung mit den gewohnten Bahnangeboten zu konzipieren. Umfangreiche und lang andauernde Baumaßnahmen erfordern oft- mals eine komplexe Planung und einen entsprechenden langen zeitlichen Vorlauf. Derzeit wird der Eisenbahnfahrplan 2016 erstellt. Dieser Fahrplan bildet die Grund- lage für die Erarbeitung eines Ersatzverkehrs auf der Schiene. Eine detaillierte Pla- nung der Ersatzverkehre auf der Straße wird im Anschluss daran begonnen. Die Planung des Ersatzkonzeptes während der Sperrung der Strecke Wünsdorf- Waldstadt – Elsterwerda ab dem 5.8.2016 soll ab Mitte Mai 2015 beginnen. Wie auch bei anderen Sperrungen in der jüngeren Vergangenheit wird die Region (z. B. Landkreise, örtliche Busunternehmen, Schulämter, Straßenverwaltung etc.) in die Planung mit einbezogen. Im Rahmen der Abstimmungen werden auch verschiedene SEV-Varianten geprüft und beraten. Zur Planung des Ersatzkonzeptes gehört auch die Kommunikation gegenüber den betroffenen Fahrgästen. Diese erfolgt u.a. durch lokale öffentliche Informationsver- anstaltungen, Presse- und Medienarbeit. Sie ist zeitlich wie inhaltlich abgestuft und bietet die notwendigen Informationen bis zur Wiederaufnahme des Normalbetriebes.